DESI-Studie

Studie zur Erfassung der sprachlichen Leistungen in Deutsch und Englisch von Schülern an Schulen in Deutschland
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Die DESI-Studie (Deutsch Englisch Schülerleistungen International) ist eine Studie zur Erfassung der sprachlichen Leistungen in Deutsch und Englisch von Schülerinnen und Schülern an Schulen in Deutschland und stellt eine nationale Ergänzung zur PISA-Studie dar. Die Studie wurde 2001 von der Kultusministerkonferenz von Deutschland als erste große deutsche Schulleistungsstudie in Auftrag gegeben und prüfte im September/Oktober 2003 und im Mai/Juni 2004 rund 11.000 Schülerinnen und Schüler aller Schularten der 9. Klassenstufe. Unter Federführung des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) wurde von einem Konsortium von Wissenschaftlern neue Testverfahren entwickelt.

Ablauf

Am ersten Test, der am Anfang des Schuljahres stattfand nahmen 10639 Schüler(innen), am zweiten Test, am Ende des Schuljahres nahmen 10632 Schüler(innen) von 219 Schulen (davon 40 mit einem bilingualen Zweig) teil.

Instrumente 1. Messzeitpunkt
Beginn 9. Klasse
2. Messzeitpunkt
Ende 9. Klasse
Tests Deutsch Sprachbewusstheit Sprachbewusstheit
Leseverstehen Leseverstehen
Textproduktion Textproduktion
Argumentation
Wortschatz
Rechtschreibung
Tests Englisch Sprachbewusstheit-Soziopragmatik Sprachbewusstheit-Grammatik
Hörverstehen Hörverstehen
Textkonstruktion Textkonstruktion
Leseverstehen
Schreiben
Sprechen
Interkulturelle Kompetenz

Die Leistungen werden in vier sogenannten Kompetenzniveaus unterteilt: A ist das schlechteste und wird in der Hauptschule vorrausgesetzt, D ist das beste und entspricht dem eines Gymnasiums nach der 10. Klasse. Jedes Niveau ist nochfmal in zwei Stufen unterteilt, die mit einer 1 bzw. 2 gekenntzeichnet sind (z.B. A1 und A2), wobei 2 höher einzuschätzen ist als 1. Ein höheres Niveau schließt die jeweils niedrigeren mit ein und bauen daher aufeinander auf.

Ergebnisse

Bei den Studien kamen zusammengefasst folge Ergebnisse zum Vorschein:

  • Erreichung von Kompetenzniveaus:
    • 96 % aller Schüler erreichen A
    • 32 % erreichen B
    • 10 % erreichen C
    • 6 % erreichen D
  • Unterscheidung bezüglich Schularten:
    • Hauptschulen haben das niedrigste Niveau: fast 10 % erreichen A nicht, oftmals ist das Niveau beim zweiten Test schlechter
    • Integrierte Gesamtschulen haben das zweitniedrigste Nievau, aber das größte Leistungsspektrum. Das Minima deckt sich ungefähr mit dem der Hauptschule, während das Maxima fast an das der Realschule heranreicht.
    • Realschulen haben das zweithöchste Niveau. Es gibt nahezu keine Schüler, die A nicht erreichen
    • Gymnasien haben sowohl das höchste Niveau alsauch das geringste Spektrum, d.h. dass fast alle Schüler ein hohes Sprachvermögen besitzen. Der Anteil der Schüler, die über C liegen ist hier mit etwa 10 % am höchsten.
  • Mädchen erreichen insgesamt bessere Ergebnisse als Jungs, wobei die Stärken und Schwächen in unterschiedlichen Bereichen liegen: bei Mädchen ist der Wortschatz höher, bei Jungen die Aussprache und Sprechflüssigkeit.
  • Das Ergebnis korreliert stark mit der sozialen Herkunft und dem ökonomischen Einkommen. Überproportional viele Hauptschüler stammen von Einwandererfamilien. Ein Vergleich mit der PISA-Mathematik-Kompetenz zeigt, dass der sozioökonomische Status und kulturelle Besitztümer mehr, die Bildung der Eltern aber weniger Einfluss auf die DESI-Ergebnisse haben, als es bei PISA der Fall ist.