Descent (Computerspiel)

Computerspiel aus dem Jahr 1995 entwickelt von Parallax Software
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Descent ist der Name einer Serie von Computerspielen aus den 1990er Jahren. Es handelt sich hierbei um 3D-Shoot 'em ups, bei denen der Spieler aus der Ich-Perspektive ein Raumschiff durch ein Labyrinth steuert und feindliche Roboter abschießt. Descent war 1995 das erste Computerspiel mit einem ohne Einschränkungen gestalteten 3D-Labyrinth und freier Beweglichkeit der vom Spieler gesteuerten Einheit in drei Achsen und sechs Richtungen. Obwohl ein nach heutigen Maßstäben veraltetes Spiel, hat es eine kleine, aber treue Fangemeinde, die sich nach wie vor zu Online-Spielen trifft und neue Level erstellt.

Descent 1

Descent 1 wurde 1994 von Parallax Software entwickelt und von Interplay Entertainment vertrieben. Das Spiel war für DOS ausgelegt, erschien jedoch auch für die PlayStation. Während es auf dem PC unter Windows 95/98 noch problemlos gespielt werden konnte, gelang dies mit späteren Windows-Versionen teilweise nur mit größerem Aufwand. Da der Quellcode mittlerweile veröffentlicht wurde, existieren auch z. B. für Linux Versionen des Spiels, sowie eine Modifikation, die es ermöglicht Descent über OpenGL zu spielen.

Handlung

Außerirdische haben die Roboter der Post-Terran Mining Corporation (PTMC) in den Bergwerken auf dem Mond und auf den Planeten unseres Sonnensystems unter ihre Kontrolle gebracht. Die wenigen menschlichen Angestellten wurden gefangengenommen oder getötet. Die Aufgabe im Spiel war es, in 30 Levels in einem kleinen Raumschiff mit umfangreicher, durch zahlreiche Upgrades verbesserter Bewaffnung, die Bergwerke von den Robotern zu säubern, die Gefangenen zu befreien und die Hauptreaktoren der Minen zu zerstören, wobei man gelegentlich einem besonders großen und starken Boss-Roboter gegenüber treten musste. Zutritt zu den verschiedenen Bereichen einer Mine verschaffte man sich, indem man den entsprechenden Code-Schlüssel fand und einsammelte.

Waffen

Folgende Waffen sind im Spiel enthalten:

Primärwaffen:

  • Laser, in vier Stufen aurüstbar (Energiewaffe mittlerer Feuergeschwindigkeit mit hohem Wirkungsgrad; steigerungsfähig von Zwillings- auf Vierlingslaser)
  • Vulkankanone (kinetische Waffe mit hoher Feuerrate und starker Wirkung)
  • Streufeuerkanone (Energiewaffe mit Wirkung ähnlich einer Schrotflinte)
  • Plasmakanone (Energiewaffe mit hoher Feuergeschwindigkeit und Energieverbrauch)
  • Fusionskanone (Energiewaffe mit geringer Feuergeschwindigkeit, hohem Energieverbrauch und massiver Durchschlagskraft: Mit ihr konnten mehrere hinter einander befindliche Ziele bekämpft werden)

Sekundärwaffen:

  • Erschütterungsgeschoss (ungelenkte Rakete)
  • Zielpeilgeschoss (zielsuchende Rakete)
  • Annäherungsmine (einfache Mine, die bei Kontakt detonierte)
  • Smart-Geschoss (Intelligente Rakete) (zerlegte sich bei Aufprall auf ein Hindernis in zielsuchende Energieprojektile)
  • Megageschoss (zielsuchende Rakete mit enormer Zerstörungskraft)

Technik

Volle Bewegungsfreiheit (360 Grad), wenn auch nur innerhalb der Stollen und Kammern, hohe Geschwindigkeit und wegweisende grafische Features machten Descent 1 zu einem Meilenstein in der Ära der dreidimensionalen Computerspiele. Viele Ereignisse wurden durch versteckte Schalter gesteuert und liefen nach ihrer Auslösung unabhängig von Aktionen des Spielers ab. So gab es in Descent 1 zahlreiche Stellen, an denen Roboter aus der Wand drangen und angriffen, sobald sich der Spieler an einer definierten Stelle vorbei bewegte. Anders als in vergleichbaren Spielen waren die Gegner nicht nur zweidimensionale Sprites, sondern dreidimensionale Objekte, wodurch sie wesentlich realistischer wirkten. Die Steuerung der feindlichen Roboter war sehr ausgefeilt und auch anderen Spielen in diesem Bereich weit überlegen. Trotzdem - oder vielleicht gerade deswegen - blieb Descent im Vergleich zu den populären 3D-Shootern, in denen man sich auf zwei Achsen bewegte, ein Nischendasein und einer vergleichsweise geringen Anzahl an Fans vorbehalten, die mit der dazumal und teilweise auch noch heute desorientierenden Bewegungsfreiheit und der entsprechend komplexeren Steuerung umzugehen wussten.

Systemanforderungen (PC)

Die Systemanforderungen waren eine mit 66 Megahertz getaktete i486-CPU und 4 MB Arbeitsspeicher. Bei hoch eingestelltem Detailgrad war Descent 1 aber erst mit den damals neuen Pentium-Prozessoren und 8 MB RAM flüssig spielbar

Mehrspieler

Mehrspieler: Es konnten zwei Spieler per Modem oder bis zu acht Spieler im Netzwerk spielen. Spielen über das Internet war nur indirekt mithilfe zusätzlicher Programme (z.B. KALI oder KAHN) möglich.

Es wurden folgende Spielmodi unterstützt:

  • Kooperativ (maximal 4 Spieler)
  • Anarchy (jeder gegen jeden bis eine bestimmte Menge an Abschüssen oder ein Zeitlimit erreicht wurde - heute eher bekannt als Deathmatch)
  • Capture the Flag: Hier muss die gegnerische Flagge eingesammelt und zu einem bestimmten Bereich im Level gebracht werden. Die Implementierung war allerdings wegen des Fehlens einiger wichtiger Details unausgereift.

Verfügbarkeit

Descent war auf folgenden Systemen erhältlich:

Dank der zur damaligen Zeit überlegenen Technik der PlayStation und der großen Kapazität der von ihr verwendeten Datenträger war es möglich, Videos in die PlayStation-Fassung zu integrieren, die in der PC Version fehlten.

Descent 2 (Descent Maximum)

Descent 2 erschien 1996 unter dem gleichen Label. Entwicklungsbasis war wieder DOS. Über einen Patch ließ sich Descent 2 auch unter Windows 95 und Windows 98 mit DirectX 2.0 spielen. Spätere Windows-Versionen wurden jedoch offiziell nicht mehr unterstützt. Es gab aber einige inoffizielle Modifikationen, wie z.B. D2X-W32. Zudem gab es mehrere für 3D-Grafikkarten speziell angepassten Versionen, welche die Texturen glätteten, die Grafikeffekte verbesserte und z.T. eine deutlich höhere Framerate erzielten. Vor allem die 3Dfx Voodoo-Version war damals eine Sensation. Eine Erweiterung namens "Vertigo" mit zusätzlichen Levels, neuen Robotern und einem neuen Multiplayer-Spielmodus wurde einige Zeit nach dem Release von Descent 2 ebenfalls herausgegeben.

Handlung

Der Plot entsprach weitgehend dem Vorgänger. Wiederum galt es, ein Raumschiff durch dieses Mal 24 Level (+6 Secret Levels) zu navigieren und dabei feindliche Roboter zu bekämpfen. Der Unterschied zu Descent 1 bestand vor allem in neuen, noch intelligenter agierenden Gegnern, die erstens je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad unterschiedlich agierten (Wache, Folgen, Versteck und Beschuss, Verstärkung holen) und zweitens teilweise auf mehrere Waffensysteme zurückgreifen konnten. Neu war außerdem der Guide-Bot, ein kleiner Helfer, der den Spieler bei der Navigation durch die deutlich größeren labyrinthischen Stollensysteme führte. Ebenfalls neu war der Thief-Bot – ein schneller feindlicher Roboter, der dem Spieler immer die gerade wichtigsten Ausrüstungsgegenstände entwendete. Außerdem wurden neue Waffen eingeführt, die, wenn man sie weise einsetzte, einen deutlichen Vorteil besaßen. Nützliche neue Ausrüstungsgegenstände waren Scheinwerfer, Nachbrenner (zur deutlich höheren Beschleunigung auf Kosten drastischen Energieverbrauchs) sowie einem Konverter (um Energie von den Waffensystemen auf die Schilde zu transferieren). Die Boss-Robots konnten sich - wie schon die Boss-Robots im ersten Teil - durch Teleportation im ihnen zugewiesenen Bereich willkürlich bewegen sodass leichtsinnige oder unerfahrene Spieler eine geringe Chance auf ein Fortkommen hatten. Die Übermacht war, je nach Schwierigkeitsgrad, erdrückend. Neu waren auch Kraftfelder, die Texturen wurden zudem stark verbessert, wie z.B. die animierten Texturen wie bewegtes Wasser und Lava. Die zu lösenden Rätselaufgaben waren wesentlich knackiger als in Descent 1.

Waffen

Folgende Waffen sind im Spiel enthalten (exakt die Hälfte davon war bereits in Descent 1 vorhanden):

Primärwaffen:

  • Laser, in vier Stufen sowie parallel dazu auf Quad-Laser (Vierfach- statts dem Standard Zweifachschuss) aufrüstbar
  • Superlaser, zwei weitere Ausbaustufen vom Laser, ebenfalls Quad-Laser-kompatibel
  • Vulkankanone
  • Gaußgewehr
  • Streufeuerkanone
  • Helixkanone
  • Plasmakanone
  • Phönixkanone (Energiewaffe, enormer Energieverbrauch, Projektile prallten bis zu zweimal von Hindernissen ab, was indirekte Schüsse ermöglichte)
  • Fusionskanone
  • Omegakanone (zielsuchende Energiewaffe für den Nahbereich)

Sekundärwaffen:

  • Erschütterungsrakete
  • Blendrakete (erzeugt einen blendenden Lichtblitz, richtet aber nur geringen Schaden an)
  • Zielpeilrakete
  • Fernlenkrakete (vom Spieler steuerbare Rakete, die in zielsuchenden Modus geschaltet werden konnte)
  • Annäherungsmine
  • Intelligente Mine (zerlegte sich bei Annäherung in zielsuchende Projektile)
  • Intelligente Rakete (analog Intelligente Mine)
  • Quecksilberrakete (enorm schnelle Rakete mit hoher Zerstörungskraft)
  • Mega-Rakete
  • Erdbeben-Rakete (zielsuchende Rakete mit massiver Zerstörungskraft; zerlegte sich bei Aufprall auf ein Hindernis in mehrere ballistische Projektile mit einer Mega-Rakete vergleichbarer Explosionsstärke)

Technik

Nachdem im Erscheinungsjahr von Descent 2 die ersten 3D-Beschleuniger auf dem Markt erschienen, veröffentlichte Interplay/Parallax eine Reihe von Patches, die die neuen Möglichkeiten unterstützten. Besonders erwähnenswert ist die 3dfx-Version von Descent 2, die die Programmierschnittstelle Glide der Firma 3dfx unterstützte und auf Grafikkarten der Typen Voodoo 1-5 und Banshee lauffähig war. Dadurch erreichte das Spiel eine für seine Zeit hervorragende Darstellungsqualität.

Systemanforderungen (PC)

Als Mindestanforderung galten eine mit 66 Megahertz getaktete Pentium CPU und 16 MB RAM, es lief aber auch auf 80486er Computern in niedrigster Qualitätsstufe. Bei der Grafikkarte gab es zum Erscheinungszeitpunkt des Spiels noch keine besonderen Anforderungen.

Mehrspieler

Die in Descent 1 vorhandenen Modi waren auch in Descent 2 vorhanden, wurden aber durch einen neuen Spielmodus "Capture The Flag", sowie vielen weiteren Konfigurationsmöglichkeiten erweitert. Mit der Vertigo-Spielerweiterung zu Descent 2 erhielt man noch einen weiteren, interessanten Spielmodus, der sich "Hoard" nannte. Hier verlor man eine grüne Energiekugel, wenn man abgeschossen wurde. Diese Kugeln konnten dann von den anderen Spielern eingesammelt und in einen Zielbereich gebracht werden. Je mehr Kugeln man einsammelte, bevor man damit ins Ziel flog, desto höher war die Prämie, die man erhielt - aber natürlich auch das Risiko, selber abgeschossen zu werden und alle Kugeln an den Kontrahenten abzugeben.

Verfügbarkeit

Descent 2 war auf folgenden Systemen erhältlich:

Die PC- und die PlayStation-Versionen besitzen unterschiedliche Level. Die Gegner, Waffen etc. sind jedoch identisch.

Descent 2 : Vertigo Mission

Vertigo Mission ist ein Addon für Descent 2 welches in "Descent 1+2 - The Definitive Collection" enthalten war. Neben neuen Levels gibt es zusätzlich neue Gegner. Zusätzlich waren in der "The Definitive Collection" neue Maps für Descent 1 welche unter dem Motto "Levels of the World" veröffentlicht wurden, die an einem Contest entstanden sind.

Descent 3

Descent 3 erschien 1999 für den PC und wurde, nachdem sich die Firma Parallax Software zur Diversifizierung in mehrere Geschäftsfelder in 2 Firmen trennte (Outrage Entertainment und Volition, Inc), von Outrage Entertainment weiterentwickelt.

Handlung

Descent 3 setzt die Handlung dort fort, wo sie in Descent 2 endete: Nach einem Reaktorschaden an ihrem Schiff, der Sie manövrierunfähig machte, wodurch Sie in eine Sonne zu stürzen drohten, werden Sie knapp gerettet. Es stellt sich heraus, dass der Reaktorschaden gezielt von ihrem früheren Arbeitgeber, der PTMC, ausgelöst worden ist. Es wird außerdem klar, dass die PTMC die mit einem Computervirus verseuchten Roboter für ihre eigene Zwecke missbraucht, nämlich um die Weltherrschaft an sich zu reißen. Sie schließen sich einer Rebellion an, die gegen die PTMC vorgeht und versucht die Wahrheit ans Licht zu bringen und die Bevölkerung zu warnen. Natürlich versucht die PTMC dies mit allen Mitteln zu verhindern. Neben neuen Waffen und den aus den Vorgängern bekannten simplen Schalterrätseln hat man diesmal auch komplexere Aufgaben zu erfüllen, wie z.B. geheime Unterlagen aus einem Forschungslabor zu stehlen oder einen Forscher aus einem Gefängnis zu befreien. Descent 3 unterstützt dies durch ausgefeilte, gescriptete Abläufe, wie sie bei Erscheinen des Spiels Stand der Technik sind. Neu ist auch die Verfügbarkeit von drei verschiedenen Schiffstypen, von denen zwei erst im Verlauf des Spiels zu erhalten waren.

Waffen

Folgende Waffen sind im Spiel enthalten:

Primärwaffen:

  • Die Vulcan- und Gaußkanone werden von der Vauss-Kanone ersetzt. Sie vereint die Vorzüge beider Waffen zum Preis einer stark verringerten Feuerrate.
  • Die Projektilkanone ("mass driver") ist eine sehr starke Waffe mit geringer Feuerrate; der Vergrößerungsmodus macht sie für Scharfschützen geeignet.
  • Der Flammenwerfer versprüht Napalm, das sowohl Gegner als auch den Schützen selbst in Brand setzen kann, falls er nicht aufpaßt.
  • Die EMD-Kanone ist eine schnell feuernde Waffe mit geringer Zerstörungskraft, die in begrenztem Maß zielsuchende Projekte abfeuert und sehr viel Energie verbraucht.
  • Die Mikrowellen-Kanone ist eine schnell feuernde, aber träge Waffe, die vor allem der Desorientierung des Gegners dient.
  • Die Omega-Kanone ist eine Waffe für den Nahbereich, die die Schilde des Gegners leert und die eigenen Schilde auffüllt. Leider ist die Wirkung nicht mit der aus Descent 2 vergleichbar, so dass es eine sehr schwierig zu handhabende Waffe ist.
  • Die Streufeuer-, Helix- und Phönixkanonen gibt es in Descent 3 nicht mehr.

Sekundärwaffen:

  • Die Fragment-Rakete zerplatzt bei Aufprall in viele kleine, explosive Bruchstücke und ist vor allem für eng begrenzte Räume geeignet, wo ihre Schrapnells hohen Schaden anrichten.
  • Der Mörser ist eine wirkungsvolle Bombe, die solange von Hindernissen abprallt, bis ihr Zünder aktiv wird oder sie einen Gegner trifft.
  • Die Napalm-Rakete versprüht bei Aufprall brennendes Napalm. Sie ist vor allem in engen begrenzten Umgebungen wirkungsvoll. Ein direkter Treffer führt immer zur vollständigen Zerstörung des getroffenen Schiffes.
  • Die Zyklon-Rakete verschießt bei Aufprall kleinere, zielsuchende Projektile.
  • Die Mega-Rakete ist wie bei den Vorgängern ein zielsuchendes, aber träges Projektil von hoher Zerstörungskraft.
  • Die Black Shark-Rakete ist eine extrem wirkungsvolle Waffe; sie erzeugt bei Aufprall ein kleines schwarzes Loch, das alles in seiner Umgebung aufsaugt - inklusive des Schützen, wenn er unvorsichtig ist.
  • Blend-, Quecksilber- und Erdbeben-Raketen sind in Descent 3 nicht mehr vorhanden, und die Kontaktmine wurde zu einer Abwehrmaßnahme. Die Intelligente Mine gibt es in Descent 3 ebenfalls nicht mehr.

In Descent 3 wurden als dritte Waffenkategorie Gegenmaßnahmen eingeführt. Diese finden neben dem Einzelspieler vor allem bei taktischen Mehrspielervarianten wie CTF und Entropy Verwendung, wo strategisch wichtige Bereiche vermint werden können. In normalen Mehrspieler-Matches bleibt in der Regel für den Einsatz von Abwehrmaßnahmen in der Hitze des Gefechts nicht genügend Zeit.

  • Die "Bouncing Betty" ist eine durch den Raum springende Kugel, die bei jedem Aufprall auf ein Hindernis ihre Geschwindigkeit erhöht, bis sie wild durch den Raum schießt, und anschließend explodiert. Es handelt sich um eine zufallsgesteuerte Waffe von eher geringem Nutzen.
  • Die Kontaktmine verfolgt einen Gegner und explodiert, wenn sie ihn berührt. Der Nachteil der Kontaktmine ist ihre geringe Geschwindigkeit, die es den Gegnern möglich macht, vor ihr zu flüchten oder sie durch Beschuss zu zerstören.
  • Der Gunboy ist eine stationäre Kanone, die alle Gegner in Reichweite unter Beschuss nimmt. Insbesondere in CTF- und Entropy-Spielen ist sie ein nützlicher Ausrüstungsgegenstand.
  • Köder ("chaff") dienen dazu, zielsuchende Raketen auf sich zu ziehen und so den Spieler zu schützen.

Wie in den anderen Spielen der Serie gibt es auch in Descent 3 außerdem eine Leuchtrakete, mit der die unmittelbare Umgebung erhellt werden kann. Sie ist in Descent 3 erstmals unbegrenzt einsetzbar, richtet jedoch - wie bei den Vorgängern auch - nur sehr geringen Schaden an.

Technik

Die komplett neu entwickelte Fusion Engine war mit der eingesetzten Portal-Technik auf der Höhe der Zeit und erlaubte, neben den Innenbereichen auch Außengelände ohne zusätzliche Ladezeiten darzustellen. Sie ermöglichte ein stark verbessertes physikalisches Verhalten von Objekten. In Punkto Beleuchtung und Effekte bot die Fusion Grafikengine inklusive prozeduraler Texturen (die man heute mit Shadern realisieren würde) alles, was technisch möglich war - auch Spiegeleffekte, Feuer, Rauch, Nebel, selbst Wettereffekte waren vorhanden. Deshalb wirkt Descent 3 auch heute (2006) noch grafisch sehr aktuell - und benötigt auch Hardware ab der Geforce 4/Radeon 8500-Generation, um wirklich alle Ihre Möglichkeiten voll ausschöpfen zu können.

Für Descent 3 wurden neben einigen alten Bekannten aus Descent 1 und 2 viele neue Roboter entwickelt. In Descent 3 wirken sie aufgrund der verbesserten Grafik echter und agieren nochmals intelligenter als in den Vorgängern.

Mit EAX und A3D wird die Klangerzeugung per Hardware unterstützt, wodurch die Klangqualität weiter gesteigert wird.

Systemanforderungen (PC)

  • 586er (mind.) / Pentium 300 (empf.)
  • Windows 95/98/Me/XP
  • 4x CD-ROM Laufwerk
  • 32 MB RAM (mind.) / 64 MB RAM (empf.)
  • Grafikkarte mit 3D-Beschleuniger und 4MB RAM
  • DirectX 6-kompatible Soundkarte

Descent 3 erschien auch für den Mac.

Mehrspieler

Descent 3 unterstützt alle aus Descent 1 und 2 bekannten Modi, wobei der CTF-Modus diesmal vollständig implementiert wurde.

Zusätzlich bietet Descent 3 noch den Spielmodus Entropy - eine sehr ausgefallene Variante eines Teamspiels, in dem jedes Team einige spezielle Räume bewachen muss, in denen wichtige Ressourcen für das Spiel produziert werden, und versucht, die entsprechenden Räume des gegnerischen Teams zu erobern. Die genauen Spielregeln sind vergleichsweise kompliziert, wenn auch zu meistern, und ein Entropy-Match erfordert hohe taktische Disziplin und fliegerisches Können, um erfolgreich abzuschneiden.

Descent 3 : Mercenary

Bei Descent 3 : Mercenary handelt es sich um ein Add-On für Descent 3: Hier wird das Spiel aus der Perspektive der PTMC gespielt und es geht darum, die (bösen) Pläne von deren Vorsitzenden Dravis in die Tat umzusetzen. Das Schiff, welches der Spieler steuert, ist allerdings nicht mehr ein Pyro GL Schiff sondern ein Black Pyro GX im Stile von Descent 1 und 2.

Das Add-On ist ca. ein Jahr nach dem Hauptspiel erschienen und ist auch in der Descent Compilation : Venture Pack (Descent 1-3 + Mercenary) oder gebündelt mit Descent 3 verfügbar.

Descent heute

Es gibt bis heute immer noch eine intakte Online-Multiplayer-Community. Die namhaftesten Sammelpunkte sind dabei das deutsche Descentforum.de (hier geht es in erster Linie um Descent 3) und die englischsprachigen Planet Descent und Descent BB. Auch ein spezielles Spielepaket namens "Descent - Venture Pack" wurde veröffentlicht, welches die Descent-Teile 1-3 und das Add-On: Mercenary beinhaltet und das immer noch kommerziell erhältlich ist.

Die geplante Fortsetzung: Descent 4 wurde 2001 eingestellt. Regelmäßig auftauchende Fan-Projekte zur Wiederbelebung von Descent oder Neu-Entwicklung einer Descent-Variante sind genauso regelmäßig wieder von der Bildfläche verschwunden. Die letzten zwei Projekte (Stand 2005) sind eine komplette Neuentwicklung mit dem Namen Core Decision und eine Into Cerberon getaufte Modifikation für Doom 3.

Daneben gab es als Open Source-Gemeinschaftsprojekte D1X und D2X die Umstellung von Descent 1 und Descent 2 auf einen OpenGL-Renderer. Diese Projekte waren einigermaßen erfolgreich und führten zu unter MS Windows, Linux und MAC OS spielbaren Versionen von Descent 1 und 2. Mangels anhaltenden Interesses stagnierte jedoch die Fortführung dieser Projekte, sodass zahlreiche mehr oder weniger störende Fehler in den Programmen enthalten sind.

Eine wegen dieses Missstandes entstandene Zweigentwicklung namens D2X-XL hat inzwischen zu einer sehr stabilen Descent 2-Variante für Windows, Linux und Mac OS X geführt. Sie bietet zahlreiche Korrekturen, Verbesserungen und Erweiterungen des Originalspiels, aber auch die Möglichkeit, dessen 'Look & Feel' originalgetreu wiederzugeben; dazu können auch Descent 1-Missionen mit Ihr gespielt werden. D2X-XL kann überdies frei lokalisiert werden und gibt es bereits in einer deutschen Übersetzung.

Neben D2X-XL hat sich ein weiteres Projekt mit dem Namen DXX-Rebirth entwickelt. Es führt die D1X und D2X Projekte weiter und versucht ein möglichst originalgetreues Spielgefühl und eine klassische Atmosphäre zu erhalten. DXX-Rebirth läuft unter Linux und MS Windows.

Sowohl für Descent 1 und 2 als auch für Descent 3 gibt es auch heute noch etliche Hilfsprogramme. Besonders erwähnenswert sind die Level-Editoren DLE-XP (Descent 1 und 2) und D3Edit (Descent 3), die immer noch von Fans unentgeltlich gepflegt und weiterentwickelt werden.

Ähnliche Spiele

  • Das Computerspiel "Forsaken" besitzt viele Spielelemente von Descent, wie das freie Fliegen in Korridoren oder das Aufsammeln von neuen Waffen.
  • Das Computerspiel "Descent to Undermountain" verwendet die Descent-3D-Engine, hat storymässig aber nichts gemeinsam.
  • Das Computerspiel "Descent: FreeSpace" von Volition, Inc. hat weder Story- noch grafisch was mit Descent zu tun, obwohl es von Volition, Inc. stammt, die den zweiten Tochterzweig der ehemaligen Parallax-Firma bildeten. Das Spiel sollte eigentlich nur "FreeSpace" heissen, wegen Problemen mit dem bereits eingetragenen Warenzeichen jedoch hat man "Descent" vorangestellt. In Europa hat man das Spiel "Conflict: FreeSpace" genannt. Der Nachfolger "FreeSpace 2" kommt weltweit ohne vorangestellte Moniker aus.

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