Der TSV Milbertshofen ist ein Sportverein aus dem Münchner Norden. Er bietet die Sportarten Handball, Volleyball, Tischtennis, Fußball, Basketball, Tennis, Boxen, Judo, Aikido, Karate, Sportkegeln, Leichtathletik, Rollstuhl-Rugby, Schießen, Skisport, Turnen, Rhythmische Sportgymnastik, Taekwondo, Yoga, Stockschießen und eine Kindersportschule (KiSS).
TSV Milbertshofen | |
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Name | Turn- und Sportverein München-Milbertshofen e.V. |
Vereinsfarben | rot-weiß |
Gründung | 11. Mai 1905 |
Vereinssitz | München[1] |
Mitglieder | ca. 1300 |
Vorsitzender | Christian Hanf |
Website | www.tsv-milbertshofen.de |
Geschichte
Der TSV wurde am 1. Mai 1905 als Turnverein Milbertshofen von Fritz Schüpferling und Josef Mick gegründet. 1923 entstand die Handballabteilung, die den Ruf des Vereins bis heute prägt. In den Jahren 1939 bis 1945 ruhte der Sportbetrieb kriegsbedingt. 1945 schlossen sich der TV Milbertshofen, Freie Turnerschaft Abt. 6 und der VfB München zum Freien Turn- und Sportverein München-Milbertshofen zusammen.[2] Als dritter Verein Münchens erhielt der Verein als VV Bredl 1945 eine Lizenz der US-amerikanischen Militäradministration. 1946 schloss sich der Tischtennisverein TTC Milbertshofen an. 1950 nannte sich der Verein in TSV Milbertshofen um. 1968 wurde die Basketball-, 1969 die Volleyballabteilung gegründet.
Sportarten
Handball
- 1970 wurde Milbertshofen Süddeutscher Meister und stieg in die 1. Handball-Bundesliga auf
- 1984 nahmen Erhard Wunderlich und Vanadis Putzke an den Olympischen Spielen teil
- 1990 wurde Milbertshofen Vizemeister und Handballpokalsieger
- 1991 holte der Verein den Europapokal der Pokalsieger
- 1992 scheiterte man im Europapokalfinale der Pokalsieger am KC Veszprém
- 1992 nahmen Jan Holpert und Hendrik Ochel an den Olympischen Spielen teil
- 1993 musste der Träger des Bundesligaspielbetriebs des TSV Milbertshofen Konkurs anmelden und die Mannschaft absteigen[3][4][5]
- 2013 wurde die 1. Herrenmannschaft Oberbayerischer Meister und stieg in die Landesliga auf. Die 1. Damenmannschaft spielt in der Bezirksoberliga.[6]
Tischtennis
Die Tischtennisabteilung entstand 1946, als sich der bis dahin selbständige Tischtennisverein TTC Milbertshofen dem Verein anschloss. Dieser TTC wurde 1931 gegründet von Georg und Ludwig Apfelbeck, Eugen Kögler, Rudi Kreuzer, Adolf Schurr, Erich Böhmer, Martin Trattner und August Rothmeier. Nach mehrmaligem Aufstieg spielte der Verein bereits 1934 in der höchsten Spielklasse.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte der Zusammenschluss der beiden Vereine. In den 1950er Jahren zählten die Herren des TSV Milbertshofen zu den besten deutschen Mannschaften. Auch die Damenmannschaft spielte damals in der Oberliga, ehe sie 1959 zurückgezogen wurde,[7] aber ein Jahr später den Wiederaufstieg schaffte.[8]
Zweimal wurde der TSV Deutscher Mannschaftsmeister:
- 1951/52 in Wiesbaden in der Besetzung Anton Breumair, Prell, F.Schüller, H.Weiß, Eduard Ostermeier, Dr.Fritz Rosinus und Hans-Dieter Gröling
- 1957/58 in Bad Homburg mit Conny Freundorfer, Leopold Holusek, Dietmar Schmidt, Helmut Ernst, Josef Edenhardter und Günter Metz
Zwischen 1952 und 1960 erreichte man noch fünfmal einen Platz unter den ersten vier. Bei der Gründung der Tischtennis-Bundesliga 1966 trat das Team in der Besetzung Conny Freundorfer, Horst Thein, Klaus Maier, Marijan Biscan, Holger Rostek, Claus Michalk, Müller und Matthias Ostermayer an. Zwischen 1966 und 1992 spielte der Verein mit Unterbrechungen insgesamt sieben Jahre in der Tischtennis-Bundesliga, konnte aber nur 1976/77 und 1990/91 den sofortigen Abstieg verhindern.
Der vierfache deutsche Einzelmeister (von 1977-1981) Peter Stellwag spielte von 1990 bis 1992 für den Verein.
Als am Ende der Saison 1991/92 der Sponsor absprang, zog der Verein seine Mannschaft aus der Bundesliga zurück.[9]
Volleyball
Die größten Erfolge hatte die Herrenmannschaft unter Trainer Stelian Moculescu:
- 1990 gewann der Verein den Deutschen Vereinspokal
- 1991 gewann der Verein die Deutsche Meisterschaft
Fußball
Der ehemalige Jugendspieler Thomas Kastenmaier schaffte 1989 als Fußballer den Durchbruch in der Bundesliga und spielte beim FC Bayern München und Borussia Mönchengladbach.
2001 bekam Jugendleiter Franz Leder vom Bayerischen Fußball-Verband den Ehrenamtspreis für seine Verdienste in der Jugendarbeit und wurde als Kreissieger in Erding vom ehemaligen Präsidenten des FC Bayern München Uli Hoeneß ausgezeichnet und in den "Club 100" des Deutschen Fußball-Bundes berufen. 1995 wurde erstmals der MIL-CUP von Franz Leder ins Leben gerufen. Der MIL-CUP ist ein weit über die Grenzen Bayerns bekanntes Jugendhallenturnier.
In den letzten Jahren zeichnete sich der Verein besonders in der Jugendausbildung aus. In der Münchner Fußballszene zählen die Jugendmannschaften des TSV Milbertshofen zu den erfolgreichsten. Jedes Jahr geben sie Jugendspieler an die Profivereine FC Bayern München, TSV 1860 München und der SpVgg Unterhaching ab. Bei allen Mannschaften handelt es sich um sogenannte Jahrgangsmannschaften, die entweder in der Bayernliga, Landesliga, Bezirksoberliga, Kreisliga oder Kreisklasse spielen.
Florian Hörnig, derzeit Spieler von SC Fortuna Köln, die Ex-Unterhachinger Christian Hain und Patrick Ghigani sowie der 13-fache türkische Nationalspieler Volkan Yaman spielten ebenfalls in ihrer Jugendzeit beim TSV.
Basketball
Weblinks
Referenzen
- ↑ TSV Milbertshofen (Hrsg.): www.tsv-milbertshofen.de. (abgerufen am 12. Juli 2023).
- ↑ Festschrift des TSV Milbertshofen zum 100jährigen Vereinsjubiläum
- ↑ Kieler Nachrichten vom 28. April 2007, Holpert: "Das ist die letzte Titelchance für mich"
- ↑ Handewitter Rundschau vom 4. Dezember 2001, Neun Mal ging nichts mehr - die Konkurse
- ↑ Münchner Merkur vom 19. August 2005, Ein Fest für den schlafenden Riesen
- ↑ Abschlusstabelle BOL Oberbayern 2013
- ↑ Zeitschrift DTS, 1959/18 Ausgabe West S.4
- ↑ Zeitschrift DTS, 1960/12 Ausgabe West S.11
- ↑ Zeitschrift DTS, 1994/4 S.26
- ↑ BBV-Onlie Oberliga 2009
- ↑ http://basketball.tsv-milbertshofen.de/index.php?option=com_content&view=article&id=121:ueberragend-der-rueckblick-auf-201011&catid=34:berichte
Koordinaten: 48° 10′ 48″ N, 11° 34′ 37″ O