Schilda ist die legendäre Heimat der Schildbürger.
Die Schildbürger sind Hauptakteure einer ganzen Reihe von kurzen märchenhaften Geschichten und neben der Legende um Till Eulenspiegel die bekannteste Sammlung von Schelmengeschichten.
Es handelte sich angeblich um eine deutsche Stadt zur Zeit des Mittelalters, gelegentlich wird sie auch in Mesopotamien angesiedelt. Deren Bürger waren gemeinhin als äusserst klug bekannt, weswegen sie begehrte Ratgeber der Könige und Kaiser dieser Welt waren. Da die Stadt Schilda so langsam aber sicher entvölkert wurde, verlegte man sich auf eine List:
Die Schildbürger begannen sich dumm zu stellen, so dumm sogar, dass sie begonnen jede Aussage, auch Metaphern, wörtlich zu interpretieren. Dies war so erfolgreich, dass sie mit der Zeit in ihrer Dummheit verblieben und dafür genauso bekannt wurden wie zunächst ihre Klugheit.
Die Legende um Schilda ist bis heute Bestandteil der deutschsprachigen Kultur und hat Einzug gehalten in den deutschen Wortschatz, so nennt man eine besonders dumme Aktion z.B. einen Schildbürgerstreich. Auch heute werden teilweise noch Schildbürgergeschichten verfaßt, um auf Vorgänge hinzuweisen, die dem Autor der Geschichte als besonders dumm oder schelmisch vorkommen.
Siehe auch: Schwank
Weblinks
- http://www.gutenberg2000.de/simrock/schildbg/schildbg.htm Schildbürgergeschichten
Literatur
- Erich Kästner, Horst Lemke: Die Schildbürger (2000), Dressler Verlag ISBN 3-791-53571-4 Eine Nacherzählung verschiedener Schildbürgergeschichten