Rational Unified Process

Softwareentwicklungs-Prozess
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Der Rational Unified Process (RUP) ist ein objektorientiertes Vorgehensmodell zur Softwareentwicklung und ein kommerzielles Produkt der Firma Rational Software, die seit 2002 Teil des IBM Konzerns ist. IBM entwickelt den RUP und die zugehörige Software weiter. Die 9. Version ist die derzeit (2006) aktuelle Version. Der RUP benutzt die Unified Modeling Language als Notationssprache.

Entstehungsgeschichte

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Historie der objektorientierten Methoden und Notationen

Der RUP war möglich geworden, als sich die bekanntesten Propagandisten der objekt-orientierten Programmierung Grady Booch, Ivar Jacobson und James Rumbaugh im Vorfeld auf ein einheitliches Notationssystem einigen konnten. Als Resultat dieser Bemühungen entstand die UML. Die Standardisierung und Weiterentwicklung der Sprache wurde an die Object Management Group (OMG) übergeben. Mit einer gemeinsamen Sprache konnte nun eine gemeinsame objektorientierte Methode entwickelt werden. Der Unified Process ist dabei ein Metamodell für Vorgehensmodelle zur Softwareentwicklung. Der Unified Process wurde parallel zur Unified Modelling Language von Ivar Jacobson, Grady Booch und James Rumbaugh entwickelt und veröffentlicht.

Der Unified Process basiert auf mehreren Prinzipien

  • Anwendungsfällen
  • Architektur im Zentrum der Planung
  • inkrementellem und iterativen Vorgehen

Eine konkrete Implementierung des Unified Process ist der Rational Unified Process. Die erste Version des RUP aus dem Jahre 1999 führte die Vorschläge dieser drei Begründer für eine einheitliche Modellierungsmethode zusammen.

Statische Aspekte

Der RUP legt grundlegende Arbeitsschritte fest:

Kernarbeitsschritte

  • Geschäftsprozessmodellierung
  • Anforderungsanalyse
  • Analyse & Design
  • Implementierung
  • Test
  • Auslieferung

Unterstützende Arbeitsschritte

  • Konfigurations- und Änderungsmanagement
  • Projektmanagement
  • Infrastruktur

Dynamische Aspekte

Orthogonal dazu gibt es im RUP 4 Phasen, in welchen jeder der Arbeitsschritte mehr oder weniger intensiv zur Anwendung kommt:

  • Konzeptionsphase
  • Entwurfsphase
  • Konstruktionsphase
  • Übergangsphase

Diese Phasen sind in Iterationen unterteilt. Somit ist RUP iterativ/inkrementell. Resultate der Phasen sind die sogenannten Meilensteine:

  • Lifecycle objectives milestone (Vision inklusive rudimentäres Anwendungsfallmodell (wesentliche Funktionalität), tentative/provisorische Architektur, Identifikation der wesentlichsten Risiken, Planung der Ausarbeitungsphase)
  • Lifecycle architecture milestone (Architekturprototyp, detailliertes Anwendungsfallmodell, Planung der Konstruktionsphase)
  • Initial operational capability milestone (Entwurfsmodelle und Beta-Release der Software)
  • Product release milestone (Release in Produktionsqualität)

Literatur

  • Arlow, Neustadt: UML 2 and the Unified Process, Addison-Wesley Professional, 2005
  • Jacobson, Booch, Rumbaugh: The unified software development process, Addison-Wesley, 1999
  • Kruchten: Der Rational Unified Process. Eine Einführung, Addison-Wesley, 1999
  • Versteegen: Projektmanagement mit dem Rational Unified Process,Springer, Berlin, 2000
  • Zuser, Grechenig, Köhle: Software Engineering mit UML und dem Unified Process, Pearson Studium, München, 2004