Teheran

Hauptstadt des Iran
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Teheran (persisch تهران (Tehrān) /teɦˈrɔːn/) ist die Hauptstadt Irans und der gleichnamigen Provinz. Nach offiziellen Angaben leben 7.092.185 Menschen in der eigentlichen Stadt und 11.931.656 in der Provinz Teheran (Stand jeweils 1. Juli 2004). Die Stadt liegt südlich des Elburs-Gebirges und des Kaspischen Meeres im Iranischen Hochland, das eine durchschnittliche Höhe von 1200 m über NN hat. Sie beherbergt den Golestanpalast, ca. 10 Universitäten, mehrere Museen, viele Moscheen und ist das Industrie- und Handelszentrum Irans.

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Blick auf die Hauptstadt Teheran am Fuße des Elburs.
Satellitenbild von Teheran

Der Name Teheran leitet sich wohl vom altpersischen teh ran, was in etwa „warmer Ort“ bedeutet, ab. Der internationale Flughafen heißt Teheran/Mehrabad und liegt etwas außerhalb der Stadt. Seit 1999 besitzt Teheran eine U-Bahn mit drei Linien, die die Verkehrssituation entlasten soll.

Geschichte

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Teherans Skyline zeigt eine Mischung von alten und neuen Architekturstilen.

Die erste geschichtliche Erwähnung einer unbedeutenden Ansiedlung namens Teheran lässt sich auf das Jahr 942 datieren. Die Ansiedlung mit Obstgärten war in der Nähe der seldschukischen Residenzstadt Ray gelegen. Trotz der Umwallung unter den Safawiden kam Teheran nicht über das Stadium einer Provinzstadt hinaus.

Dies änderte sich schlagartig mit der Eroberung durch Aga Mohammed Khan, den Begründer der Kadscharendynastie im Jahre 1795, der Teheran zur persischen Hauptstadt machte. Um das Jahr 1800 zählte man etwa 15.000 Einwohner.

Der Kadscharenherrscher Nasireddin Schah vergrößerte während seiner Regierungszeit das ursprüngliche Stadtgebiet um das Fünffache und legte eine Stadtmauer an. Im Jahre 1900 zählte man etwa 250.000 Einwohner. Damit wurde Teheran zur größten Stadt Persiens, bedingt auch durch die starke Zentralisierung des Landes. Unter den Pahlavi wurde die Stadt nochmals vergrößert, eine Autobahn quer durch die Stadt gebaut und die alten Kadscharenansiedlungen eingeebnet.

Bedeutend war die Kriegskonferenz von Churchill, Roosevelt und Stalin in der Zeit vom 28. November bis 1. Dezember 1943.

Im Jahre 1976 zählte man bereits 4,5 Millionen Einwohner. 1979 kam es im Rahmen der islamischen Revolution in Teheran zu Unruhen, in deren Verlauf auch die Botschaft der USA besetzt wurde (Geiselnahme von Teheran).

Am 21. Oktober 1996 zählte Teheran bei der Volkszählung 6.758.845 Einwohner. Am 1. Juli 2004 lebten nach einer offiziellen Schätzung des Statistischen Zentrums des Iran 7.092.185 Menschen in der Hauptstadt.

Nach dem Erdbeben in Iran 2004 wurde erstmals über eine Verlagerung des Regierungssitzes von Teheran in eine weniger erdbebengefährdete Region nachgedacht.

Sehenswürdigkeiten

In Teheran befinden sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Die meisten stammen aus der Kadscharenzeit, darunter der Golestanpalast (bis 1979 Sitz des Schahs) mit dem Pfauenthron und die Schah-Moschee.

Eine der bekanntesten neueren Sehenswürdigkeiten Teherans ist der 45 m hohe Freiheitsturm (iranisch: Azadi), der 1971 aus Anlass der 2500-Jahrfeier der iranischen Monarchie aus über 25.000 weißen in Esfahan gebrochenen Steinen errichtet wurde. Mit einem Lift gelangt man zu einer Aussichtsplattform auf dem Turm, der einen herrlichen Ausblick über die Stadt bietet. Meist sind hier auch die von Schnee bedeckten Berge des Elbrusgebirges zu erkennen. Heute gilt der Turm als Wahrzeichen des modernen Teheran.

 
Basar in Teheran
 
Freiheitsturm/Azadi

Als weitere Sehenswürdigkeit gilt der Basar von Teheran, der mit einer Länge von knapp 10 km und über 10.000 Läden der größte Basar der Welt ist. Neben dem Archäologischen Museum und dem Teppichmuseum sind vor allem die als Symbole der Islamischen Republik geltenden Stätten des Grabmals des Imam Khomeini und der Friedhof Behest-e Sahra mit dem Blutbrunnen ein Muss jedes Teheranbesuchs.

Im Kronjuwelenmuseum werden ungeheure Mengen von Schmuckstücken und Edelsteinen aufbewahrt, unter anderem auch die Kronen des letzten Schah und seiner Frau sowie der mit Gold und Edelsteinen geschmückte Sonnenthron. Der weiße und der grüne Palast des Schah sind ebenfalls einen Besuch wert.

Verkehrsmittel

Neben dem Flughafen MehrAbad International Airport und dem noch immer nicht vollständig in Betrieb gegangenen neuen Flughafen Imam Khomeini besitzt Teheran über Überlandbusse Anschluss an Europa. Ab dem Istanbuler Busbahnhof verkehren täglich Linienbusse bis nach Teheran. Des Weiteren ist das hervorragende Autobahnnetz Irans mit Straßen auf mitteleuropäischem Standard auf Teheran zentralisiert. Teheran besitzt auch einen Hauptbahnhof.

Die Verkehrssituation, speziell in der Innenstadt, ist seit geraumer Zeit sehr angespannt. Die explosionsartig angestiegene Einwohnerzahl hatte in direkter Folge den alltäglichen Verkehrsinfarkt zur Folge. Hauptgrund hierfür ist das Fehlen eines effizienten öffentlichen Nahverkehrssystems. Ein Großteil der Bevölkerung ist nach wie vor auf die Nutzung von Bussen und Taxis angewiesen. Dies war zumindest noch im Sommer 2005 der Fall. Innerhalb der Stadt sind Taxis billig und empfehlenswert, seit 1999 gibt es eine U-Bahn in Teheran, die seitdem ständig erweitert wird. Innerhalb des Landes sind Flugreisen sehr bequem und auch sehr günstig. Tickets müssen allerdings weit im Voraus gebucht werden, da die Flüge oft voll besetzt sind.

 
Panoramaansicht, fotografiert am 9.5.2004

Vor Überlandreisen mit dem Auto sollte man bedenken, dass es im Iran pro Stunde durchschnittlich 3 Verkehrstote gibt, d.h. pro Jahr ca. 27.000. Das Durchschnittsalter der Autos liegt bei über 20 Jahren und sinkt nur allmählich.


Söhne und Töchter der Stadt

Commons: Teheran – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


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