Flughafen Berlin-Schönefeld
Flughafen Berlin-Schönefeld | |
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Kenndaten | |
ICAO-Code | EDDB, bis 1995: ETBS |
IATA-Code | SXF |
Koordinaten | |
Höhe über MSL | 47 m (154 ft) |
Verkehrsanbindung | |
Entfernung vom Stadtzentrum | 20 km südlich von Berlin (Rathaus)[1] |
Straße | A 113, B 96a |
Bahn | Fernverkehr Regionalverkehr: RE7, RB14, RB19, RB22 |
Nahverkehr | S-Bahn: S9, S45 Bus: SXF, X7, 163, 164, 171, 734, 735, 736, 741, 742, N7, N60 |
Basisdaten | |
Eröffnung | 1946 |
Schließung | in Erwägung |
Betreiber | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH |
Fläche | 630 ha |
Terminals | 4 |
Passagiere | 7.292.517 (2014)[2] |
Luftfracht | 7827 t (2014)[2] |
Flug- bewegungen |
70.325 (2014)[2] |
Kapazität (PAX pro Jahr) |
7 Mio. (seit 11/2005) |
Beschäftigte | 1.178 (SXF, Stand: 31. Dez. 2013)[3] |
Start- und Landebahn | |
07L/25R (ehemals 07R/25L) | 3600 m × 45 m Asphalt[4] |
Der Flughafen Berlin-Schönefeld (IATA-Code: SXF, ICAO-Code: EDDB [bis 1995: ETBS noch als DDR-Flughafen]) ist neben dem Flughafen Tegel einer der beiden internationalen Verkehrsflughäfen im Großraum Berlin. Betreiber des Flughafens ist die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB; bis Ende 2011 Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH) mit den Gesellschaftern Land Berlin, Land Brandenburg und Bundesrepublik Deutschland. Im Jahr 2014 wurden auf dem Flughafen rund 7,3 Millionen Passagiere abgefertigt. Gemessen an den Passagierzahlen lag der Flughafen 2014 an achter Stelle in Deutschland.[5] Derzeit[veraltet] entsteht südlich angrenzend der neue Flughafen Berlin Brandenburg.
Lage und Verkehrsanbindung
Der Flughafen Berlin-Schönefeld liegt in Schönefeld (Landkreis Dahme-Spreewald, Brandenburg) und ist rund 22 Kilometer vom Berliner Stadtkern entfernt, der sich in nordwestlicher Richtung befindet; ein Teil der nicht mehr benutzten Nordbahn erstreckte sich außerdem auf das Stadtgebiet Berlins. Der Flughafen liegt 48 Meter über Normalnull und ist mit einem Gelände von 620 Hektar der flächenmäßig größte Flughafen der Region. Er ist über den Bahnhof Berlin-Schönefeld Flughafen an den Schienenverkehr angebunden. Es halten dort Regional- und S-Bahnen (S45, S9). Zweimal pro Stunde verkehrt der „Airport Express“ mit den Linien RE7 und RB14 zum Berliner Hauptbahnhof über den Ostbahnhof sowie stündlich RB19 nach Gesundbrunnen über Südkreuz und RB22 nach Potsdam. Der Flughafen ist auch mit verschiedenen Buslinien zu erreichen. Mit dem Auto gelangt man über die A 113 zum Flughafen. Taxistände befinden sich vor dem Eingangsbereich des Terminals A.
Geschichte
Henschel-Flugzeugwerke
Am 15. Oktober 1934 begann der Bau der Henschel Flugzeug-Werke (HFW) in Schönefeld, die bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs über 14.000 Flugzeuge bauten. Hierfür wurden drei je 800 Meter lange Start- und Landebahnen aus Beton errichtet. Am 22. April 1945 wurden die HFW durch sowjetische Truppen besetzt. Nachdem die sowjetische Besatzungsmacht die Betriebsanlagen für den Flugzeugbau demontiert und entweder in ihr Heimatland gebracht oder gesprengt hatte, wurden auf dem Gelände bis 1947 Eisenbahnen repariert sowie Landmaschinen gebaut und instand gesetzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Im Jahr 1946 zogen die sowjetischen Luftstreitkräfte von Johannisthal nach Schönefeld um; Aeroflot nahm im selben Jahr den Flugbetrieb auf. 1947 ordnete die Sowjetische Militäradministration in Deutschland im SMAD-Befehl Nummer 93 den Aufbau eines zivilen Flughafens in Schönefeld an. Nach der Beendigung des ursprünglichen Baus wurde der Flughafen bis zur Wende 1990 mehrmals ausgebaut und damit zum Zentralflughafen der DDR; eingeplant war eine Kapazität von langfristig 18 Millionen Passagieren pro Jahr. Er wurde zu einem sogenannten „Jugendobjekt“ erklärt, was die Bedeutung für die DDR unterstrich. Durch die Lage außerhalb der Stadtgrenzen Berlins konnten in Schönefeld (anders als in Tegel und Tempelhof) wegen der besonderen Stellung im Zusammenhang mit dem Viermächtestatus Berlins in dieser Zeit auch DDR-Fluglinien wie Interflug (vorher Deutsche Lufthansa der DDR) starten und landen.
Von den 1960er Jahren bis zur Wende war der bis in die 1970er Jahre als „Zentralflughafen Berlin-Schönefeld“ bezeichnete Flughafen auch für die Bevölkerung aus West-Berlin sehr interessant, da sich von hier aus viele Ziele in Osteuropa, wie beispielsweise Budapest oder Prag, sowie einige wenige Ziele in Westeuropa erreichen ließen, die von den Flughäfen Tempelhof bzw. Tegel aus entweder nicht bedient oder teurer angeflogen wurden. Hierfür gab es auch eine Busverbindung der Ost-Berliner Verkehrsbetriebe, die von 1963 bis 1990 aufrechterhalten wurde; sie führte vom Flughafen zum Hotel Arosa in Berlin-Charlottenburg und hielt auch am West-Berliner Messegelände sowie in Berlin-Wilmersdorf.[6]
Am 3. Oktober 1959 landete erstmals ein Düsenpassagierflugzeug, eine Caravelle der SAS.[7] Der Flughafen wurde 1961 als Gruppe 1 der ICAO eingestuft. Die Grenze von einer Million Passagiere wurde 1969 überschritten, was jedoch nur bis auf drei Millionen 1990 gesteigert werden konnte.[8] Kurz vor dem Ende der DDR wurden von der Interflug 53 Ziele auf vier Kontinenten von Berlin-Schönefeld aus bedient.
Im Jahr 1976 wurde der heutige im Norden des Flughafens befindliche Terminal A unter dem Namen NPA (Neue Passagier-Abfertigung) in Betrieb genommen. Er wurde 1985 um die heutigen Terminals B und C erweitert, die sich jeweils links bzw. rechts an den Terminal A angliedern. Im zweiten Obergeschoss des Terminal A befindet sich die Besucherterrasse mit Restaurant. Ursprünglich dehnte sich die Terrasse auf der gesamten Breite des Gebäudes aus. Seit den 1990er Jahren ist jedoch nur noch ein schmalerer Bereich über dem Terminal A zugänglich.
Im Südteil des Flughafens befanden sich die Werft- und Wartungsanlagen der Interflug. Sie werden heute in modernisiertem Zustand von der Lufthansa genutzt. Teilweise wurde der südliche Bereich auch militärisch genutzt. Das Transportfliegergeschwader TG-44 der NVA verlegte den Einsatz der Regierungsflugzeuge Tu 134 zu Beginn der 1980er Jahre von Marxwalde (dem heutigen Neuhardenberg) nach Schönefeld, da viele Flugeinsätze mit Regierungsmitgliedern ab Berlin begannen. Drei Maschinen des Typs Il-62 wurden vom TG-44 zusätzlich in Schönefeld neu stationiert.
Eine Il-62 (Luftfahrzeugkennzeichen DM-SEA) der Interflug stürzte am 14. August 1972 beim Anflug auf den Flughafen Schönefeld nahe Königs Wusterhausen 31 Minuten nach dem Start ab, nachdem die Besatzung bedingt durch Probleme mit der Steuerung versucht hatte, nach Schönefeld zurückzukehren. Alle 156 Insassen kamen dabei ums Leben. Am 12. Dezember 1986 stürzte in der Nähe des Berliner Ortsteils Bohnsdorf beim Anflug auf den Flughafen eine Aeroflot-Maschine vom Typ Tu-134 ab (siehe Aeroflot-Flug 892). Von den 82 an Bord befindlichen Personen kamen 72 dabei ums Leben. Bei einem weiteren Flugzeugunglück am 17. Juni 1989 starben durch den missglückten Startabbruch einer Il-62 (DDR-SEW) der Interflug 19 der 113 Insassen des Flugzeugs sowie eine Person am Boden.
Nach der Wiedervereinigung
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands und Berlins musste der Flughafen trotz zusätzlicher Erweiterungen in den 1990er Jahren zunächst einen erheblichen Rückgang an Passagierzahlen verbuchen. Dies resultierte aus der Stilllegung der Interflug im Jahr 1991 und der Verlagerung anderer Fluggesellschaften zum moderneren und zentraler gelegenen Flughafen Berlin-Tegel. Der Flughafen entwickelte sich in dieser Periode zurück – zumeist wurden seit dieser Zeit Charterflüge abgefertigt. Trotzdem wurde 1992 die renovierte südliche Start- und Landebahn in Betrieb genommen. Von 1991 bis 1993 nutzte das Lufttransportgeschwader 65 der Luftwaffe mit seinen Il-62M den Flughafen. Bis nach der politischen Wende waren auch die gebäudenahen Flugzeugpositionen für die Passagiere zu Fuß über das Vorfeld erreichbar. Die drei Fluggastbrücken am Terminal A wurden erst nach 1993 errichtet.
Die Betreibergesellschaft eröffnete 1995 eine Erweiterung des Terminals. Im Frühjahr 1996 beschlossen die Bundesrepublik Deutschland sowie die Länder Berlin und Brandenburg den Ausbau des Flughafens zum Großflughafen Berlin Brandenburg. Zu den wenigen verbleibenden klassischen Linienverbindungen in dieser Zeit zählten und zählen die der Aeroflot nach Moskau und die der Rossija (ehemals: Pulkovo) nach Sankt Petersburg.
Die Periode, in der Charterfluggesellschaften dominant waren, dauerte bis 2003; seit diesem Zeitpunkt siedelten sich zunehmend Billigfluggesellschaften in Schönefeld an: Ryanair übernahm mit der KLM-Tochter buzz auch die Strecke Schönefeld–London, V Bird startete Flüge nach Weeze. Germanwings fliegt seit Herbst 2003 nicht mehr von Tegel, sondern von Schönefeld aus verschiedene nationale Ziele an. Besonders wichtig für den Flughafen war jedoch die Ansiedlung der easyJet am 28. Mai 2004, die den Flughafen seither als Ausgangspunkt für mehrere Flugverbindungen nutzt. Berlin-Schönefeld wurde dadurch 2005 zur zweitgrößten easyJet-Basis in Europa nach London-Luton. Am 11. März 2005 kündigte Germanwings an, ab Juni des Jahres Schönefeld als Basisflughafen für zunächst zwei Flugzeuge zu nutzen. So werde eine friedliche Koexistenz mit easyJet auf dem Flughafen Schönefeld angestrebt und es sollten in erster Linie von easyJet nicht bediente Ziele angeflogen werden. Mit Beginn des Winterflugplans 2012/2013 ist Germanwings zum Flughafen Tegel umgezogen.
Am 19. Dezember 2005 wurde Terminal D eröffnet, der vor allem für die Abfertigung der Billigflüge genutzt wird. Hauptsächlich diente der Terminal D bis Herbst 2012 der Billigfluggesellschaft Germanwings. Ursprünglich wurde überlegt, easyJet vom Terminal B in den Terminal D umzusiedeln. Durch die verstärkte Nutzung von Billigfliegern konnte der Flughafen seine Passagierzahlen 2005 um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und damit auf 5,08 Millionen Passagiere steigern. Das ist die größte Steigerung im Vergleich zu den anderen Flughäfen Berlins.
Im Jahr 2006 betrug die Zahl der Mitarbeiter am Flughafen Berlin-Schönefeld 5713.[9]
Seit 2006 ist der Bahnhof Schönefeld kein Fernbahnhof mehr.[10] Am 30. November 2007 wurde die Nordbahn des Flughafens geschlossen und anschließend teilweise abgerissen, um den Lückenschluss der Bundesautobahn 113 zu ermöglichen. Der Flugverkehr wird seitdem nur noch auf der südlichen Start- und Landebahn abgewickelt. Ein verbliebenes Teilstück der abgerissenen Nordbahn dient seitdem als Abstellfläche für länger parkende größere Flugzeuge der allgemeinen Luftfahrt, da die bisherigen Abstellpositionen im Zuge der Bauarbeiten am Flughafen nicht mehr benutzbar sind.
Ausbau zum Flughafen Berlin Brandenburg
Nach den in den 1960er Jahren umfangreichen geplanten – aber nur zum Teil umgesetzten – Ausbauten lief in der ersten Hälfte der 1990er Jahre ein aufwendiges Raumordnungsverfahren für einen neuen Großflughafen, um den stark steigenden Passagierzahlen in Berlin nach der Wende in Zukunft gerecht zu werden. Ab 1996 plante die Flughafengesellschaft mit den Bundesländern Berlin und Brandenburg sowie der Bundesregierung, den Flughafen Schönefeld bis 2012 zu einem leistungsfähigeren „Single Airport“ – also dann Berlins einzigem Flughafen – auszubauen. Schönefeld soll damit zum wichtigsten Passagier- und Luftfracht-Flughafen der Hauptstadtregion und Deutschlands (neben Frankfurt und München) werden. Der Flughafen Tegel soll spätestens sechs Monate nach Inbetriebnahme des neuen Flughafens geschlossen werden. Der Flughafen Tempelhof wurde bereits Ende Oktober 2008 geschlossen. 2006 begannen die Bundesländer Brandenburg und Berlin sowie die Bundesregierung mit dem Ausbau.
Im Rahmen dieser Ausbautätigkeiten wurde am 1. Dezember 2007 die Nordbahn (die nördliche der beiden parallelen Start- und Landebahnen) mit der Bezeichnung 07L/25R geschlossen und bald darauf teilweise abgebaut und renaturiert.[11] Die neue Bundesautobahn 113 kreuzt den ehemaligen Verlauf dieser Landebahn. Nun war nur noch die Südbahn (ehemalige Bezeichnung 07R/25L) übrig, die gemäß den Planungen die Nordbahn des neuen Großflughafens werden soll. Sie wurde um 600 Meter auf 3600 Meter verlängert und am 23. April 2012 für den Betrieb freigegeben. Seit dem 3. Mai 2012 hat diese Start- und Landebahn nun die Bezeichnung 07L/25R, die sie für den neuen Flughafen BER beibehalten wird.
Ausstattung
Der Flughafen Berlin-Schönefeld verfügt über vier Terminals, die A, B, C und D genannt werden. Die meisten Fluggesellschaften landen und starten am Terminal A. EasyJet ist die einzige Fluggesellschaft im Terminal B. Terminal D wird von Condor, SunExpress, Air Berlin, WOW air sowie Norwegian Air Shuttle genutzt. Im Terminal C gab es bis 2008 eine besondere Sicherheitsausrüstung, weswegen hier lange Zeit Flüge mit besonders hohem Sicherheitsbedarf, zum Beispiel nach Israel, abgefertigt wurden. Heute findet sich im Terminal eine „Show- und Eventlocation“, die für Konferenzen und Privatfeiern gebucht werden kann. Zudem starteten von hier aus Rundflüge mit einem historischen Rosinenbomber, der jedoch am 19. Juni 2010 bei einer Notlandung schwer beschädigt wurde und seitdem flugunfähig ist.[12] Alle vier Terminals sind untereinander verbunden. Das Terminal A besitzt als einziges Terminal Fluggastbrücken, von denen drei auf dem Vorfeld angeordnet sind. Insgesamt gibt es 36 Flugzeugabstellpositionen.[13] Im Süden der Anlage befindet sich das Terminal für Allgemeine Luftfahrt, das General Aviation Terminal (GAT) genannt wird. Von dort aus können Privatflugzeuge, Taxiflugverkehr, Charter- und Helikopterflüge abgefertigt werden.[14] Das Frachtterminal verfügt auf einer Bruttogrundfläche von 3850 Metern über eine Frachtkapazität von bis zu 30.000 Tonnen pro Jahr; im Gebäude befindet sich unter anderem eine Quarantänestation für Tiere. Auf dem Flughafen befinden sich außerdem drei Hangars für den normalen Flugverkehr sowie drei Flugzeughallen für die Allgemeine Luftfahrt.[13]
Der Flughafen verfügte bis Ende 2007 über zwei Start- und Landebahnen, die nördliche war 2710 Meter lang, die südliche 3000 Meter. Beide Bahnen haben eine Breite von 45 Metern. Im Zuge der Bauarbeiten für den Flughafen Berlin Brandenburg wurde die nördliche Landebahn teilweise abgerissen, um Platz für die im Frühjahr 2008 neu errichtete Verlängerung der Autobahn 113 zu schaffen.[15] Zuvor war bereits die südliche Landebahn als künftige Nordbahn für den neuen Flughafen auf 3600 Meter verlängert worden.[16]
Der Flughafen verfügt darüber hinaus über eine eigene Flughafenfeuerwehr[17] sowie ein Instrumentenlandesystem, zugelassen bis Allwetterflugbetriebsstufe CAT III, das Flugbewegungen bei nahezu jeder Wetterlage ermöglicht.
Nutzung
Für die Flughafengesellschaft hat der Flughafen Berlin-Schönefeld seit den 1990er Jahren eine große Bedeutung als Basis von Charterflügen. Bis zum Aufschwung der Billigflüge, die im Jahr 2007 rund 80 Prozent des gesamten Flugverkehrs des Flughafens ausmachten,[18] hatten die Charterflüge den größten Anteil aller Flüge. Seit 1992 wird alle zwei Jahre die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) auf dem Flughafengelände durchgeführt. Der Flughafen dient außerdem der allgemeinen Luftfahrt. In der Nachbarschaft befindet sich ein Simulatorzentrum der Lufthansa.
Auf dem Flughafengelände betreibt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) seit 2007 ein Logistikzentrum für die Katastrophenhilfe im In- und Ausland. Auf 4000 m² lagert ständig einsatzbereit gehaltenes Hilfsmaterial. Über den Flughafen können Hilfsmodule (sogenannte „Emergency Response Units“ – ERU) innerhalb von 72 Stunden in jeden Teil der Welt zum Einsatz gebracht werden. Auch spezielle Fahrzeuge, beispielsweise für Kommunikation und Führung bei Großschadenslagen in Deutschland, sind hier vorhanden (sogenannte „Bundesvorhaltung“ des DRK).
Verkehrszahlen
Die Passagierzahlen am Flughafen Berlin-Schönefeld wachsen stark. Wurden 2003 1,7 Millionen Passagiere abgefertigt, waren es 2005 knapp über fünf Millionen. 2006 überschritt der Flughafen die Sechs-Millionen-Marke.[19]
Betriebsjahr | Fluggastaufkommen | Luftfracht [t] | Luftpost [t] | Flugbewegungen |
---|---|---|---|---|
1991 | 1.069.886 | 6.349 | 553 | 29.472 |
1992 | 1.446.933 | 4.686 | 1.153 | 28.723 |
1993 | 1.572.361 | 3.284 | 3.825 | 31.334 |
1994 | 1.804.490 | 5.823 | 3.895 | 36.185 |
1995 | 1.861.674 | 10.573 | 3.260 | 31.827 |
1996 | 1.766.452 | 13.716 | 1.479 | 31.649 |
1997 | 1.870.213 | 14.473 | 1.128 | 29.563 |
1998 | 1.876.209 | 12.111 | 811 | 30.711 |
1999 | 1.861.385 | 9.372 | 565 | 29.304 |
2000 | 2.133.919 | 9.604 | 505 | 33.947 |
2001 | 1.851.377 | 9.785 | 193 | 27.635 |
2002 | 1.615.171 | 11.099 | 202 | 25.755 |
2003 | 1.684.384 | 12.418 | 242 | 25.549 |
2004 | 3.325.348 | 12.546 | 3.229 | 39.420 |
2005 | 5.026.115 | 8.833 | 4.294 | 52.852 |
2006 | 6.026.228 | 3.720 | 4.373 | 58.647 |
2007 | 6.313.343 | 3.870 | 4.386 | 58.198 |
2008 | 6.638.162 | 4.399 | 4.415 | 68.771 |
2009 | 6.797.158 | 4.246 | 2.979 | 75.538 |
2010 | 7.297.911 | 4.907 | 4.751 | 76.595 |
2011 | 7.113.989 | 4.649 | 4.081 | 73.577 |
2012 | 7.097.274 | 5.206 | 1.125 | 71.758 |
2013 | 6.727.306 | 7.370 | 6.654 | 65.268 |
2014 | 7.292.517 | 7.827 | 7.229 | 70.325 |
Zwischenfälle
- Am 12. Dezember 1986 stürzte der Aeroflot-Flug 892, eine Tupolew-Tu-134A aus Minsk, im Landeanflug auf den Flughafen Schönefeld nahe Berlin-Bohnsdorf ab. Von den insgesamt 82 Personen an Bord der Tupolew kamen 72 ums Leben, 10 Passagiere überlebten den Absturz verletzt.[21]
- Am 17. Juni 1989 überschoss eine Iljuschin Il-62M der Interflug auf dem Weg nach Moskau die Startbahn und brach nach einer Kollision mit mehreren Hindernissen auseinander. 21 Menschen an Bord wurden getötet, 93 überlebten.[22][23]
Siehe auch
Literatur
- Bernd Kuhlmann: Schönefeld bei Berlin. 1 Amt, 1 Flughafen und 11 Bahnhöfe. Ges. für Verkehrspolitik und Eisenbahnwesen, Berlin 1996, ISBN 3-89218-038-5. Das Buch beschreibt die Geschichte Schönefelds, die – im Schatten der Luftfahrt – stets von strategischen, politischen, propagandistischen sowie von wirtschaftlichen Aspekten geprägt war.
- Hans von Przychowski: Fehlstart oder Bruchlandung? Berlin-Brandenburger Flughafen-Politik. Verlorene Jahre – verlorene Millionen. Das Ringen um den BBI, 1990–2000, eine Zeittafel mit Kommentaren. NoRa, Berlin 2001, ISBN 3-935445-26-1.
- Andreas Wendt, Frank Mangelsdorf (Hrsg.): Flughafen Schönefeld – Einst und jetzt. Culturcon/Märkische Oderzeitung, 2012, ISBN 978-3-941092-89-1.
Weblinks
- Flughafendaten auf World Aero Data (englisch, Stand 2006). Nicht mehr online verfügbar. (Suche in Webarchiven)
- Offizielle Webpräsenz des Flughafens Berlin-Schönefeld
- Webpräsenz der Ausbaugegner Bürgerverein Brandenburg-Berlin e.V.
- Webpräsenz der Ausbaugegner airport-bbi.de
- Historie Flughafen Schönefeld
- Klaus Kurpjuweit: Die Planer flogen jahrzehntelang nicht auf Schönefeld.; In: Tagesspiegel vom 8. November 2008.
Einzelnachweise
- ↑ Berliner Entfernungsmesspunkt: Gemäß Lemma Berlin entspricht der Punkt der geografischen Lage Berlins dem Ort des Berliner Rathauses (Rotes Rathaus, 28. Mai 2012)
- ↑ a b c SXF Verkehrsbericht Dezember 2014. FBB, abgerufen am 13. Januar 2015.
- ↑ Flughafen Berlin Brandenburg GmbH- Geschäftsbericht 2013. FBB, 4. Juli 2014, abgerufen am 21. Juni 2015.
- ↑ Location Information for EDDB. skyvector.com, abgerufen am 3. Januar 2014 (englisch).
- ↑ Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen: Passagierzahlen 2012 Tagesspiegel Online, abgerufen am 13. Januar 2013
- ↑ Westberlin – Flughafen Berlin-Schönefeld
- ↑ Neues Deutschland vom 4. Oktober 1959
- ↑ interflieger.de: Gründung der Deutschen Lufthansa und späteren Interflug GmbH (Die ersten Jahre) (abgerufen im Juni 2008)
- ↑ Jobmaschine Berliner Flughäfen. In: Berlin-Airport.de. Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH (Pressemitteilung), 26. Februar 2003, archiviert vom am 15. Juni 2007; abgerufen am 9. Mai 2015.
- ↑ Schönefeld: Kein ICE-Halt am neuen Großflughafen. ( vom 27. November 2005 im Internet Archive) In: Berliner Morgenpost, 27. August 2005
- ↑ Nordbahn des Flughafens Schönefeld ist geschlossen. Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg, 5. Dezember 2007, abgerufen am 3. Januar 2014.
- ↑ Berliner Morgenpost: Sieben Verletzte bei Bruchlandung in Schönefeld, 19. Juni 2010.
- ↑ a b Berliner Flughäfen: Flughafenanlagen (Stand: 12. August 2008)
- ↑ Berliner Flughäfen: General Aviation Terminal – GAT Schönefeld (Stand: 12. August 2008)
- ↑ Der Tagesspiegel: Nordbahn von Schönefeld wird abgerissen (14. Dezember 2007)
- ↑ Bestehende Schönefelder Südbahn wird zur BBI-Runway ausgebaut. In: Berlin-Airport.de. Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH (Pressemitteilung), 25. September 2006, archiviert vom am 15. Juni 2007; abgerufen am 9. Mai 2015.
- ↑ Berliner Flughäfen: Flughafenfeuerwehr (Stand: 13. August 2008)
- ↑ Berliner Flughäfen: Zukunftsstandort Schönefeld ( vom 18. September 2008 im Internet Archive)
- ↑ Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen: ADV-Monatsstatistik, Dezember 2006 (pdf; 152 kB)
- ↑ Berliner Flughäfen Verkehrsstatistik
- ↑ Jens Blankennagel: Flugzeugunglück Gedenken an den Absturz vor 25 Jahren. In: Berliner Zeitung. 11. Dezember 2011, abgerufen am 9. Mai 2015.
- ↑ [sav]: Schuldiger am Unglück in Schönefeld 1989 gesucht. Interflug-Prozeß im Mai. In: Berliner Zeitung. 16. April 1997, abgerufen am 9. Mai 2015.
- ↑ Thomas Loy: Nie aufgearbeitet Juni 1989: Flugzeugkatastrophe in Schönefeld. In: Der Tagesspiegel. 16. Juni 2009, abgerufen am 9. Mai 2015.