Quarz

gesteinsbildendes Mineral
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Quarz
Bergkristall
Bergkristall
Chemismus SiO2
Kristallsystem trigonal
Kristallklasse 32, trigonal-trapezoedrisch
Farbe farblos, weiß, alle Farben
Strichfarbe weiß
Härte 7
Dichte 2,65 g/cm3
Glanz Glas- oder Fettglanz
Opazität durchsichtig bis undurchsichtig
Bruch muschlig, spröde
Spaltbarkeit keine
Kristallhabitus prismatisch, mikrokristallin, auch amorph
häufige Kristallflächen
Zwillingsbildung ____
Kristalloptik
Brechungsindices no = 1,5442
ne = 1,5533
Doppelbrechung Δ = 0,0091
Pleochroismus ___
optische Orientierung positiv
Winkel/Dispersion
der optischen Achsen
öfter anomal mit 2vz ~ 0-10°
weitere Eigenschaften
chemisches Verhalten in HF löslich, Flüssigkeitseinschlüsse
ähnliche Minerale ____
Radioaktivität baut keine radioaktiven Elemente ins Kristallgitter ein
Magnetismus nicht magnetisch
besondere Kennzeichen Flüssigkeitseinschlüsse

Das Mineral Quarz ist eine der kristallinen Formen von Siliziumdioxid (SiO2), im Gegensatz zu Quarzglas, das aus dem gleichen Grundstoff in amorpher Form besteht. Der Quarz wird gelegentlich mit dem Kalzit verwechselt, kann jedoch durch seine größere Härte, die niedrigere Doppelbrechung und die Reaktion des Kalzits mit verdünnter Salzsäure leicht unterschieden werden.

Geschichte

Quarz war im Mittelalter eine Bezeichnung für das Bergwerk, sowie für alle Kristalle. Erst mit G. Agricola wurde der Begriff auf Bergkristalle eingeschränkt.

Varietäten

Verschiedene Mineralien und Halbedelsteine werden zu den Quarzen gerechnet. Sie bestehen alle hauptsächlich aus SiO2, haben aber Verunreinigungen durch z.B. Eisen, Mangan, Titan oder Eisenhydrate, welche verschiedene Färbungen hervorrufen. Zu den Quarzen zählen unter anderem folgende Varietäten:

Modifikationen

Die Modifikationen haben den selben Chemismus wie Quarz, der Gitterbau ist aber vollständig anders.

Bemerkenswerte Eigenschaften

Die piezoelektrische Eigenschaften des Quarzes machen ihn zu einem aus der Elektronik nicht mehr wegzudenkenden Baustein.

Eigenschaften des reinen geschmolzenen Quarzes (Informationen basiert auf dem Quartz Catalogue Q-7A der General Electric Company) Dichte: 2.203 g/cm3 Härte: 4.9 Dehnfestigkeit: 48.3 MPa Druckfestigkeit: > 1.1 GPa Massenmodul: ~37 GPa Starrheitsmodul: 31 GPa Poissonverhältnis: 0.16 Wärmeausdehnungkoeffizient: 5.5E-7 cm/(cm*K) (Durchschnitt von 20°C bis 320°C) Wärmeleitfähigkeit: 1.3 W/(m*K) Hitzekapazität: 45.3 J/mol Schmelzpunkt: ~1665°C elektrische Widerstandskraft : 1018 Ohm*m Dielektrizitätskonstante: 3.75 an 20°C 1 MHZ Dielektrische Verlustzahl: weniger als 0.0004 an 20°C 1 MHZ

Struktur

Der Quarz ist ein Gerüstsilikat das aus SiO4-Tetraeder besteht. Über die Sauerstoffatome in den Ecken entsteht die Bindung, indem sich jedes Siliziumatom vier halbe Sauerstoffatome teilt und damit den Ladungshaushalt ausgleicht.

Quellen/Vorkommen

Quarz ist ein sehr häufig vorkommendes Mineral, es macht 12% der Erdkruste aus. Quarz tritt häufig in magmatischen und metamorphen Gesteinen, sowie in Sandstein und Kreidekalken aus organischem Ursprung auf. Aufgrund seiner Verwitterungsbeständigkeit tritt er im Restschotter angereichert auf.


Bedeutung als Rohstoff

  • Bei der Wirbelschichtverbrennung wird Quarzsand mit der Luft verwirbelt, um den Verbrennungsvorgang zu optimieren, dieser verbessert die Wärmeübertragung.


Ungeeignet für Straßenschotter, da er zu hart ist, schlecht bindet und einen raschen Verschleiß bei den Autoreifen verursacht.


Literatur