Klotilde Gollwitzer-Meier

deutsche Ärztin und Physiologin
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Klothilde Gollwitzer-Meier (* 29. Oktober 1894 in Wolnzach; † 2. März 1954 in Hamburg) war eine deutsche Ärztin und Physiologin.

Leben und Wirken

Klothilde Gollwitzer-Meier war die Tochter eines Arztes, gegen dessen Widerstand sie von 1913 bis 1918 Medizin in München studierte. Nach der Promotion über „Die Bestimmung der Blutreaktion aus der Kohlensäurebindungskurve“ arbeitete sie als Assistenzärztin an der Medizinischen Poliklinik Halle. Nach der Habilitation für Innere Medizin wurde sei 1927 Oberärztin und 1928 außerordentliche Professorin an der Universitätsklinik Frankfurt-Sachsenhausen. 1929 wurde sie Chefärztin der Inneren Abteilung des Hildegard-Krankenhauses in Berlin-Charlottenburg.

1931 war Gollwitzer-Meier für einen Lehrstuhl für Physiologie an der Universität Göttingen im Gespräch, 1933 für einen Lehrstuhl für allgemeine und experimentelle Pathologie. Beide Stellen wurden ihr jedoch nicht angeboten. 1932 übernahm sie als Nachfolgerin Arthur Bornsteins die Leitung des Balneologischen Instituts in Bad Oeynhausen, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Gollwitzer-Meier wechselte daraufhin an das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Hier erhielt sie ab 1945 eine Direktorenstelle am Institut für experimentelle Balneologie und ab 1947 ein gleichnamiges Extraordinariat. 1949 erhielt sie einen Lehrauftrag der Universität Sheffield; einen Ruf an die Universität Istanbul auf ein Ordinariat für Physiopathologie lehnte sie 1950 ab. Zudem referierte Gollwitzer-Meier bei internationalen Physiologenkongressen.

Bedeutung für ihr Fachgebiet

Da sie eine Frau war, erfuhr Klothilde Gollwitzer-Meier Benachteiligungen in ihrer wissenschaftlichen und universitären Karriere. Vermutlich erhielt sie international mehr Anerkennung als national. Sie forschte und publizierte zu Themen der Pathophysiologie des Herzens, der Regulation des Blutkreislaufs, des Säure-Basen-Haushalts und der experimentellen, physiologisch präzis gestützten Balneologie. Ihr Schriftenverzeichnis umfasst 157 Arbeiten. Sie galt zudem als hervorragende Experimentatorin.

Ehrungen

Seit 1955 trägt der ab 1952 errichtete Neubau des Instituts für Balneologie in Bad Oyenhausen den Namen von Klothilde Gollwitzer-Meier.

Literatur