T-34

mittlerer sowjetischer Kampfpanzer
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Der T-34 (russ. tank - Panzer) ist ein sowjetischer Panzer, der hauptsächlich zwischen 1941 und 1945 im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam.

T-34/76 - Westerplatte (Polen)
T-34/85
T-34/85 in Wejherowo, Polen
T-34/76
T-34/85
Heck eines T-34/85
Turm des T-34/85 im Detail
Seitenansicht eines T-34/85
Seitenansicht eines T-34/76

Entwicklung

Der T-34 wurde im Traktorenwerk Charkow aus dem Prototyp A 20 entwickelt. Mit den leichten BT-Typen hat er außer dem Christie-Laufwerk keine Gemeinsamkeiten. Er vereinte als erster Panzer einige neuartige Konstruktionsmerkmale: Stark abgeschrägte Panzerung, einen starken Dieselmotor und eine lange 76 mm-Kanone. Die Wanne war geschweißt, der Turm wurde gegossen.

T-34/76

Die ersten Vorserienfahrzeuge wurden ab 1940 in geringen Stückzahlen produziert (117 Stück). Die Serienproduktion begann 1941. Seine Hauptverwendung fand der T-34 in diesem Jahr als Kompanie- und Zugführungspanzer. Da er so zunächst nicht in geschlossenen Verbänden eingesetzt wurde, konnten die Deutschen Verbände trotz des Mangels an geeigneter Panzerabwehr die einzelnen Fahrzeuge isolieren und ausschalten. Technisch lag der Schwachpunkt der frühen Versionen beim Getriebe, durch dessen Defekte mehr Fahrzeuge verloren gingen, als durch Feindeinwirkung. Im Gegensatz zu den deutschen Panzern hatte der T-34 nur vier Mann Besatzung, wobei der Kommandant als Ladeschütze fungieren musste. Zudem verfügten nur die Kompanieführerpanzer über ein Funkgerät. Trotzdem wurden seine überlegenen Fähigkeiten deutlich.

Der Panzerung des T-34 war die 3,7-cm-Pak nicht gewachsen, abgesehen von Glückstreffern in den Turmdrehkranz. Die 5-cm-KwK L/42 des Panzer III konnte dem T-34 nur an Seite und Heck gefährlich werden. So musste die 8,8-cm-Flak oft Retter in der Not spielen. Erst die 7,5-cm-Pak 40 stellte eine wirkungsvolle Abwehrwaffe dar. Mit dem Erscheinen des Panzer IV F2 mit der 7,5-cm-KwK L/43 war das Gleichgewicht auch im Panzerkampf wiederhergestellt.

Als Vorteil erwiesen sich bald auch die breiten Ketten, welche die Geländegängigkeit gegenüber deutschen Kampfpanzern mit schmalen Gleisketten erhöhten. Der Dieselmotor erhöhte die Reichweite und verringerte die Brandgefahr.

Der T-34/76 verfügte über eine 76 mm-Kanone. Damit war er weit besser bewaffnet als die meisten Panzer Anfang der 40er Jahre.

Die Turmkonstruktion wurde mehrfach überarbeitet und variierte teilweise auch je nach Herstellungsort. Während die Modelle bis 1942 einen kompakten Turm mit einer großen Luke besaßen, wurde ab 1943 ein größerer Turm mit zwei Luken verwendet. Die Kommandantenluke wurde bald darauf durch eine Kuppel ergänzt, die dem Kommandanten auch bei geschlossener Luke einen Rundumblick ermöglichte.

T-34/85

Ab Ende 1943 wurde der T-34/85 mit einer langen 85 mm-Kanone produziert, um die neuen deutschen Panzer bekämpfen zu können. Um Platz für die neue Kanone und einen Ladeschützen zu schaffen, musste der Turm erneut größer gestaltet werden. Dadurch erhöhte sich das Gesamtgewicht bis an die Belastungsgrenze der Fahrwerkskonstruktion. Versuche mit der Aufrüstung auf eine 100 mm-Kanone, wie sie im SU-100 Verwendung fand, wurden aus diesem Grunde fallengelassen.

Der hervorragenden Mobilität und Panzerung standen jedoch schlechte Zielfernrohre und mangelnden Führungsmittel gegenüber (anfänglich kein Funkgerät an Bord). Zudem musste der Panzerkommandant gleichzeitig als Ladeschütze fungieren, was den Überblick im Gefecht erschwerte. Dies konnten geübte gegnerische Besatzungen zu ihrem Vorteil nutzen.

Mit dem Erscheinen der deutschen Panzer V (Panther) und Panzer VI (Tiger) verlor der T-34 einen Teil seines Schreckens für die Deutschen. Doch die zahlenmäßige Überlegenheit des T-34 glich die Qualität der späten deutschen Kampfpanzer aus. Vom T-34 wurden etwa zehnmal so viele Exemplare gebaut wie vom Panther (60.000 : 6.000). Insgesamt wurden während des Krieges ca. 54.600 T-34 gebaut, davon 19.430 T-34/85.

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der T-34/85 bis Ende 1946 weiterproduziert. Die gesamte Neuproduktion beläuft sich auf ungefähr 25.915. Es gab einen Umbau älterer T-34/76 bis 1951 (nach amerikanischer Schätzung 12.000 Stück). Polen und die Tschechoslowakei bauten danach bis 1956 ebenfalls weitere 4.565 Stück (resp. 1.380 und 3.185). Zahlreiche Staaten, z. B. Ägypten, nutzen bis in die 60er-Jahre diesen Typ. Es sollen heute noch T-34 im Einsatz sein. In der DDR nutzte man den T-34 noch bis Ende der 1980er Jahre. Der T-34/76 wurde endgültig 1964 ausgemustert, die letzten 35 Stück der Ausführung mit der 85 mm Kanone blieben bis 1988 in der Reserve.

T-34/57

Zwischen 1940 und 1943 wurden etwa 200 T-34 die mit einer 57-mm-Kanone bewaffnet waren gebaut. Im Winter 1941/42 sollen einige auch vor Moskau gekämpft haben, allerdings gingen alle damals eingesetzte T-34/57 verloren. Es wurde zwar noch weiter gebaut, aber es finden sich keinen Einsatzberichte wo dieser vorkommt. Da die 57-mm-Munition Mangelware war, wurden nur relativ Wenige gebaut.

T-34/100

1944 und 1945 gab es Versuche eine 100mm-Kanone in den Turm des T-34 einzubauen. Es wurden zwei unterschiedliche Prototypen gebaut. Beim Ersten von 1944 gab es allerdings Probleme mit dem Rückstoß der Kanone die dazu führten, dass die Treffgenauigkeit sehr schlecht war. Beim zweiten Prototypen war dieses Problem behoben allerdings wurde der neue T-34/100 nicht mehr für die Massenfertigung freigegeben, der T-54 trat an diese Stelle.

Technische Daten

Anmerkung: Die verschiedenen Versionen des T-34/76 erhielten keine offiziellen Bezeichnungen. In der Literatur finden sich daher abweichende Benennungen, um die verschiedenen Typen zu unterscheiden. Einerseits werden sie mit den Bezeichnungen T-34/76 A bis D oder A bis F unterschieden, an anderer Stelle nach dem Erscheinungsjahr (wie hier). Die Buchstabenbezeichnung ist zuweilen irreführend weil verschiedene Autoren gleichen Versionen unterschiedliche Bezeichnungen geben; z.B. wird Modell 1942 mal T-34/76 C oder als T-34/76 D, spätere Versionen mit Kommandantenkuppel als T-34/76 F, bezeichnet. Zuweilen ergaben sich zudem Unterschiede aus den Herstellungsorten, insbesondere beim Turmdesign, die Ihren Ursprung in den verfügbaren Ressourcen hatten.

T-34/76

Modell 41

  • Besatzung: vier Mann
  • Gewicht: 26,5 t
  • Abmessungen in cm:
    • Länge 668
    • Breite 300
    • Höhe 245
  • Bewaffnung
    • 76,2 mm F-34 mit 77 Schuss
    • 2 DT-MGs
  • Antrieb
    • V12-Dieselmotor mit 500 PS
    • Höchstgeschwindigkeit 58 km/h
  • Panzerung in mm:
    • Turm 20-70
    • Wanne 20-60
folgende Daten soweit abweichend

Modell 42

  • Gewicht 28,5 t
  • Geschwindigkeit 55 km/h
  • Panzerung in mm
    • Turm 20-65
    • Wanne 20-47

Modell 43

  • Gewicht 30,9 t
  • Abmessungen in cm:
    • Länge 675
    • Breite 300
    • Höhe 245
  • Bewaffnung
    • 76,2 mm F-34 mit 100 Schuss
    • 2 DT-MGs
  • Panzerung in mm:
    • Turm 20-70
    • Wanne 20-60

T-34/85

Modell 44

  • Besatzung: fünf Mann
  • Gewicht 33 t
  • Abmessungen in cm:
    • Länge 820 (incl. Rohr)
    • Breite 302
    • Höhe 276
  • Bewaffnung:
    • 85 mm ZiS-S-53 mit 60 Schuss
    • 2 DT-MGs
  • Panzerung in mm:
    • Turm 20-90
    • Wanne 20-60

Randbemerkung

Einige fortschrittliche Ideen des T-34 flossen in die Entwicklung des Panzerkampfwagen V Panther ein.

Literatur

  • Roger Ford: T-34 Panzer, Nebel Verlag, ISBN 3-860-70799-X
  • Janusz Magnuski: Von Tankograd nach Berlin - Entstehung und Bewährung des T-34, Militärverlag der DDR, 1980
Commons: T-34 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien