Technokratie

Form der Regierung
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Die Technokratie (griechisch τεχνοκρατία - Herrschaft durch / der Technik) bezeichnet ein Interaktions- bzw. Gesellschaftsmodell, in dem nicht die tatsächlichen Bedürfnisse von Individuen und Kollektiven über Handlungsabläufe entscheiden, sondern einzig die vorhandenen technischen Möglichkeiten.

Technokratische Elemente finden sich heute in ausgeprägter Form in den kapitalistischen Industriegesellschaften moderner Prägung, sie waren aber ebenso für den Ostblock kennzeichnend.

Merkmale

Merkmale des Technokratismus sind auf Sachzwängen aufgebaute Argumentationsmuster, bei denen Sozial- und Bedürfnisorientierungen außer Acht gelassen werden. Als Beispiel wird von manchen Kritikern die deutsche Wiedervereinigung genannt, die ihnen zufolge von Technokraten technokratisch gestaltet wurde. Weitere Merkmale des Technokratismus sind:

Herkunft

Das heutige Konzept der Technokratie geht auf den amerikanischen Soziologen Thorstein Veblen zurück, der 1912 die Rolle des Technokraten erfand. Er lehnte sich dabei an den von Norbert Wiener erfundenen Governator an. Veblen argumentierte, dass Ingenieure die Leitung jedes Staates übernehmen sollten, da sie am besten geeignet seien, kybernetische Systeme zu bedienen.

Solche Ideen gehen aber auch allgemeiner zurück bis auf Platon.

Literatur

  • Thorstein Veblen: The Engineers and the Price System, 2. Auflage, New York 1961 (1. Auflage 1921)
  • Klaus Schubert: Politik in der 'Technokratie'. Zu einigen Aspekten zeitgenössischer Kulturkrisentheorie., Campus Verlag, 1981
  • Jörg Berkemann, Gunter Gebauer (Hrsgb.): Technokratie als Ideologie. Sozialphilosophische Beiträge zu einem politischen Dilemma., Stuttgart 1973
  • Neil Postman: Das Technopol, Fischer, 1992

Siehe auch