Der Tierpark Berlin - Friedrichsfelde im Bezirk Lichtenberg ist einer der beiden Zoologischen Gärten in Berlin und mit 160 Hektar Fläche der größte Landschaftstiergarten in Europa.
Adresse des Tierparks: |
Tierpark Berlin-Friedrichsfelde |
Am Tierpark 125 |
10319 Berlin |
Der Tierpark ist mit der Tram sowie der U-Bahn-Linie U5 erreichbar, genaue Anfahrtspläne kann man der offiziellen Webseite entnehmen. Ein zusätzlicher Service für Besucher ist die Bollerwagenausleihe und die kostenfreie Ausleihmöglichkeit von Rollstühlen.
Geschichte
Seine Entstehung verdankt der Tierpark Berlin der Zementierung der Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Zoologische Garten lag im britischen Sektor Berlins, daher fehlte der Hauptstadt der DDR eine eigene zoologische Einrichtung.
Gegründet wurde der Tierpark Berlin mit dem Berliner Magistratsbeschluss vom 27. August 1954. Die Grundsteinlegung erfolgte am 30. November 1954. Erbaut wurde der Tierpark in den Frühlingsmonaten 1955 von Aufbauhelfern aus Berlin und Umgebung. Eröffnet wurde der Tierpark am 2. Juli 1955 durch den Staatspräsidenten der DDR, Wilhelm Pieck.
Damals konnten ca. 400 Tiere besichtigt werden, bis heute wuchs der Bestand über 10.000 Tiere und über 1.000 Arten. Bereits in der Aufbauphase übernahm Heinrich Dathe, der spätere langjährige Direktor, die Leitung des Tierparks, die er bis zu seiner Zwangspensionierung 1990 innehatte.
Als Basis für den Aufbau des Tierparks diente der von P.J. Lenné 1821 gestaltete Landschaftspark auf dem Parkgelände des Schlosses Friedrichsfelde. In den Folgejahren wurde der Tierpark kontinuierlich erweitert. Die Felsenanlagen für Bären und die großen Freisichtgehege machten den Anfang. In jenen Anfangsjahren wurde der Charakter des Tierparks als weitläufige Parkanlagen mit zoologischem Anspruch geprägt.
1958 wurde der Wirtschaftshof des Tierpaks ausgebaut. Im selben Jahr erhielt der Tierpark einen besonderen Bewohner, die Panda-Bärin Chi-Chi. Die Inbetriebnahme des Heizhauses fiel in das Jahr 1961. Mit der Eröffnung des Alfred-Brehm-Hauses und der Cafeteria im Jahr 1963 war die Topographie des Tierparkes weitesgehend festgelegt. Erst mit dem Bau des Dickhäuterhaus, das 1989 fertiggestellt wurde und mit der Erschließung weiterer Tierparkflächen für den Besucher ab Mitte der 1990er Jahre musste der Lageplan grundlegend überarbeitet werden.
1969 wurde das Verwaltungsgebäude fertiggestellt.
In den 70er Jahren bekam der Tierpark einen eigenen U-Bahn-Anschluss durch die damalige Linie E, heute U5.
1974 wurde der Karl-Förster-Garten eröffnet.
Der heutige Haupteingang am Bärenschaufenster wurde 1976 eröffnet.
Tieranlagen
Bärenschaufenster 1958 Eisebärenanlage 1957 fertigetellt, das Schwimmbecken fasst 2000 m³ Wasser Haupteingang Bärenschaufenster 1976
Streichelzoo Haustieranlagen
Alfred-Brehm-Haus inkl. Tropenhalle und Greifvogelvoliere - zeitgleich mit der Cafeteria, die damals in der Mitte des Parks lag, im Jahr 1963 eröffnet. - Das Alfred-Brehm-Haus umfasst eine Fläche von 5300 m³ - 16 m hohe Tropenhalle - 2 Felsenanlagen im Haus Vogelvitrinen
An der Rückseite des Nordostflügels Greifvogelvoliere 60m lang und 9 m hoch max Breite 33 m - 1965
Gepardenanlage
Dickhäuter-/Elefantenhaus
Giraffenhaus
Affenhaus keine Haltung von Menschenaffen mehr
Gebirgstieranlagen
Cafeteria - Aquarien
Gibbon-Freianlage 1969
Reptilien-/Krokodilhaus
Schlangenfarm
Winterunterkunft für Riesenschildkröten
Seltene Pflanzen im Tierpark
Schloss Friedrichsfelde
Der historische Teil des Tierparks wird durch das Schloss Friedrichsfelde und seine Gartenanlagen bestimmt. Der von P.J. Lenné 1821 gestaltete Landschaftspark wurde weitestgehend erhalten und den Bedingungen eines zoologischen Landschaftsparkes angepasst, denn - und darin liegt der besondere Reiz - der Berliner Tierpark ist vor allem ein Park. Breite Alleen, möglichste naturbelassene Waldbestände und großzügige Tieranlagen, die oft nur durch Wassergräben vom Besucher getrennt sind, prägen vor allem den alten Teil des Tierparks. Teich- und Wiesenanlagen erweitern die Vielfalt des Parks. Für die Wiederherstellung des barocken Parks am Schloß wurden historische Pläne als Vorlage genutzt. Insbeondere den Wassergräben und den damit verbundenen tierhalterischen Möglichkeiten galt beim weiteren Ausbau ein besonderes Interesse.
Das Schloss selbst wurde bereits 1695 als Schloss Rosenfelde im Auftrag des kurbrandenburgischen Marinedirektors Benjamin Raule erbaut. 1719 ließ Albrecht Friedrich, als neuer Besitzer, das Schloß von dem Berliner Schloßbaumeister Martin Böhme vergrößern und - dem Zeitgeschmack angemessen - prächtiger ausstatten. Dabei wurde das schloß auf beiden Seiten um je drei Achsen erweitert. Die heutigen Dreiecksgiebel, sowie die Form des Mansarddachs sind Veränderungen aus dem frühen 19. Jahrhundert. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand das Schloss jahrelang vernachlässigt leer und wurde zwischenzeitlich als Schulungsheim genutzt. Erst mit der Erschließung des Geländes für den Tierpark fand sich eine notdürftige Verwendung für das marode Gebäude als Stallanlage. Obwohl das Schloss ursprünglich wegen des schlechten baulichen Zustandes abgerissen werden sollte, wurde der Bau ab 1970 saniert. Nur wenig blieb von der alten Inneneinrichtung, so zum Beispiel die reich geschnitzte Treppe und der stuckierte Festsaal von 1785. Die restlichen Räume wurden mit Einrichtungsstücken aus anderen Schlössern und Gutshäusern ausgestattet. Das Schloß wurde im Jahr 1981 erstmals wieder für Besucher eröffnet und gehört heute zur Stiftung Stadtmuseum Berlin. Es wird in regelmäßigen Abständen für Konzertveranstaltungen genutzt.
Statistik
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* Über die Sommermonate 2004 war die U-Bahn-Linie 5 gesperrt, damit war eine wichtige Verkehrsverbindung zum Tierpark unterbrochen.
Zuchterfolge
1979 erstmalig außerhalb ihrer Heimat Moschusochsen gezüchtet
1969 schlüpfte der erste Darwin-Strauß
eine Auswahl aus dem Jahr 2004:
Stachelschwein-Zwillinge: | 21. Juni 2004 |
südamerikanischer Waldhund: | 6. März 2004 |
Amurleopardennachwuchs im Alfred-Brehm-Haus: |
April 2004 |
Habichtskäuze: | 6. Mai 2004 |
Panzernashorn: | 1. März 2004 |
Zuchtbücher
Einleitung + Liste
Afrikanische Wildesel Asiatische Halbesel Quelle:Tiergärten. Tourist-Führer; Leipzig/Berlin 1985
Mediale Präsenz
Erich Schmitt Heinz Rammelt Bummi >>> Giraffe
Die Radiosendung „Im Tierpark belauscht“ anfangs mit Hildegard Kapitza, dann mit Karin Rohn und die Fernsehsendung „Zoo Teletreff“ steigerten den Bekanntheitsgrad und die Beliebtheit des Tierparks und des Direktors sehr. Die Querelen um eine eventuelle Schließung und die Zwangspensionierung Heinrich Dathes stießen nicht nur bei Berlinern auf heftige Proteste.
Briefmarken
Besonderheiten
Als einziger Zoo in Deutschland hält der Tierpark Berlin je eine Zuchtgruppe Asiatischer und Afrikanischer Elefanten. Rund um das gewaltige, 1989 eröffnete "Dickhäuterhaus" mit einer Fläche von 6000 m² sind jeweils zwei Außenanlagen (Bullen- und Herden-Gehege) für beide Elefantenarten angelegt.
Grundschule Matibi
Tierparkschule
Unterstützungsmöglichkeiten
Der Erhalt einer zoologischen Einrichtung kostet meist mehr Geld als er einbringt, darum ist auch der Tierpark Berlin bemüht, verschiedene Fördermöglichkeiten auszuschöpfen und greift auch gerne auf das Interesse seiner Besucher zurück, die ihre Verbundenheit mit dem Berliner Tierpark zeigen und diesen finanziell unterstützen wollen.
Eine der sich anbietenden Unterstützungsmöglichkeiten ist eine Mitgliedschaft im Förderverein des Tierparks. Die Gemeinschaft der Förderer des Tierparks Berlin-Friedrichsfelde e.V. besteht seit März 1956 und ist Gründungsmitglied der Gemeinschaft deutscher Zooförderer. Die Gemeinschaft setzt sich für den weiteren Ausbau des Tierparks, sowie den Umwelt- und Naturschutz ein. Mit den Beiträgen und Spenden der Mitglieder und Freunde des Vereins werden Anlagen und Gehege für die Tiere des Parks finanziert, bzw. unterstützt.
Die Übernahme einer Patenschaft ist die zweite sehr populäre Unterstützungform des Tierparks. Die Patenschaftsbeiträge helfen dabei, den Unterhalt und die Pflege des Patentieres zu sichern und sind zugleich eine Anerkennnng der Arbeit des Tierparks und seiner Mitarbeiter. Patenschaften können gleichermaßen von Privatpersonen, Unternehmen oder Organisationen übernommen werden.
Die Möglichkeit einer Spende ist eine weitere unkomplizierte Möglichkeit, Anerkennung zu zeigen. Nichtsdestotrotz lebt der Tierpark Berlin natürlich von und für seine Besucher. Jede verkaufte Eintrittskarte ist Beweis für die Notwendigkeit zweier zoologischer Gärten in der Hauptstadt.
Literatur
Schriftenreihen
- Wegweiser durch den Tierpark (Hg.: Tierpark Berlin) - erscheint jährlich
- Jahresbericht (Hg.: Tierpark Berlin) - erscheint jährlich
- Takin (Hg.: Gemeinschaft der Förderer des Tierparks) - erscheint zwei mal im Jahr
Einzelveröffentlichungen
- Dr. Berhard Blaszkiewitz: 50 Jahre Terpark Berlin. Eine Chronik in Bildern; Berlin 2005
- Heinrich Dathe: Lebenserinnerungen eines leidenschaftlichen Tiergärtners; München/Berlin 2001; ISBN 3733803132
- Heinrich Dathe: Im Tierpark belauscht; Wittenberg 1964
- Heinrich Dathe: Erlebnisse mit Zootieren; Wittenberg 1972
- Werner Synakiewicz: Tierpark Berlin. Die schönsten Geschichten; Berlin-Brandenburg 2005; ISBN 3814801385
- Heinrich Dathe (Texte), Ulla Zernicke (Fotos): Oase. Der Tierpark in Berlin: Wittenberg 1972
Dokumentationen
auf VHS
- Berliner Zoogeschichten. Tierpark Berlin-Friedrichsfelde, ???, 57 Min.
- Tierpark Berlin, 1995, 45 Min.; ASIN: B00004RP2R
- Tierpark Berlin, Sirius Video 19??, 60 Min.; ASIN: B00005LB0I
auf DVD
- Tierpark Berlin - 50 Jahre Tierpark; RBB Media GmbH 2005, 45 Min.
Siehe auch
Weblinks
- Tierpark Berlin - die offizielle Internetpräsenz des Berliner Tierparks
- Tierparkförderverein Berlin
- Schloss Friedrichsfelde