Vorlage:Mehrfacheintrag Zur Boulevardpresse, Klatschpresse (englisch: "yellow press") gehören regelmäßig erscheinende Zeitungen die vorwiegend auf der Straße ("Boulevard") verkauft werden, also nicht im Abonnement vertrieben werden sowie Zeitschriften, die meist auch im Abonnemont erhältich sind. Auch das Fernsehen sowie der Rundfunk (vor allem, aber nicht ausschließlich, die Privatsender) bedienen sich der Mittel des Boulevardjournalismus in Magazinen und Nachrichtensendungen.
Die Printmedien zeichnen sich durch eine betont sensationelle Aufmachung, große Überschriften, großflächige Fotos, auffällige Farben und plakative Schlagzeilen aus, welche die Aufmerksamkeit des Lesers sichern und somit zum Kauf anregen sollen. Viele Boulevardberichte in allen Medien wollen den Konsumenten durch schockierende Storys ansprechen und bedienen sich häufig einer direkten Ansprache des Lesers, einer Identifizierung der Zeitung mit dem Leser durch den häufigen Gebrauch der Worte "wir" und "uns", und einer einfachen und sehr direkten Ausdrucksweise, in der nicht selten Elemente der Umgangs- und Vulgärsprache wiederzufinden sind. Oft werden emotional ansprechende Themen behandelt, Einlicke in private Erlebnisse von bekannten Persönlichkeiten werden als sensationell wichtige Themen dargeboten.
Die Artikel bzw Berichte sind meist recht kurz, nicht selten werden (ähnlich wie in manchen Comics) "wichtige" Worte durch Fettdruck hervorgehoben. Politik spielt in manchen Boulevardblättern eine untergeordnete Rolle, andere führen dagegen regelmäßig massive Kampagnen zu politischen Themen durch (siehe hierzu auch Mediendemokratie).
Aufmachung und Sprache wollen Neugier, Sensationshunger und Nervenkitzel bei den Lesern wecken und befriedigen, um diese so immer wieder zum Kauf der Zeitschrift/Zeitung oder zum Einschalten der Sendung anzuregen.
Der Boulevardjournalismus ist höchst umstritten. Kritiker werfen ihm vor, er gehe oftmals "über Leichen" und verletzte im Interesse einer sensationellen Berichterstattung häufig Persönlichkeitsrechte (von Prominenten, aber auch von einfachen Bürgern in ohnehin schwierigen Lebenslagen) sowie die allgemeinen Grenzen des Anstandes.
Die Boulevardpresse lebt auch von der oft spionageartigen Ausspähung von Prominenten durch Paparazzis, die oft schamlos ihre Opfer selbst in äußerst privaten, intimen Situtionen fotografieren oder filmen, meist aus großer Distanz "aus dem Hinterhalt" mit Teleobjektiven. Private Details werden veröffentlicht, selbst wenn sie von äußerst dubiosen Quellen stammen oder sich nur um vage Gerüchte handelt, wird daraus oft ein reißerischer Bericht, der das gehörte als Wahrheit darstellt. Auch vor frei erfundenen Lügen schrecken viele Redakteuere nicht zurück, wenn sie eine auflagensteigernde Wirkung erhoffen.
Dabei werden oft kühle Kalkulationen angestellt zwischen möglichen Schmerzensgeld-/Schadenersatzforderungen durch die Betroffenen und der zu erwartenden Umsatzsteigerung durch die erhöhte Auflage.
Ein weiteres beliebtes Thema der Boulvardmedien ist Mode.
Der Begriff "The Yellow Press" leitet sich von dem ersten 1895 farbig gedruckten Cartoon The Yellow Kid ab, der in der von Joseph Pulitzer herausgegebenen "New York World" erschien und zum Synonym für die Sensationspresse wurde.