Als RNA-Polymerase bezeichnet man Enzyme, die die Synthese von Ribonucleinsäure-Molekülen (RNA) an der DNA durch Transkription katalysieren.
Bei Prokaryonten gibt es nur eine Form der RNA-Polymerase. Bei Eukaryonten unterscheidet man drei Formen:
- die RNA-Polymerase I, die die Bildung von rRNA katalysiert,
- die RNA-Polymerase II, die die Bildung von mRNA katalysiert, und
- die RNA-Polymerase III, die die Bildung von tRNA katalysiert.
Die RNA-Polymerasen sind sehr komplex zusammengesetzt. Bei der Hefe sind 10 verschiedene Polypeptid-Ketten, deren Molekularmasse zwischen 7.700 und 140.000 Dalton liegen, Magnesium, Zink und zwei DNA-Ketten beteiligt. Insgesamt besteht diese RNA-Polymerase aus über 28.000 Atomen.
RNA-Polymerasen verfügen über einen einfachen Mechanismus zur Fehlererkennung: Wenn sich an eine Base der DNA ein unpassendes RNA-Nucleotid-anlagert, so verbleibt die RNA-Polymerase länger an der entsprechenden DNA-Stelle. Dadurch wächst die Wahrscheinlichkeit, dass sich das falsche RNA-Nucleotid wieder von der DNA entfernt. Insgesamt wird durch diesen Mechanismus eine Genauigkeit von einem Fehler auf 10.000 Basenpaarungen erreicht. Dies entspricht etwa einem Fehler pro synthetisiertem RNA-Molekül.
Siehe auch: Genetik - genetischer Code - Proteinbiosynthese