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Josef Wüst

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Dr. Josef Wüst - Herausgeber der Zeitschrift "Unser Dorftrommler"

Josef Wüst (* 11.03.1925 Georgshausen im Banat; † 19.02.2003 Lintsching im Lungau) war ein langjähriger Redakteur des Österreichischen Wirtschaftsverlages (1958 - 1985)[1][2] und Herausgeber der Zeitschrift "Unser Dorftrommler"[3]. Als geborener Donauschwabe musste er in Folge der Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950 seine Heimat verlassen und promoviert 1954 in Wien zum Doktor der Philosophie.[4]

Leben

Jugend

Josef Wüst wurde als drittes Kind der Familie Wüst in Georgshausen (heute Velika Greda, Serbien) im Banat geboren und verbrachte seine frühe Jugend auf dem elterlichen Bauernhof.[5] Die Kindheit und ersten Jugendjahre, sowie die Volksschulzeit verbrachte er unbeschwert mit seinem älteren Bruder Franz und seiner Schwester Elisabeth in seinem Heimatdorf.[4] Es folgte die Mittelschule in der nahen Kreis- und Schulstadt Werschetz, in dessen Zeit mit dem Balkanfeldzug (1941) der Krieg in dem damaligen Königreich Jugoslawien einfiel. Als Konsequenz des Kriegs wechselte für den jungen Mittelschüler die Unterrichtssprache vom Serbischen zum Deutschen.[4]

Flucht und Vertreibung

Als im Herbst 1944 die Vertreibung Deutscher aus dem Banat erfolgte, wurde die Familie um ihre Besitztümer enteignet und der Vater ermordet. Schwester und Mutter wurden interniert, während Josef Wüst die Flucht gelang.[5] In Folge der Flucht erfolgte der Mittelschulabschluss an der Lehrerbildungsanstalt in St. Pölten.[4] In Tschechien geriet er zwischen die von Osten und Westen zusammenrückenden Fronten, entkam dem Inferno allerdings knapp. Nachdem er zu diesem Zeitpunkt nichts von der Vertreibung seiner Familie wusste, versuchte er zur Fuß in seine Heimat zurückzukehren. Mehrmals gefangen genommen, aber wieder selbst befreit, gelang es ihm, über die Alpen bis Kärnten vorzudringen. Dort erfuhr er, dass zu diesem Zeitpunkt an eine Rückkehr in seine Heimat nicht mehr zu denken war und er wurde in die Obhut der englischen Armee genommen. Nach der Gefangenschaft begann er als Volksschullehrer in Kärnten zu unterrichten. Zwischenzeitlich waren seine Mutter und Schwester in Wien angekommen und konnten mit Hilfe eines Programms des Roten Kreuzes für Vertriebene den Kontakt mit Josef wiederherstellen.[5]

Studium und Berufsleben

Um seine Mutter und Schwester wiederzusehen, zog er nach Wien und begann dort sein Studium der Zeitungswissenschaft. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich zu dieser Zeit als Schuhmacher. Im Rahmen des Studiums erhielt er die Chance, mittels Stipendiums ein Jahr in Madrid zu verbringen. Bei der Rückkehr reichte das Geld jedoch nur bis Salzburg. Durch glückliche Umstände fand er in Salzburg die Möglichkeit bei der US-Armee zu arbeiten. In dieser Zeit erfolgte auch die Rezeption zu seiner Studenten-Urverbindung Rheno-Juvavia. Zurück in Wien, trat er der Studentenverbindung Saxo Bavaria Prag zu Wien bei. Das Studium wurde 1955 in Wien beendet. Nach Abschuss des Studiums arbeite Dr. Wüst als Reiseleiter und freier Mitarbeiter im Österreichischen Wirtschaftsverlag.[5] Im Jahr 1958 erfolgte eine feste Anstellung beim Österreichischen Wirtschaftsverlag, für welchen er bis 1985 unter anderem die Branchenblätter "Sportartikelhandel", "Tischler", "Zimmermeister", "ElektroJournal" und "Fleischerzeitung" redaktionell leitete.[6]

Niederlassung in Österreich

Am 13. Juli 1957 heiratete er seine in Wien kennengelernte Frau Helga (geborene Hoch) und zog gemeinsam mit dieser vier Kinder groß. Basierend auf dem Lastenausgleichsgesetz wurde Josef Wüst am DD.MM.JJJJ die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen.[5]

und Pension

Josef Wüst war ein begeisterter Familienmensch . Bis zuletzt blieb das Reisen seine Leidenschaft.[1][2]

Veröffentlichte Werke

Das Buch „Verlorene Heimat Georgshausen“ von Dr. Josef Wüst gibt Auskunft über das Leben in einem kleinen, von Donauschwaben besiedelten Dorf im jugoslawischen Banat und den geschichtlichen Überblick hierzu.[4] Ziel der von Dezember 1991[7] bis November 2002[8] veröffentlichten Zeitschrift „Unser Dorftrommler“ war es, ehemalige Dorfbewohner sowie deren Nachkommen, mit Geschichten aus dem damaligen Dorfleben und Neuigkeiten aus der Gegenwart zu versorgen.[9]

Einzelnachweise

<references> [2] [3] [4] [7] [9] [8] [5] [6] [1]

  1. a b c Erhard Zagler: Dr. Josef Wüst gestorben. In: KFZ Wirtschaft. Nr. 3, März 2003, S. 35
  2. a b c Österreichischen Wirtschaftsverlages Veröffentlicht am 12 März 2003. Abgerufen am 06 Juli 2015.
  3. a b Website der drei Dörfer im Banat Abgerufen am 06 Juli 2015.
  4. a b c d e f Dr. Josef Wüst: Verlorene Heimat Georgshausen. Mariapfarr 1991, Hinterer Klappentext
  5. a b c d e f Dr. Josef Wüst: Meine Geschichte. Lintsching 2003, S. 1
  6. a b Götz Rajchl: Dr. Josef Wüst: Er war einfach gut. In: Österreichische Fleischerzeitung. Nr. 5, 07.03.2003, S. 7
  7. a b Dr. Josef Wüst: Deckblatt. In: Unser Dorftrommler. Nr. 23, 1991, S. 1
  8. a b Dr. Josef Wüst: Deckblatt. In: Unser Dorftrommler. Nr. 68, 2002, S. 1
  9. a b Dr. Josef Wüst: Dorfgemeinschaft. In: Unser Dorftrommler. Nr. 23, 1991, S. 7