TKKG

deutsche Jugendbuch- und Hörspielreihe (1979–2011; seit 1981)
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Die Jugendkrimiserie TKKG (Akronym für Tim, Karl, Klößchen, Gabi) ist eine deutsche Buch-, Hörspiel- und Fernsehserie von Rolf Kalmuczak.

Die Charaktere und ihr Schöpfer

TKKG gilt im gesamten deutschsprachigen Raum neben den Drei Fragezeichen als kommerziell erfolgreichste Serie ihres Genres. TKKG, so nennen sich die vier Titelhelden nach den Anfangsbuchstaben ihrer Vor- oder Spitznamen: Tarzan (später umbenannt in Tim, da Tarzan namensrechtlich geschützt ist), Karl, Klößchen und Gaby; als inoffizielles fünftes Mitglied fungiert Gabys Cocker-Spaniel Oskar. Seit 1979 klären die ewig 13- bis 14-jährigen mit Köpfchen, Ermittlungen, Beobachtungsgabe und fast immer auch den Fäusten ihres „Häuptlings“ Tim knifflige Kriminalfälle jedweder Facette.

In den 1980er Jahren erschienen neben den regulären Hardcovern (HC) auch 16 Taschenbücher mit noch nicht im Hardcover veröffentlichten Geschichten, die später in so genannten Dreifach-Bänden als HC nachgedruckt wurden. Das Hardcover Nr. 5 – Abenteuer im Ferienlager erschien zusätzlich in Form von fünf so genannten Trampbüchern. Weiterhin gab es eine Ablegerserie für jüngere Leser ab sieben Jahren – Die 2 und TKKG mit wesentlich harmloseren Fällen, bei deren Lösung TKKG regelmäßig mithalfen. Die Helden hier waren Tommy und sein Hund Bruno, die es auf sechs Abenteuer brachten.

Erschaffen wurde die beliebte, aber nicht unumstrittene Reihe von Rolf Kalmuczak, der TKKG unter seinem Pseudonym Stefan Wolf veröffentlicht. Nach dem Erfolg der TKKG-Hörspielserie beginnt Wolf in den 1990er Jahren neben der Umsetzung der Buchvorlagen auch eigene Hörspiel-Manuskripte zu schreiben.

Im Juni 2004 wechselte TKKG den Verlag von Pelikan zum cbj-Verlag. Dieser veröffentlichte im Januar 2005 die Bände 7, 14, 54, 77 und 84 als Neuauflage mit dem eigenem cbj-Logo. Seit Juni 2005 sind alle Bände in der Neuauflage beim cbj-Verlag erhältlich. Die Hörspiele, erschienen bei Sony BMG (Europa), feiern im Jahre 2006 mit Folge 150 ihr 25jähriges Jubiläum.

Kritik

Die TKKG-Geschichten, vor allem die frühen Folgen, werden wegen der in ihnen geschilderten Haltung gegenüber Minderheiten kritisiert. Auch die Gewaltbereitschaft Tarzans/Tims, der in vielen Folgen einen Vorwand findet, einen Beschuldigten oder einen Angehörigen einer Randgruppe zu verprügeln, sowie die Darstellung eines veralteten, reaktionären Gesellschaftsbildes sind umstrittene Aspekte. Ebenso werden Vorurteile gegenüber Ausländern und ethnischen Minderheiten geschürt: Italiener sind oft und schnell ein Synonym für die Mafia, ein entführtes Baby soll „an Zigeuner verkauft“ werden, falls die Lösegeld-Zahlung ausbleibt (Folge 20 – Das Geheimnis der chinesischen Vase).

Ein reaktionäres Frauenbild wird vor allem dadurch deutlich, dass Gaby bei gefährlichen Aktionen oder bei Unternehmungen, die zwischen 19 Uhr abends und 7 Uhr morgens stattfinden, auf Tarzans/Tims Geheiß nie dabei sein darf („Mädchen in deinem Alter gehören um diese Uhrzeit ins Bett“).

Im allgemeinen finden sich in den Folgen – vor allen den ersten – typische konservative Klischees der deutschen Nachkriegszeit (Frauen sind schwach, Verbrecher erkennt man an ihrem Äußeren).

Auf der anderen Seite handeln TKKG häufig moralisierend und an der Grenze zum Unglaubwürdigen, so dass der Anspruch Wolfs, echte Vorbilder für die Jugend zu schaffen, nicht nur in Frage gestellt wird, sondern schon unfreiwillig ins Absurde driftet und TKKG zu Karikaturen ihrer selbst macht.

Doch unter erwachsenen Fans mit ironischer Distanz macht gerade die Widersprüchlichkeit, Überzeichnung, naive Geradlinigkeit und unfreiwillige Komik von TKKG den Reiz aus. Auch die erfindungsreichen Namen vieler Akteure begeistern (z. B. Scheich Schach A Ben Öli, Inspektor Glaubnichts, Chemiefabrik Nosiop, Herr Nipfel, Theoderich, Dr. Remplem, Edmund Boßnickel, Osi, Oma Unken, Petra Frohnsippe, Winfried Mögezoff, Fitnesscenterbesitzer Herr Strong; Polizisten fahren auf ein Seminar nach Bad Knowledge).

Auch einige Ortsnamen bieten einen Anreiz zum Lachen wie z. B. Oberkirchweidenbüggetal-Ennsling (Folge Hinterhalt im Eulenforst), Vierlingstetten-Oberwurz oder Klein-Auersheim-Prillstetten.

Hörspiele

Die Serie erscheint seit 1981 bei dem Hörspiel-Verlag Europa.

Sprecher

Mittlerweile sind 150 Hörspiele, eine "Kennenlern-Folge" sowie mehrere Sonderfolgen erschienen. Zum zehnjährigen Buchjubiläum der Serie erschienen einige Doppelfolgen.

Siehe auch: Folgenindex

TKKG im Fernsehen und Kino

In den Jahren 1985 und 1987 entstand für das ZDF eine zwölfteilige Fernsehserie.

Die ersten sechs Folgen wurden zwischen dem 7. November 1985 und dem 12. Dezember 1985 im ZDF in Erstausstrahlung gezeigt. Die Folgen 7 bis 12 strahlte das ZDF zwei Jahre später zwischen dem 22. Oktober 1987 und dem 26. November 1987 zum ersten Mal aus. Danach wurden alle Folgen in unregelmäßigen Abständen im ZDF und im KI.KA (dort u. a. im Rahmen der Sendung TKKG – Der Club der Detektive) gesendet.

In den Hauptrollen sind Fabian Harloff und ab Folge 7 Kai Künstler als Tim, Christian Pfaff als Karl, Kai Maahs als Klößchen und Jessica Gast als Gaby zu sehen.

Folgen

  1. Die Jagd nach den Millionendieben
  2. Der blinde Hellseher
  3. Das leere Grab im Moor
  4. Das Paket mit dem Totenkopf
  5. Das Phantom auf dem Feuerstuhl
  6. Angst in der 9a
  7. Rätsel umd die alte Villa
  8. Abenteuer im Ferienlager
  9. Alarm im Zirkus Sarani
  10. Die Falschmünzer vom Mäuseweg
  11. Nachts, wenn der Feuerteufel kommt
  12. Die Bettelmönche aus Atlantis
  13. Der Schlangenmensch
  14. Das Geheimnis der chinesischen Vase
  15. Verrat im Höllental
  16. Überfall im Hafen
  17. Bestien in der Finsternis
  18. Spion auf der Flucht
  19. Gangster auf der Gartenparty
  20. Haie an Bord
  21. Todesfracht im Jaguar

1991/92 entstand ein Kinofilm mit dem Titel Ein Fall für TKKG: Drachenauge mit Toni Renjak (als Tim), Max Sittel (als Karl), Steffen Raddatz (als Klößchen), Sanny van Heteren (als Gaby) und Wolfgang Stumph (als Kommissar Glockner) unter der Regie von Ulrich König.

Seit Sommer 2005 wird von Constantin Film ein weiterer Kinofilm (TKKG und die rätselhafte Mind-Machine) unter der Regie von Tomy Wigand produziert; als Starttermin ist der 28. September 2006 geplant.

Die vier Detektive werden diesmal von Jannis Niewöhner (Tim), Jonathan Dümcke (Karl), Lukas Eichammer (Klößchen) und Svea Bein (Gaby) dargestellt. Die Rolle des Kommissar Glockner übernimmt Jürgen Vogel.

Comics

Zwischen 1987 und 1989 erschienen im Ehapa-Verlag 17 Comic-Hefte von TKKG (Ausgabe 1-2/1987, 1-12/1988 und 1-3/1989). Die Comics wurden vom Studio Comicon produziert, Zeichner war Josep Marti, der auch u. a. für YPS zeichnete.