Als Silberling wird umgangssprachlich eine Gattung von Personenwagen der Deutschen Bundesbahn bezeichnet. Diese Bezeichnung verdanken diese – ursprünglich in Eilzügen eingesetzten – Nahverkehrswagen ihrem Wagenkasten aus poliertem Edelstahl. Die Wagen wurden zwischen 1963 und 1976 in über 7000 Exemplaren gebaut und sind bis heute bei DB Regio häufig anzutreffen. Nach mehreren Umbauten sind die meisten der heute nach ihrer Gattungsbezeichnung offiziell als n-Wagen bezeichneten Fahrzeuge verkehrsrot-weiß (eigentlich lichtgrau) lackiert.

Allgemeines
Ein n-Wagen ist 26,4 m lang und wird durch zwei Einstiegsbereiche mit Doppeltüren in drei Abschnitte geteilt, bei Steuerwagen gibt es auf der Führerstandsseite verschiedene Türvarianten. Es gibt heute drei Typen, die in allen Umbau- und Lackierungsvarianten anzutreffen sind oder waren:
- reiner Zweite-Klasse-Wagen
- Zweite-Klasse-Wagen mit Erste-Klasse-Abteilen in der Mitte
- Steuerwagen mit Gepäck-/Mehrzweckabteil
Ursprünglich gab es überwiegend Steuerwagen (BDnf 738) mit gerader Frontseite, bei denen das an einem Wagenende befindliche Sitzabteil durch einen Gepäckraum und Führerstand ausgetauscht war (Hasenkasten genannt), wobei der Übergang zu einem folgenden Wagen erhalten blieb. Diese Steuerwagen sind mittlerweile ausgemustert oder deren Führerstände mit neuer Front ohne Übergangsmöglichkeit umgebaut worden (BDnf 735). Solche Wagen gab es auch als Neubauwagen mit der Gattungsbezeichnung BDnrzf 740.
Insgesamt war etwa jeder vierte Wagen gemischtklassig. Dagegen waren nur etwa zehn Prozent aller gebauten Fahrzeuge Steuerwagen, so dass vielerorts an den Endbahnhöfen die Lok ans andere Zugende umgesetzt werden musste.
Die Silberlingwagen wanderten sofort in den Nahverkehrseinsatz, bevorzugt in den großen Ballungsräumen. Teilweise fuhren diese sogar in S-Bahn-Diensten wie an Rhein und Ruhr (von 1967 bis 1988) und Frankfurt/Main und München. Bis weit in die 1980er Jahre wurden sie auch für Schnellzüge verwendet. Auch im Interzonenverkehr mit der DDR sowie im Transitverkehr nach Berlin wurden besonders in den Hauptreisezeiten Silberlinge als Verstärkungswagen verwendet. Im Eilzug- und Regionalexpressdienst sind die Wagen bis heute anzutreffen.
Auf elektrifizierten Strecken verkehrten die Silberlinge fast ausschließlich mit einer E 41/141 gekuppelt. Daneben auch die E 40/140. Bei Dieselokomotiven kamen in den Wendezugeinsatz Lokomotiven der Baureihen V 100.1/212, V 160/216, V164/218, V 200.0/220 und V200.1/221. Dafür wurden jeweils die Führerstände für E- und V-Betrieb im Steuerwagen ausgetauscht. Auch mit Dampflokomotiven wurden Silberling-Wendzüge gefahren, wofür die Baureihen 23/023, 38/038 (ex pr. P 8) und 78/078 verwendet wurden. In jüngerer Zeit wurden Loks der Baureihe E 10/110 für den Wendezugbetrieb fit gemacht.
Innenraum
In der Zweiten Klasse befindet sich an jedem Fenster eine Sitzgruppe mit vier Plätzen, die durch den Mittelgang von der gegenüberliegenden getrennt ist. Im ursprünglichen Silberling befinden sich über den Rückenlehnen (quer zur Fahrtrichtung) Gepäckablagen, die die Sitzgruppe optisch von der nächsten trennen. Im reinen Zweite-Klasse-Wagen entstehen so 12 Scheinabteile mit insgesamt 96 Sitzplätzen.
Die Räume an den Wagenenden waren ursprünglich für Raucher reserviert. Später gab es einen solchen Bereich nur noch an einem Wagenende. Heute sind die Raucherbereiche in vielen Bundesländern komplett abgeschafft. Bei Steuerwagen befindet sich dort der Führerstand und ein Gepäckraum. Abteile der Ersten Klasse befinden sich generell im mittleren Abschnitt.
In der Ersten Klasse ist der Mittelgang durch einen Seitengang ersetzt, danneben befinden sich Abteile mit jeweils sechs Sitzplätzen. Durch einen vergrößerten Fensterabstand gibt es in der Mitte des Wagens fünf statt sechs Fenster, wodurch die Abteile noch geräumiger werden. Ein Teil der Prottypen erhielt noch eine Inneneinrichtung, die dem Inneren der Umbauwagen entsprach.
Umbauten und Lackierungen
Während die Prototypen noch in dem damals normalen grün der Reisezugwagen ausgeliefert wurden (als B4nb-58), entschied sich die Deutschen Bundesbahn für die Serienlieferung für eine unlackkierten Edelstahlvariante. Unterhalb des Fensterbereichs wurde mittels spezieller Poliermaschinen ein Pfauenaugenmuster aufgetragen. Im Auslieferungszustand hatten die Wagen schwarze Längsträger, die Steuerwagen neuerer Bauart hatten zusätzlich orangene Streifen ober- und unterhalb der Frontscheiben.
Ab 1975 wurden die Längsträger ozeanblau umlackiert. Bei den Steuerwagen wurde die Fensterpartie des Führerstandes ab 1980 ozeanblau-beige gestrichen, unterhalb der Fenster wurde der Kopf ozeanblau. Die Bezeichnung „n“ bedeudet nach der DB-Nomenklatura Nahverkehrswagen über 24 Meter Länge mit Mittelgang und Gummiwulst. Urspünglich warten 5 Prozent der Silberlingwagen nicht mit einer Steuerleitung für den Wendezugbetrieb ausgerüstet. Diese Wagen waren nur als Bn oder Abn-Wagen bezeichnet, die anderen als Bnb poder ABnb. Nach Umrüstung aller Wagen auf Wendezugsteuerung entfiel das dafür verwendete „b“ und wurde neu für behindertengerechte Einrichtung gebraucht.
Liste der gebauten Silberling-Wagen
Typ | Baujahr | Anzahl | Bermerkungen |
---|---|---|---|
ABn 703 | 1961–66 | 798 | 5 Wagen mit ZS als ABnz 703, 20 Wagen mit Mehrspannungsheizung |
ABnr 704 | 1965–67 | 34 | |
ABnrz 704 | 1968–77 | 380 | |
ABnrz 708 | 1977 | 1 | Karlsruher Versuchszug |
Bn 719 | 1969–67 | 1070 | |
Bn 720 | 1961–63 | 1019 | |
Bnz 723 | 1965–66 | 30 | Mehrspannungsheizung |
Bnrz 723 | 1966 | 40 | |
Bnrz 724 | 1969–70 | 180 | Lazarettwagen mit Steildach |
Bnrz 724.1 | 1989/90 | 18 | Umbau aus Bnrz 725 |
Bnr 725 | 1966–68 | 190 | |
Bnrz 725 | 1967–77 | 449 | |
Bnrz 728 | 1977–80 | 100 | Steildach |
Bnrz 729 | 1977 | 2 | Karlsruher Versuchszug |
Bnrz 734 | 1977 | 1 | Karlsruher Versuchszug |
BDnf 735 | 1978–82 | 71 | Umbau aus BDnf 738 mit Steuerkopf ohne Übergang |
BDnf 738 | 1961–64 | 229 | Übergang mit Führerstand, 20 Wagen mit Mehrspannungsheizung |
BDnrzf 739 | 1969 | 40 | Übergang mit Führerstand, FS später ausgebaut |
BDnrzf 740 | 1971–77 | 310 | Karlsruher Steuerkopf ohne Übergang |
BDn 742 | (1961–64) | 29 | ohne Führerstand, Umbau aus BDnf 738, 20 Wagen mit Mehrspannungsheizung |
- Nebenzeichen z: mit zentraler Zugsammelschiene
- Nebenzeichen r: mit Scheibenbremse
Umbauten
Karlsruher Zug
Ende der 70er-Jahre wurde im AW Karlsruhe ein S-Bahn-Zug aus Silberlingen, der „Karlsruher Zug“, entwickelt: Es wurden eine neue Inneneinrichtung, Schiebetüren und hohe Einstiege eingebaut, das Gepäckabteil im Steuerwagen ausgebaut. Der Zug wurde in ozeanblau/beige lackiert, wobei umgekehrt zu den anderen Zügen dieser Zeit das Fensterband ozeanblau und der Bereich unter den Fenstern beige war. Passend zum Zug wurde die Lok 141 248 lackiert. Einige weitere Silberlinge wurden nur umlackiert, ohne die Umbauten. Letztlich konnte der Zug im S-Bahn-Dienst nicht überzeugen, auch wegen der vergleichsweise mäßigen Beschleunigung der Zuglok. Die Wagen liefen daraufhin im normalen Nahverkehr mit, stattdessen wurden die x-Wagen entwickelt.
Citybahn
Im Jahr 1984 nahm die erste Citybahn zwischen Köln und Gummersbach ihren Betrieb auf. Für den Betriebsversuch auf der stillegungsgefährdeten Strecke wurden Silberlinge auf die damals moderne Innenausstattung des Baureihe 628.2 umgebaut und analog der S-Bahn Rhein-Ruhr in orange/lichtgrau lackiert. Außerdem gab es einen Café-Wagen. Bespannt wurde die Citybahn von passend lackierten Loks der Baureihe 218. Zusammen mit der Einführung des Taktverkehrs (Stundentakt) führte der Versuch zu deutlichen Fahrgastzuwächsen.
Umbauprogramm
Nach den guten Erfahrungen des Citybahn-Versuchs beschloss die Bundesbahn Mitte der 80er-Jahre, ein größeres Umbauprogramm aufzulegen. Modernisierte Wagen wurden in die seit Dezember 1986 gültigen neuen Produktfarben des Nahverkehrs umlackiert und erhielten dementsprechend ein lichtgraues Farbkleid mit einem mintgrünen Fensterband. Ab 1996 wurden modernisierte Wagen stattdessen in verkehrsrot (mit Türen in lichtgrau) lackiert, später wurden auch ältere Modernisierungen dem neuen Farbkonzept angepasst, ohne dass dabei weitere Umbauten vorgenommen worden wären.
Design Hannover
Die Modernisierungen größerer Stückzahlen sollten deutlich preisgünstiger ausfallen als die Umbauten in Kleinserien. Deshalb wurde die vorhandene Inneneinrichtung vom AW Hannover weitgehend beibehalten. Markantester Unterschied zum ursprünglichen Zustand ist die Entfernung der Gepäckablagen über den Rückenlehnen, die durch neue Ablagen über den Fenstern ersetzt wurden. Dadurch wurde die bisherige Struktur der kleinen Abteile optisch aufgebrochen und der Großraumcharakter des Innenraums betont. Die Sitze erhielten Stoffbezüge und die Kopfstützen wurden mit dunklem Leder bezogen. Darüber hinaus wurden Letztere optisch mit Aufpolterungen mittig geteilt und die Sitzrahmen in rosa gestrichen. Auch die Trennwände wurden bunt, beispielsweise hellblau im Abteil oder grellgelb im Türbereich. Es entstganden die Bauarten ABnrz 403, ABn 404, Bn 433/434, Bnrz 436/437, BDnrzf 463 und BDnzf 464/465, teilweise ohne Zugsammelschiene.
OFV-Design
In den 90er-Jahren wurden die Umbauaktivitäten intensiviert. Zum Einsatz kam nun ein neues Innenraumkonzept, das von der italienischen Firma OFV (Officine Ferroviarie Veronesi) entwickelt wurde. Die Trennwände wurden nun dunkelgrau gestrichen. Zum Ausgleich erhielten die Wände vielfach Glasscheiben. Wo dies nicht möglich war, wurden Spiegel eingebaut. Durch Verkleidung der Leuchtstoffröhren mit Lamellen statt der bisherigen Milchglas-Verkleidungen wurde eine hellere Beleuchtung erreicht. Die Sitzbänke erhielten, nach zu der Zeit aktuellem DB-Design sowohl im Fern- als auch im Nahverkehr, mintgrüne Bezüge mit Streifen in diversen Blautönen.
An den Wagenübergängen kamen automatische Türen zum Einsatz, teilweise auch zwischen den Abteilen und den Einstiegsräumen. Auch an den Fenstern gab es Änderungen: An jedem zweiten Fenster wurde das bisherige Übersetzfenster durch eine durchgehende Glasscheibe ersetzt.
Beim OFV-Design wurden erstmals auch die Abteile der Ersten Klasse grundliegend verändert: Die Trennwände der bisherigen Abteile wurden weitestgehend entfernt und ansonsten durch Glaswände ersetzt, was diesen Umbauten auch den Spitznamen „Aquarium“ einbrachte. Hauptsächlich wurden dafür Wagen der Bauarten ABn 703 und Bn 719/720 herangezogen. Die neuen Typenbezeichnungen lauteten: Bn 447/448 und ABn 417, BDnf 471. Danach wurden Wagen zu Bnrzb 443 und BDnrzf 470 umgebaut. Die späteren Umbauten trugen die Nummern: ABnrz 418, Bnrz 449, 450, 451, 452, B(D)nrzf 477, 478, 480, 483, BDnf 479 und 481. Die Nummernvielfalt entspricht den unterschiedlichen Ausführungen.
Für Schleswig-Holstein entstanden noch die Wagen ABnrz 416/416.1, Bnrz 446/446.1 und Bnrbdzf 476.
PFA-Design
Auch die PFA in Weiden baute Silberling-Wagen um. Dort wurde das Italien 2-Design der OFV-Ausführung übernommen. Entstanden sind dabei die neuen Typen: Bn 454/455, Bnrz 457 und ein ABnrz 418.4
DBM-Design
Die derzeit neusten Modernisierungen sind eine Kombination der Umbauten des OFV-Designs mit dem in Neufahrzeugen verwendeten Farbkonzept der DB Medien. Die meisten Farben sind lichtgrau gewichen und die Sitze in der Zweiten erhielten blaue Bezüge mit dunkelblauen Quadraten und die in der Ersten Klasse dunkelblaue Bezüge mit blauen Quadraten. Außerdem wurden neue Armlehnen aus hellem Holz (statt dunkelgrauem Kunststoff) eingebaut und die alten weiß-grauen Piktogramme durch die aktuellen dunkelblau-weißen ersetzt. Die Kopfstützen der Sitzbänke sind in der Mitte eben, statt wie bisher extra aufgepolstert. Bei einer anderen Variation dieses Designs sind die Kopfstützen nicht mit dunkelblauem Leder, sondern mit dem gemusterten Sitzstoff bezogen. Auch sind Armlehnen nicht aus Holz, sondern aus dunkelblauem Kunststoff verwandt worden.
Die Wagennumern entsprechen denen des OFV-Design, da eine eindeutrige Zuordnung seit 1994 nicht mehr möglich ist.
Neuerungen in den Wagen
Neben viele alten schrottreifen gibt es auch gepflegte erneuerte Wagen. Das Innere einiger n-Wagen wird in den letzen Jahren auf den heutigen Stand des Komforts und Services (soweit möglich) gebracht.
Beispielsweise werden die häufig klemmenden und funktionsuntüchtigen Türen der n-Wagen durch elektrische ausgetaucht. Dies erleichtert das Öffnen, welches zuvor noch manuell mit relativ hohem Kraftaufwand geschehen musste, für Personen mit dafür unzureichender körperlicher Stärke.
Darüber hinaus werden den Wagen die heute zugüblichen digitalen Innenraumanzeigen, die die Zugnummer, Datum, Uhrzeit, Haltestellen und andere Hinweise anzeigen können, hinzugefügt. Auch behinderten- und rollstuhlgerechte WCs kann man vorfinden. Diese ergänzen die schon früher vorhandenen umklappbaren Sitzbänke (an den Türbereichen), die umlegbaren Haltestangen und die doppeltbreiten Abteilzugangstüren und machen es damit auch Rollstuhlfahrern möglich in n-Wagen zureisen.
Spitznamen
Durch ihre weite Verbreitung waren die n-Wagen ein natürliches Ziel für Spitznamen, deren verbreitetster eindeutig der „Silberling“ ist. Nachdem größere Zahlen umgebauter Wagen in mintgüner Lackierung auftauchten, wurden diese analog als „Grünlinge“ oder „Mintlinge“ bezeichnet. Als Ende der 90er-Jahre auch noch Wagen verkehrsrot lackiert wurden, wurden diese entsprechend zu „Rotlingen“.
Diese Farbvielfalt, sowohl auf das Äußere als auch auf den Innenraum bezogen – teilweise waren alle drei (Haupt-)Lackierungsvarianten im gleichen Zug anzutreffen – führte unter Eisenbahninteressierten auch zur Sammelbezeichnung „Buntling“. Dieser Begriff wird zumindest in den einschlägigen Gruppen des deutschsprachigen Usenet deutlich häufiger als „n-Wagen“ verwendet. Besonders ungepflegte Wagen werden teilweise auch abwertend als „Schrottlinge“ tituliert.
Besonderheiten
Kaffeeküch-Wagen
Von den bereits angesprochenen Mintlingen (mint-türkisfarbene Silberlinge), gab es als Sonderform die so genannten Kaffeeküch-Wagen. Dieser Bistro-/Speisewagen war in geringer Anzahl von der Bahn umgebaut und einem Privatunternehmer bewirtet worden. Dazu wurden bei Zweiten-Klasse-Wagen im mittlerem Abteil die Sitzbänke (bis auf sechs Stück) ausgebaut. Stattdessen wurden fünf Stehtische sowie eine kleine Küche mit Theke eingebaut. Einigen der verbliebenen Sitzbänke wurden mit Klapptische ausgestattet. Für die Theke wurden zwei Fenster durch eingeschweißte Bleche ersetzt. Äußerlich trugen diese Wagen die Schriftzüge Kaffeeküch sowie Werbung für Coca-Cola und Karlsberg-Bier und eine Figur aus zwei Menschen. Diese Wagen fuhren überwiegend im Saarland und der Westpfalz, aber auch von Saarbrücken bis Koblenz in RE-Zügen. Der Begriff „Kaffeeküch“ stammt aus dem saarländischen Dialekt. Heute steht der letzte verbliebene Kaffeeküch-Wagen im DB-Museum in Koblenz – er gehört allerdings offiziell nicht zu dessen Bestand.
Lazarettwagen
Einige Silberlinge waren für den schnellen Umbau in ein rollendes Lazarett vorbereitet. Bei diesen Wagen kann die Bestuhlung einfach entfernt und durch insgesamt 36 Liegen ersetzt werden. Zur Befestigung der Liegen befinden sich Haken an den Wänden, außerdem sind sämtliche Fenster durch Jalousien verdunkelbar. Um den Einstieg liegender Patienten zu ermöglichen, sind die Mittelstangen in den Einstiegen abklappbar und die Türen zwischen den Einstiegsbereichen und den Fahrgastabteilen doppelt so breit wie in anderen n-Wagen. Einige dieser Wagen befinden sich noch im Betrieb und haben das aktuelle DBM-Design erhalten.
Einsatz
Die n-Wagen waren lange Zeit das häufigste Fahrzeug im Nahverkehr der Bundesbahn. Nach der Bahnreform ging ihre Zahl langsam zurück, da die Besteller zunehmend forderten, Züge mit Neufahrzeugen zu fahren. Trotzdem blieben sie ohne direkte Nachfolger, da stattdessen Doppelstockwagen zum Einsatz kamen oder auf Triebwagen umgestell wurde. Mit Ausnahme der x-Wagen für den S-Bahn-Verkehr sowie den Bmhe/By-Wagen der Deutschen Reichsbahn(DR) sind die Wagen, die Bombardier 2005/2006 für den Einsatz auf der Marschbahn baute, die ersten einstöckigen Nahverkehrswagen, die seit dem Ende der Produktion der Silberlinge für deutsche Bahnen neu gebaut wurden.
Dennoch sind die ehemaligen Silberlinge in verschiedensten Umbauzuständen weiterhin auf vielen Regionalbahn- und RegionalExpress-Zügen anzutreffen.
Die letzten Silberlinge in „silberfarbender“ Orginalausführung, die zuletzt nur noch in Nordrhein-Westfalen stationiert waren, schieden am 21. Dezember 2004 aus dem fahrplanmäßigen Dienst aus. Seit Dezember 2005 setzt Abellio auf der Ruhr-Lenne-Bahn vorübergehend „echte“ Silberlinge ein, bis voraussichtlich 2007 die neuen FLIRT-Triebwagen geliefert werden.
Wagen sehr ähnlicher Bauart werden auch außerhalb der Bundesbahn eingesetzt, beispielsweise in Luxemburg, Niederlande und Dänemark oder bei der DR.
Technische Daten
- Länge über Puffer: 26.400 mm
- Gesamt-Radsatzstand: 21.500 mm
- Leergewicht: 31–40 t
- Zugelassene Höchstgeschwindigkeit: 120 oder 140 km/h (je nach Bauart)
- Sitzplatzzahl: 96 Sitze in Zweite-Klasse-Wagen,
in gemischten Wagen: 2·24 Sitze in Zweiter und 30 Sitze in Erster Klasse