Das Jagdschloss Gelbensande liegt in der Rostocker Heide im Norden Mecklenburg-Vorpommerns und gehört zur Gemeinde Gelbensande. Konzipiert wurde es als Sommerresidenz des mecklenburgischen Großherzogs Friedrich Franz III. und seiner Frau Anastasia Michailowna Romanowa. Als Jagdschloss diente es seit 1887.

Geschichte
1885 – 1945
Die Grundsteinlegung erfolgte am 1. Mai 1885 durch den russischen Großfürsten Michael Nikolajewitsch Romanow.[1] Richtfest konnte am 23. September 1885 gefeiert werden. Ab Sommer 1887 wurde das Schloss als Jagdhaus von der mecklenburgischen Herrscherfamilie genutzt. Großfürst Michael Nikolajewitsch Romanow und seine Söhne waren alljährlich Gäste in Gelbensande, die Brunftzeit des Rotwildes lud zur Jagd ein.[2]
Nach dem Tod von Friedrich Franz III. war das Jagdschloss ab 1897 der Witwensitz seiner Frau Großherzogin Anastasia. Ein Höhepunkt in der Geschichte des Schlosses war die Verlobung am 4. September 1904 der Prinzessin Cecilie von Mecklenburg-Schwerin mit Kronprinz Wilhelm von Preußen (1882–1951), dem Sohn von Kaiser Wilhelm II., auf deren Wunsch hin, Schloss Cecilienhof in Potsdam im gleichen Stil errichtet wurde.[3]
Goßherzogin-Witwe Anastasia zu Mecklenburg verließ zu Beginn des Ersten Weltkrieges das Deutsche Reich. Da sie der russischen Zarenfamilie angehörte – damit Verbindungen zum Feind Russland hatte – war sie in Mecklenburg Anfeindungen ausgesetzt. Sie verbrachte die Kriegszeit in der Schweiz. Die Villa Wenden in Cannes stellte sie als Lazarett zur Verfügung.
Am 8. November 1918 erfolgte die Anerkennung der von Sozialdemokraten getragenen Volksregierung durch Großherzog Friedrich Franz IV. Der Großherzog erklärte am 14. November 1918 seine Abdankung, hiermit endete auch die Monarchie in Mecklenburg. Die herzogliche Familie begab sich ins Exil nach Dänemark, aus dem sie 1919 wieder nach Mecklenburg zurückkehrten. Jagdschloss Gelbensande ging vorübergehend in das Eigentum des Landes Mecklenburg über, welches vom Kabinett Wendorff regiert wurde.
Im Rahmen der Fürstenabfindung erhielt der abgedankte Großherzog Friedrich Franz IV. zu Mecklenburg das Jagdschloss Gelbensande 1919 zurück und wohnte hier bis zum Jahr 1921, als er dann mit seiner Familie nach Ludwigslust umzog. Der Enkel der Großherzogin Anastasia Christian Ludwig bewohnte das Jagdschloss bis Mitte 1944.
1945 – 1989
Mitte Mai 1944 war auf den benachbarten Bahngleisen ein Lazarettzug der Wehrmacht abgestellt, wegen der Gefahr von Tieffliegerangriffen ließ der Kommandeur des Zuges die verwundeten Wehrmachtssoldaten im Jagdschloss einquartieren.
Im Mai 1945 wurde das Schloss auf Anordnung der Besatzungstruppen weiterhin als Lazarett genutzt. In dem Lazarett wurden unter anderem Insassen des KZ-Außenlager Schwarzenpfost versorgt, diese mussten bis Kriegsende Zwangsarbeit bei den Ernst Heinkel Werken in Rostock Zwangsarbeit verrichten.[4] Auf dem daneben befindlichen Friedhof wurden 48 Verstorbene unterschiedlicher Nationen – Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter – begraben, an die heute eine Gedenkstätte erinnert.[5][6]
Im Zuge der Bodenreform in der sowjetischen Besatzungszone erfolgte die Enteignung der Mecklenburger Fürstenfamilie, die vor der Roten Armee nach Schleswig-Holstein in die britische Besatzungszone geflüchtet war.
Das Schloss wurde in der DDR dann bis 1979 als Tuberkulose-Heilstätte und Krankenhaus genutzt.[7] Von 1980 bis 1985 war es Bauarbeiterunterkunft, davon in den Jahren 1982 bis 1985 durch das Wohnungsbaukombinat Rostock.[8]
Nach einem Beschluss der SED-Kreisleitung sowie des Rates des Kreises Rostock sollte in Gelbensande im Rahmen des Wohnungsbauprogramms der DDR eine Plattenbausiedlung mit 570 Wohneinheiten und der dazugehörigen Infrastruktur errichtet werden. Kritik aus dem Kulturhistorischen Museum in Rostock sowie die Einstufung des Gebäudes als Denkmal wurden bei dieser Planung nicht berücksichtigt.
Zwischen 1985 und 1990 erfolgte die kommunale Nutzung durch die Gemeinde unter anderem als Gemeindebibliothek, Veteranenklub, Sitz des Abschnittsbevollmächtigten sowie für Wohnzwecke. Ein Jahr später, 1986, erhielt die Gemeinde das Nutzungsrecht an dem Gebäude. Im Jahr 1988 wurde das Jagdschloss Eigentum der Gemeinde Gelbensande, die auch mit der Sanierung des Gebäudes begann. Dabei nutzte man auch die sogenannte Feierabendbrigade und deren handwerkliche Fähigkeiten.
1989 – Heute
Mit der Wende ergaben sich neue Möglichkeiten. Im Juli 1990 erteilte das Ministerium für Handel und Versorgung die Erlaubnis, ein Spielcasino einzurichten. Eine GmbH sollte das Unternehmen führen, während die Gemeinde mit 10 Prozent am Gewinn beteiligt werden sollte. Ein Jahr später wurde die Lizenzbestätigung jedoch vom Land Mecklenburg-Vorpommern verweigert. Die Gemeinde erwarb daraufhin das Schloss im Jahr 1994 für 12.694,80 DM und begann 1996 mit der Sanierung des Dachgeschosses sowie des Außenmauerwerks. Überlegungen der Gemeinde, in dem Gebäude Eigentumswohnungen, ein Hotel oder eine Kurklinik einzurichten scheiterten an der Forderung, dass das Gebäude weiterhin öffentlich zugänglich sein müsse.
Durch den Verein Museum Jagdschloss Gelbensande e. V. werden seit 1995 kulturelle Veranstaltungen im Schloss durchgeführt. Seit 1998 steht das Jagdschloss auch für Trauungen zur Verfügung.
Im Jahr 2008 wurde das Jagdschloss von der Gemeinde für 600.000 Euro an einen Bauunternehmer verkauft. Die Repräsentationsetage bleibt aber im Dauernutzungsrecht der Gemeinde, ebenso wurde die Weiterführung des Museums sowie der kulturellen Veranstaltungen im Nutzungskonzept festgeschrieben.
Die elf restaurierten Räume der Etage mit den vier Kaminzimmern und dem Bad des Großherzogs kann als Museum ungeführt besichtigt werden. Gezeigt werden beispielsweise dänisches königliches Porzellan, Bauzeichnungen des Jagdschlosses sowie Jagdtrophäen und Kupferstiche. Eine Dauerausstellung informiert über die Entwicklungsgeschichte des Hauses.
Der Verein Museum Jagdschloss Gelbensande e. V. sorgt für den Erhalt dieser schmuckvollen Repräsentationsetage (Hauptgeschoss).
Das Jagdschloss
Großherzog Friedrich Franz III. von Mecklenburg gab um 1880 den Auftrag zum Bau einer Sommerresidenz. Hier bot sich als Standort das Jagdrevier der mecklenburgischen Landesfürsten an. Der Bau geht auf direkte Initiative von Großherzogin Anastasia zurück.[9] Die Bauausführung wurde durch sie mit höchster Aufmerksamkeit begleitet. Mit der wichtigste Entscheidungsgrund für den Standort waren die guten klimatischen Bedingungen in der Region während des Sommers, die sich günstig auf den Gesundheitszustand des von Asthma geplagten Großherzog auswirkten. Bereits 1878 hielt sich der Großherzog zur Kur in Gelbensande auf, ihn begeisterten seither die Umgebungsbedingungen.[10]
Dem Wunsch der Hausherrin entsprechend, sollte das Haus nicht mit Türmen und anderen Stilelementen eines Schlosses überfrachtet werden. Vielmehr sollte es sich in die Umgebung einfügen. Das Haus wurde als Wohnhaus konzipiert. Die Inneneinrichtung wurde nach den damalig neuesten Erkenntnissen der gesundheitlichen Verträglichkeit ausgewählt.
Mit der planerischen Ausführung wurde Hofbaurat Gotthilf Ludwig Möckel beauftragt. Die Bauausführung vor Ort erfolgte durch Bauleiter Herrn Vogel, im weiteren Bauabschnitt zeichnete sich Herr Diesend verantwortlich.[11] Am 1. Mai 1885 fand die feierliche Grundsteinlegung statt. In Anwesenheit des Großfürsten Michael Nikolajewitsch Romanow und seinen Söhnen Sergei und Alexei wurde am 25. August 1887 die Einweihungsfeier ausgerichtet.
Jagdschloss Gelbensande war auch Bestandteil des Kataloges der Internationalen Kunstausstellung 1891 in Berlin.[12] Architekt Gotthilf Möckel war bei der Ausstellung mit seinen Werken im Bereich Architektur vertreten, hier sind auch das imposante Ständehaus in Rostock und das Herrenhaus Melkof zu nennen.
Außengestaltung
Das Hauptgeschoss und das Untergeschoss sind aus Backstein errichtet, in Kombination aus roten und gelben Verblendziegeln, welche in der Ziegelbrennerei Saniter in Rostock hergestellt wurden. Die schmuckvolle Ausführung der Musterung mittels der gelben Verblendziegel bildet einen exzellenten Kontrast zum roten Backsteinbau, unterschiedliche Farbgebung der verwendeten Backsteinsorten sind ein Merkmal für von Gotthilf Möckel gestaltete Fassaden.
Im Gegensatz dazu das Obergeschoss, bestehend aus Fachwerk mit geputzten Ausfachungen, das verbaute Holz für das Fachwerk stammt aus dem umgebenden Waldgebiet.
Auf Wunsch der Großherzogin finden sich allseitig Hallen, diese bieten Schutz gegen direkte Sonneneinstrahlung und Zugluft.[13] Zugang zu diesen Hallen erlangte man über die vorhandenen Treppenaufgänge an den Gebäudeseiten.
Das Großherzogliche Jagdhaus orientierte sich in seiner Grundform am Stil der herrschaftlichen englischen Landhäuser.
Großherzogin Anastasias Wunsch entsprechend, wurden Gestaltungselemente aus russischen Schlössern und Bojaren-Häusern eingearbeitet. Diese zeigen sich unter anderem in den schmuckvollen Holzarbeiten. Hier ist besonders die hölzerne Überdachung des Haupeinganges anzumerken, in dieser Form auch an Bojarenhäusern zu finden. Der russische Doppeladler findet sich gleichfalls am Gebäude. Auch die Säulenarchitektur der Balkone und Altane lässt den russischen Architektureinfluss deutlich erkennen. Die pyramidalen Spitzhelme der Türmchen erscheinen der Form nach vom Turm des Bojarenhaus der Romanows abgeleitet.[14] Obgleich Architekt Möckel diese Form der Türmchen bereits an seiner 1878 im neogotischen Stil erbauten Villa in Dresden verwendete.
Die Treppenaufgänge zum Hauptgeschoss sind mit kunstvoll gestalteten schmiedeeisernen Geländern ausgestattet. Welche von der Gestaltung den Fenstergittern des Untergeschosses gleichen.
Eine reich verzierte Ecklaterne – linksseitig des Haupteiganges – zeigt in ihrer Ausarbeitung wiederum die russischen Einflüsse auf die Gestaltung der Anbauteile. Bekrönt wird die Laterne vom russischen Doppeladler.
In der Farbgestaltung des Hauses zeigt sich der gewollte Kontrast des roten und gelben Backstein mit den in weiß gehaltenen geputzten Flächen der Ausfachungen des Obergeschosses. Die in schwarz gehaltenen Holzbauteile des Jagdschlosses bilden den schmuckvollen Abschluss der äußerlichen Farbgestaltung.
Die Satteldächer und Dachgauben werden von First- und Giebelbekrönungen geschmückt. Hier finden sich aus Kupfer gefertigte Kugeln mit Spitze, die als Blitzableiter dienten und auch noch heute ihren Zweck erfüllen.
Großfürst Michael Nikolajewitsch Romanow – Vater von Großherzogin Anastasia – unterstützte den Bau finanziell, er nahm ebenfalls Einfluss auf die gestalterische Ausführung des Baues.
Innengestaltung
Das Zentrum des Hauses bildet die Jagdhalle, hier schließt sich der Salon an, seitlich das Esszimmer und auch das Cabinet ist zugänglich.
Das Jagdzimmer ist der größte Raum des Hauses, mit prachtvollen Jagdtrophäen geschmückt. An den Wänden mit Holzpanelle ausgekleidet und einer hölzernen kassetierten Decke versehen. Nebenliegend der Salon mit seinen ausladenden Sitzgelegenheiten, das Esszimmer ist vom Salon und vom Jagdzimmer aus zugänglich. Im Esszimmer sind die Erker zu bemerken, welche Platz für Sitzgelegenheiten boten. Schmuckvoll gestaltete Kamine bilden einen weiteren Bestandteil der Innenaustattung.[15] Das Kaminholz wurde vom Keller per Aufzug in die Wohnräume verbracht.
Im Cabinet findet sich ein schmuckvoller Kaminofen, diesem sind Sitzplätze vorgelagert. Vom Cabinet aus gelangt man linksseitig in das Boudoir, rechtsseitig in den Badbereich.
Schlafzimmer und die Badbereiche der Herrschaften befanden sich im Hauptgeschoss. Gastzimmer und das Zimmer der Kammerfrau befanden sich gleichfalls in diesem Gebäudebereich und waren vom Flurraum aus zugänglich.
Die Haupträume besitzen eine schmuckvolle Ausgestaltung und Einrichtung. In den Räumlichkeiten finden sich aufwendig gefertigte Holzelemente, teils mit aufwendigen Schnitzwerk verziert. Auch im Innenbereich sind russische Stilelemente und Einrichtungsgegenstände erkennbar. Im Hauptgeschoss ist die Innengestaltung im Originalzustand erhalten.
Mit schmuckvollen buntfarbigen Bleiglasfenstern sind die hochgestelzten Rundbogenfenster des Hauptgeschosses ausgestattet. Das durch diese Fenster einfallende natürliche Licht sorgt für eine ausgezeichnete Lichtsituation in den Innenräumlichkeiten. Bemerkenswert sind die runden buntfarbigen Wappenfenster, in welchen der russische Doppeladler dargestellt ist. Es finden sich auch Fenster die mit buntfarbigen Butzenscheiben versehen sind.
Zwischen dem Hauptgeschoss und dem Obergeschoss wurden Doppeldecken eingezogen, um eine Schallausbreitung zu verhindern.
Im Obergeschoss befanden sich die Räumlichkeiten des Erbgroßherzogs Friedrich Franz IV., seiner Schwestern und weitere Gästezimmer bzw. Räume für das Gefolge.
Die Küche im Obergeschoss war räumlich abgetrennt von allen Wohnräumlichkeiten. Mittels des Speiseaufzuges konnten die Speisen direkt zur Anrichte verbracht werden.
Das Dachgeschoss ist in weitere Gästezimmer unterteilt, hier waren auch die Räume für die Warmwasseraufbereitung und deren Behältnisse zu finden.
Eine Diensttreppe aus Naturstein – für die Dienerschaft – ermöglichte den Zugang vom Kellergeschoss zum Obergeschoss ohne das die Herrschaften gestört wurden. Neben der Anrichte die gusseiserne Wendeltreppe, welche den direkten Zugang in die Küche des Obergeschosses ermöglichte. Die Herrschaften gelangten über die Haupttreppe – in der Flurhalle – in das Obergeschoss/Dachgeschoss zu den Räumlichkeiten der Kinder und der Gäste. Im Kellergeschoss waren die Wirtschaftsräumlichkeiten und die Räume der Dienerschaft eingerichtet.
Haustechnik
Das Jagdschloss war mit einer Warmluftheizung ausgestattet, welche mittels Zirkulation der erwärmten Luft die Haupträume versorgte. Die erwärmte Luft wurde mittels Rohre den Räumlichkeiten zugeführt. Des Weiteren waren Kamine und Öfen in die Räumlichkeiten des Hauses eingebaut.
Sanitäranlagen und die Bäder waren mit der damalig modernsten verfügbaren Technik ausgestattet. Das Bad des Großherzoges befindet sich noch heute im Originalzustand.[16] Die Warmwasseraufbereitung war im Dachgeschoss untergebracht. Im Außenbereich wurde eigens ein Brunnen angelegt, welcher sich im Pumpenhaus befand. Mittels Pumpen und Wasservorratsbehälter erfolgte die Versorgung des Jagdhauses.
Speiseaufzug und Brennstoffaufzug – an Seilzügen aufgehängt – wurden mittels Handkurbel betrieben. Hier ist das Zahnradgetriebe zu bemerken, damit der Kraftaufwand beim Handbetrieb möglichst gering blieb.
Teehaus und Außengelände
Auch ein schlichtes Teehaus gehörte zum Jagdschloss.[17] Der pyramidale Spitzhelm des Türmchen und die typische Holzbauweise lässt den russischen Einfluss auf die Gestaltung des Teehauses erkennen, zu bemerken sind auch asiatische Stilelemente am Turm. Es befand sich unweit vom Jagdhaus nahe den Dünen. Die Bekanntgabe der Verlobung – am 4. September 1904 – von Cecilie zu Mecklenburg und Kronprinz Wilhelm von Preußen fand im Teehaus statt.[18]
Bei der Gestaltung des Außenbereiches wurde auch darauf Wert gelegt, dass sich die Bepflanzung und deren Gestaltung in die Natur der Umgebung einfügt. Der Außenbereich wurde mit Ziersträuchern und heimischen Blumen bepflanzt. Auf der Rückseite und der Vorderseite schlossen sich Zierrasenflächen an.
Auf Wunsch der Großherzogin Anastasia hatte man einen Tennisplatz angelegt. Hier ist bemerkenwert, dass sie die Brüder Laurence Doherty und Reginald Doherty – beide berühmte Tennisspieler ihrer Zeit – als ihre Gäste begrüßen konnte. Vom Tennisplatz ist heute nichts mehr erkennbar.
Sonstiges
Kirche Volkenshagen
Großherzog Friedrich Franz III. unterstützte die Wiederherstellung und Ausschmückung der Kirche Volkenshagen – Gelbensande bzw. Jagdschloss Gelbensande gehörte zum Pfarrsprengel – mit beachtlichen Geldmitteln. Als Dank wurde nach seinem Tode eine Marmortafel mit Widmung am Altarplatz in der Kirche gestiftet.[19]
Automobil der Großherzogin
Großherzogin Anastasia galt als fortschrittlich, so auch in der Wahl ihres Fortbewegungsmittel. So erwarb sie 1898 ein Automobil der Marke Panhard & Levassor Type M2F. Welches ihr in Gelbensande gute Dienste geleistet haben dürfte.
Automobilclub G.M.A.C.
Jagdschloss Gelbensande war auch Jahre später Treffpunkt der Automobil-Freunde. So lud Großherzog Friedrich Franz IV. und die Großherzogin die Damenabteilung des "Großherzoglich Mecklenburgischen Automobilclub“ (G.M.A.C.) nach Gelbensande ein, 25 Damen mit 12 Wagen folgten am 15. September 1932 dieser Einladung zum Tee. [20]
Galerie
-
Die Herrschaften im Automobil vor den Eingang zum Jagdhaus Gelbensande
-
Kronprinz Wilhelm und Herzogin
-
Kronprinz Christian X. von Dänemark zu Besuch in Gelbensande
-
Großherzogin Anastasia und Enkel
-
Familie des Großherzog Friedrich Franz IV. in den 1920er Jahren
Siehe auch
Literatur und Quellen
Literatur
- Dieter Pocher: Schlösser und Herrenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern, Jagdschloss Gelbensande, S.122–124, L&H Verlag, Hamburg 2005
- Wilfried Steinmüller: Das Jagdschloss Gelbensande : Residenz der mecklenburgischen Landesfürsten, 35 S., Herausgeber: Förderverein Jagdschloss Gelbensande e.V.
- Jörg Kirschstein: Kronprinzessin Cecilie: Die Bildbiographie der letzten deutschen Kronprinzessin, 160 S., be.bra Verlag 2012
- Matthias Barth: Mecklenburgische Residenzen : landesfürstliche Repräsentationsarchitektur aus sieben Jahrhunderten, Jagdschloss Gelbensande, S. 89–90, Seemann Verlag, Leipzig 1995
ungedruckte Quellen
- Landeshauptarchiv Schwerin
- LHAS Bestand: (5.12-5/1) 1511, Ministerium der Finanzen, Försterstelle zu Gelbensande 1879 verlegt nach Hirschberg, enthält auch: Das neuerbaute Jagdschloss zu Gelbensande, Laufzeit: 1847–1907
- LHAS Bestand: (02.26.03) 44, Großherzogliches Marstallamt, Abrechnung der Kosten des Aufenthalts einer Marstallabteilung in Gelbensande, Laufzeit: 1886
- LHAS Bestand: (02.26.03) 696, 697, Großherzogliches Marstallamt, Inventar des Marstalls in Gelbensande, Laufzeit: 1902
- LHAS Bestand: (02.26.03) 702, Großherzogliches Marstallamt, Inventar der Automobilgaragen in Gelbensande, Laufzeit: 1903
- LHAS Bestand: (5.12-4/2) 11384, Jagdhaus mit Zubehör der Großherzogin Anastasia im Gelbensande, Laufzeit: 1884 - 1933
- LHAS Bestand: (5.12-4/2-1) 463, Ankauf von Forstflächen aus der Großherzoglichen Forst Gelbensande für Graal Müritz, Laufzeit 1940 - 1941
- LHAS Bestand: (06.12.01/05) 1139, Kreistag/Rat des Kreises Rostock, Inventarisierung und Verbleib von Kunst- und anderen Gegenständen des Jagdschlosses Gelbensande, Laufzeit: 1948 - 1950
- LHAS Bestand: (06.12.01/05) 113, Kreistag/Rat des Kreises Rostock, Beschwerde über das Tbc-Krankenhaus Gelbensande, Laufzeit: 1949 - 1951
- Bundesarchiv
- BArch Bestand: DC 1/1550, DC 1/2269, DC 1/1464, Zentrale Kommission für Staatliche Kontrolle, Klärung der Eigentumsverhältnisse für das Jagdschloss Gelbensande, Mecklenburg, Laufzeit :1949-1950
Gedruckte Quellen
- Ingrid Möller: Durch Vereinsinitiative wieder Anziehungspunkt : Jagdschloss Gelbensande - ein Ort mit wechselhafter Geschichte, Mecklenburg-Magazin, Nr. 27, S.23, 2002
Weblinks
- Literatur über Jagdschloss Gelbensande in der Landesbibliographie MV
- Jagdschloss Gelbensande als 3D-Modell im 3D Warehouse von SketchUp
- Museum Jagdschloss Gelbensande e. V.
Einzelnachweise
- ↑ Carl Schröder: Friedrich Franz III., Grossherzog von Mecklenburg-Schwerin: Aus seinem Leben und seinen Briefen, S. 279–280 Verlag Friedrich Bahn, Schwerin 1898
- ↑ Kronprinzessin Cecilie. Erinnerungen, Koehler & Amelang Verlag, Berlin 2001
- ↑ Ilka Zander: Schloss Gelbensande war Vorbild für Cecilienhof, Ostsee-Zeitung - Ribnitz-Damgartener Zeitung, Bd. 53.2005, 185 (10.8.), S. 14, Ostsee-Zeitung GmbH
- ↑ Die Dunklen Jahre von Schwarzenpfost
- ↑ Schicksal in Zahlen Informationen zur Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Gelbensande, S. 179, Schicksal in Zahlen - Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
- ↑ Ulrike Puvogel, Martin Stankowski: Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus: Eine Dokumentation. Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen, Gelbensande, Bundeszentrale für Politische Bildung, 1999
- ↑ Hans Bernitt: Ein großherzogliches Jagdschloss wurde Tbc-Heilstätte, S. 273-276, Vom alten und neuen Mecklenburg, MV Taschenbuch. Rostock 2000
- ↑ Christine Hannemann: Die Platte Industrialisierter Wohnungsbau in der DDR, S.81-82, Vieweg Verlagsgesellschaft, Wiesbaden 1996
- ↑ Centralblatt der Bauverwaltung 1892, Nr. 24, S. 253, Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Berlin 1892
- ↑ Carl Schröder: Friedrich Franz III., Grossherzog von Mecklenburg-Schwerin: Aus seinem Leben und seinen Briefen, S. 147, Verlag Friedrich Bahn, Schwerin 1898
- ↑ Centralblatt der Bauverwaltung 1892, Nr. 24, S. 253, Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Berlin 1892
- ↑ Centralblatt der Bauverwaltung 1891, Nr. 31, S. 298, Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Berlin 1891
- ↑ Centralblatt der Bauverwaltung 1892, Nr. 24, S. 252–253, Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Berlin 1892
- ↑ Das Bojarenhaus der Romanows in Moskau
- ↑ Herbert Remmel: Feuer in englischen Kaminen: das Jagdschloss Gelbensande und seine Retter, Schweriner Volkszeitung 1997, 120 (27.5.), S. 5, Schwerin 1997
- ↑ Dörte Bluhm: Blick auf Durchlauchts Wanne, Bd. 48.2000, 115 (18.5.), S. 8, Norddeutsche neueste Nachrichten / Ausgabe Rostock, Zeitungsverl., Neueste Nachrichten Rostock
- ↑ Die Gartenlaube, Illustriertes Familienblatt, Jahrgang 1905, I. Beilage zu Nr. 23, S.02, Verlag Ernst Keils Nachfolger, Leipzig 1905
- ↑ Die Gartenlaube, Illustriertes Familienblatt, Jahrgang 1905, I. Beilage zu Nr. 23, S.02, Verlag Ernst Keils Nachfolger, Leipzig 1905
- ↑ Carl Schröder: Friedrich Franz III., Grossherzog von Mecklenburg-Schwerin: Aus seinem Leben und seinen Briefen, S. 334–335 Verlag Friedrich Bahn, Schwerin 1898
- ↑ Allgemeine Automobil-Zeitung, Nr. 32, S. 20, Automobilklub von Deutschland, Verlag Delius-Klasing, 1932
Koordinaten: 54° 12′ 27″ N, 12° 18′ 51″ O