Die Engelstrompeten (Brugmansia) sind eine Gattung von aus Südamerika stammenden Pflanzen. Sie sind sehr giftig.
Engelstrompeten | ||||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Brugmansia | ||||||||||||
Christiaan Hendrik Persoon |
Standort/Verbreitung
Die frühere Geschichte der Engelstrompete liegt, genauso wie ihr Ahnenstamm, bislang im Dunkeln. Es konnte bis heute nicht ermittelt werden, von welcher Pflanze die Engelstrompete abstammt. Inzwischen ist sie jedoch auch als Zierpflanze in Europa verbreitet. Sie verträgt keinen Frost. Sie kann bis zu 5 Meter hoch werden.
Giftige Pflanzenteile und Inhaltsstoffe
Alle Organe enthalten Tropanalkaloide.
- Hauptalkaloide
- Scopolamin (bis zu 80%), Hyoscyamin. Diese wirken zentralerregend oder zentralsedierend und beeinflussen den peripheren Kreislauf und das Vegetativum. Eine Blüte enthält eine nur schwer bestimmbare Menge an Inhaltsstoffen, durchschnittlich etwa 0,65 mg Scopolamin.
- Kritische Dosis
- schon kleinste Mengen können nach Literaturangaben zu Symptomen führen.
- Mögliche Symptome
- Erbrechen und Durchfall, heiße Haut, Gesichtsröte, trockene Schleimhaut, Schluckbeschwerden, Heiserkeit, Pupillenerweiterung, Sehstörungen, Herzbeschwerden, Erregung aber auch Sedierung, Halluzinationen, Tod durch Herzversagen.
Kultur
Die Kultur von Engelstrompeten im Garten oder auf dem Balkon ist unproblematisch. Kleine Pflanzen werden im Frühjahr in den Gärtnereien wie auch Supermärkten reichlich angeboten. Die Pflanzen haben einen sehr hohen Nährstoff- wie auch Feuchtigkeitsbedarf, weshalb sie zügig in deutlich größere Töpfe umgepflanzt werden müssen. Je nach Pflanzen- und Topfgröße muss in Abhängigkeit von der Witterung ggf. mehrmals am Tag gegossen werden. Stickstoff-betonter Dünger fördert die Blühfreudigkeit. Auch ein Auspflanzen in den Garten über den Sommer und Herbst ist möglich. Dies hat den Vorteil einer gleichmäßigeren Feuchtigkeitsversorgung. Der Ballen kann in einen Kartoffelsack getan werden, dies ermöglicht ein leichteres Ausgraben und Verbringen in einen Topf im Herbst. Vor den ersten Herbstfrösten müssen die Pflanzen in frostfreie Räume verbracht werden. Ein radikaler Rückschnitt ist unproblematisch, zu empfehlen ist aber der Rückschnitt etwa 30cm oberhalb der natürlichen Gabelung (im Blühbereich), um den nächstjährigen Blütenansatz nicht zu mindern. Die Überwinterung sollte im Idealfall hell und kühl erfolgen. Den Ballen nur wenig feucht halten. Eingetrocknete Triebe kürzen. Früher Austrieb lockt magisch die ersten Blattläuse an. Eine Vermehrung durch Stecklinge ist im Frühjahr und Sommer problemlos. Die Stecklinge sollten aber bis auf wenige Blätter an der Triebspitze entblättert werden.
Engelstrompeten als Rauschmittel
Giftig Warnung
In den letzten Jahren wurden vor allem von Jugendlichen immer wieder Aufgüsse von Blättern oder Blüten von Engelstrompeten zur Einnahme als Rauschmittel (Halluzinogen) hergestellt. Da die dabei aufgenommene Dosis praktisch nicht zu bestimmen ist und von Pflanze zu Pflanze bzw. Pflanzenteil zu Pflanzenteil sehr stark schwanken kann, kam und kommt es immer wieder zu schwersten Vergiftungen bis hin zum Tod.
Die Halluzinationen können nur schwer von der Wirklichkeit unterschieden werden und sind nicht steuerbar. Horrortrips und Selbstverletzungen sind häufig (so wurde beispielsweise 2003 ein Fall bekannt, in dem sich ein Jugendlicher im Rauschzustand die Zunge abgeschnitten und selbst kastriert hat), daher ist vom Konsum dringendst abzuraten. Selbst wenn man den Rausch ohne bleibende Schäden übersteht, ist er nach vielen Berichten im Vergleich zu anderen Drogen äußerst unangenehm.
Bei Vergiftungen ist unverzüglich ein Notarzt zu verständigen.
Vergiftungssymptome: Hautrötung, trockener Mund, Unruhe, Schläfrigkeit und/oder Halluzinationen, Verwirrtheit, Pupillenerweiterung, Herzrhythmusstörungen und komatöse Zustände, Bewusstlosigkeit und Tod durch Atemlähmung
Ich rate euch nur, macht nie einen Tee aus den Blüten und Blättern dieser Pflanze! Es ist ein äußerst giftiges Nachtschattengewächs. Ich habe mit meinen Kumpels mal einen Tee gebraut. Etwa 10 Blüten in ein Liter Wasser. Ich hatte gerade mal 2 Tassen intus. Doch das hatte Fatele folgen. Wir mussten mit einer schweren Vergiftung auf die Intensievstation. Ich hatte schreckliche Halluzinationen!! Ich hatte, im Krankenbett, immer vor den schlangenartigen Kreaturen Angst, die sich an meinen Körper gefrssen haben. Erst am 4!! Tag konnte ich sehen, das dies meine Füße waren!! Die Rauschwirkung kann bis zu mehreren Tagen anhalten.
Irreversible Schäden (Gedächtnisverluste, Verhaltensstörungen...) können aufgrund der Neurotoxizität der Inhaltsstoffe auftreten. Fortgesetzter Konsum führt zur Verblödung.
Wirkung
Bei der oralen Aufnahme werden die Wirkstoffe rasch resorbiert und es kommt nach einer halben bis einer Stunde zu Halluzinationen, die zwischen drei Stunden und drei Tagen anhalten können. Sie sind stets mit erheblichen körperlichen Nebenwirkungen verbunden.
Atropinbedingte Störungen wie Sehstörungen können wochenlang anhalten. Atropin selber wird erst im Verlaufe von mehreren Tagen abgebaut.
- Brugmansia arborea,
- Brugmansia aurea,
- Brugmansia candida,
- Brugmansia sanguinea,
- Brugmansia suaveolens,
- Brugmansia versicolor,
- Brugmansia vulcanicola
Es gibt viele Hybriden. Die Brugmansia-Arten wurden früher oft auch Datura genannt.
Literatur
- Engelstrompeten - DAS GROSSE BUCH DER ENGELSTROMPETEN, Anne Kirchner-Abel und Werner Abel,akawa Verlag, Duisburg 2004, ISBN 3-9809138-0-5
- Engelstrompeten, Brugmansia und Datura, Ulrike und Hans-Georg Preissel, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1997, ISBN 3-8001-6614-3
- Engelstrompeten - Die Schönsten Sorten - Pflegen - Überwintern - Vermehren, Monika Gottschalk, éditeur : blv garten plus, ISBN 3-405-15760-9
- Bert Marco Schuldes: Psychoaktive Pflanzen, Nachtschatten Verlag, ISBN 3-9258-1764-6