Der Genossenschaftsverband Bayern e. V. (GVB) ist Dienstleister und gesetzlicher Prüfungsverband der bayerischen Genossenschaftsorganisation. Sein Hauptsitz ist München. Der GVB ist Teil des genossenschaftlichen Finanzverbunds.
Genossenschaftsverband Bayern e. V. (GVB) | |
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Rechtsform | Eingetragener Verein |
Gründung | 1893 in München |
Sitz | München |
Zweck | Bildung, Prüfung, Beratung und Interessensvertretung der Bayerischen Genossenschaften |
Präsident | Stephan Götzl (zurzeit ruht das Amt)[1] |
Vorstand | Alexander Büchel |
Ehemalige Vorstände | Michael Horlacher, Hellmut Horlacher |
Mitarbeiter | 496 |
Mitglieder | 1167 (2021) |
Website | www.gv-bayern.de |
Aufgaben
Der Verband hat im Speziellen vier Aufgaben:
- Prüfen: Die genossenschaftliche Prüfung fördert die Genossenschaften und stellt den Schutz ihrer Mitglieder und Geschäftspartner sicher.
- Beraten: Der GVB berät und betreut seine mehrheitlich bayerischen Mitglieder in rechtlichen, steuerlichen, personellen und organisatorischen Fragen.
- Bilden: Zu Bildungs- und Schulungszwecken der Mitgliedsgenossenschaften bietet der GVB in seinen Bildungseinrichtungen Programme zur Aus- und Weiterbildung an.
- Interessen vertreten: Die Interessenvertretung des GVB ist die Grundlage für die erfolgreiche Durchsetzung der Mitgliederbelange in der Politik.
Zur besseren Durchführung ihrer Aufgaben und zur Vermeidung der Einführung einer staatlichen Aufsicht schlossen sich einzelne Genossenschaften schon früh zu Genossenschaftsverbänden zusammen. Heute ist die Mitgliedschaft in einem Verband Pflicht. Der Verband hat die Rechtsform eines eingetragenen Vereins.
Geschichte
Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts schlossen sich erste Genossenschaften nach den Prinzipien Selbsthilfe, Selbstverantwortung, Selbstverwaltung und dem Identitätsprinzip, die auf Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen zurückgehen, zusammen.
- 1862 wird mit dem „Münchner Darlehens-Verein (mit Solidarhaft)“ die älteste gewerbliche Kreditgenossenschaft Bayerns gegründet.
- 1922 kommt es zur Fusion der 1867, 1900 und 1902 gegründeten gewerblichen Landesverbände zum "Bayerischen Genossenschaftsverband e.V."
- 1946 kommt es zur Umfirmierung des Bayerischen Landesverbandes in den "Bayerischen Raiffeisenverband e.V."
- 1989 fusionieren schließlich der Bayerische Raiffeisenverband e.V. und der Bayerische Genossenschaftsverband e.V. zum "Genossenschaftsverband Bayern (Raiffeisen/Schulze-Delitzsch) e.V." mit Sitz in München.
GVB heute
Der GVB beschäftigte Anfang 2015 496 hauptamtliche Mitarbeiter, davon 233 in den verschiedenen Fachabteilungen in seiner Niederlassung in München sowie 263 Prüfer im Außendienst.
Der GVB betreut derzeit 1.294 genossenschaftliche Unternehmen mit insgesamt rund 2,9 Millionen Mitgliedern. Darunter sind 281 Volksbanken und Raiffeisenbanken mit einer Bilanzsumme von 141,0 Milliarden Euro, 750 Raiffeisen-Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften und genossenschaftliche Unternehmen, 213 gewerbliche Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften sowie 51 weitere Unternehmen und Zentralen. (Stand: Januar 2015)
Zur Verwirklichung von gesellschaftlichem und bildungspolitischem Engagement sind weitere Einrichtungen des GVB: die ABG GmbH, das Hotel am Badersee in Grainau, die Raiffeisen/Schulze-Delitzsch Stiftung bayerischer Genossenschaften und der Historische Verein bayerischer Genossenschaften e.V.
Vorstand
- Ehrenamtlicher Vorsitzender des Verbandsrates: Konrad Irtel (seit 2008)
- Vorstandsvorsitzender und Verbandspräsident: Stephan Götzl (seit 2005)[1]
- Mitglied des Vorstands: Alexander Büchel (seit 2012)
Personen
- Michael Horlacher, Direktor des Bayerischen Raiffeisenverbandes ab 1945
- Hellmut Horlacher, Präsident des Bayerischen Raiffeisenverbandes ab 1971
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Götzl lässt sein Amt als Vorstand ruhen, abgerufen am 27. Mai 2015