Goethit | |
![]() Goethit | |
Chemismus | α-FeO(OH) |
Kristallsystem | orthorhombisch |
Kristallklasse | IV/F.06-30 (nach Strunz) |
Farbe | hellgelb bis dunkelbraun |
Strichfarbe | gelbbraun |
Härte | 5 bis 5,5 |
Dichte | 3,3 bis 4,3 |
Glanz | Diamantglanz, Metallglanz, Seidenglanz |
Opazität | durchscheinend bis undurchsichtig |
Bruch | uneben bis muschelig |
Spaltbarkeit | vollkommen |
Habitus | radialstrahlig, nadelförmig bis prismatisch, traubig |
häufige Kristallflächen | ___ |
Zwillingsbildung | ___ |
Kristalloptik | |
Brechungsindices | ___ |
Doppelbrechung | ___ |
Pleochroismus | ___ |
optische Orientierung | ___ |
Winkel/Dispersion der optischen Achsen |
2vz ~ ___ |
weitere Eigenschaften | |
chemisches Verhalten | ___ |
ähnliche Minerale | ___ |
Radioaktivität | nicht radioaktiv |
Magnetismus | ___ |
besondere Kennzeichen | ___ |
Goethit oder Nadeleisenerz ist ein weit verbreitetes im orthorombischen Kristallsystem kristallisierendes Hydroxid-Mineral mit der chemischen Zusammensetzung FeO(OH), das mineralogisch zu den Oxiden gezählt wird. Es hat eine Härte von 5 bis 5,5, eine hellgelbe bis dunkelbraune Farbe und eine gelbbraune Strichfarbe.
Die bisher einzige bekannte Varietät ist die gelbliche Samtblende.
Bildung und Fundorte
Goethit tritt meist massiv auf und hat eine strahlenförmige oder faserige, manchmal auch kugelige Struktur. Die kristalline Form ist meist säulig oder nadelig. Es bildet sich bei der Oxidationsverwitterung von Eisen-Mineralen wie Magnetit oder Pyrit und kommt als Primärmineral auch in Hydrothermaladern vor; man findet es häufig in Hohlräumen von Vulkangesteinen wie beispielsweise Pegmatit. Nach Pyrit und anderen Eisensulfiden bildet es Pseudomorphosen und als Sumpf- und Brauneisenerz (Limonit) kommt es auch in sedimentären Erzlagerstätten vor. Normaler Rost besteht ebenfalls hauptsächlich aus Goethit.
Fundorte in Deutschland sind unter anderem Siegen und Horhausen, in England Bottalack, Redruth und die Grafschaft Cornwall, in Mexiko Santa Eulalia, in Tschechien Příbram und im US-Bundesstaat Colorado Florissant.
Goethit wurde im Dezember 2004 von der Raumsonde „Spirit“ auch auf der Marsoberfläche nachgewiesen. NASA-Wissenschaftler werten dies als einen der sichersten Nachweise für Wasser auf dem roten Planeten, da Goethit sich nur in Zusammenhang mit Wasser bildet.
Bedeutung als Rohstoff
Goethit hat als Rohstoff heute keine herausragende Bedeutung mehr, historisch spielte es eine Rolle als Eisenerz. In Form von Limonit wird es heute noch als Farbpigment verwendet.
Geschichte
Das Mineral wurde zuerst 1806 als eigenständiger Typus erkannt und nach dem deutschen Dichter Johann Wolfgang von Goethe benannt, der auch ein Mineraliensammler war.
Siehe auch: Liste von Mineralen
Literatur
- Edition Dörfler: Mineralien Enzyklopädie, Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0