Die Wahl zum 19. Deutschen Bundestag wird voraussichtlich im Herbst 2017 stattfinden.

Termin
Nach Artikel 39 des Grundgesetzes findet die Wahl frühestens 46, spätestens 48 Monate nach dem Zusammentritt des 18. Deutschen Bundestages statt. Der 18. Deutsche Bundestag ist am 30. Tag nach der Bundestagswahl 2013 zusammengetreten, also am 22. Oktober 2013. Demzufolge würde die Wahl, die an einem Sonntag oder Feiertag durchgeführt werden muss (§ 16 Bundeswahlgesetz), am 27. August, 3., 10., 17., 24. September, 1., 3. (Tag der Deutschen Einheit), 8., 15., oder spätestens am 22. Oktober 2017 stattfinden.
Der Wahltag wird vom Bundespräsidenten festgelegt; dies geschieht in der Regel im Einvernehmen mit Bundes- und Landesregierungen. Falls die Wahl wieder am letzten oder vorletzten Sonntag im September stattfindet (wie seit 1998 üblich), so wäre der 17. oder 24. September 2017 der Wahltag.
Ausgangslage
Bei der Bundestagswahl 2013 blieb die FDP unter der Sperrklausel von 5 % und war damit im 18. Deutschen Bundestag nicht vertreten. Damit verlor die bisherige Regierungskoalition aus CDU, CSU und FDP ihre Bundestagsmehrheit, die absolute Mehrheit der Bundestagssitze verpassten die Unionsparteien trotz starker Zugewinne um fünf Sitze. Die SPD konnte leicht zulegen, verpasste jedoch das Ziel einer rot-grünen Mehrheit deutlich. Bündnis 90/Die Grünen verlor Stimmen, ebenso wie Die Linke, die allerdings erstmals die drittstärkste Fraktion im Bundestag bilden konnte.
Die (im April 2013 gegründete) Alternative für Deutschland verfehlte mit 4,7 Prozent den Einzug in den 18. Bundestag; die Piratenpartei Deutschland (die zwischen den Bundestagswahlen 2009 und 2013 in vier Länderparlamente einziehen konnte) verfehlte ihn mit 2,2 Prozent.
Umfragen
Farben: CDU/CSU, SPD, Linke, Grüne, FDP, AfD. Punkte: Wahlergebnis bei der Bundestagswahl 2013.
Nach der Bildung einer Regierungskoalition aus CDU, CSU und SPD nach der Bundestagswahl 2013 weisen die Umfragen kaum Veränderungen in der politischen Stimmung auf. So liegen Union, SPD, Linke, Grüne, FDP und AfD weitestgehend dicht an ihren Bundestagswahlergebnissen, wobei für letztere Partei jetzt ein möglicher erstmaliger Sprung in den Bundestag prognostiziert wird. Nach dem schlechten Abschneiden bei der Wahl 2013 gaben nur noch die Meinungsforschungsinstitute INSA und GMS Umfragewerte für die Piratenpartei an, letzteres auch für die Freien Wähler. INSA verzichtete schließlich ab Mitte September endgültig auf die Ausweisung der Piraten-Werte. Am 14. November 2014 wies die Forschungsgruppe Wahlen zum ersten Mal in der Geschichte der Meinungsforschung zur politischen Stimmung keinen Wert für die FDP aus, sondern führte sie unter den sonstigen Parteien; auch von Infratest dimap wurde die FDP am 19. Dezember 2014 erstmals zunächst unter „Sonstige“ erfasst. Ab Januar 2015 gaben beide Institute wieder die Umfragezahlen der FDP an. Zudem erreichte die Partei seitdem in den Umfragen erneut Werte von um die fünf Prozent.
Alle in dieser Legislaturperiode im Bundestag vertretenen Parteien lehnen eine Regierungsbildung mit der Euro-kritischen AfD ab. Damit wäre auf Basis der aktuellen Umfragezahlen die Fortsetzung der amtierenden Großen Koalition und die erstmalige Bildung einer Koalition aus CDU, CSU und den Grünen möglich. Gleiche Koalitionsmöglichkeiten ergeben sich besonders auch für den Fall, dass die FDP doch den Wiedereinzug in den Bundestag schafft und es sich erstmals ein Sieben-Parteien-Parlament bildet. Eine knappe Mehrheit auch für ein Linksbündnis aus SPD, Die Linke und Grünen wies die Forschungsgruppe Wahlen am 22. Mai 2015 aus,[2] Forsa dagegen ermittelte am 27. Mai 2015 eine Mehrheit zugunsten eines bürgerlichen Bündnisses aus CDU, CSU und FDP.[3]
Sonntagsfrage
vom 3. Juni 2015
auf halbe Prozentpunkte gerundet
Institut | Datum | Union | SPD | Linke | Grüne | FDP | AfD | Sonst. |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Infratest dimap[4] | 03.06.2015 | 40 % | 25 % | 9 % | 10 % | 6 % | 5 % | 5 % |
Forsa[5] | 02.06.2015 | 40 % | 23 % | 10 % | 10 % | 6 % | 5 % | 6 % |
INSA[6] | 01.06.2015 | 41 % | 25 % | 8,5 % | 10 % | 5 % | 5 % | 5,5 % |
Emnid[7] | 30.05.2015 | 40 % | 25 % | 9 % | 10 % | 6 % | 5 % | 5 % |
INSA[6] | 27.05.2015 | 41 % | 24,5 % | 9,5 % | 9,5 % | 5 % | 5,5 % | 5 % |
Forsa[5] | 27.05.2015 | 39 % | 23 % | 9 % | 11 % | 7 % | 4 % | 7 % |
Emnid[7] | 23.05.2015 | 40 % | 26 % | 9 % | 9 % | 5 % | 5 % | 6 % |
Forschungsgruppe Wahlen[8] | 22.05.2015 | 40 % | 26 % | 9 % | 11 % | 4 % | 5 % | 5 % |
Infratest dimap[4] | 21.05.2015 | 41 % | 26 % | 9 % | 9 % | 5 % | 5 % | 5 % |
Allensbach[9] | 21.05.2015 | 41,5 % | 25,5 % | 9 % | 9,5 % | 5 % | 5 % | 4,5 % |
INSA[6] | 20.05.2015 | 40,5 % | 24 % | 9,5 % | 10 % | 4,5 % | 5,5 % | 6 % |
Forsa[5] | 20.05.2015 | 40 % | 22 % | 9 % | 11 % | 6 % | 5 % | 7 % |
Emnid[7] | 16.05.2015 | 40 % | 25 % | 9 % | 10 % | 4 % | 5 % | 7 % |
GMS[10] | 15.05.2015 | 41 % | 25 % | 10 % | 11 % | 4 % | 5 % | 4 % |
Bundestagswahl | 22.09.2013 | 41,5 % | 25,7 % | 8,6 % | 8,4 % | 4,8 % | 4,7 % | 6,3 % |
Einzelnachweise
- ↑ Bundesergebnis – Endgültiges Ergebnis der Bundestagswahl 2013
- ↑ ZDF-Politbarometer: Mehrheit für Veröffentlichung der NSA-Spähliste
- ↑ stern-RTL-Wahltrend: Die FDP hat einen Lauf!
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am Wahlumfrage zur Bundestagswahl auf wahlrecht.de
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- ↑ bild online: So würde Deutschland wählen!
- ↑ INSA Meinungstrend - Sonntagsfrage