Panhellenion

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Das Panhellenion (griechisch für „Alle Griechen“; lateinisch: Panhellenium) war eine repräsentative Versammlung griechischer Städte aus den östlichen Provinzen des römischen Reiches, die im Jahr 125 vom römischen Kaiser Hadrian gegründet wurde. Da Hadrian sehr hellenophil eingestellt war, versuchte er anlässlich seines Besuch der östlichen Provinzen, alle halbautonomen früheren Stadtstaaten in Griechenland und Kleinasien zu vereinen. Städte im heutigen Griechenland, aus Bulgariens, Makedonien, Epirus und dem westlichen Kleinasien sandten Repräsentanten ins Panhellenion nach Athen, das offenbar eine Kombination aus regionalem Bündnis und Parlament darstellte.

Büste des Hadrian

Dieses Parlament funktionierte allerdings trotz seiner Versuche, die Griechen zur Zusammenarbeit zu bewegen, nicht dauerhaft. Durch römische Überwachung und noch mehr Zerstrittenheit zwischen den Delegierten, überlebte das Panhellenion Hadrians Tod nicht. In der modernen Forschung ist umstritten, wie weit es überhaupt politische Funktionen erfüllen sollte; Jones etwa geht davon aus, dass es vor allem eine mit dem Heiligtum von Eleusis verbundene religiöse Vereinigung war, deren Hauptaufgabe die Abhaltung des Panhellenischen Agons war.

Literatur

  • A. J. Spawforth, Susan Walker: The world of the Panhellenion. In: Journal of Roman studies 75 (1985), S. 78–104; 76 (1986), S. 88–105.
  • Dietrich Willers: Hadrians panhellenisches Programm. Archäologische Beiträge zur Neugestaltung Athens durch Hadrian. Raggi, Basel 1990.
  • C.P. Jones: The Panhellenion. In: Chiron 26 (1986), S. 29–56.
  • A. J. S. Spawforth: The Panhellenion again. In: Chiron 29 (1999), S. 339–352.
  • Ilaria Romeo: The Panhellenion and ethnic identity in Hadrianic Greece. In: Classical philology 97 (2002), S. 21–40.
  • dies.: Das Panhellenion. In: Die griechische Klassik. Idee oder Wirklichkeit. Zabern, Mainz 2002, S. 675–683, ISBN 3-8053-2854-0.