Diskussion:Tritonussubstitution

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Hallo,


ich möchte darauf hinweisen, daß der Akkord, der hier erklärt wird eine komplett andere Herleitung hat. Der Begriff Tritonus-Substitution kommt aus der Jazz-Harmonielehre, der es häufig nicht um Logik, sondern um Praktikabilität geht. Ich möchte hier eine Herleitung des Akkordes und seine Anwendung in der Klassik vorstellen: Wir befinden uns in der Tonart C-Dur. Die Töne der Doppel-Dominante als Dominant-Septakkord lauten demnach d-fis-a-c. Versieht man diese mit einer tiefalterierten None, also es, ergeben sich die Töne d-fis-a-c-es. Als Vertreter-Akkord dieser Doppel-Dominante wird auch häufig der verkürzte Dominant-Septnonakkkord verwendet (fis-a-c-es). Alteriert man nun die Quinte a des Urpsrungs-Akkordes tief, also zu as und setzt diesen Ton in den Bass, kommt man zu einem Akkord, der wie Ab7 klingt, aber dennoch kein Ab7 ist. Die Töne heißen (und so ist er auch in der Klassik notiert) as-fis-c-es. fis bleibt also Terz und c bleibt Septime, was für die Stimmführung auch von Bedeutung ist. Bei Mozart etwa ist der Akkord in der Funktion als Doppel-Dominante sehr häufig zu finden.


nochmal Hallo von anderer Stelle!

Eine andere Sichtweise ist: der Dominantseptakkord enthält einen Tritonus zwischen seiner Terz und seiner Septime. Am o. g. Beispiel also zwischen fis und c. Jetzt suche ich denjenigen Dominantseptakkord, in dem diese beiden Töne auch enthalten sind. Dazu muss ich einen der beiden enharmonisch verwechseln, z. B. fis nach ges. Die Töne ges und c sind im Dominantseptakkord über As enthalten, der Tritonus bleibt klanglich aber gleich. Ich weiß nicht, so habe ich das gelernt, und es scheint mir ganz einfach und brauchbar zu sein...

Hinweis auf eine andere Sichtweise...

Leider geht es hier nicht um "Sichtweisen", wie ein Akkord funktional zu betrachten ist, sondern darum, den Begriff Tritonussubstitution zu erklären.

Der von mir angegebene Akkord ist ein Beispiel, der dazu dienen soll, daß derjenige, der den Begriff "Tritonussubstitution" erklärt wissen will, auch ein praktisches Beispiel zur Hand hat und so ausprobieren kann.

Zudem ist Deine Sichtweise schlichtweg falsch: In diesen Zusammenhang ist der darauffolgende Akkord ein C bzw. F#, die die Funktion einer Tonika einnehmen (weil keine kleine 7 hinzugefügt!!!), somit ist dieser Akkord keine Doppeldominante, sondern steht tatsächlich ganz einfach an Stelle der Dominanten: G7 bzw. Db7, die jeweils Dominanten zu C bzw. F# sind. Durch die Alteration der 5 entsteht ja gerade diese Effekt...

Probiere es aus und höre!

Was Du da entdeckt hast, wäre der Fall, wenn Tritonussubstitutionen über den Quintenzirkel aneinandergekettet werden, aber das geht ja immer. Aber dann sind wir ganz schnell bei Triple-, Quadruppel-, Quintuppel-Dominanten und was es da so gibt. Und da wird die Klassik dann auf einmal sehr ungenau, man kann schon fast von Esotherik sprechen, da gibt es dann "Durchgangsakkorde" und es wird alles auf "Leittöne" geschoben.

Wenn man diese Akkorde aber mal genauer anschaut, entdeckt man fast immer eine Substitutionsart, es gibt ja noch andere als die Tritonussubstitutionen. Und dann kann man die Grund-Funktion feststellen, was immer mit dem Gehör zu prüfen ist.

Schließlich geht es um Musik, und das wird am Besten erst mal mit den Ohren geprüft, bevor geschaut wird, was da passiert, welche Emotionen ausgelöst werden.

Gemäß der Jazz-Harmonielehre wäre hier übrigens eine V-I-Verbindung. Und auch hierüber kann ich keinerlei Zusammenhang mit irgendwelchen Doppeldominanten finden. Bei einer II-V-Verbindung wäre die II in Moll, und da sehe ich auch nichts... nochmals, höre Dir das erst mal an.

Esotherisch finde ich auch die "klassische" Sichtweise, die leider auch Einzug in die Jazzharmonie-Lehre gehalten hat: Die Umdeutung der VII. Stufe in eine Verkürzte V. Stufe. Das ist nicht richtig, weil die VII. Stufe etliche Besonderheiten aufweist, die funktional in verschiedene Richtungen weisen können, durch den mathematisch-struktuellen Aufbau also alles offen machen, und so klingt sie auch!

Aber das will ich hier nicht weiterführen, das kann ein ganzes Buch füllen. Daran schreibe ich ja schon... :)

Übrigens ist der Artikel noch lange nicht fertig. Es fehlt noch die Abhandlung über die Tritonussubstitution der Tonika, hier ist nur die Dominanten-Tritonussubstitution abgehandelt. Gut, sie deckt 98% aller Fälle, ich werd´s auch noch irgendwann vervollständigen...


Nochmals die Bitte, diesen Artikel um die Tritonussubstitution vom Tonikatypus zu ergänzen

Ich bin derjenige der die Ausdrücke "Reinform" und "Mischform" eingeführt habe, auch wenn ich damals keinen Account hatte... Ich bitte nun kompetente Kollegen ausdrücklich, Beispiele für die Tonikatypus-Tritonussubstitution einzustellen. Bitte - Freunde - tut was.