Jovica Stanišić war bis 1996 Geheimdienstchef Serbiens.
Er wurde am 11.6.2003 dem in Den Haag ansässigen Kriegsverbrechertribunal wegen einer Anklage für Verbrechen gegen die Menschlichkeit ausgeliefert. Stanišić wurde jedoch später aus der Untersuchungshaft entlassen, um sich in Belgrad auf seine Verteidigung vorbereiten zu können.
Er gallt als "zweiter Mann" nach Staatschef Slobodan Milošević. Ihm wird jedoch eine Doppelrolle zurgeschrieben: In den Anfangstagen des Balkankrieges baute er in Kroatien paramilitärische Einheiten auf, die später auch in Bosnien-Herzegowina und im Kosovo zum Einsatz kamen. Insgeheim soll er aber selbst die Macht angestrebt haben.
Internationale Beachtung erfuhr Stanišić als er sich 1996 in Bosnien für die Freilassung einer amerikanischen Geisel einsetzte.