Berlin-Buch

Ortsteil von Berlin
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Buch ist ein Ortsteil im Bezirk Pankow von Berlin.

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Lage Buch in Berlin

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1342. Das Dorf Buch lag nordöstlich von Berlin am Fluss Panke, einem Nebenfluss der Spree. Im Jahr 1898 erwarb die Stadt Berlin das Gut Buch für 3,5 Millionen Reichsmark. Auf einem Teil der Flächen entstand bis 1929 die "Krankenhausstadt Buch". In 5 Anlagen wurden Kliniken für Psychiatrie/Irrenanstalten, Tuberkulosebehandlung und Alterskrankheiten eingerichtet. Damit war Buch der größte und modernste Heilstandort Europas. Von Schäden im Zweiten Weltkrieg weitgehend verschont, beherbergen Teile dieser Anlagen bis heute medizinische Einrichtungen verschiedener Träger (Charité, HELIOS Kliniken).

Andere Flächen wurden Bestandteil der Berliner Abwasser- und Kanalisationsanlagen. Als "Rieselfelder" dienten sie bis in die 1970er Jahre als Versickerungsflächen. Nach der Umstellung auf moderne Kläranlagen erfolgte ein langsame Renaturierung. Wegen der Belastung mit Schadstoffen sind die Flächen immer noch nicht frei zu benutzen. Der medizinische Standort Buch zeichnete sich von Anfang an durch eine enge Beziehung zwischen Behandlung und Forschung aus. Hier befand sich das Kaiser-Wilhelm Institut für Hirnforschung, welches nach 1949 als medizinisch-biologisches Institut Bestandteil der Akademie der Wissenschaften der DDR war. Hier befand sich ein Forschungszentrum auf den Gebieten der Krebs- und Zellforschung. In dieser Tradition steht der 1992 entstandene "Campus Berlin-Buch". Hier befindet sich einer der wichtigsten Biotechnologiestandorte der Region Berlin-Brandenburg. Zur Zeit wird überlegt, ob man in Buch ein Wissenschaftsmuseum, das so genannte Life-Science-Center, unterbringt.

Sehenswürdigkeiten

Bedeutendstes historisches Bauwerk von Buch ist die 1736 vollendete Barockkirche. Sie ist der Überrest der Gutsschlossanlage von Buch. Nach erheblichen Schäden während und nach dem 2. Weltkrieg wurde in den 1960er Jahren das Bucher Schloss (Herrenhaus (Gebäude)) abgerissen. Die Kirche wurde teilweise restauriert und bildet heute den architektonischen Mittelpunkt Buchs. In ihrer unmittelbaren Nähe befindet sich der Bucher Schlosspark mit wichtigem alten Baumbestand. Die historischen Wege und Wasserläufe werden planmäßig wieder hergestellt. Der Gutshof wurde bis 1990 noch teilweise landwirtschaftlich genutzt. Heute beherbergt er den "Künstlerhof Buch", ein kulturelles Zentrum des Ortsteils. Am S-Bahnhof erkennt man noch heute Überreste des ursprünglichen Bahnhofs. Dieser lag an der "Stettiner Bahn", durch welche dieser Ort schon Ende des 19. Jahrhunderts an die Region Großberlin angeschlossen wurde. Die Eingliederung erfolgte jedoch erst 1920 im Zuge der damaligen Gebietsreform, welche Berlin in der heutigen Form schuf. Seitdem war Buch ein Ortsteil des Stadtbezirks Berlin-Pankow.

Bevölkerungsentwicklung

Nach einer maximalen Einwohnerzahl von 16.750 (1991) leben heute ungefähr 14.000 Menschen in Buch. Diese verteilen sich auf die Gebiete des alten Dorfkerns, dem Siedlungsgebiet der "Kolonie Buch", welche ab 1880 entstand, und den modernen Neubausiedlungen, welche ab 1970 errichtet wurden (Buch I-IV).

Weitere Details:

  • Anstalt für Maßregelvollzug
  • Sowjetisches Kriegsdenkmal
  • Bucher Forst
  • Teil des Barnims / Höhenrücken der Zweiten Eiszeit
  • Autopsie des Leichnams Adolf Hitlers
  • Zentrum der Euthanasieforschung 1933-1945
  • Max-Delbrück-Centrum
  • Zentralfriedhof von Berlin

Persönlichkeiten

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