Psychedelisch

durch Geist veränderter Bewusstseinszustand
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Psychedelisch (zusammengesetzt aus altgriech. ψυχη psychḗ ‚Seele‘ und δῆλος dẽlos ‚offenkundig, offenbar‘) bezeichnet einen durch den Konsum bestimmter psychotroper Substanzen (sogenannte Psychedelika), aber auch mittels geistiger und ritueller Praktiken (etwa Trancetanz oder Meditation) erreichbaren veränderten Bewusstseinszustand. Dieser zeichnet sich unter anderem durch eine Aufhebung der Grenzen zwischen dem Ich und der Außenwelt aus, wodurch es zu spirituellen Erlebnissen und Erfahrungen von Alleinheit kommen kann. In diesem Zusammenhang spricht man oft auch von einer Bewusstseinserweiterung.

Der Begriff ging 1956 aus einem Briefwechsel des Psychiaters Humphry Osmond mit dem Schriftsteller Aldous Huxley hervor.

Psychedelische Substanzen

Verschiedene psychotrope Substanzen können einen sogenannten Trip (Rausch mit psychedelischen Zuständen) hervorrufen. Dies wird unter anderem auf die Wirkungsweise der psychedelischen Substanzen (ausgenommen der Dissoziativa) als potente Agonisten der Serotonin-Rezeptoren 5-HT2A/2C zurückgeführt.[1][2] Solche psychotropen Substanzen werden auch Psychedelika genannt. Zu ihnen gehören:

Mögliche medizinische Anwendung

Beispiele für mögliche medizinische Anwendungen ist die Behandlung posttraumatischer Belastungsstörung und Angststörungen von Patienten im Endstadium tödlicher Erkrankungen.[3]

Psychedelische Kunst

Die nicht genau eingegrenzte Stilrichtung der psychedelischen Kunst versucht die im psychedelischen Zustand erfahrenen Eindrücke darzustellen oder zu manifestieren, oder unter Einfluss psychedelischer Substanzen den Trip zu vertiefen oder zumindest einen verstärkenden Stimulus zu bieten.

Eine Reihe von Musikrichtungen nimmt Bezug auf den psychedelischen Bewusstseinszustand. Dazu gehören Psychedelic Rock (Acid Rock), Psychedelic Folk, Psychedelic Trance (Psytrance/Goa) und Stoner Rock. In Anlehnung an Lysergsäurediethylamid (LSD) (Säure = engl. Acid) werden weitere als psychedelisch empfundene Musikrichtungen z.B. als Acid House, Acid Rap, Acid Techno, Acid Trance und Acid Jazz bezeichnet.

Literatur

Siehe auch

Commons: Psychedelisch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. D. E. Nichols: Hallucinogens. In: Pharmacology & therapeutics. Band 101, Nummer 2, Februar 2004, ISSN 0163-7258, S. 131–181, doi:10.1016/j.pharmthera.2003.11.002, PMID 14761703 (Review).
  2. Thomas S. Ray, Olivier Jacques Manzoni: Psychedelics and the Human Receptorome. In: PLoS ONE. 5, 2010, S. e9019, doi:10.1371/journal.pone.0009019.
  3. C. S. Grob, A. L. Danforth, G. S. Chopra, M. Hagerty, C. R. McKay, A. L. Halberstadt, G. R. Greer: Pilot study of psilocybin treatment for anxiety in patients with advanced-stage cancer. In: Archives of general psychiatry. Band 68, Nummer 1, Januar 2011, ISSN 1538-3636, S. 71–78, doi:10.1001/archgenpsychiatry.2010.116, PMID 20819978.