Schinui (מפלגת שינוי) "Mifleget Schinui" ist eine zionistische, säkuläre und liberale politische Partei in Israel. Das Wort Schinui ist hebräisch und bedeutet "Wechsel". Schinui wurde 1974 gegründet und hat mehrere Abspaltungen und Fusionen erlebt. 1992 vereinigte sich Schinui mit Mapam und der Bürgerrechts- und Friedensbewegung Ratz zu einer neuen Partei - Meretz, 1996 spaltete sich jedoch ein Knesset-Abgeordneter ab und gründete eine eigenständige Schinui.
Nachdem Schinui 1999 bei der Knesset-Wahl 6 Mandate erhalten hatte, ist sie seit der Wahl 2003 drittstärkste Partei und verfügt nun über 15 von 120 Sitzen. Der Parteivorsitzende Yosef "Tommy" Lapid wurde daraufhin Justizminister in der Regierung von Ariel Scharon. Schinui unterstützteden Abzugsplan Scharons, auch später aus der Opposition heraus, und war treibender Motor hinter einer recht erfolgreichen liberalen Wirtschaftspolitik.
Im Dezember 2004 zerbrach die Koalition mit der Likud-Partei Scharons an Differenzen über den Haushalt; Schinui wollte Zahlungen von umgerechnet mehreren Millionen Euro an orthodox-religiöse Organisationen nicht mittragen und stimmte in erster Lesung gegen den Haushaltsentwurf der Regierung. Scharon entließ daraufhin die Schinui-Minister.
Im Januar 2006 zog sich Tommy Lapid nach Differenzen über die Knesset-Liste aus der Partei aus, die er aufgebaut und zu beachtlichen Erfolgen geführt hatte, da er sich weigerte ohne die Unterstützung seines langjährigen Weggefährten Avraham Poraz die Partei weiterhin zu führen. Dieser hatte gemeinsam mit anderen Schinui-Größen eine neue radikal-liberale und antiklerikale Partei namens Hetz (HaMiflaga HaHilonit-Zionit - "Zionistische Säkulare Partei" oder kurz "Pfeil") gegründet. Ein schwerer Schlag für die Partei war die Gründung der Kadima, die ihr das Zentrum des israelischen Parteiensystems entriss. In Umfragen ist die Schinui deshalb radikal abgefallen, nach manchen kann sie nur mehr auf einen einzigen Sitz in der Knesset hoffen.
Schinui ist Mitglied der Liberalen Internationale.