Der Batimodus-Stein oder der Grabstein des Batimodus ist ein christlicher Grabstein des Germanen Batiomodus der in Xanten gefunden wurde und aus der Zeit um 400 n.Chr. stammt. Der Stein ist ein wichtiges spätantikes Zeugnis für die regionale Religionsgeschichte und für das frühe Christentum der merowingischen Periode am Niederrheingebiet der ehemaligen Germania inferior.
Auffindung und Beschreibung
Bei archäologischen Grabungen 1953 unter dem Xantener Dom beziehungsweise im Bereich des am Kanonikerchor anschließenden inneren Seitenschiffs (Standort Matthiasaltar) wurde der nahezu qudratische Stein als Wiederverbauung (als Kopfwand eines Plattensargs) in einem fränkischen Frauengrab aus dem frühen 6. Jahrhundert gefunden. Er stammt aus einer spätantiken Schicht eines Gräberfeldes (beiderseits der alten Limesstraße) das bis zum Beginn des 5. Jahrhunderts betrieben wurde. Der aus Sandstein gefertigte Stein hat die Maße in Höhe, Breite und Tiefe von 67 X 62 X 16.5 cm. Er trägt eine Inschrift in Majuskeln die etwa 3/5 der Fläche einnimmt. Unterhalb der Inschrift sind nebeneinander drei Christogramme (Staurogramme) in Form der Crux monogrammatica angebracht, bei den das Mittlere mehr als anderthalbmal größer als die beiden anderen ist. Zudem ist es mit einer feinen Doppellinie gezeichnet und in einen Kreis gesetzt. Über dem Querbalken des Kreuzes sind rechts Alpha und Omega in die Kreissegmente eingefügt. Der Stein befindet sich heute in der Ausstellung des LVR-Römer-Museum Xanten.
Inschrift
Die sechszeilige Inschrift ist klar lesbar und in dünnen Linien gefertigt. Sie stellt in Form und Gestallt eine Übergangsform dar zwischen der üblichen Kapitalis Monumentalis der römischen Zeit und der folgenden fränkischen Zeit mit gröberen und simpleren Schriftbildern.
„In Pace hic re\ ceptus est Bati \ modus qui \ vixit Annos \ quinquagin / ta et recessit“
„In Frieden ist hier aufgenommen Batimodus, der fünfzig Jahre lang gelebt hat und von hinnen gegangen ist.“
Die Formel in pace receptus ist hier einzig belegt für die Region und Zeit zudem lassen die Formen der Christogramme eine Datierung Ende des 4. Jahrhunderts bis Anfang des 5. Jahrhundert zu.
Der Name Batimodus ist ein latinisierter (Auslaut) zweigliedriger germanischer Personenname. Für das Erstglied Bat- lässt sich germanisch *bat- ansetzen, das beispielsweise in den Belegen gotisch gabatnan für Vorteil erlangen, altenglisch batian, althochdeutsch bazan, altnordisch batna „besser werden”. Das zweite Glied -modus gehört zum gemeingermanisch bezeugten Appellativ gotisch moþs, altenglisch. altfriesisch, altsächsisch mōd, althochdeutsch, altniederfränkisch muot, altnordisch Móþr mit der Bedeutung „Verstand, Herz, Sinn, Gemüt”. Nach Heinrich Tiefenbach liegt gesamt ein Morphem vor mit der Bedeutung „vorteilhaft, heilsam, gut”. Das gleiche Etymon erscheint im Stammesnamen der [[[Bataver]] „die Trefflichen“. Die Form Batimodus bezeichnet daher die Charaktereigenschaft von jemanden „der eine gute Gesinnung hat“. Aus der gleichen Zeit stammt eine Grabinschrift aus dem oberitalienischen Concordia Sagitaria einen genau entsprechenden Personennamen, Batemodus, einen hohen Offizier der Herulerabteilung die einen Teil der Auxilia palatina bildete.[1] Tiefenbach sieht in Batimodus einen Christen vom regionalen Stamm der Chattuarier.
Literatur
- Heinrich Tiefenbach: (1986) Der Batimodus-Stein unter der Stiftskirche St. Viktor in Xanten. In: Beiträge zur Namenforschung N.F. 21 (1986), S. 19-47.