Scherzo

musikalische Satzform
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Ein Scherzo (gesprochen Skerzo, Mehrzahl Scherzi) ist die Bezeichnung für eine musikalische Satzform. Das Scherzo (von ital. "scherzando" heiter, lustig) ist seit Ludwig van Beethoven zumeist der 3. Satz einer Sonate oder Sinfonie. Das Scherzo ging aus dem Menuett hervor, einem dreiteiligen Tanzsatz, der in der Wiener Klassik, z. B. bei Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart, in die Sonate/Sinfonie integriert wurde und seinen Ursprung wiederum in höfischer Tanzmusik des Barock hat.

Ein Scherzo ist zumeist bewegt (schnell) und wird heiter und lebendig gespielt (Tempobezeichnungen: Allegro, Vivace oder Presto). Oft steht es im 3/4-Takt, eingeschoben ist außerdem ein Trio als beruhigender Mittelteil. Das Scherzo kann verschiedene Färbungen entwickeln: vom heiteren Tanzsatz bis hin zu dämonischer (Fryderyk Chopin), schwirrend-schwebender (Felix Mendelssohn Bartholdy), kraftvoll-rustikaler (Anton Bruckner), melancholischer, grotesker (Gustav Mahler) oder tragikomischer (Dmitri Schostakowitsch) Atmosphäre.

Das übliche Formschema für Scherzi ist, wie im Menuett, Scherzo - Trio (Mittelteil) - Scherzo, schon Beethoven behandelt die Form aber ziemlich frei. In der Musik der Romantik treten oft weitere Mittelteile hinzu, sodass das Schema hier zum Beispiel A - B - A - C - A heißen kann.