Architektur in Leipzig

Geschichte der Architektur in Leipzig
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Altes Rathaus: Festsaal (Renaissance)
Roßplatz (Neoklassizismus).
Augustusplatz, Mendebrunnen vor dem (neuen) Gewandhaus (links) und City-Hochhaus Leipzig (rechts) - Moderne.

Architekturgeschichte

Romanik und Gotik

 
Stadtsiegel von Leipzig 13.Jhdt. Umschrift: "Sigillum Burgensium de Lipzk".

Leipzig entstand auf dem Gelände des Matthäikirchhof als „urbs LIPSK“[1] (slawisch: Lipa = deutsch Linde) um 929 als erste deutsch-fränkische Burg. Die Burg urbs LIBZI wurde erstmals 1015 in der Chronik des Merseburger Bischofs Thietmar erwähnt. Der Leipziger Kunsthistoriker Herbert Küas hat in den Jahren 1950 bis 1956 dort geforscht. 1217 wurde die Burg zerstört, an dieser Stelle entstand 1253 das spätere Leipziger Barfüßerkloster. Die ältesten Kirchen St. Nikolai (1165) und St. Thomas (1212) sind romanischen Ursprungs. Im 13. Jahrhundert entstanden das Kloster St. Thomas und das Kloster St. Georg. Nach einer romanischen, um 1233 geweihten Katharinenkapelle, wurde die spätere Katharinenstraße benannt. Aus dem – um 1230 gegründeten – Dominikanerkloster entstand die spätere Universitätskirche St. Pauli. Die Petersstraße wurde auch nach der romanischen Kapelle St. Petri benannt.

[2]Im 13. Jahrhundert gab es vier Burgen, wovon nur die Pleißenburg als markgräfliches Schloss erhalten blieb. 1270 ist ein Ratskollegium bestehend aus zwölf Ratsmannen. Diese unterstanden einem markgräflichen Schultheißen aus der Pleißenburg.

Bedeutende romanische Bauwerke in Leipzig sind oder waren:[3]

  • Die Andreaskapelle Knautnaundorf zählt zu den ältesten Gebäuden in Sachsen, die Kapelle wurde um 1100 erbaut. Der ursprüngliche romanische Rundkapelle mit halbrunder Apsis wurde nach dem Vorbild der Rundkapelle erbaut, die Wiprecht von Groitzsch für seine Gemahlin auf der Stammburg Groitzsch errichten ließ. Ende des 15. Jahrhunderts wurde die halbrunde Apsis der Rotunde abgebrochen. 1720 wurde auf dem romanischen, runden Turm ein barocker Oktogon aufgesetzt.[4]
  • Die Kirche in Leipzig-Thekla wurde im 12. Jahrhundert als massiver Bau aus Bruchsteinmauerwerk – bestehend aus einem rechteckigen Kirchenschiff mit einem rechteckigem Ostchor – erbaut. Im Westen steht ein rechteckiger Turm. [5]
  • Die Grundmauern, Wände des Kirchenschiffs und des Chors sowie das Portal der Gnadenkirche an der Rittergutstraße 2 in Wahren stammen aus dem 12. Jahrhundert. Ebenso der Taufstein und das Türblatt. [6]
  • Die Leipziger Nikolaikirche war ursprünglich eine romanische, dreischiffige Basilika. Von der Basilika sind noch Reste des Mauerwerks und das Westwerk mit den beiden Ecktürmen erhalten. 1784 bis 1797 wurde das Gebäude im Stil des Klassizismus nach Entwürfen von Dauthe umgebaut.[7]




Ein bedeutendes gotisches Bauwerk in Leipzig ist die Thomaskirche. 1482 bis 1496 entstand auf den Resten eines romanischen Vorgängerbaus ein spätgotischer Hallenbau. Das Langhaus zeigt noch das ursprüngliche gotische Kreuzrippengewöbe mit vermutlicher Farbgebung aus dem 15. Jahrhundert. Die Fassade stammt aus dem Historismus (1877-1889).[8]


Leipziger Messe und Renaissance

 
Bogensteine des Alten Rathaus.

[9]Um 1500 hatte Leipzig etwa 7000 bis 8000 Einwohner aufzuweisen, war aber nicht so bedeutend wie Erfurt, das zur gleichen Zeit 13000 Einwohner hatte.

Durch kaiserliche Messeprivilegien wurde die Leipziger Messe im Jahre 1497 und 1507 zur Reichsmesse erhoben. Die Bestimmungen des Leipziger Messeprivilegs gingen insbesondere zulasten anderer regionaler Handelszentren wie Erfurt, Halle und Magdeburg, weil das Privileg von 1507 besagte, dass im Umkreis von 112 km um Leipzig keine Messe, kein Jahrmarkt und keine Niederlage gehalten werden durfte - zuerst war die Leipziger Messe aufzusuchen und zuvor waren in Leipzig alle Waren anzubieten. Damit waren Messen in Erfurt, Halle und Magdeburg untersagt. Leipzig entwickelte sich damit zu einem überregional bedeutenden Handelsplatz im mitteldeutschen Raum.

Für den Handel wurden Gebäude wie das Rathaus, Zeughaus, Waage, Marstall und Kornhaus im Stil der Renaissance erbaut. Hieronymus Lotter gab 1556/1557 dem Alten Rathaus seine heutige Fassade. Der „Leipziger Erker“[10] hat seit dem 16. Jahrhundert in Leipzig eine ganz eigene Tradition. Der erste Steinerker entstand 1523 am Haus Zur goldenen Schlange. Diese Art von „Erker fanden zunehmend Verbreitung“.[11] Der Kunsthistoriker Wolfgang Haubenreißer bemerkt, dass vor allem die Renaissancerker von Hieronymus Lotter die übrigen Hausbesitzer beeinflussten. Lotters Werke sind die eingeschossigen Kastenerker von 1556 am Alten Rathaus, der Pappenheimerker im Hof der Pleißenburg, der zweigeschossige Eckerker an Lotters Wohnhaus von 1550 in der Katharinenstraße 26.


Bedeutende Bauwerke der Renaissance in Leipzig sind oder waren:[12]

Leipziger Erker des Barock

 
Torgauer Erker diente als Vorbild für den "Leipziger Fürstenerker".
 
Leipziger Fürsterker.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg erreichte Leipzig als Messestadt eine führende Rolle in Mitteleuropa und durch eigene Handelsverbindungen in alle Richtungen entwickelte sie sich zu einem der wichtigsten Handelsplätze Europas. Durch den Bau der Leipziger Börse begann der Barock und erfuhr in dieser Stadt eine eigenständige, bürgerliche Ausprägung. Die Leipziger Katharinenstraße, der Leipziger Marktplatz und die Leipziger Petersstraße entwickelten sich zu Orten mit bürgerlichen, viergeschossigen Prachtbauten mit mehrgeschossigen, schmuckvoll dekorierten Kastenerkern. Da Leipzig im Buchdruck wie im Buchhandel führend war, wurde Leipzig zugleich Umschlagplatz fortschrittlicher Ideen. Außerhalb der Stadtmauern, ungehindert von Zunftschranken, entstanden zahlreiche Manufakturproduktionen, die den Beginn der industriellen Entwicklung Leipzigs einleiteten. Messe und Manufakturen wurden von Großunternehmern, die zugleich Bankiers waren, betrieben, die aus Süd- und Westdeutschland nach Leipzig zugewandert waren. Der erworbene Profit wurde sogleich in barocken Gebäuden angelegt.[17]

Der „Leipziger Erker des Barock“[18] wurde durch den zweigeschossige Eckerker am Wohnhaus von Hieronymus Lotter von 1550 in der Katharinenstraße 26, beeinflusst. So korrespondierte der zweigeschossige Eckerker des Romanushauses an der Katharinenstraße 23 mit dem Erker des Wohnhauses von Hieronymus Lotter. Ein „wichtiges Bindeglied zwischen den Leipziger Erkern der Renaissance und denen des Barock“[19] war der Erker des Hauses Hainstraße 3, genannt Webers Hof. Der Erker von 1662 ist zweigeschossig und zeigt Schmuckwerk aus dem Frühbarock: Festons, Putti, Füllhörner. Der Erker von Paul Wiedemann am Fürstenhaus bestehend aus Rochlitzer Porphyrtuff wurde durch das Torgauer Schloss Hartenfels (Johann-Friedrich-Bau) von 1533-1536 beeinflusst. „Eine Leipziger Sonderform des ausgehenden 17. Jahrhunderts“[20] sind die Kastenerker an der Hainstraße 8 und im Hof des Messehauses Stentzlers Hof in der Petersstraße 39 bis 41. Diese Erker sind „überreich mit vegetabilem Schmuckwerk“[21] dekoriert. Der Kastenerker von Hainstraße 8: „Die Stuckarbeiten, florales Rankenwerk und ein Blumengirlanden haltender Löwenkopf, zeugen noch heute von der außerordentlichen Qualität damaliger Handwerksarbeit“.[22]

Bedeutende Bauwerke des Barock in Leipzig sind oder waren:[23]

  • Schloss Knauthain und Apels Garten. Diese wurden nach Entwürfen von David Schatz gestaltet, der das Haus Neumarkt 13 in Leipzig bewohnte und das er selbst nach seinem Entwurf hat bauen lassen.[24]Gurlitt beschreibt den Baustil von David Schatz wie folgt: „Aus diesen Bauten lässt sich ein Fortschritt von schlichten holländischen Formen zum Barock erkennen, welch letzteres aber mehr in angefügtem Ornament, nicht in einer inneren Befreiung sich äussert.“ [25]
  • Der Großbosische Garten: Dieser wurde nach Entwürfen von von Leonhard Christoph Sturm geschaffen. Sturm war ein anderer Barockkünstler, der nach Leipzig berufen und von Georg Bose protegiert wurde.[26]
  • Webers Hof, Hainstraße 3. Christian Richter gestaltete das Haus 1662 im Stil des Barock. Besonders aufwändig der zweistöckige Erker: „Dieser … Kastenerker … ist der älteste in Leipzig erhaltene, wenn nicht gar der erste überhaupt erbaute Erker“.[28]
  • Alte Handelsbörse (1687). Johann Georg Starcke entwarf das Gebäude im Stil des Barock, das das erste barocke Gebäude Leipzigs war: „Zu diesem Zeitpunkt dürfte man ihr noch nicht angesehen haben, dass hier Leipzigs erstes Bauwerk in einem ganz neuen Baustil entstand, der sich von den bislang üblichen geometrisch streng gefügten, am antiken Vorbild orientierten Formen stark unterschied. Erst als die lichte Fassade, verziert mit dekorativen Blumen- und Früchtegirlanden, vollendet war, zeigte sich die neue barocke Pracht“.[29]
  • Romanushaus an der Katharinenstraße 23 erbaut von Johann Gregor Fuchs von 1701 bis 1704.[30]
  • Königshaus am Markt 17 erbaut von Johann Gregor Fuchs von 1705 bis 1706.[31]


  • Coffe-Baum an der kleinen Fleischergasse 4, erbaut von Adam Jacob von 1717 bis 1719.[35]
  • Hainstraße 13, erbaut von George Werner von 1744 bis 1746. Der dreistöckige Kastenerker ist aus Stein und Stuck gearbeitet. Die Seitenflächen sind leicht konkav geschweift.[36]
  • Hainstraße 15, erbaut von Wolfgang Bachmann von 1693 bis 1695. Das Fachwerkhaus ist zwei Fensterachsen breit. Über die gesamte Fassadenbreite erstreckt sich ein schmuckloser, hölzerner, zweigeschossiger Kastenerker. Nikolaus Pevsner beschreibt dies als beabsichtigte Neuerung, um sich von den schmuckvollen Erkern der benachbarten Häuser durch „Einfachheit, Nüchternheit und Schmucklosigkeit“[37] abzusetzen.
  • Hainstraße 8. Das älteste erhaltene Bürgerhaus Leipzigs in der Hainstraße 8 stammt aus der Zeit um 1550 bis 1560. Es war die Bauzeit der Renaissance, bei der die Massivbauweise den Fachwerkbau ablöste. Der Fachwerkbau selbst wurde in Leipzig 1559 verboten. Bauherr war Antonius Lotter, Bruder des Ratsbaumeisters Hieronymus Lotter. Anfang des 18. Jahrhunderts erhielt das Gebäude einen aufwändig gestalteten, barocken Kastenerker: „Die Stuckarbeiten, florales Rankenwerk und ein Blumengirlanden haltender Löwenkopf, zeugen noch heute von der außerordentlichen Qualität damaliger Handwerksarbeit“.[40] Hier wohnten auch russische Studenten, die in den 1760er Jahren auf Befehl von Zarin Katharina in Leipzig ausgebildet wurden, so Alexander Nikolajewitsch Radischtschew.


Rokoko (18. Jhdt)

 
Rokoko, Gohliser Schlösschen .

Gurlitt[41] beschreibt, dass in den 30er Jahren des 18. Jahrhunderts auch in Leipzig der Rokoko in jenen Formen auftrat, wie sie Jean de Bodt und Longuelune und Knöffel im benachbarten sächsischen Dresden zur Geltung brachten.

George Werner

Gurlitt beschreibt Bauwerke des Rokoko in Leipzig.[42] Den Stil des Rokoko vertrat in Leipzig George Werner, der eine Vorliebe hatte, die Fenster einer Achse über verschiedene Stockwerke hindurch mit Lisenen zusammenzufassen. Bauwerke des Rokoko in Leipzig sind oder waren:

  • Katharinenstraße damals 27 (heute 19): Die Fassade ist neun Achsen breit mit vier Obergeschossen. Am Gebäude mischt sich die Bauart von Knöffel mit dem Barockstil. Barock war noch das Portal mit übereckgestellten Pilastern, geschwungenem Gesims über dem Korbbogen der Türe.[43][44][45] Das erhaltene Gebäude wird nach seinen Bauherren Justus und Ludolph Hannsen auch Hannsens Haus genannt. Die Gebrüder Hannsen ließen es 1748 bis 1749 von George Werner im Stil des Rokoko gestalten. Auch hier wurden Fenster über die vier oberen Stockwerke hinweg mit Lisenen zu senkrechten Gruppen zusammengefasst. Die Fenster in der Mittelachse der Fassade sind überdacht, darunter befinden sich Rocaillen. Rocaillen befinden sich auch in den Wandfeldern unter den seitlichen Fenster. [46]
  • Am Markt Nr. 5: Lisenenhaus im Stil von Longuelune mit aufwändigem Füllungsormanemt zur zierlich reichem Rokokogiebel.
  • Am Markt Nr. 14: Großes Gebäude mit einfacher Architektur. Zwischen den einfach rechtwinkligen oder mit Ohren versehenen Fenstern der verschiedenen Geschosse jeweils ein „schlichter geputzter Spiegel“.[47]
  • Hainstraße Nr. 11 und Fleischergasse Nr. 19: Das Hinterhaus hatte zwei Erker. Am Vorderhaus befand sich ein Wappen mit zwei gekreuzten Ankern. Das Haus erhielt an beiden Fassaden „leicht geschwungene Ornamente unter den Erkern“[48] und wurde zur „Rococozeit sowohl an der Hainstraße als an der Fleischergasse verschönert“.[48]
  • Katharinenstraße Nr. 7: Gebäude mit einfacheren Rokoko-Ornamenten, das nur drei Fensterachsen breit ist. Das Haus steht am Schluß des Rokoko in Leipzig:„ Der Bau dürfte das Ende der in Katharinenstrasse Nr. 29 sich gipfelnden Richtung bezeichnen.“[49]
  • Kupfergässchen Nr. 18 Silberner Bär[50]: Der Bauherr war der Buchdrucker Immanuel Breitkopf, der es 1764 umbauen ließ. Seine Achse gegen die Universitätsstraße wurde in „derbem Rococo“[51] gestaltet. Ursprünglich befand sich im Erdgeschoss ein aufwändig gestaltetes, großes Portal, über dem ein Bär eine Kartusche hält. Das Stuckornament wurde hier ganz besonders gehandhabt:„Die Bekrönungen der Fenster sind bezeichnend für die Handhabung des Stuckornaments in jener Zeit.“[52]
  • Das Haus Klostergasse 5 ließ der Rats- und Handelsherr Gottlieb Beck von George Werner von 1740 bis 1741 im Stil des Rokoko gestalten. Das Gebäude befindet sich auf dem Gelände des früheren Thomasklosters, weswegen es auch als Altes Kloster bezeichnet wird.[53]Das Gebäude war laut Gurlitt auch als das Lastorpsche Palais, später Hotel de Saxe. [54]
  • Peterstraße Nr. 24. Sehr stattliches aber einfaches Haus mit vielen einfach verwendeten Lisenen im Stil von Knöffel und mit Rokoko-Dekoration auf den Erkern, die über drei Obergeschosse durchgehen.[55]
  • Peterstraße Nr. 13
  • Ecke Reichsstraße und Brühl Rother Löwe
  • Reichsstraße Nr. 38
  • Katharinenstraße Nr. 29 (heute 21)[56][57]: Bauherr war Gottfried Winckler, der sein Unternehmen, zusätzlich ein Bank- und Wechselgeschäft sowie einen Gewürzhandel in seinem Haus führte, das seit 1654 der Familie Winckler gehörte und gleichzeitig als Wohnhaus diente. Das Gebäude war stark durch Knöffels Lisenenarchitektur geprägt: „Lisenenarchitektur durch die drei Obergeschosse nach der Art Knöffels, mit Rococo-Ornamenten in den Brüstungen.“[58]Zugleich bildete das Gebäude den Höhepunkt des Leipziger, bürgerlichen Rokoko – „ der in Katharinenstrasse Nr. 29 sich gipfelnden Richtung.“[49] Das Erdgeschoss war in drei Teile eingeteilt, der Hof war geschlossen, im hinteren Teil des Hauses befanden sich die Speicher, rechts waren die Schreibstuben. Besonders aufwändig war die Treppe zum Obergeschoss gestaltet. So war diese mit Delfter Platten an der Brüstung belegt. Die Räume im ersten Obergeschoss zeigten gute Parketts, völlige Vertäfelung der Wände und schöne Türen mit aufwändiger Profilierung zudem ein Deckengemälde von Adam Friedrich Oeser.
  • Ein anderes Bauwerk des Rokoko in Leipzig ist Gohliser Schlösschen

Klassizismus (19.Jhdt.)

 
Schinkeltor benannt nach Karl Friedrich Schinkel.

Ein wichtige Rolle für die industrielle Entwicklung Leipzigs spielte die Leipziger Messe und die damit verbundenen Marktvorteile. Für die neue Form der Mustermesse wurden neue Ausstellungsgebäude. Zudem waren die weitverzweigten Leipziger Banken und Finanzmärkte wichtig für die industrielle Entwicklung der Stadt, wofür die Alte Handelsbörse genutzt wurde. Ein weiterer Faktor für die Entwicklung, war Leipzigs frühzeitige Eisenbahnverbindung zu Rohstoff- und Absatzmärkten. Die Vorstädte wurden zu dicht bebauten Mischgebieten bestehend aus Arbeiterwohngebieten und Industrie- und Gewerbeanlagen. Die Mischgebiete wuchsen mit den neu entstandenen Industrievororten in der früheren dörflichen Umgebung Leipzigs zusammen. Dadurch erhöhte sich Leipzigs Einwohnerzahl von 33 000 im Jahre 1815 auf 100 000 um 1870. Leipzig war damit nun eine der führenden Industriegroßstädten. Vertreter des Klassizismus in Leipzig waren Friedrich Weinbrenner, Eduard Pötzsch, Albert Geutebrück, Johann Carl Friedrich Dauthe sowie Carl Gotthard Langhans.

Friedrich Weinbrenner

Das erste Leipziger Theater wurde 1766 erbaut.[59] Adam Friedrich Oeser malte den Theatervorhang, der 1799 durch einen Vorhang von Hans Veit Schnorr ersetzt wurde. Friedrich Weinbrenner baute 1817 das 1766 erbaute Theater im Stil des Klassizismus um. Die schmucklose Westseite wurde durch Weinbrenner zur „repräsentativen, klassizistischen Eingangsfront“ [60] umgestaltet.


Eduard Pötzsch

Eduard Pötzsch entwarf im Stil des Klassizismus die Freimaurerlogen Apollo und Balduin zur Linde (1847), das Hotel de Pologne, den Dresdner Bahnhof sowie den Bayerischen Bahnhof.

Karl Friedrich Schinkel und Albert Geutebrück

Karl Friedrich Schinkel ist laut Wolfgang Hocquél der „bedeutendste deutsche Baumeister des Klassizismus“.[61] Unter Verwendung von Schinkels Fassadenentwurf für das Augusteum führte Albert Geutebrück das Gebäude aus. Geblieben ist das Portal der alten Universität (sog. Schinkel-Portal). Nach Schinkels Entwürfen erbaute Geutebrück auch den dreigeschossigen fünfzehnachsigen Bau des ehemaligen Schützenhauses (heute Wintergartenstraße) von 1833 bis 1834.[62] Geutebrück erbaute zudem: Großer Blumenberg, das Postgebäude am Augustusplatz, die Buchhändlerbörse sowie das Königliche Palais.



Johann Carl Friedrich Dauthe

Der Concertsaal[63][64] wurde 1780 bis 1783 im Zeughausflügel des Gewandhauses unter Leitung des Baudirectors Johann Carl Friedrich Dauthe eingebaut. Die Decke bemalte Adam Friedrich Oeser, wurde aber 1833 mit einer Architekturmalerei von Johann August Giesel aus Dresden übermalt. Dauthe gestaltete das Gartenhaus des Bankiers Löhr (1772) und baute den Innenraum der spätgotischen Leipziger Nikolaikirche (1785 bis 1796) im klassizistischen Stil um.

Carl Gotthard Langhans

Das Neue Stadttheater[65] wurde nach Entwürfen des verstorbenen Königlich Preußischen Oberbaurates Langhans, Architekt des Königlichen Opernhauses in Berlin an der Nordseite des Augustusplatzes in den Jahren 1864–1867 erbaut. Die Entwürfe des Königlich Preußischen Oberbaurates für das Leipziger Stadttheater orientierten sich an das Königliche Opernhaus in Berlin ebenfalls von Langhaus im Baustil des Klassizismus entworfen und erbaut. Die Fassade zum Schwanenteich zeigte Parallelen zur Athener Akropolis. Wie das dort befindliche Erechtheion zeigte das Leipziger Stadttheater eine dem Schwanenteich zugewandte Vorhalle, die anstelle von Säulen von sechs überlebensgroßen Mädchenfiguren (Karyatiden) getragen wurde.

Deutsch-Französischer Krieg und Historismus (ab 1871)

 
Leipziger Siegesdenkmal


Nach dem Sieg Deutschlands im Deutsch-Französischen Krieg und die darauf einsetzenden kontinuierlichen französischen Reparationszahlungen erfolgte ein Wirtschaftsaufschwung und ein Bau-Boom in Deutschland im Stil des Historismus. Das Siegesdenkmal in Leipzig , das an den Sieg Deutschlands erinnerte und 1888 auf dem Leipziger Marktplatz errichtet wurde, brach man 1946 wegen „Versinnbildlichung des Militarismus[66] ab. Das von Rudolf Siemering aus der Berliner Bildhauerschule geschaffene Denkmal bestand aus der Allegorie der Germania sowie Darstellungen verschiedener historischer Persönlichkeiten von Sachsen und des wilhelminischen Kaiserreiches: Kaiser Wilhelm I., Kaiser Friedrich III., König Albert v. Sachsen, Reichskanzler Bismarck sowie Generalfeldmarschall v. Moltke .

Das bei der Reichsgründung 1871 nach dem gewonnenen Deutsch-Französischen Krieg geschaffene Kaiserreich siedelte sein oberstes Gericht in Leipzig an. Das Reichsgerichtsgebäude (Entwurf Ludwig Hoffmann und Peter Dybwad) wurde im Stil der historistischen Architektur nach Vorbildern der italienischen Renaissance geschaffen. Um das Reichsgericht enstanden Gebäude, die „die Formensprache der Renaissance aufgriffen“:[67] Wie das Neue Concerthaus, das Städtische Museum, das Reichspostgebäude, die Neue Handelsbörse, die Universitätsbibliothek, Königliche Konservatorium der Musik, Königliche Kunstakademie und Kunstgewerbeschule (Entwurf Otto Warth) und ein Polytechnikum.

Zwischen 1871 und 1914 stieg die Einwohnerzahl Leipzigs von 100 000 auf 625 000 an. Die Vororte wurden eingemeindet. Es begann 1889 mit Reudnitz und Anger-Crottendorf. 1890 folgten Thonberg, Sellerhausen, Volkmarsdorf, Gohlis und Eutritzsch. 1891 kamen Lindenau, Plagwitz, Schleußig, Kleinzschocher, Connewitz, Lößnig. 1910 waren es Dölitz, Dösen, Probstheida, Stötteritz, Stünz und Möckern. [68]

Laut Wolfgang Hocquél ist der Leipziger Historismus wichtig – „Den größten Anteil an den 1 410 Denkmälern der Stadt Leipzig haben rund 700 Wohnhäuser der Historismusarchitektur …“.[69]

Vertreter des Historismus in Leipzig waren Martin Gropius, Heino Schmieden, Hugo Licht, Paul Richter, Arwed Roßbach, Hans Enger, Karl Weichardt, Otto Simonson.



Martin Gropius und Heino Schmieden

Das Konzerthaus[70] wurde 1882–1884 nach Entwürfen von Martin Gropius und Heino Schmieden errichtet und am 11. Dezember 1884 eröffnet. Das Gebäude enthielt zwei Konzertsäle, Wandelsäle und Musikzimmer. Der Hauptsaal war 37,5 m lang und 19 m breit. Der Saal war 14,6 m hoch. Die historistische Fassade orientierte sich an der klassischen Renaissance:„Die Fassadenbildung ist ganz im Sinne der von Gropius gepflegten Richtung der hellenischen Renaissance und im engeren Anschluß an das Schauspielhaus Schinkels in Berlin durgeführt worden“.[71] Den Bauschmuck schuf Otto Lessing. Das Bauwerk wurde Vorbild für die 1900 erbaute Symphony Hall. Vor dem Gebäude stand das Mendelssohn-Denkmal, geschaffen nach dem Entwurf von Werner Stein, eingeweiht am 26. Mai 1892. Die Nationalsozialisten wünschten die Entfernung des „vor dem Gewandhaus aufgestellten Denkmals des Vollblutjuden“[72] und des „Juden in Erz“[72], so dass am 9. November 1936 die Nationalsozialisten in einer Nacht- und Nebel-Aktion die Figur abbrachen.[73] Daraufhin erfolgte Goerdelers Rücktrittserklärung. Die drei Meter hohe Bronzeskulptur befand sich auf einem vier Meter hohen Unterbau aus poliertem schwedischen Granit. An der Vorderseite zu Füßen des Postaments sitzend eine weibliche Bronzefigur, die die Muse der Musik symbolisierte. Flankiert von zwei singenden Genien links und rechts von zwei musizierenden Genien, zwei Bronzeplatten am Sockel berichten von weltlicher und geistlicher Musik.[74] Im Krieg beschädigt wurde die Ruine des Gewandhauses am 29. März 1968 abgebrochen.

Hugo Licht

Das Städtische Museum am Augustusplatze bestand in seinem Kern aus einem Werk des Münchner Architekten und Professors Ludwig Lange in „italienischen Renaissanceformen“[75] aus dem Jahre 1855. Ende 1881 wurde das Gesuchen eingereicht, das Gebäude nach einem Entwurf von Hugo Licht wesentlich zu vergrößern. Der Entwurf erfuhr noch einige Ergänzungen durch Freiherr Heinrich von Ferstel in Wien und Heino Schmieden aus Berlin. Die Baukosten wurden finanziert mit 600 000 Mark aus dem Vermögen von Francesco Domenico Grassi. Zusätzlich stiftete Grassi noch weitere 99 200 Mark zum Umbau der inneren Haupttreppe. Die von Professor Theodor Grosse bemalte östliche Loggia des Altbaus wurde durch die Arbeiten zugebaut. Da die Loggia nun kein Licht mehr von außen erhielt, wurde vor der Loggia ein großer Oberlichtsaal angelegt, wodurch die Loggia indirekt durch den Oberlichtsaal beleuchtet wurde. Spiegelbildlich wurde auf der westlichen Seite dasselbe neu geschaffen. Eine Loggia mit indirekter Beleuchtung durch einen ihr vorgelagerten Oberlichtsaal. Der Umbau fand von 1883 bis 1886 statt.[76]

Die Fassaden bestanden aus Werkstein. Der figürliche Schmuck bestand aus Istrianer Kalkstein. Gebaut wurde nach Vorbildern der „italienischen Hochrenaissance.“[77] Dabei wurden die Formen derselben „etwas energischer zur Erscheinung gebracht worden, als wie sie bei dem ursprünglichen Lange'schen Bau vorhanden waren.“[78] Die Haupttreppe wurde aus echtem Material, wie aus Salzburger Marmor, Istrianer Kalkstein und poliertem Granit hergestellt. Malerischer Schmuck zeigten die Gewölbe unter den Oberlichtern und Decken.[79]

Nach einem Entwurf des Leipziger Architekten Hugo Licht wurde von 1885 bis 1887 auch das Königliche Konservatorium der Musik in der Grassistraße 8 (im Musikviertel südwestlich der Altstadt) erbaut und am 5. Dezember 1887 . Hugo Licht entwarf auch das Neue Rathaus im Stil der Neorenaissance sowie die Johanniskirche im Stil des Neobarock.

Paul Richter

Das Reichspostgebäude[80] wurde 1881 bis 1884 von Paul Richter im Stil des Historismus nach Vorbildern der italienischen Renaissance umgebaut: „Die Fassaden sind teils im Quader-, teils im Feinziegelbau in den besonderen Formen der sächsischen Schule italienischer Renaissance ausgeführt“.[81] Das Material der architektonischen Gliederungen bestanden aus Sandstein. Die glatten Flächen waren verputzt. Das Gebäude der Reichs-, Post- und Telegraphenverwaltung hatte drei Hauptgeschosse mit großen saalartigen Räumen. Das Grundstück umfasste 3920 qm, wovon 2824 bebaut und 1096 qm Freifläche waren. Joseph Kaffsack schuf sechs vier Meter hohe Attika-Statuen auf der Hauptpost, die im Auftrag der Reichs-, Post- und Telegraphenverwaltung entstanden und Allegorien auf Post, Telegraphie, Kunst, Wissenschaft, Handel und Gewerbe waren. Die allegorische Figur mit Flügeln stellte die damals modernste Form der Nachrichtenübertragung, die Telegrafie, dar. Dieser Figur war eine zweite ebenfalls geflügelte Figur gegenübergestellt, die die Briefpost symbolisierte. Die anderen vier flügellosen Figuren dazwischen stellten Handel, Kunst, Wissenschaft und Gewerbe dar. Mit dieser Figurenanordnung wurde die Wichtigkeit einer schnellen Nachrichtenübertragung angedeutet.[82]

Arwed Roßbach

1891 wurde die von Arwed Roßbach aufgeführte Bibliotheca Albertina eingeweiht. Auch die Fassaden der Universität (Augusteum) und der Universitätskirche St. Pauli am Augustusplatz baute Roßbach um. Zudem schuf er auch das Gebäude der Leipziger Bank und die Taborkirche.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann die Zeit der großen Universal- und Spezialkaufhäuser, darunter das Leipziger Modehaus Gustav Steckner oder das Leipziger Warenhaus Althoff zwischen Neumarkt, Petersstraße und Preußergässchen. Den südlichen Eingang zur Petersstraße schmückte auf der linken Seite das repräsentative Modehaus August Pohlich, das in der Zeit der NS-Diktatur abgebrochen wurde. Für das Kaufhaus Polich an der Markgrafenstraße 2 / Petersstraße / Schloßgasse lieferte Roßbach die Entwürfe. Das mit einer Rolltreppe ausgestattete Gebäude wurde ca. 1888 erbaut und 1898 erweitert.[83] Der Warenhauskonzern von August Polich verfügte auch auch über einen eigenen Versandhandel und Wäschefabriken. Der Hoflieferant August Polich, Leipzig war neben Rudolph Herzog, Berlin; Hermann Gerson, Berlin; N. Israel, Berlin; A. Wertheim, Berlin im Verein zur Abwehr des Antisemitismus.[84] Heinz Maegerlein erklärt im 30. Band zu Merian seine Erlebnisse im alten jüdischen Leipzig und das jüdische Kaufhaus Polich: „ gestikulierenden Juden mit ihren uns so fremdartig erscheinenden Ringellöckchen […] die erste Rolltreppe unseres Lebens im fortschrittlichen Kaufhaus von August Polich […]“.[85]

Hans Enger und Karl Weichardt

Das Handelsbörse[86] am Tröndlinring 2 wurde 1884 bis 1887 nach Entwürfen der Architekten Hans Enger und Karl Weichardt im Stil des Historismus nach Vorbildern der italienischen Renaissance erbaut: „Die Architektur außen und im Innern ist in italienischer Hoch-Renaissance durchgeführt“.[87] Im Erdgeschoss befand sich ein 600 qm großer Hauptsaal für die Handelsbörse und einen anderen 280 qm großen Saal für die Getreidebörse, einen weiteren 180 qm großen Saal sowie eine Lesehalle und der Sitzungssaal der Handelskammer. Die bebaute Fläche betrug 2400 qm.


Otto Simonson

Hannelore Künzl beschreibt, wie Otto Simonson bei dem Bau der Leipziger Gemeindesynagoge Elemente verschiedener Perioden miteinander vermischt, die jedoch alle dem spanisch-islamischen oder dem nordafrikanischen Kulturkreis entstammen. Laut Künzl verwendet Simonson die hufeisenförmigen Arkaden in der Leipziger Synagoge zum ersten Mal. Die Leipziger Synagoge sei demnach nicht nur eine von vielen Großstadtsynagogen, sie sei eine besondere Synagoge, weil Leipzig als Messestadt auch viele jüdische Besucher hatte. Wegen dieser Rolle, die die Synagoge in der Messestadt Leipzig habe, war die Vorgeschichte der Leipziger Juden und die Gründe für die Aufnahme islamischer Stilformen besonders wichtig (so auch Hammer-Schenk). Erst das sächsische Emanzipationsgesetz erlaubte es den Leipziger Juden eine eigene Religionsgemeinschaft zu gründen. Neben Dresden, war Leipzig die einzige sächsische Stadt, die eine jüdische Religionsgemeinde haben durfte. Das Emanzipationsgesetz hob das Bauverbot für Synagogen in Sachsen auf, so dass nun endlich auch in Leipzig eine große Synagoge gebaut werden durfte. Für Simonson war – laut Künzl – der Orient nicht nur das Herkunftsland der Juden, sondern auch das Mutterland im religiösen Sinne, da dort die jüdische Religion entstanden sei. Daher habe Simonson die Leipziger Synagoge mit dem Orient in Verbindung gebracht. Künzl erklärt, dass Simonson seinen Lehrer (Semper) überwinden wollte. Während Semper für die Dresdner Synagoge arabisierende Schriftbänder als Ornamente verwendete, benutzte der Semper-Schüler Simonson ausschließlich hebräische Schriftbänder, so in der Umrahmung der östlichen Fensterrose und als Ornamentbänder in den Hufeisenbögen der Arkaden. Stärker als sein Lehrer wollte der Semper-Schüler Simonson die Synagoge als einen jüdischen Bau zu charakterisieren. Vorbilder seien die Synagoge zu Cordoba und die Synagoge El Tránsito in Toledo, wo hebräische Spruchbänder Ornamentfelder und Fensterzonen einrahmen. Mit der Synagoge in Leipzig entstand ein Synagogentypus , der als Vorbild für viele nachfolgende Synagogenbauten diente.[88]

Werkbund und Moderne (ab 1900)

 
Mädlerpassage, 1912/1914 Entwurf Theodor Kösser[89]
 
Steibs Hof, Nikolaistr. 28-32, 1907, Entwurf Felix Steib [90]

Laut Wolfgang Hocquél ist die Leipziger Reformarchitektur und der Leipziger Jugendstil wichtig – „Den größten Anteil an den 1 410 Denkmälern der Stadt Leipzig haben rund 700 Wohnhäuser … der Jahrhundertwende“.[91]

[92]Städtebaulich wichtig war 1915 die Errichtung des neuen Hauptbahnhofs unmittelbar am Altstadtkern, womit sich Leipzig seine Position als internationaler Verkehrsknotenpunkt stärkte. 1927 befanden sich in Leipzig 294 Aktiengesellschaften mit einem Gesamtkapital von ca. 321 Millionen Reichsmark. Leipzig wurde zu einem bedeutenden Finanzzentrum und zum Sitz von Zentralverwaltungen vieler Großunternehmen und Umschlagplatz für Waren. Die deutsche Credit-Anstalt als größe deutsche Privatbank hatte in Leipzig ihren Sitz. Das im Juni 1916 gegründete „Meßamt für die Mustermessen in Leipzig“[93] und die hinter ihr stehende „Zentralstelle für Interessenten der Leipziger Musterlagermessen“[94] mit den Industrie- und Wirtschaftsverbänden forderten mit Erfolg eine Neubelebung der Leipziger Messe. So kam es vom 25. bis 31. August 1918 zu einer ersten Technischen Messe in der Innenstadt. Die historische Altstadt wurde vollkommen verändert, weil die neue Handelsform der Mustermesse die historische Warenmesse ablöste. Daher wurden historisch gewachsene Stadtviertel komplett zerstört um dort Messehäuser wie Handelshof oder Specks Hof zu errichten. Der Wandel zu Industriestadt fand nun verstärkt statt. Im März 1920 wurde die Technische Messe außerhalb Leipzig organisiert und zeigte dort Werkzeugmaschinen und Fahrzeuge. Die Ausstellungsfläche wurde ständig vergrößert, so von 6000 qm im Jahre 1920 auf 130 000 qm im Jahre 1928. Dementsprechend betrug 1928 der Warenexport 400 Millionen RM, was einem Sechsten der deutschen Export entsprach. Auf der letzten Messe vor der Weltwirtschaftskrise besuchten 34 420 Ausländer die Messe. Leipzig bewahrte sich seine Stellung als Welthandelsplatz. Nach dem 1. WK wurden die Leipziger Straßenbahnen in städtisches Eigentum übernommen und die Straßenbahnen fuhren bis in die Vororte. 1926 kam Wiederitzsch, 1927 Tauch und Engelsdorf, 1928 Markkleeberg-Ost und Liebertwolkwitz, 1931 Thekla und Marienbrunn. 1929 wurde ein Generalbebauungsplan erarbeitet. Demnach sollte die Altstadt von Hochhäusern frei bleiben und Wolkenkratzer außerhalb der gewachsenen historischen Altstadt entstehen. Dazu wurde eigens der sog. Ring angelegt.[95][96] Die Weltwirtschaftskrise von 1929 beendete den wirtschaftlichen Aufschwung Leipzigs


Oscar Schade

Der Leipziger Bauingenieur und Architekt Oscar Schade schuf die Entwürfe für das Richard-Lipinski-Haus in der Tauchaer Straße (heute Rosa-Luxemburg-Straße) 19 bis 21. Das Haus wurde im Jahre 1910[97] als Verlagsgebäude der „1894 gegründeten“[98] Leipziger Volkszeitung .[99][100]Im Gebäude befand sich auch eine Lenin-Gedenkstätte: „Wirkungsstätte namhafter deutscher Linker, wie Franz Mehring, Rosa Luxemburg, Georg Schumann; 1912 Treffpunkt Lenins mit Genossen der bolschewistischen Duma-Fraktion“[101]Das Haus wurde „in der Industriearchitektur des Jugendstils“[102] gestaltet.

Zudem hatte Schade 1912/1913 auch die Projektierung der Wohnhäuser in der Gartenvorstadt Marienbrunn im Stil der Reformarchitektur inne.[103][104]

1904 lieferte Schade auch Entwürfe für das Volkshaus[105] mit „neoromanischer[106] Sandsteinfassade. Während des Kapp-Putsches wurde das Gebäude am 19. März 1920 beschossen und angezündet. 1928 brannte das Haus erneut aus. Am 2. Mai 1933 besetzte die SA das Volkshaus. 1903/1904 lieferte er auch die Entwürfe für die im „neomaurischen Stil“ [107] gestaltete Brodyer Synagoge, deren Innenausstattung (Thoraschrein, Bima) in der Pogromnacht vom 9./10. November 1938 demoliert wurde.

Die Arbeiter-Turn- und Sportschule (ATSB-Schule) an der Fichtestraße 36 in Leipzig wurde 1924/25 nach Entwürfen von Architekt Oscar Schade gestaltet.[108] Am 23. März 1933 wurde das Gebäude von der SA besetzt und der weitere Schulbetrieb untersagt.

Oscar Schade baute 1936 auch die Villa Schreiber in der Beethovenstraße 16 um. Die Villa war 1891 im Stil der Italienischen Renaissance für den Bankier Dr. Walter Schreiber nach Plänen von Max Pommer errichtet worden. Schreiber war Mitinhaber des Leipziger Bankhauses Herz Cusel Plaut, das im Rahmen der Arisierung 1933 liquidiert wurde. Das Bankenhaus war nach Herz Cusel Plaut (1783 - 1837) benannt worden. Gründer war dessen Sohn Jacob Plaut, der auch für die Jacob-Plaut-Stiftung und die Leipziger Jacob-Plaut-Straße bekannt ist.[109] Nachdem die jüdische Bank 1933 liquidiert wurde, wurde 1935 die Villa auch beschlagnahmt. Den Umbau von 1936 gestaltete der Architekt war Oscar Schade. Im Inneren verblieben sehr reiche Flügeltüren aus der Bauzeit erhalten.[110][111]

Das „Grabmal für den Architekten Oskar Schade“[112] befindet sich auf dem Leipziger Südfriedhof, Abt. II, Wahlstellen-Nr. 185 und zeigt das Freimaurerabzeichen.

O. W. Scharenberg und M. Molitor

Das Stadtbad Leipzig an der Eutritzscher Straße 21 wurde von Otto Wilhelm Scharenberg und Mathieu Molitor von 1913 bis 1915 errichtet.

F. Drechsler, P. Lange, J. Mágr, C. Seffner, M. Klinger u. R. Brachmann

Fritz Drechsler, Raymund Brachmann, Josef Mágr und Paul Lange gelten als Vertreter der Jugendstil-Architektur in Leipzig. Werke sind das Künstlerhaus, das Riquet-Haus[113] sowie das Märchenhaus[114] von 1906/1907. Der Leipziger Bildhauer Carl Seffner gestaltete in seinem Bronzerelief Adam und Eva am Leipziger Künstlerhaus den Adam mit Klingers Gesichtszügen. Der Sockel des ab 1904 von Max Klinger geschaffenen Leipziger Richard Wagner-National-Denkmals zeigt Themen aus dem Ring des Nibelungen:

„Die Vorderseite des Blocks zeigt drei nackte Rheintöchter - Musik, Dichtung und Schauspiel versinnbildlichend und damit auf Wagners Streben nach dem Gesamtkunstwerk anspielend. Auf der linken Seite sind Siegfried, Mime und der erlegte Drache zu sehen, rechts der Gralswächter Parsifal und die Gralsbotin Kundry.[115]


Emil Franz Hänsel

Das Gebäude des Kaufhauses Brühl wurde nach Entwürfen des Leipziger Architekt Emil Franz Hänsel im Stil der Reformarchitektur errichtet. Hänsel war Mitglied des Werkbundes und gehörte zu den „originellsten und deshalb wohl auch meistbeschäftigten Architekten Leipzigs“[116], der auch das Dresdner Residenz-Kaufhaus und das Geschäftshaus Stadt Warschau, Brühl 76/78 (wahrscheinlich Grundstück des vormaligen „Gasthauses Zur Stadt Warschau“) erbaut hatte.


Messow & Waldschmidt eröffneten am 3. Oktober 1908 das Kaufhaus Brühl G.m.b.H.. Geschäftsführer waren Heinrich Hirschfeld und Walter Riess. 1909 verstarb Paul Messow und der Geschäftsführer Walter Riess heiratete ein Jahr später Messows Tochter Gertrud und wurde alleiniger Direktor. Otto Mühlstein und Salomon Sigismund Hirschfeld wurden nun die neuen Geschäftsführer. Im Rahmen der Arisierung wurden im April 1936 die bisherigen Geschäftsführer Riess, Meiser und Pelz abberufen und ab dem 12. September 1936 ging das jüdische Eigentum endgültig über.


Leopold Stentzler

Leopold Stentzler erbaute 1914 bis 1916 auch die Gebäude Messehaus Stentzlers Hof an der Petersstraße 39 bis 41[117] und das Messehaus Dresdner Hof am Neumarkt 21 bis 27. Das Messehaus Dresdner Hof wurde für den Unternehmer Richard Pudor erbaut. Stenzlers Messepalast ist mit Behrens Arbeit vergleichbar: „Leopold Stentzlers Messepalast Dresdner Hof steht gestalterisch zeitgleichen Bauten eines Peter Behrens, einem der führenden deutschen Architekten jener Zeit nache, der bei der Festhalle der Kölner Werbundausstellung des Jahre 1914 eine ähnliche traditionsbezogene Sachlichkeit demonstrierte“.[118] Die Gebäude des Geschäftshauses Anton Mädler und des Geschäftshauss F. Lindner wurden auch nach Entwürfen des Leipziger Architekt Leopold Stentzler im Stil der Reformarchitektur errichtet.


German Bestelmeyer

Das Krochhochhaus am Augustusplatz (Leipzig) ist auch ein Beispiel für die „Klassische Moderne“. Das Gebäude [119], das 1927 bis 1928 nach Entwürfen von German Bestelmeyer für den jüdischen Bankier Hans Kroch erbaut wurde, fand sowohl Ablehnung als auch Zustimmung. Die ablehnenden Meinungen meinten, dass der Bauschmuck für ein privates, jüdisches Bankhaus unpassend sei: „Unmöglich sind auch die vorgesehenen Dachfiguren, die auf eine ziemlich große Glocke trommeln sollen, um ihr am Tage mehrmals den Ton E zu entlocken … Schließlich ist das private Bankhaus Kroch kein Stadthaus, kein öffentliches Symbol, daß man ihm eine bevorzugte Wirkung einräumen könnte“.[120] Die zustimmenden Meinungen sahen aber auch die Verbindungen nach Italien. So war Vorbild des Krochhochhauses der 1496–1499 erbaute Uhrturm Torre dell'Orologio in Venedig mit Markuslöwe: „Die Bauzitate fanden in Leipzig Beifall, sicherlich auch wegen der seit Jahrhunderten bestehenden Verbindungen zu den italienischen Handelsstädten und ihrer Kultur…Das Ergebnis überzeugte auch jene, die befürchtet hatten, das Turmhaus würde den ‚schönsten Platz Europas‘, wie man damals selbstbewusst sagt, optisch entwerten“.[121]

Oskar Pusch

Das Gebäude der Deutsche Nationalbibliothek am deutschen Platz 1 wurde nach Entwürfen von Oskar Pusch von 1914 bis 1916 erbaut.

Über dem Haupteingang des Gebäudes befinden sich Büsten von Otto von Bismarck, Johannes Gutenberg und Johann Wolfgang von Goethe, letztere vom Dresdner Bildhauer Fritz Kretzschmar signiert. An der Hauptfassade befinden sich sieben überlebensgroßen Skulpturen, die sich auf Konsolen über der Erdgeschosszone stehen. Diese Figuren von Adolf Lehnert und Felix Pfeifer sind Allegorien für Technik, Kunst, Justiz, Philosophie, Theologie und Medizin, seitlich flankiert von den Figuren des Schreibenden und des Lesenden von Johannes Hartmann mit den Wappen der Stadt Leipzig (links) und des Börsenvereins (rechts). Folgende Inschriften über dem Haupteingang sind zu lesen: „Körper und Stimme leiht die Schrift dem stummen Gedanken, durch der Jahrhunderte Strom trägt ihn das redende Blatt.“ und „Freie Statt für freies Wort, freier Forschung sicherer Port, reiner Wahrheit Schutz und Hort“. Das Gebäude lehnt den herkömmlichen Historismus zugunsten der Reformarchitektur ab: „Einem bestimmten Stilvorbild folgt diese Architektur nicht, vielmehr werden die unterschiedlichen Details im Sinne von Adaptionen völlig frei gehandhabt und zu einer Fassadengestaltung zusammengefügt, die sich von Vorbildern jeder Art absetzen will“. [122]

Alfred Liebig

Das Gebäude an der Petersstraße 20 ist ein Beispiel für die „Klassische Moderne“[123] und wurde für den Verleger Josef Mathias Petersmann[124] nach Entwürfen von Alfred Liebig erbaut: „Bei der Gliederung der Hauptfront mit kräftig vortretenden Fensterumrahmungen reduzierte Liebig die traditionelle Fassadenarchitektur auf einfachste Formen, vermied aber die Erkennungszeichen der Moderne - Fensterbänder und substanzlose Außenwand. Die Kargheit wird stattdessen mit hochwertigem Naturstein (Cannstadter Travertin) veredelt“.[125]

Der Leipziger Künstler Johannes Konstantin Göldel (* 1891)[126] schuf die sieben überlebensgroßen Skulpturen, die sich auf Konsolen über der Erdgeschosszone befinden. Es sind Personen, deren Tätigkeit unmittelbar mit der Geschichte des Bauwerks verbunden ist. Die erste Skulptur von links zeigt den Architekten Alfred Liebig. Die zweite Figur zeigt den Messedirektor Raimund Köhler. Die dritte Figur zeigt den Bankier und Oberbürgermeister Karl Rothe, der sich für den Bau engagierte. Die vierte Figur zeigte den jüdischen Bankier Hans Kroch, der den Baukredit beschaffte. Die fünfte Figur zeigt den Kommerzienrat Felix Geissler. Die sechste Figur stellt den Baudirektor Ludwig Fraustadt dar. Die siebte Figur zeigt den Messevorstand Edgar Hoffmann. Die Figuren symbolisieren aber auch Architektur, Messe, Schauspielkunst, Handel, Kunstgewerbe, Musik und Industrie, worauf jeweils ein Attribut hindeutet. Die Standbilder wurde im Rahmen der Novemberpogrome 1938 auf „Betreiben der Nationalsozialisten“[123] entfernt. 1994 wurden von dem Leipziger Bildhauer Markus Gläser originalgetreue Kopien geschaffen, die 1995 an alter Stelle an der Fassade aufgestellt wurden. Die Fassade steht unter Denkmalschutz.[127]

Wilhelm Haller

 
Inneres der Feierhalle, Blick zur Kuppel.

Ein Beispiel für einen modernen Sakralbau[128] in Leipzig war die von 1926 bis 1928 erbaute Feierhalle auf dem neuen israelitischen Friedhof (Entwürfe Wilhelm Haller ). Der Kuppelbau zeigte „orientalischen Bauschmuck, den der Architekt auf verschiedenen Reisen kennengelernt hatte“[129] Dieser orientalisierende Bauschmuck, darunter das Stalaktitengewölbe oder Muqarnas nach Vorbild der maurischen Naṣridenpaläste im Kuppelbau wurde mit den expressionistischen Tendenzen der 1920er Jahre verbunden. Die Nebengebäude der Feierhalle wurde am 9. November 1938 angezündet. Die orientalisierende Kuppelhalle blieb jedoch „fast unzerstört“[129] und war daher „als eigentliche Brandruine nicht anzusprechen.“[129] Für einige Wochen schaffte es die jüdische Gemeinde, nach Beseitigung der ausgebrannten Nebengebäude, den Abbruch der „intakten Kuppelhalle aufzuschieben.“[129] Am 24.Februar 1939 erfolgte die Sprengung der Halle.

Die Inschrift über dem Eingang war wie folgt: כִּי-עַזָּה כַמָּוֶת אַהֲבָה (dt.:stark wie der Tod ist die Liebe).

Weltwirtschaftskrise und Neoklassizismus (ab 1930er)

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten bestimmte der NS-Neoklassizismus die Leipziger Architektur:„Nach 1933 nahm die repressive Politik des NS-Regimes auch die Ausstellungsarchitektur in den Griff“.[130] Jüdischen Architekten wurde die Berufserlaubnis entzogen, der deutsch-jüdische Architekt Wilhelm Haller konnte noch flüchten. Im Wohnungsbau wurden die Leipziger Architekten „sehr schnell auf die traditionelle Bauformen und auf die Blut- und Boden-Architektur des Kleinsiedlungsbaus eingestimmt […] Die Repräsentationsbauten der neuen Machthaber gewannen auf dem Gebiet der Stadtplanung und bei öffentlichen Bauten in den Forderungen nach Axialität die Oberhand.“[131] Die Nationalsozialistische Architektur zeichnete sich insbesondere durch das zeitlose und aufwändige Baumaterial aus, darunter Werkstein, Marmor, Muschelkalk, Travertin oder Granit aus. Der Baustil des Sozialistischen Neoklassizismus seit 1951 arbeitete in Leipzig mit Porphyr.

 
Briefmarke, Curt Schiemichen, Eingangshalle zur Technischen Messe, 1938.

Curt Schiemichen - Werksteinverkleidungen

Die Weltwirtschaftskrise – beginnend mit dem New Yorker Börsenkrach im Oktober 1929 – hatte den Weiterbau der Leipziger Messe im Frühjahr 1930 beendet. Laut Peter Leonhardt dauerte es sieben Jahre bis der Weiterbau der Leipziger Messe fortgeführt werden konnte – „Erst 1937 wurde das Vorhaben unter den veränderten Bedinungen der NS-Diktatur wieder aufgegriffen und zeigt wie an wenigen Stellen die Brüche des Jahres 1933 für die Architekturgeschichte“.[132] Curt Schiemichen war inzwischen zu einer „Art Generalarchitekt der Leipziger Messe“[133] aufgestiegen. Statt mit transparenten Verglasungen arbeitete Schiemichen nun mit Werksteinverkleidungen. So das Eingangsgebäude an der Prager Straße zur Messehalle (Technische Messe, neue Halle 20 - jetzt Halle 2).[134] Bei neueren Abrissarbeiten auf der alten Technischen Messe in Leipzig bleibt das denkmalgeschützte Werkstein-Eingangsportal von Halle 2 stehen.

Emil Hipp - Marmor

 
Grundsteinlegung zum Richard Wagner-National-Denkmal (Emil Hipp).

Emil Hipp gewann 1932 den Wettbewerb der Stadt Leipzig für ein Richard-Wagner-Denkmal im Stil des Neoklassizismus, das „die besondere Förderung der NS-Führung genoß“[135]. Am 6. März 1934 erfolgte die Grundsteinlegung durch Adolf Hitler im Beisein des Oberbürgermeister Carl Friedrich Goerdeler für den „Richard-Wagner-Hain“. Laut Markus Cottin sollte am Ostufer des neugeschaffenen Elsterflutbeckens auf den Frankfurter Wiesen eine „Denkmalanlage von der Größe des Dresdner Zwingers“[136] entstehen.

Laut Wolfgang Hocquél waren die Reliefs von Emil Hipp ein neoklassizistisches Werk mit „einer phantasievollen, allegorischen Bildhauerarbeit von zeitloser Ästhetik“.[137] Der Bildhauer des Neoklassizismus verplante 250 t Marmor. Bis 1944 war die Ausführung des Auftrags fast abgeschlossen. Hipps Leipziger Wagner-Denkmal bestand aus vier Seiten, wobei jede Seite 10 m lang und ca. 3 m hoch war. Auf einem 1 m hohen Sockel ruhend, war das Denkmal insgesamt 4 m hoch. Die vier Reliefs behandelten Schicksal, Mythos, Erlösung sowie Bacchanal. Der Bildhauer schuf für die den Denkmalsplatz umgebende 2,80 m hohe und 430 m lange Mauer weitere 19 Marmorreliefs mit Szenen aus Wagners Musikdramen, eine Siegfried-Figur und einen Rheintöchter-Brunnen, darunter auch das Relief: "Hagen tötet Siegfried". Leipzig bezahlte die 3,6 Millionen Reichsmark teure Arbeit bis zur Vollendung. In der Nachkriegszeit war Hipps Bildhauerarbeit zu DDR-Zeiten nicht mehr zeitgemäß und es wurde verkauft. Ein Arzt aus Bayern erwarb die Hauptreliefs und stellte diese an die Innenseite seiner Hofummauerung.[138] Zu DDR-Zeiten wurde der Richard-Wagner-Hain vergessen. Der tragende Betonblock für die Hauptreliefs wurde abgebrochen, Bodenplatten entfernt, Teile überbaut und verändert.


Karl Fezer - Muschelkalkverkleidung

 
Karl Fezer, Merkurhaus oder "Pressezentrum".

C&A hat in der NS-Zeit von der Arisierung jüdischen Eigentums profitiert, bei leitenden Angestellten für die NSDAP-Mitgliedschaft geworben und wichtigen NS-Politikern teure Geschenke gemacht.[139]Das von C&A Deutschland im Rahmen der Arisierung erworbene jüdische Kaufhaus Pohlich wurde abgerissen und ein neues Gebäude von Karl Fezer (1900–1984) – der die Um- und Neubauten der Geschäftshäuser von C&A Deutschland leitete - 1937 erbaut.[140] Das neue Gebäude ist ein Büro- und Geschäftsgebäude mit drei Straßenfassaden, ausgeführt als sechsgeschossiger Stahlbetonskelettbau mit aufwändiger Muschelkalkverkleidung. Mit seinen beiden erkerähnlichen Vorbauten knüpft das Gebäude an die Leiziger „Erkertradition“[141] aus der Zeit des Barock und Renaissance an:


„Die strenge horizontale Gliederung durch die Fensterreihung sowie die kräftigen Gesimse bestimmen den Gesamteindruck. Dazu stehen die erkerähnlichen Vorbauten in der Markgrafenstraße und in der Schloßgasse in wirkungsvollem Kontrast . Seiner ursprünglichen Bestimmung als Textilkaufhaus entsprechend, stellte man das Haus symbolisch unter dem Schutz des Handelsgottes Merkur, dem einst eine Plastik über dem Haupteingang gewidmet war. Die noble Wirkung des Muschelkalksteins für die Fassadenverkleidung sowie die geschickte Anpassung an das unregelmäßige Grundstück verleihen dem Gebäude auch ohne aufwendige Schmuckformen besonderen ästhetischen Reiz […].“[142]

Verluste 1943 - 1945

[143]Leipzig verfügte in der Zeit des Nationalsozialismus über eine große Rüstungsindustrie. Diese war im Nordosten der Stadt in Leipzig-Schönefeld und Leipzig-Thekla sowie Taucha angesiedelt. So gab es 1943 in Leipzig 221 Rüstungsbetriebe mit 154119 Arbeitern und Angestellten, darunter 43905 Ausländer und Ostarbeiter. Zu den größten Betrieben zählte neben der Firma ERLA auch die Firma HASAG, wo Panzerfäuste und Flugzeugteile produziert wurden. Durch die Kriegsverwendungsfähigkeit („kv.-Stellung“[144]) vieler Arbeiter und den gestiegenen Produktionsbedarf mussten immer mehr Ausländer in den Produktionsprozeß eingebracht werden. Daher wurden ab Juni 1944 auch Frauen aus dem KZ Ravensbrück eingestellt, die die SS ab 1. September 1944 dem KZ Buchenwald unterstellte. Für diese Frauen wurde ein Barackenlager des KZ-Lagers Leipzig-Schönefeld an der Leipziger Permoserstraße errichtet.

Die Arbeiter der Leipziger KZ-Außenlager, darunter 4000 in der HASAG Angestellte, wurden im April 1945 zusammen mit 1500 Arbeitern der ERLA auf einen Todesmarsch in Richtung Wurzen getrieben. Die Frauen des Lagers Leipzig-Schönefeld (Permoserstraße) , die nicht auf den Todesmarsch mitgingen, wurden in das Lager Abtnaudorf geschickt, wo sie von der SS und Volkssturmmännern „ermordet“[145] wurden.

Der Leipziger Bildhauer Hans-Joachim Förster (* 1929) schuf das am 10. April 1970 eingeweihte Denkmal an der Permoserstraße, östlich der Kreuzung Torgauer Straße, das 1,83 m hoch ist und aus Cottaer Sandstein besteht. Am Mahnmal ist eine Schriftplatte aus Löbejüner rotem Granit angebracht. In der linken oberen Ecke der Schriftplatte befinden sich fünf verschieden große Dreiecke als Zeichen der KZ-Häftliche. Folgende Inschrift ist dort zu lesen:

„An dieser Stelle befand sich 1944-1945 ein Aussenlager der Konzentrationslager Ravensbrück und Buchenwald. Tausende Frauen vieler Nationen wurden hier durch den faschistischen Rüstungkonzern HASAG unmenschlisch ausgebeutet. Wir ehren das Andenken derer, die hier litten und starben[146]

Der Bildhauer Gustav Tesch-Löffler schuf das am 13. September 1958 eingeweihte Mahnmal, das an die Opfer des Außenlagers Leipzig-Thekla/Abtnaundorf erinnern soll. So befand sich in Thekla ab 1943 das Außenlager Leipzig-Thekla des KZ Buchenwald, das durch das Massaker von Abtnaundorf bekannt wurde. Das Material besteht aus geschüttetem Beton, verkleidet mit geschliffenen Porphyrplatten. An den Seiten des Mahnmals züngeln Flammen hervor, aus denen hinter Stacheldraht zwei Arme ragen. Ein Arm zeigt eine ausgestreckte Hand, die um Hilfe bittet. Der andere Arm zeigt eine geballte Faust, die über den Tod hinausweisen soll. Das Mahnmal soll mit seiner Inschrift auf die achtzig verbrannte Leichen hinweisen, die man vorfand. So hatten die SS-Wachmannschaft ungarische Jüdinnen in eine der Baracken eingeschlossen und diese bei lebendigem Leib verbrannt.

„An dieser Stelle wurden am 18.April 1945 achtzig Widerstandskämpfer von SS-Mördern lebendig verbrannt. Ihr Tod sei uns immer Mahnung[147]

Im zweiten Weltkrieg verursachten die Luftangriffe auf Leipzig sehr große und weitreichende Zerstörungen. Darunter der Angriff in der Nacht vom 3. auf den 4. Dezember 1943. Die weltbekannte Messestadt hatte dabei den Verlust zahlreicher Messe- und Geschäftshäuser, fast aller Kulturbauten, Wohnungen und zahlreicher Universitätseinrichtungen zu beklagen. Etwa 38 000 Wohnungen waren total vernichtet, über 52 000 waren beschädigt, die öffentlichen Gebäude der Stadt waren zu 40 % zerstört oder schwer beschädigt. Dreiviertel aller Messehäuser und -hallen waren vernichtet. Von 112 Schulen waren nur 6 noch benutzbar. Fast 5 Millionen Kubikmeter Schuttmassen machten große Teile Leipzigs unpassierbar. Von 160 km Straßenbahnstrecken waren nur noch 15km befahrbar. Die Bevölkerung hatte 700 000 Einwohner betragen, die Einwohnerzahl reduzierte sich um knapp 20 %.

Das Neue Rathaus wurde nach Entwürfen von Hugo Licht und mit Bauschmuck von Georg Wrba ausgestattet. Nach der Einnahme der Stadt durch amerikanische Soldaten der 69. Infanterie- und 9. Panzerdivision der Einnahme Leipzig wurde das historistische Gebäude Gegenstand besonderen Interesses: „Fahren Sie schnell zum Rathaus, ehe sie es aufräumen […] da drin sieht es überall aus, wie in Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett!“ Verschiedene historische Leipziger Persönlichkeiten der damaligen Zeit hatten am 18. April 1945 im Gebäude den Freitod gewählt. Im Neuen Rathaus fand man den stellvertretenden Oberbürgermeister und Stadtkämmerer Ernst Kurt Lisso, seine Frau Renate Stephanie geb. Lübbert und Tochter Regina „mit Rot-Kreuz-Binde“[148] sowie den Leipziger Oberbürgermeister (1937 bis 1945) Alfred Freyberg, seine Frau und seine 18-jährige „hübsche[…] Tochter Magdalena“[149] mit „Nazi-armband“[150] sowie den ehemaligen Oberbürgermeister und Volkssturm-Bataillonsführer Walter Dönicke sowie mehrere seiner Offiziere. Die Persönlichkeiten wurde von Robert Capa, Margaret Bourke-White und Lee Miller in Fotographien festgehalten, alle Fotographien wurden publiziert außer die des Leipziger Oberbürgermeisters Freyberg und seiner wegen ihrer Schönheit und ihres NS-Abzeichens bekannten Tochter. Für den Vorgänger der Leipziger Oberbürgermeister Freyberg und Dönnicke wurde an der Südwestspitze des Neuen Rathaus ein Denkmal errichtet. Der von 1930 bis 1937 amtierende Oberbürgermeister Carl Friedrich Goerdeler wurde am 8. September 1944 zum Tode verurteilt. Das Denkmal besteht aus einem 5 Meter tiefen Glockenschacht mit einem Durchmesser von 2,75 Metern. In diesem hängt eine Bronzeglocke. Rund um den Schacht finden sich in chronologischer Reihenfolge Zitate aus Briefen, Zeitungen und Schriften von Carl Friedrich Goerdeler.



Walter Arnold - Granit

1948 erfolgten architektonische, neoklassizistische Umgestaltungen des Leipziger Südfriedhofs, darunter auch die Anlegung der Ehrengräber, in deren Hauptachse Walter Arnold die Plastik im Stil des Neoklassizismus Widerstandskämpfer schuf . Die Umgestaltung reicht über die ganze Allee vom Nordtor zur Kapelle und mündet in einer großen Anlage bestehend aus Granit.[152][153]

Eberhard Werner - Travertin

Das Messehaus Messehof an der Petersstraße 15/Neumarkt 18 wurde in den Jahren 1949/1950 nach einem Entwurf von Eberhard Werner (1911 - 1981) erbaut. An der Petersstraße entstand ein „dreigeschossiger, pilastergegliederter Mittelrisalit[154] im Stil des Neoklassizismus. Die Fassade ist mit Langensalzaer Travertin verkleidet, die Wandverkleidung der Halle wurde mit Travertin ausgestattet. Die sog. Pilzsäule wurde mit reliefartigen Darstellungen des arbeitenden Menschen von Alfred Thiele geschmückt.

Baustil des Sozialistischen Neoklassizismus

Im Sinne des damaligen Kulturprogramms wurde seit 1951 gemäß der „16 Grundsätze zum Städtebau“ in einem das „Nationale Kulturerbe fortführenden Baustil“ gebaut. Resultat war ein Baustil des Sozialistischen Neoklassizismus. Vertreter der traditionellen Bauweise waren:

H. Hopp und K. Nierade – Sandstein

Hanns Hopp und Kunz Nierade schufen Bauten der Forschung und Lehre sowie Bauten der Kultur mit aufwändig gestalteten Sandsteinfassaden:

  • Die Deutsche Hochschule für Körperkultur wurde von 1951 bis 1957 nach Entwürfen der Architekten Hanns Hopp und Kunz Nierade im Sozialistischen Neoklassizismus („in tradition. Bauformen“[163]) fertiggestellt. Die Fassaden wurden mit Sandstein verkleidet. Vorplatzgestaltung mit Bronzeplastiken von Rudolf Oelzner und Plastikgruppe Staffelläufer von Senta Baldamus.[164][165]
  • Das Leipziger Opernhaus wurde von 1959 bis 1960 nach Entwürfen von Kunz Nierade und Kurt Hemmerling 1954 erbaut. Auch hier wurde Sandstein in aufwändiger Art und Weise großflächig verwendet – „Sandsteinfassaden in flachem Relief gegliedert“.[166] Es gilt als Bau des Übergangs: „Die Projektierung begann zu einer Zeit, als die Periode, in der die künstlerische Seite der Architektur überbetont und mit historisierenden Formen erstrebt wurde, sich ihrem Ende zuneigte … In der Gestaltung ist das neue Opernhaus als ein Übergangswerk von der Architektur der nationalen Bautraditionen zu einer neuen, funktional bestimmten Haltung anzusehen.“[167] In der Innenarchitektur sah Hanns Hopp einen „ersten Schritt zur einer sozialistischen Architektur.“[168] Das Gebäude nimmt auf den „Spätklassizismus des Vorgängerbaus Bezug“.[169] Am Giebel der Westfassade befinden sich Plastiken, die Klio, Kalliope, Melpomene und Terpsichore darstellen. Diese Skulpturen stammen noch vom Vorgängerbau, wurden bei Abbruch geborgen und in den Neubau integriert. Hugo Hagen schuf das Giebelfeld über der Vorhalle des Neues Theaters, Die Poesie, an der sich die andern Künste begeistern darstellend. Hagen schuf auch die große Giebelakroterie Apollo, Klio und Kalliope. Eduard Lürssen schuf drei Paare geflügelter Viktorien sowie Metopen an der Rückwand der Vorhalle, die von je zwei Genien begleiteten Musen Polyhymnia, Erato, Terpsichore, Urania und Euterpe darstellend. Auf dem „klassisch einfach gestalteten Satteldach“[169] des Theaters befinden sich vier vergoldete Friedenstauben, die den Bau „symbolisch unter das Thema Frieden“[167] stellen. Supraporten mit Flachreliefs zeigen Theatersymbole und Staatsembleme.

H. Auspurg, W. Lucas und A. Buchner – Porphyr

Den Wohnungsneubau besorgten Heinz Auspurg, Walter Lucas und Adam Buchner. Von 1950 bis 1951 wurde der Gebäudekomplex am Ranstädter Steinweg nach Entwürfen der Architekten Heinz Auspurg[170] (Städtebau), Walter Lucas[171] (Projekt) im Sozialistischen Neoklassizismus („traditionsgebundene Formen“[172]) fertiggestellt. Die zahlreichen Erkerreliefs schuf Alfred Thiele.

Von 1953 bis 1956 wurde der Gebäudekomplex an der Hermann Duncker-Straße im Leipziger Stadtteil Lindenau nach Entwürfen der Architekten Heinz Auspurg (Städtebau), G. Batteraux, Adam Buchner sowie Martin Weber[173] (Projekt) im Sozialistischen Neoklassizismus („trad. Formen“[174]) fertiggestellt. Es war das erste Wohnungsneubaugebiet nach 1945 im Arbeiterviertel des Leipziger Westens. Gebaut wurde auf früheren Gärten und Ackerboden sowie auf ehemals bäuerlich und landwirtschaftlich geprägten Gebiet.[175] Es war Teil eine neuen Wohnungsbauprogramm in Leipzig. Dabei entstand ein neuer Stadtteil rund um die Dunckerstrasse in Leipzig-Lindenau . Es entstanden Wohnungseinheiten von 1-4 Zimmern mit Küche und Bad. Geschäfte , Ladenstrassen, Poststelle, Wäscherei und ein Planschbecken für Kinder.

Von 1952 bis 1954 wurden der Gebäudekomplex an der Gruenewald-, Brüder- und Windmühlenstraße nach Entwürfen des Architekten Adam Buchner[176] im Sozialistischen Neoklassizismus („in trad. Arch.-Formen“[177]) fertiggestellt. Es entstanden Gebäude mit „Putzfassaden mit Porphyrgliederung“.[178]

Rudolf Rohrer – Travertin

Rudolf Rohrer besorgte die repräsentativen Bauten. So entstand am Roßplatz 1 von 13 von 1953 bis 1956 ein sieben- bis neungeschossiger, geschwungener Gebäudekomplex nach Entwürfen des Architekten Rudolf Rohrer[179][180] Es entstand ein „Putzbau mit Travertingliederung“. [181] Das Architektenkollektiv um Rudolf Rohrer gestaltete das Bauensemble mit Anklängen zur Leipziger Bautradition: „Über mehrere Etagen reichende Erker, wie sie das Bild des bürgerlichen Hauses im Barock geprägt hatten, und Arkaden, die in der Renaissance und im Klassizismus typisch waren“.[182] Im Mittelteil befindet sich ein turmartig flankiertes zweigeschossiges Ringcafé mit „Fassaden in Anlehnung an Leipziger Barocktradition; Putzbau mit Travertingliederung, plastischer Schmuck von Rudolf Oelzner und Alfred Thiele“.[183] Das Ring-Café zeigt eine geschosshohe Bogenfenstergalerie, die an eine barocke Orangerie erinnert und stellt ein „Rückgriff aufs Barock“[184] dar.

W. Geisler, H. Pape und H. Rauschenbach – Porphyr und Sandstein

Die Gebäude für die Universität besorgten die Architekten Wolfgang Geisler, Hans Pape und Heinz Rauschenbach:

  • Universität, das anatomische Institut an der Liebigstraße 13 in Leipzig entstand 1951 bis 1956 nach Entwürfen der Architekten Wolfgang Geisler[185] und Heinz Rauschenbach[186] . An der Ostseite des Hauptgebäudes befinden sich acht Porträt-Medaillons, die der Leipziger Bildhauer Alfred Thiele schuf und Mediziner darstellen. Über den Eingängen zum Hörsaal befinden sich zwei Steintafeln, die Leitsätze der Anatomie verkünden. Zwei Fresken im großen Hörsaal, wurden von Schubert und Max Gerhard Uhlig[187] geschaffen. Zudem eine Plastik des Anatomen Wilhelm His vom Hallenser Künstler Weidanz.[188]
  • Universität, das Herder-Institut an der Lumumbastraße 4.[189] Das Gebäude wurde von 1952 bis 1954 für die damalige Arbeiter- und Bauern-Fakulät errichtet. Es ist ein drei- bzw. viergeschosischer Putzbau mit Gliederungen in rotem Rochlitzer Porphyrtuff. Der Haupteingang ist in „historisierenden Formen“[190] gestaltet. Zwischen den Fenstern befinden sich 15 hohe Terrakottareliefs von Gudrun Richter-Thiele.[191]
  • Studentenwohnheim, Nürnberger Str. 48. 1954-1956 Architekten Wolfgang Geisler und Heinz Rauschenbach: Fünfgeschossige Eckgebäude mit Walmdach und Putzfassaden mit gekoppelten Fenstern. Vertikal betonte Werksteingliederung schmücken die Fassade. Es war der erste Internatsneubau der DDR für ausländische Studenten der Leipziger Universität.[192]
  • Hans Pape erbaute das Gebäude für die Leipziger Hochschule für Bauwesen an der Karl-Liebknecht-Straße 132 von 1958 bis 1960 mit einer „traditionell mit sandsteinverkleideter Fassade“. [193] Das Relief aus Sandstein schuf der Bildhauer Waldemar Grzimek, das Mosaik stammte von Georg Eichhorn.

K. Souradny – Sandstein

Zahlreiche Leipziger Sport- und Kulturbauten besorgte Karl Souradny:

  • Schauspielhaus Bosestraße 1. Das von 1955 bis 1956 erbaute Theaterbäude an der Ecke Dittrichring 19 und Gottschedstraße 8 wurden nach Entwürfen der Leipziger Architekten Karl Souradny, Rolf Brummer und Franz Herbst unter „Verwendung neoklassizistischer Architekturelemente“[194] gestaltet. Das Gebäude ist fünfgeschossig und zeigt in den beiden unteren Stockwerken eine Verblendung aus Sandsteinplatten. Der in der Bosestraße befindliche Eingangsbereich zeigt einen portikusartigen Vorbau mit zahlreichem bildhauerischem Bauschmuck, der auf die Funktion des Gebäudes hinweist. Der Zuschauerraum für 900 Zuschauer wurde mit einer Wandvertäfelung aus französischem Nußbaum verkleidet. Das Bühnenhaus ist 32 m hoch. Im Hauptfoyer befindet sich eine Lessingbüste und eine Gedenktafel für Friederike Caroline Neuber, die an Leipzigs bedeutende Theatertraditionen erinnern sollen.
  • Das Sportforum wurde ebenso unter der Leitung von Karl Souradny erbaut. Der Vorplatz des Leipziger Sportforums wurde mit Plastiken von Rudolf Oelzner gestaltet.

A. Thiele, R. Oelzner und S. Baldamus

Ein Bildhauer des Klassizismus zu DDR-Zeiten war der Bildhauer Alfred Thiele.Zu seinen Werken zählt das Säulenrelief an der sog. Pilzsäule im Messehaus am Markt, die Reliefarbeiten am Roßplatz, die Sandstein-Porträtmedaillons bedeutender Mediziner am Hauptgebäude des Anatomischen Institutes der Leipziger Universität und die Erkerreliefs an den Gebäude des Ranstädter Steinwegs.[195] Rudolf Oelzner schuf Vollplastiken am Roßplatz, auf dem Vorplatz der Deutsche Hochschule für Körperkultur mit Bronzeplastiken sowie die Großplastiken auf dem Vorplatz des Leipziger Zentralstadions.[196]Senta Baldamus schuf die Plastik Staffelläufer, Bronze (1975), Leipzig, Friedrich-Ludwig-Jahn-Allee, Vorplatz der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig (ehem. Sportmedizinisches Institut der Deutschen Hochschule für Körperkultur)[197]


Bildzeichenarchitektur (ab Mitte der 1960er)

In der zweiten Hälfte der sechziger Jahre leitete Walter Ulbricht die DDR-spezifische Phase der „Bildzeichenarchitektur“ im Stil des Sozialistischen Realismus mit markant figuralen Bauten ein. Vertreter dieser Zeit waren

Hermann Henselmann

Das Uni-Hochhaus ist ein markant figuraler Bau und wurde von 1968 bis 1972 erbaut. Das dominante Hochhaus hat die Form eines aufgeschlagenen Buches:

Henselmann verwirklichte hier seine semantische Architekturkonzeption der Bedeutungsübertragung durch symbolische Bildhaftigkeit der Gebäude, die das Charakteristische einer Stadt mittels einer quasi überdimensionalen Plastik zum Ausdruck bringen soll. So soll das größte Hochhaus […] als ein gigantisches, aufgeschlagenes Buch gedeutet werden, die geschwungene Dachspitze assoziiert zusätzlich auch das Bild einer wehenden Fahne.[198]

Das 2005 abgebrochene Hauptgebäude der Karl-Marx-Universität wurde 1968 bis 1974 errichtet und bildete zu DDR-Zeiten das „politische und geistig-kulturelle Zentrum der Stadt“[199]:

„Für das Stadtzentrum war die Errichtung des Neubaukomplexes der Karl-Marx-Univeristät die entscheidende Etappe bei der Gestaltung des politischen und geistig-kulturellen Mittelpunktes der Messestadt.[200]

Vom „DDR-Bau aus den 1960/1970er Jahren“[201] ist heute das Seminargebäude an der Univesitätsstraße erhalten geblieben. Das Seminargebäude ist ein fünfgeschossiger 2-Mp-Stahlbeton-Skelettmontagebau mit 22 Hörsälen verschiedener Größe.[202]

F. Ruddigkeit, K. Schwabe, R. Kuhrt und W. Tübke

1973 wurde das von den Künstlern Frank Ruddigkeit, Klaus Schwabe und Rolf Kuhrt im Stil des Sozialistischen Realismus geschaffene Bronzerelief „Der Leninismus, der Marxismus unserer Zeit“ [203] angebracht. Das Hauptgebäude der Universität wurde somit ein sozialistischer Bau,[204] über dessen Eingang das Bronzerelief Aufbruch mit Karl Marx' Kopf angebracht wurde. Werner Tübke schuf für das Foyer ein fast 13 m breites Wandbild zum Thema Arbeiterklasse und Intelligenz. Im Erdgeschossfoyer befand sich ein von Paul Speck geschaffener fast vier Meter hoher Sandsteinepitaph für den Rektor Caspar Borner, der in die Wand eingefügt war. Das Hauptgebäude der ehemaligen Karl-Marx-Universität wurde 2007 abgerissen.


H. Konrad, G. Nichtitz, E. Kaltenbrunn

Die Schwimmhalle an der Mainzer Straße 4 in Leipzig ist eine Kopie der Dresdner Schwimmhalle Freiberger Straße, die nach Entwürfen der VEB Projektierung Sportbauten Leipzig (H. Konrad, G. Nichtitz, E. Kaltenbrunn) erbaut wurde. Die Halle hat eine nach unten geschwungene Decke. Das konkav gebogene Spannbetondach wurde als hängender Schalenbau mit Spannstählen konstruiert, die Stahlbetonfertigteilplatten tragen. Der Bau entstand, „als auch in der DDR Architektur eine erstaunliche Experimentierfreudigkeit zugelassen wurde. Diese Bildzeichenarchitektur als bebaute Landschaft ordnet sich ganz in den Trend der weltweiten Nachkriegsmoderne zwischen Brasilia und Moskau ein … Auch auf dem Gelände der DHfK Leipzig existiert eine Kopie des Dresdner Originals (Nähe Sportforum) ….“.[205][206]

Horst Krantz

Im Jahre 1969 errichteten die Architekten Horst Krantz,[207] Hans Großmann[208] und Klaus Burtzik das Informationszentrum der Stadt Leipzig (Leipzig-Information) mit touristischen Angeboten, einem Ausstellungs- sowie einem Konferenzbereich. Das Bauwerk war eine zweigeschossige Gebäude, dessen Dachform durch „fächerartig versetzte Stahlbinder“[209] gekennzeichnet war. Die Fassade war fast völlig verglast.[210] Im Erdgeschoss befand sich eine Moccabar und eine Schalterhalle mit einer dekorativen Kupferwandgestaltung von Bruno Kubas. Im Obergeschoss befand sich ein Filmsaal, Ausstellungs- und Konferenzräume. Vor dem Gebäude war eine große Freifläche, umrahmt von drei Pavillons für Ausstellungszwecke auf der Ostseite und kleineren Grünanlagen und Wasserspielen auf der Westseite. Die drei aus sich überschneidenden geometrischen Grundformen bestehenden Plastiken in den Springbrunnen wurden 1972 von Harry Müller geschaffen. Diese Brunnenskulpturen befinden sich heute auf dem Richard-Wagner-Platz. Die vom Leipziger Bildhauer Herbert Viecenz geschaffene Säule mit Keramikummantelung, auf der die Geschichte Leipzigs dargestellt war, wurde bei den Abbrucharbeiten des Infozentrums zerstört.


Ulrich Müther

Die 1972 bis 1973 nach Entwürfen von Ulrich Müther (zusammen mit Heinz Goth, Eberhard Scholz, Ingo Schönrock und Karl Möller) errichtete Parkgaststätte „Bürgergarten“ in im DDR-Bezirk Leipzig-Ost Döbeln war eine Schalenkonstruktion als hyperpolische Paraboloide mit etwa 320 Innen- und 650 Freisitzplätzen, Bauplastik von Carl-Heinrich Pohl.[211] Ulrich Müther errichtete (mit Ingo Schönrock) 1968/1969 ein ähnliches Gebäude mit 250 Sitzen in Lonnewitz. Es diente als Raststätte und wurde inzwischen abgebrochen. [212][213][214]

Vergleichbar waren die Arbeiten mit einer Reihe anderer Hyparschalenbauten, darunter das Sternchen in Cottbus entworfen von Gerd Wessel, das Ahornblatt (auch von Ulrich Müther, Berlin), das Rote Horn (Magdeburg), der Teepott (Rostock). Diese galten als „Highlights der DDR-Baugeschichte“.[215] Das Gebäude in Döbeln wurde 1995 abgerissen und war baugleich mit der Gaststätte in Ermsleben.



Rudolf Skoda

Das Neue Gewandhaus schuf von 1977 bis 1981 ein Kollektiv unter der Leitung von Rudolf Skoda, zu dem die Architekten Eberhard Göschel, Volker Sieg und Winfried Sziegoleit gehörten. Rudolf Skoda schuf ein Gebäude mit einer großen Glasfront. Durch die Glasfassade ist das Deckengemälde Sighard Gilles gut zu erkennen.[216]Sighard Gille malte von 1980 bis 1981 das 714 m² große und 31,80 m hohe Deckengemälde Gesang vom Leben, das durch Gustav Mahlers Lied von der Erde inspiriert wurde. Es befindet sich an der Stelle eines Wandfrieses, das der Maler Wolfgang Peuker schuf, aber verschalt und mit dem Deckengemälde Sighard Gilles übermalt wurde. Bei Dunkelheit wirkt das Deckengemälde Sighard Gilles im Foyerbereich als interessanter „lichtarchitektonischer Effekt“[217] in den Raum des Augustusplatzes hinein.

Der Eingang zum Saal erfolgt durch eine Passage, die sich zu einem kleinen Lichthof erweitert, wo sich eine Brunnenplastik von Horst Georg Skorupa befindet. Diese Plastik soll an den früheren Leipziger Stadtpfeifer erinnern. In der Passage befindet sich auch das Marmorrelief Orpheus, das 1904 von Johannes Hartmann für die Weltausstellung in Saint Louis hergestellt wurde. Im Foyer des kleineren Saales befindet sich auch ein Bronzebildnis des ehemaligen Gewandhauskapellmeisters Felix Mendelssohn Bartholdy, geschaffen von Jo Jastram. [218]

Im Erdgeschossfoyer des kleinen Saales befindet sich die Beethoven-Plastik von Max Klinger. Im Foyer des zweiten Obergeschosses, das als Umgang um den Saal errichtet wurde, befindet sich die Galerie des Neuen Gewandhauses mit Gemälden von Gudrun Brüne, Dietrich Burger, Ulrich Hachulla, Heidrun Hegewald, Susanne Kandt-Horn, Harald Metzkes, Ronald Paris, Nuria Quevedo, Arno Rink, Willi Sitte, Volker Stelzmann, Walter Womacka, Heinz Zander und Frank Ruddigkeit.[219]


M. Weigend und M. Lehmann

Das doppelte "M" seht heute für die Bezeichnung Muster-Messe. Die 27 m hohe Stahlskelettkonstruktion ist mit Aluminiumblech verkleidet. Der Entwurf für die 1965 errichteten Signets stammt von den Leipziger Architekten Manfred Weigend und Martin Lehmann (geb. 1934).[220]

Beton

Udo Schultz

Eine Arbeit im Sichtbeton (franz. Béton brut: Sichtbeton) ist die Kirche St. Trinitatis an der Emil-Fuchs-Straße 5 bis 7, die von 1978 bis 1982 nach Entwürfen eines Kollektivs der Bauakademie der DDR unter Leitung von Udo Schultz erbaut wurde. Die Fassade besteht aus einem „Kastengitter aus Beton“[221]. Über den Betonwabenfenstern wurde eine hohe umlaufende Attika aus dunklem Schiefer als oberer Gebäudeabschluss ausgeführt. Der Glockenturm ist 18 m hoch und aus „Sichtbeton“[222] und verzichtet auf eine Verblendung aus Naturstein. An der Nord- bzw. Südfassade befinden sich jeweils zwei Stahlpylone, die über das Dach geführt sind. In den Pylonen der Nordseite stehen die von Achim Kühn geschaffenen Kupfertüren unter dem Thema Weg des Glaubens. [223]

Reiner Grube

1969 errichtete Reiner Grube eine – inzwischen denkmalgeschützte – Vogelfreiflughalle im Zoo Leipzig bestehend aus einer Giebelwand aus Betonformsteinen mit Thermoverglasung. Das Glasdach unter frei stehender Stahlkonstruktion aus Kastenträgern auf V-Stützen.[224]

E. Böhme, Th. Oechelhäuser und H. Müller

Unter Böhmes Leitung wurde für Leipzig die 5-Mp-Plattenbauweise entwickelt. Von 1963 bis 1966 wurden zunächst 4-geschossige Plattenbauten mit Walmdach im WK Leipzig-Sellerhausen erbaut. Ab 1966 errichtete Erich Böhme zusammen mit Eduard Regula und Martin Winkler die 8-10-geschossigen Plattenbauten am Leipziger Johannisplatz. Von 1968 bis 1971 entwickelte Erich Böhme zusammen mit Thomas Oechelhäuser[225] die Variante "Leipzig" des Wohnungstyps P2/11. Damit wurde der Wohnkomplex an der Straße des 18. Oktobers mit vielen architektonischen Details geschaffen: Loggien mit Farbglasbrüstung, Keramikmosaik, Betonstrukturen an Giebel, vor Verteilergängen Betonformelemente.[226]

Die Variante "Leipzig" des Wohnungstyps P2/11 wurde aber nicht nur von 1968/71 bei den Wohnscheiben in der Straße des 18. Oktober angewendet. Auch der Wohnkomplex Johannes R. Becher in Leipzig Lößnig wurde 1971 mit der Variante "Leipzig" des Wohnungstyps P2/11 gearbeitet. So entstand 1971 bis 1975 östlich der Zwickauer Straße das Neubaugebiet Lößnig mit 3082 Wohnungen in ausschließlich elfgeschossigen Wohnblöcken (→ Plattenbauten in Leipzig).

Als Abrundung des Astoria-Komplexes am nördlichen Rand des Leipziger Stadtzentrums wurden seine Wohnungsbauten in der Gerberstraße ausgeführt. Die Wohngebäude in Fertigteilbauweise (Plattenbau) Gerberstraße 16 / Kurt-Schumacher-Straße zeigen auch Betonschmuckelemente von Harry Müller.[227][228]

Internationale Moderne

Kajima Corporation Tokio

Ein Beispiel für die „Internationale Moderne (Funktionalstil)“ [229] ist das Interhotel Merkur. Seit 1973 war die DDR Mitglied der UNO und nahm mit allen Ländern internationale Beziehungen auf. Japan zählte dabei zu den ersten westlichen Industrielländen, zu denen die damalige DDR wichtige Handelsbeziehungen aufnahm. Daher errichtete der japanische Baukonzern Kajima Corporation Tokio in Berlin das IHZ und als Anschlussauftrag das Fünf-Sterne-Luxushotel Merkur. Das Hochhaus wurde von 1978 bis 1981 durch die Kajima Corporation Tokio erbaut. Das Gebäude hat 29 Geschosse. Vorgehangene Betongroßplatten gestalten die Fassade. Die Platten haben Keramikvorsatz, in hellem Ocker-Farbton an der Basiszone oder einen dunklem Ocker-Farbton. Die Form des Orthogons bestimmt Grundriss, die Flächen an der Fassade und die Form des Baukörpers.[230]


H. Bauer, H. Oelkers, H. Palm, G. Fischer u. L. Meding

Von 1965 bis 1966 entstanden neue Wohnungsneubaukomplexe in Altenburg im DDR-Bezirk Leipzig-Süd. Zwischen Münsaer, Heinrich-Heine- u. Käthe-Kollwitz-Str. wurde in drei Bauabschnitten nach Entwürfen von Hannes Bauer, Hans Oelkers, Heinz Palm (Städtebau), Günter Fischer (Komplexarchitekt) u. Lothar Meding (Freiflächen)verschiedene Gebäudekomplexe errichtet. Von 1971 bis 1975 wurden weitere Gebäudekomplexe errichtet zusammen mit einer Kaufhalle. [231]


Zeitgenössische Moderne u. Postmoderne

 
Die Neue Messe, nachts


Die Neue Messe wurde im Stil der „zeitgenössischen Moderne“[232] von 1992 bis 1996 nach Entwürfen von Gerkan, Marg und Partner erbaut. Es handelt sich um eine 243 Meter lange, 80 Meter breite und 30 Meter hohe Glashalle, die sich durch eine „ungewöhnliche Lichtarchitektur“[233] auszeichnet. Das gläserne Tonnengewölbe besteht aus einer außenliegenden Stahlröhrenkonstruktion, sowie darunter eingehängten Glasflächen. Diese Halle stellt den Haupteingang dar, wovon die Besucher über gläserne Röhren die fünf quadratischen Ausstellungshallen besichtigen können.

historisierende Neubauten

An historische Gebäudesilhouette sollen folgende historisierende Neubauten erinnern:

Die Neue Universitätskirche[243] wurde nach einem Entwurf von Erick van Egeraat, Martin Behet, Roland Bondzio, Yu-Han Michael Lin erbaut. Die historisierend gotisierende Rosette und das Maßwerkfenster sollen an die historische Universitätskirche St. Pauli erinnern.[244]

An das Bismarckhaus und Stieglitzens Hof soll die – von 2001 bis 2005 erbaute – "Marktgalerie" am Markt 11 bis 15 erinnern. Anstelle der kriegszerstörten Prachtbauten aus dem Neobarock wurde in den 1960er Jahren das moderne "Messeamt" erbaut. Das "Messeamt" wurde 2001 abgerissen und es entstand von 2001 bis 2005 die "Marktgalerie", nach einem Entwurf von Norbert Hippler (Rhode/Kellermann/Wawrowsky) und einer Fassade von Christoph Mäckler. Der Gebäudekomplex soll an die historischen Gebäudesilhouetten mit seiner Dachlandschaft erinnern: „die stark abgewandelten Gauben … wohl der Idee einer in Stufen angelegten Dachlandschaft geschuldet … Referenz an Vergangenes deuten“.[245]




Das "Haus des Buches" am Gerichtsweg 28 wurde von Gerd Heise für HPP von 1993 bis 1996 erbaut. Die rote Klinkerfassade des "Haus des Buches" soll an den Altbau (Deutsches Buchhändlerhaus) erinnern. [246]


  • Der Gebäudekomplex am Barfußgäßchen 11/13/15 wurde nach Entwürfen von Arthur Hänsch von 1904 bis 1905 erbaut aber im zweiten Weltkrieg zerstört. In den 1990er Jahren erfolgte ein moderner Neubau, der an die historischen Fassaden aus der Vorkriegszeit erinnern soll: „Der Eckbau Nr. 15 war nach der Bombardierung im Zweiten Weltkrieg bis auf das Sockelgeschoss heruntergebrannt und anschließend nicht restauriert worden. Beim Wiederaufbau 1995 bis 1996 wurde das Haus nach alten Plänen so aufgeführt, dass kein Unterschied zu den Altbauten zu erkennen ist“.[247]


  • Messehaus am Markt, Markt 16, 1961/1963. Entwurf Frieder Gebhardt: „moderne Bauaufgaben [waren] mit denkmalpflegerischen Belangen, wie sie sich aus der Nachbarschaft von Altem Rathaus und Königshaus ergaben, zu berücksichtigen[…] mit der Ausbildung von Arkaden im Eingangsbereich […] wurden außerdem charakteristische Leipziger Bautraditionen aufgenommen“ [248] In der Eingangshalle befindet sich Natursteinrelief v. Hanna Studnitzka u. Elfried Ducke zum Thema "Leipziger Messegeschehen gestern und heute.


Die Fassade des Hauses Böttchergäßchen (2004) besteht aus Naturstein und wird nach oben hin durch ein gläsernes Staffelgeschoss geöffnet (Entwurf: Ulrich Coersmeier, Architekturbüro Ilg Friebe Nauber, Köln und Leipzig) .

Literatur

  • Peter Leonhardt: Moderne in Leipzig : Architektur und Städtebau 1918 bis 1933. Pro Leipzig, Leipzig 2007, OCLC 183257468.
  • Bernd Weinkauf und Günter Schneider: Architekturführer : die 100 wichtigsten Leipziger Bauwerke. Jaron, Berlin 2011, OCLC 774688985.


  • Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 17, Stadt Leipzig. Meinhold in Komm., Dresden 1895, OCLC 630243836.
  • Markus Cottin und Leipziger Geschichtsverein: Leipziger Denkmale. Sax-Verlag, Beucha 1998, OCLC 44445024.
  • Joachim Schulz, Wolfgang Müller und Erwin Schrödl: Architekturführer DDR, Bezirk Leipzig. VEB Verlag für Bauwesen, Berlin 1976, OCLC 874871110.
  • Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure (Hrsg.): Leipzig und seine Bauten : zur X. Wanderversammlung des Verbandes Deutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine in Leipzig vom 28. bis 31. August, 1892. J.M. Gebhardt's Verlag (Leopold Gebhardt), Leipzig 1892, OCLC 5525641.
  • Hannelore Künzl: Islamische Stilelemente im Synagogenbau des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Verlag Peter Lang, Frankfurt am Main u.a. 1984, ISBN 3-8204-8034-X (Judentum und Umwelt, 9).
    Zu Leipziger Synagogen S. 162, 164, 186, 187ff, 204, 206f., 222, 241, 264, 275, 321, 323, 324, 345, 382, 401, 413, 494, 495, 501, 534..

Einzelnachweise

  1. Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt das Kapitel Romanik (11/12. Jhdt) dem Werk von Hocquél, S. 16.
  2. Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt das Kapitel Romanik (11/12. Jhdt) ab hier dem Werk von Hocquél, S. 20f.
  3. Weinkauf/Schneider, S. 5, 20, 22, 24, 26.
  4. Weinkauf/Schneider, S. 20.
  5. Weinkauf/Schneider, S. 22f.
  6. Weinkauf/Schneider, S. 24.
  7. Weinkauf/Schneider, S. 26.
  8. Weinkauf/Schneider, S. 28.
  9. Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt das Kapitel Renaissance (15/16. Jhdt) dem Werk von Hocquél, S. 20f.
  10. Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt das Kapitel Renaissance (15/16. Jhdt) dem Werk von Hocquél, S. 22f.
  11. Hocquél, S. 23.
  12. Weinkauf/Schneider, S. 5, 30, 32, 34, 36, 38.
  13. Weinkauf/Schneider, S. 30.
  14. Weinkauf/Schneider, S. 34f.
  15. Weinkauf/Schneider, S. 36f.
  16. Weinkauf/Schneider, S. 38f.
  17. Weinkauf/Schneider, S. 13.
  18. Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt das Kapitel Barock (17/18.Jhdt.) dem Werk von Hocquél, S. 22f.
  19. Hocquél, S. 23.
  20. Hocquél, S. 24.
  21. Hocquél, S. 24.
  22. Weinkauf/Schneider, S. 32.
  23. Weinkauf/Schneider, S. 5, 40, 42, 44, 46, 48, 50, 52, 54, 56, 58, 60, 62.
  24. Gurlitt, S. 474f. Barockbauwerke.
  25. Gurlitt, S. 474.
  26. vgl. Gurlitt, S. 474.
  27. Weinkauf/Schneider, S. 40.
  28. Weinkauf/Schneider, S. 42.
  29. Weinkauf/Schneider, S. 44
  30. Weinkauf/Schneider, S. 46f.
  31. Weinkauf/Schneider, S. 48.
  32. Weinkauf/Schneider, S. 51.
  33. Weinkauf/Schneider, S. 53.
  34. Weinkauf/Schneider, S. 5, 54.
  35. Weinkauf/Schneider, S. 57.
  36. Weinkauf/Schneider, S. 5, 58f.
  37. Weinkauf/Schneider, S. 59.
  38. Weinkauf/Schneider, S. 60f.
  39. Weinkauf/Schneider, S. 62f.
  40. Weinkauf/Schneider, S. 32.
  41. Gurlitt, S. 493f. Rococobauten.
  42. Gurlitt, S. 493f. Rococobauten.
  43. Bild von dem Haus Katharinenstraße 19
  44. Bild von dem Portal Katharinenstraße 19
  45. Gurlitt, S. 494. Leipzig, Wohnhäuser, Rococo.
  46. Weinkauf/Schneider, S. 68.
  47. Gurlitt, S. 494 Am Markt Nr. 14.
  48. a b Gurlitt, S. 494 Hainstraße Nr. 11 und Fleischergasse Nr. 19.
  49. a b Gurlitt, S. 495 Katharinenstraße Nr. 7.
  50. Gurlitt, S. 495 Kupfergässchen Nr. 18 Silberner Bär.
  51. Gurlitt, S. 495 Kupfergässchen Nr. 18 Silberner Bär.
  52. Gurlitt, S. 495 Kupfergässchen Nr. 18 Silberner Bär.
  53. Weinkauf/Schneider, S. 66 Altes Kloster.
  54. Gurlitt, S. 495 Klostergasse 5.
  55. Gurlitt, S. 495 Peterstrasse Nr. 24.
  56. Bild von Katharinenstraße 21
  57. Bild von Katharinenstraße 21 - Detailschmuck
  58. Gurlitt, S. 495 Katharinenstraße Nr. 29.
  59. Gurlitt, S. 396, 476 Johann Rudolph Fäsch. Anmerkung: Laut Gurlitt war Johann Rudolph Fäsch der Baumeister. Dieser lebte laut Fritz Löffler: Das alte Dresden. Geschichte seiner Bauten. E. A. Seemann, Leipzig 1981, ISBN 3-363-00007-3., S. 465 von 1680 bis 1749, so dass Johann Rudolph Fäsch das Leipziger Theatergebäude 1766 nicht gebaut haben kann.
  60. Hoquel, S. 257.
  61. Hocquél, S. 246.
  62. vgl. Hocquél, S. 246.
  63. Gurlitt, S. 350 Leipzig, Gewandhaus.
  64. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 133 Gewandhauskonzertsaal
  65. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 238-242 Das neue Stadttheater.
  66. Leipzig-Lexikon: Siegesdenkmal, abgerufen am 29. November 2012
  67. Weinkauf/Schneider, S. 15 Zur Baugeschichte Leipzigs
  68. Hocquél, S. 31.
  69. Hocquél, S. 11.
  70. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 481-488 Das Konzerthaus.
  71. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 486 Das Konzerthaus.
  72. a b Ines Reich: Carl Friedrich Goerdeler. Ein Oberbürgermeister gegen den NS-Staat. Böhlau-Verlag, Köln 1997, ISBN 3-412-05797-5, S. 258.
  73. Bernd-Lutz Lange:Gebrauchsanweissung für Leipzig, Piper Verlag, München 2014
  74. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 556 Das Mendelssohn-Bartholdy-Denkmal.
  75. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 242 Das städtische Museum am Augustusplatze.
  76. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 242-249 Das städtische Museum am Augustusplatze.
  77. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 248 Das städtische Museum am Augustusplatze.
  78. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 248 Das städtische Museum am Augustusplatze.
  79. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 248 Das städtische Museum am Augustusplatze.
  80. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 142-147 Das Reichspostgebäude.
  81. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 145 Das Reichspostgebäude.
  82. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 143-147 Hauptpostgebäude am Augustusplatz.
  83. Robert Bruck: Arwed Rossbach und seine Bauten. Ernst Wasmuth, Berlin 1904, S. 19
  84. Verein zur Abwehr des Antisemitismus (Hrsg.): Mitteilungen aus dem Verein zur Abwehr des Antisemitismus, Band 10. 1900, OCLC 822800866. (online)
  85. Heinz Maegerlein über das alte Leipzig vor dem Zweiten Weltkrieg. In: Merian, Band 30,Ausgaben 7-12, Hoffmann und Campe., 1977
  86. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 467-471 Die Handelsbörse.
  87. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure, S. 471 Die Handelsbörse.
  88. Künzl, S. 190f.
  89. Hocquél, S. 133.
  90. Hocquél, S. 148.
  91. Hocquél, S. 11.
  92. Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt das Kapitel Moderne (ab 1900) dem Werk vom Leonhardt, S. 11f.
  93. Leonhardt, S. 11.
  94. Leonhardt, S. 11.
  95. Weinkauf/Schneider, S. 14f Zur Baugeschichte Leipzigs
  96. Schulz/Müller/Schrödl, S. 9f.
  97. Richard-Lipinski-Haus auf Konzentration.de
  98. Schulz/Müller/Schrödl, S. 85: „Nr. 151 Lenin-Gedenkstätte (1,2) Rosa-Luxemburg-Str. 19-21 … Wirkungsstätte namhafter deutscher Linker, wie Franz Mehring, Rosa Luxemburg, Georg Schumann; 1912 Treffpunkt Lenins mit Genossen der bolschewistischen Duma-Fraktion“
  99. Rudloff/Adam/Schlimper, S. 83.
  100. Hocquél, S. 160.
  101. Schulz/Müller/Schrödl, S. 85: Nr. 151 Lenin-Gedenkstätte (1,2) Rosa-Luxemburg-Str. 19-21.
  102. „in der Industriearchitektur des Jugendstils“ auf immonet.de
  103. Rudloff/Adam/Schlimper, S. 83.
  104. Hocquél, S. 160.
  105. Hocquél, S. 299
  106. Schulz/Müller/Schrödl, S. 63, Nr. 102 Ernst-Thälmann-Haus.
  107. Beschreibung auf zentralratdjuden.de
  108. Hocquél/Muessig (2007), S. 90.
  109. [http://www.juden-in-sachsen.de/index.php?option=com_content&view=article&id=307&Itemid=31 Bankhaus H. C. Plaut auf juden-in-Sachsen.de
  110. Adolf Diamant: Chronik der Juden in Leipzig. Heimatland Sachsen Chemnitz–Leipzig 1993.
  111. Josef Reinhold: Zwischen Aufbruch und Beharrung. Juden und jüdische Gemeinde in Leipzig während des 19. Jahrhunderts. Sächsisches Druck- und Verlagshaus Dresden 1999.
  112. Grabmal Oskar Schade auf deutschefotothek.de
  113. S.134 Riquethaus
  114. Heinz Peter Brogiato: Leipzig um 1900, Band 1, Die Innenstadt in kolorierten Ansichtskarten aus dem Archiv des Leibniz-Insituts für Länderkunde Leipzig e. V. Lehmstedt Verlag, Leipzig 2009, ISBN 978-3-937146-69-0, S. 102.
  115. Cottin, S. 79.
  116. Hocquél, S. 227.
  117. Hocquél, S. 137.
  118. Hocquél, S. 131.
  119. Leonhardt, S. 31f Krochhochaus Goethestrasse 2.
  120. Leonhardt, S. 35.
  121. Weinkauf/Schneider, S. 148 Klassische Moderne und Art déco
  122. Hocquél, S. 154, Nr. 111 Deutsche Bücherei, Deutscher Platz.
  123. a b Weinkauf/Schneider, S. 151.
  124. Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der folgende Abschnitt dem Kapitel Messehaus Petershof dem Werk vom Leonhardt, S. 82f.
  125. Leonhardt, S. 82.
  126. Göldel, Johannes Konstantin. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 56, Saur, München u. a. 2007, ISBN 978-3-598-22796-7, S. 519..
  127. Weinkauf/Schneider, S. 150f Petershof Klassische Moderne und Art déco
  128. Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt der folgende Abschnitt dem Kapitel Sakralräume der Moderne dem Werk vom Leonhardt, S. 176f.
  129. a b c d Leonhardt, S. 178.
  130. Leonhardt, S. 23.
  131. Leonhardt, S. 24.
  132. Leonhardt, S. 97.
  133. Leonhardt, S. 97.
  134. Leonhardt, S. 97.
  135. Cottin, S. 78.
  136. Cottin, S. 78.
  137. Propagandakunst. Achtet mir die Meister. In: Der Spiegel vom 3. März 2008, aufgerufen am 30. August 2012
  138. Artikel "Richard-Wagner-Denkmal". In: FAZ, 22. Oktober 2002
  139. Textildiscounter C&A: „Für Führer, Volk und Vaterland“, Süddeutsche Zeitung, 13. Mai 2011
  140. Schulz/Müller/Schrödl, S. 30:Merkurhaus, 1937, Markgrafenstr. 2
  141. Hocquél, S. 24.
  142. Hocquél, S.180
  143. Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt das Kapitel Nationalsozialismus dem Werk von Cottin, S. 114ff. Denkmale für die Opfer des Nationalsozialismus.
  144. Cottin, S. 116
  145. Cottin, S. 116
  146. Cottin, S. 116.
  147. Cottin, S. 114 Denkmale für die Opfer des Nationalsozialismus.
  148. Florian Huber:Kind, versprich mir, dass du dich erschießt: Der Untergang der kleinen Leuten 1945, Piper Verlag, Berlin 2015 online
  149. Gerhard Steinecke:Drei Tage im April: Kriegsende in Leipzig, Lehmstedt, 2005, S. 63.
  150. Robin Binckes: Tucker's Deadline: A True Story, South Publishers , Pinetown 2014, S. 229: «Nazi mayor Alfred Freyberg, his wife, and eighteen-year-old daughter (wearing Nazi armband) died by poison in a sucicide pact before the Alies captured Leipzig» (online)
  151. Vgl. zu den Hintergründen
  152. Schulz/Müller/Schrödl, S. 55 Nr. 82 "Südfriedhof".
  153. Peter H. Feist: Anmut und Appell; Beitrag zum 100. Geburtstag von Walter Arnold in der Tageszeitung Neues Deutschland vom 27. August 2009
  154. Hocquél, S. 205.
  155. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 63 Windmühlenstraße/Bayrischer Platz, Nr. 119 Wohngebiet, Dr.-Hermann-Duncker-Str..
  156. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 119 Wohngebiet, Dr.-Hermann-Duncker-Str., Nr. 123 Wohnungsbau, Friedr.-Ludw.-Jahn-Allee, S. 11.
  157. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 123 Wohnungsbau, Friedr.-Ludw.-Jahn-Allee, Nr. 207 Kitzscher Reihenhaussiedlung, 1933-1936 n. Entw. v. W. Lucas f. 2gesch. Wohnhäuser m. 695 Wohnungen, S. 11.
  158. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 75 Feierabend- und Pflegeheim Martin Andersen Nexö, Stötteritzer Str. 26. 1958-1960. Erweiterung einer Anlage aus den 30er Jahren (Arch. Bornmüller), Nr. 108 Zentraler Kulturpark Clara Zetkin, Freilichtbühne 1955, Arch. M. Weber, Freilufttheater mit 2000 Plätzen in einfachen traditionellen Formen, S. 11.
  159. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 75 Feierabend- und Pflegeheim Martin Andersen Nexö, Stötteritzer Str. 26. 1958-1960. Erweiterung einer Anlage aus den 30er Jahren (Arch. Bornmüller), Nr. 108 Zentraler Kulturpark Clara Zetkin, Freilichtbühne 1955, Arch. M. Weber, Freilufttheater mit 2000 Plätzen in einfachen traditionellen Formen, S. 11.
  160. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 3 Rekonstruktion Alte Waage, 1963/1964, Einbeziehung von Katharinenstraße 3 mit rekonstruiertem Barockerker, Nr. 4 Messeamt, Nr. 10 Sachsenplatz, Nr. 16 Messehaus Handelshof. Wiederaufbau 1946/1947, Ladenzone 1960, Nr. 19 Messehaus Hansahaus. 1958/1959 Architekt R. Rohrer, Nr. 37 Ringbebauung Roßplatzh, Nr. 101 Karl-Liebknecht-Straße 27-33, 1961-63, S. 11.
  161. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 65 Studentenwohnheim, Nr. 66 Anatomisches Institut der KMU, Nr. 68 Carl-Ludwig-Institut für Physiologie der KMU, Nr. 69 Physikalisches Institut der KMU, S. 11.
  162. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 65 Studentenwohnheim, Nr. 66 Anatomisches Institut der KMU, Nr. 67 Chemische Institute der KMU, Nr. 89 Wohnkomplex J.R.Becher, Lößnig.
  163. Schulz/Müller/Schrödl, S. 70, Nr. 120 Deutsche Hochschule für Körperkultur
  164. [1]
  165. [2]
  166. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 39 "Opernhaus".
  167. a b Hocquél, S. 205, Nr. 177 Opernhaus.
  168. Hocquél, S. 207, Nr. 177 Opernhaus.
  169. a b Weinkauf/Schneider, S. 170.
  170. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 119 Wohngebiet, Dr.-Hermann-Duncker-Str., Nr. 123 Wohnungsbau, Friedr.-Ludw.-Jahn-Allee, S. 11.
  171. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 123 Wohnungsbau, Friedr.-Ludw.-Jahn-Allee, Nr. 207 Kitzscher Reihenhaussiedlung, 1933-1936 n. Entw. v. W. Lucas f. 2gesch. Wohnhäuser m. 695 Wohnungen, S. 11.
  172. Schulz/Müller/Schrödl, S. 72, Nr. 123 Wohnungsbau Friedr.-Ludw.-Jahn-Allee
  173. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 75 Feierabend- und Pflegeheim Martin Andersen Nexö, Stötteritzer Str. 26. 1958-1960. Erweiterung einer Anlage aus den 30er Jahren (Arch. Bornmüller), Nr. 108 Zentraler Kulturpark Clara Zetkin, Freilichtbühne 1955, Arch. M. Weber, Freilufttheater mit 2000 Plätzen in einfachen traditionellen Formen, S. 11.
  174. Schulz/Müller/Schrödl, S. 69, Nr. 119 Wohngebiet, Dr.-Hermann-Duncker-Str.
  175. Schulz/Müller/Schrödl, S. 69, Nr. 119 Wohngebiet, Dr.-Hermann-Duncker-Str.
  176. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 63 Windmühlenstraße/Bayrischer Platz, Nr. 119 Wohngebiet, Dr.-Hermann-Duncker-Str..
  177. Schulz/Müller/Schrödl, S. 47, Nr. 63 Windmühlenstraße/Bayrischer Platz.
  178. Schulz/Müller/Schrödl, S. 47, Nr. 63 Windmühlenstraße/Bayrischer Platz.
  179. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 3 Rekonstruktion Alte Waage, 1963/1964, Einbeziehung von Katharinenstraße 3 mit rekonstruiertem Barockerker, Nr. 4 Messeamt, Nr. 10 Sachsenplatz, Nr. 16 Messehaus Handelshof. Wiederaufbau 1946/1947, Ladenzone 1960, Nr. 19 Messehaus Hansahaus. 1958/1959 Architekt R. Rohrer, Nr. 37 Ringbebauung Roßplatz, Nr. 101 Karl-Liebknecht-Straße 27-33, 1961-63, S. 11.
  180. Hocquél, S. 207f, Nr. 178 Ringbebauung am Roßplatz.
  181. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 37 Ringbebauung Roßplatz.
  182. Weinkauf/Schneider, S. 168.
  183. Schulz/Müller/Schrödl, S. 34, Nr. 37 Ringbebauung, Roßplatz 1-13.
  184. Weinkauf/Schneider, S. 169.
  185. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 65 Studentenwohnheim, Nr. 66 Anatomisches Institut der KMU, Nr. 68 Carl-Ludwig-Institut für Physiologie der KMU, Nr. 69 Physikalisches Institut der KMU, S. 11.
  186. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 65 Studentenwohnheim, Nr. 66 Anatomisches Institut der KMU, Nr. 67 Chemische Institute der KMU, Nr. 89 Wohnkomplex J.R.Becher, Lößnig.
  187. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 47 Restaurant "Falstaff", Georgiring 9 (H. Lenck), Wandbild "Kostümprobe" (H. Engels); Außenwandintarsien (M.-G. Uhlig) (Deutsche Architektur 8/65), Nr. 115 Wohnkomplex Großzschocher, Heinr.-Rauh-Str. 1968/69 Kurt-Kresse-Oberschule, bildkünstl. Außenwandgestaltung v. M.G. Uhlig.
  188. Hocquél, S. 214, Nr. 188 Herderinstitut, Lumumbastraße 4.
  189. "Blick auf Porphyr-Arbeiten: Herder-Institut" auf streetview.
  190. Hocquél, S. 214, Nr. 188 Herderinstitut, Lumumbastraße 4.
  191. Hocquél, S. 214, Nr. 188 Herderinstitut, Lumumbastraße 4.
  192. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 65 Studentenwohnheim.
  193. Schulz/Müller/Schrödl, S. 61, Nr. 95 "Hochschule für Bauwesen".
  194. Hocquél, S. 208, Nr. 179 Schauspielhaus Bosestraße 1.
  195. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 20, Nr. 37, Nr. 66, Nr. 123.
  196. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 37, Nr. 120, Nr. 121.
  197. Aus „Kunst am Wege“; abgerufen am 7. November 2009
  198. Hocquél, S. 209f, Nr. 180 Universität, hier S. 210.
  199. Schulz/Müller/Schrödl, S. 36.
  200. Schulz/Müller/Schrödl, S. 11.
  201. Weinkauf, S. 218
  202. Schulz/Müller/Schrödl, S. 37.
  203. Hocquél, S. 40.
  204. Hocquél, S. 209f, Nr. 180 Universität.
  205. Schwimm- und Sprunghalle Freiberger Platz: Transparenz, Leichtigkeit und Schwung – aber wo ist der Platz? auf www.das-neue-dresden.de
  206. Walter May, Werner Pampel und Hans Konrad: Architekturführer DDR, Bezirk Dresden. VEB Verlag für Bauwesen, Berlin 1979. S. 49 Nr. 69 (1)(Schwimmsporthalle) Nr. 69 (2)(Springerschule)
  207. Schulz/Müller/Schrödl, S. 10, 44, 47, 58, 63, 98, 101, 129, 131, S. 11.
  208. Schulz/Müller/Schrödl, S. 10.
  209. Schulz/Müller/Schrödl, S. 23.
  210. Wolfgang Hocquél (Hrsg.): Leipzig. Kunstgeschichtliche Städtebücher. 3. Aufl. Seemann, Leipzig 1990, S. 199-200
  211. Schulz/Müller/Schrödl, S. 111, Nr. 185 "Döbeln" Großgaststätte Parkrestaurant (Schalenkonstruktion als hyperpolische Paraboloide, U. Müther) mit etwa 320 Innen- u. 650 Freisitzplätzen, Bauplastik C.-H. Pohl".
  212. Schulz/Müller/Schrödl, S. 108, Nr. 182 "Lonnewitz" Raststätte […] Selbstbedienungsgaststätte, 132 Pl., mit Freisitzen, 120 Pl., Schalenkonstruktion als hyperpolisches Paraboloid (U. Müther).
  213. Fotos: Oschatzer Geschichte(n): HO-Raststätte Lonnewitz
  214. Raststätte U. Müther in Lonnewitz
  215. Holger Barth: Gerd Wessel. In: Dietrich Fürst: Vom Baukünstler zum Komplexprojektanten: Architekten in der DDR : Dokumentation eines IRS-Sammlungsbestandes biographischer Daten. Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS), Berlin 2000, OCLC 237432293, S. 250.
  216. Weinkauf/Schneider, S. 180f.
  217. Hocquél, S. 40, 199.
  218. Weinkauf/Schneider, S. 180f.
  219. Hocquél, S. 199.
  220. Hocquél, S.216, Nr. 191.
  221. Weinkauf/Schneider, S. 184.
  222. Weinkauf/Schneider, S. 184.
  223. Hocquél, S. 215f, Nr. 190 Katholisches Gemeindezentrum Emil-Fuchs-Straße.
  224. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 20 Nr. 126.
  225. Oechelhäuser, Thomas. In: Holger Barth, Thomas Topfstedt (Hrsg.): Vom Baukünstler zum Komplexprojektanten. Architekten in der DDR. Dokumentation eines IRS-Sammlungsbestandes biographischer Daten / IRS, Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung. Berlin 2000, ISBN 3-934669-00-X, S.289
  226. Schulz/Müller/Schrödl, Nr 72 „"Wohnscheiben" Variante ‚Leipzig‘ […] Keramikmosaik, Betonstrukturen an Giebeln, vor Verteilergängen Betonformelemente.“
  227. Christoph Glorius: Erich Böhme. In: Holger Barth, Thomas Topfstedt (Hrsg.): Vom Baukünstler zum Komplexprojektanten. Architekten in der DDR. Dokumentation eines IRS-Sammlungsbestandes biographischer Daten / IRS, Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung. Berlin 2000, ISBN 3-934669-00-X, S. 49f.
  228. Erich Böhme:Mittelganghaus Typ Leipzig. Wohnungstyp P 2/11 in Leipzig. In. Deutsche Architektur 1972, Nr. 2, S. 81.
  229. Weinkauf/Schneider, S. 183.
  230. Hocquél, S. 201, Nr. 171 Hotel Merkur, Gerberstraße 15.
  231. Schulz/Müller/Schrödl, S. 138, Nr. 220 "Altenburg"
  232. Weinkauf/Schneider, S. 190 Neue Messe
  233. Weinkauf/Schneider, S. 190 Neue Messe
  234. Weinkauf/Schneider, S. 212f.
  235. Weinkauf/Schneider, S. 196f.
  236. Weinkauf/Schneider, S. 194f.
  237. Weinkauf/Schneider, S. 214.
  238. Weinkauf/Schneider, S. 208f.
  239. Weinkauf/Schneider, S. 202.
  240. Weinkauf/Schneider, S. 200f.
  241. Weinkauf/Schneider, S. 188f.
  242. Weinkauf/Schneider, S. 204f.
  243. Weinkauf/Schneider, S. 218 Universität
  244. Weinkauf/Schneider, S. 218f.
  245. Weinkauf/Schneider, S. 84, 216.
  246. Weinkauf/Schneider, S. 198.
  247. Weinkauf/Schneider, S. 126f.
  248. Hocquél, S. 203.