Der Pantoffel (von französisch pantoufle, öst.: Schlapfen, Patschen) ist eine Fußbekleidung aus Sohle und Vorderkappe, aber, anders als der Schuh, ohne Fersenteil.

Pantoffeln stammen aus dem Orient, wo sie oft mit Stickereien und Stempelvergoldungen reich verziert waren. Dieser weiche, verzierte Pantoffeltyp zeigt eine charakteristische, nach vorne zuspitzte, leicht bauchige Form und wird Babusche genannt. Die ältesten Pantoffeln wurden bisher in koptischen Gräbern des 2. bis 8. Jahrhunderts gefunden. Über Byzanz gelangten sie nach Italien und sind seit dem 15. Jahrhundert auch im übrigen Europa bekannt. Im 16. Jahrhundert waren Pantoffeln mit hohen Plateausohlen aus Kork Mode (Chopine, Zoccolo), im 17. und 18. Jahrhundert waren sie meist mit Absatz versehen.
Im 19. Jahrhundert nannte man bequeme Hausschuhe Pantoffeln, auch wenn sie ein Fersenteil hatten, also eigentlich Halbschuhe waren. Aus dieser Zeit stammt die Redensart „unter dem Pantoffel stehen“, die die Herrschaftgeste, den beschuhten Fuß auf einen besiegten Gegner zu setzen, persifliert und auf Männer überträgt, die sich dem Willen ihrer Frauen beugen. Aus der selben Zeit stammt die scherzhafte Bezeichnung Pantoffelheld.
Als sommerlicher Straßenschuh in der Damenmode (Pantolette) ist der Pantoffel seit den 1920er Jahren geläufig und unterscheidet sich vom Pantoffel durch eine Sohle mit Absatz.
Pantinen (niederländisch Klompe, englisch Clogs) sind ursprünglich Arbeits- und Schutzschuhe in Form von Pantoffeln, häufig mit Holzsohle oder auch ganz aus Holz gefertigt (siehe auch Holzschuh).
Schlosspantoffeln nennt man weite Filzpantoffeln, die bei Schlossbesichtigungen und ähnlichem zum Schutz der Fußböden über den Straßenschuhen getragen werden.
In japanischen Haushalten haben Pantoffeln noch eine besondere Bedeutung, denn sie sind nur zur Benutzung der Toilette vorgesehen.
Literatur
Helge Sternke, Alles über Herrenschuhe, Nicolai Verlag, Berlin, 560 S., 450 Abb., 2006.