Gated Community
Als Gated Community oder auch geschlossene Wohnanlage bezeichnet man ein Siedlungszentrum wohlhabender Bürger, das durch Sicherheitseinrichtungen - wie Alarmanlagen, Zäune, Sicherheitspersonal - von der übrigen Gesellschaft separiert ist. Diese Anlagen ähneln dabei den klassischen Ghettos in der Art, dass eine Segregation auf Basis des sozialen Stands und möglicher Unterschiede in Kultur, Hautfarbe, Religion oder Abstammung geschieht. Diese Sonderform eines Ghettos ist jedoch nur selten historisch gewachsen, sondern wird meist außerhalb der Städte neu gebaut. Zielgruppe solcher Anlagen sind Wohlhabende, die meistens aus guten Gegenden der Städte kommen, in denen sie sich nicht mehr sicher fühlen.

Beispiele für hierfür sind in Ländern zu finden, in denen es erhebliche Unterschiede in einzelnen Bevölkerungsschichten gibt, wie z.B. in Südafrika, Brasilien, Argentinien oder anderen ehemaligen Kolonialstaaten zwischen der weißen Minderheit und den Ureinwohnern. Aber auch in den Vereinigten Staaten von Amerika, Südostasien und Europa sind solche gesicherten Wohnanlagen vorhanden.
Ein weiteres Merkmal geschlossener Wohnanlagen ist die Vereinheitlichung der eigenen Gemeinschaft, die durch harte Regeln - wie das einheitliche und gepflegte Aussehen der Häuser und Gärten - stabilisiert wird. Bewohner der Anlagen, die sich nicht an solche Regeln halten oder anderweitig negativ auffallen, müssen damit rechnen aus der Gemeinschaft ausgegrenzt bzw. aus der Anlage ausgeschlossen zu werden.
Synonyme
- "condomínios fechados" und "condomínios exclusivos" in Brasilien
- "barrios cerrados" und "barrios privados" in Venezuela und Argentinien
Eine Sonderform sind die Country Clubs, die ursprünglich allein der sportlichen Betätigung wohlhabender Bürger dienten, heute aber meist geschlossene Wohnanlagen in Außenbezirken von Städten mit besonders großen Grundstücken und exklusiven Sportanlagen sind.