Molluscum contagiosum
Als Molluscum contagiosum (Mz.: Mollusca contagiosa) - Syn,; Dellwarze, Epithelioma molluscum oder Epithelioma contagiosum, Molluske oder Schwimmbadwarze - wird die einzelne Hauterscheinungen einer häufigen, gutartigen und weltweit verbreiteten Infektionskrankheit bezeichnet.
Dellwarzen sind stecknagelkopf- bis erbsengroße, weiße, rötliche oder hautfarbene Knötchen mit glatter und oft glänzender Oberfläche. Sie haben meist in der Mitte eine Delle mit einer kleinen Öffnung und treten in unterschiedlicher Anzahl (wenige bis mehrere Hundert Mollusken) am ganzen Körper auf, besonders an Armen, Händen, Fingern, Genitalien und Oberkörper. Beim Erwachsenen ist die Verbreitung im Genitalbereich vorherrschend. Druck auf Dellwarzen führt zur Entleerung einer rahmartigen bis teigigen Masse die auch Molluscumbrei genannt wird. Dellwarzen kommen besonders häufig bei Kindern vor, insbesondere bei Kindern mit atopischem Ekzem (Neurodermitis).
Entgegen der gebräuchlichsten deutschen Bezeichnungen werden Mollusken nicht zu den Warzen (Verruccae) gezählt und entstehen nach einer Infektion durch das Molluscipoxvirus (aus der Familie der Poxviren bzw Paravaccinia-Viren), einem behüllten, doppelsträngigen DNA-Virus (dsDNA).
Gelegentlich kann es zu einer lokalen Entzündung im Bereich der Dellwarzen kommen.
Die Diagnose ist dank des charkteristischen Aussehens meist durch die Blickdiagnose möglich.
Übertragung
Die Übertragung erfolgt beim Menschen durch Schmierinfektion oder Kontaktinfektion, häufig in Schwimmbädern und Kindergärten durch die gemeinsame Benutzung von Handtüchern. Es gibt ausserdem Hinweise darauf, dass eine Übertragung auch beim oral-genitalen Verkehr möglich ist. Die Inkubationszeit kann bis zu 20 Monate betragen. Ein erster Erkrankungsgipfel wird in der Kindheit, ein zweiter im frühen Erwachsenenalter - hier auch als sexuell übertragbare Krankheit - beobachtet.
Therapie
Dellwarzen können chirurgisch durch Abtragung mit dem scharfen Löffel oder einer speziellen Pinzette bei örtlicher Betäubung entfernt werden. Die Kryotherapie (Vereisung) ist eine mögliche Alternative.
Bei einem großen Teil der Patienten bilden sich die Veränderungen nach sechs bis neun Monaten ohne Behandlung spontan zurück. Sie können aber auch mehrere Jahre bestehen bleiben.