Die primäre Anwendung und Bezeichnung stammt aus der Luft- und Raumfahrt. In anderen Bereichen wird eine ähnliche Konstruktion als Druckausgleichskammer, Druckkapsel, Druckkörper oder Druckkammer bezeichnet.
In den Kammern wird künstlich geänderter (höherer oder niedrigerer) Atmosphärendruck erzeugt, bzw. der Druck im Vergleich zu einem erhöhten oder niedrigeren Außendruck konstant gehalten. Zwischen Innen- und Außendruck besteht eine Druckdifferenz.
Kabinendruck
Unter einem Kabinendruck versteht man den Innendruck der Druckkabine. Herrscht innerhalb der Kabine ein Unterdruck, so spricht man von einer Unterdruckkabine und herrscht in ihr ein Überdruck, so spricht man von einer Überdruckkabine. Je näher sich Außendruck und Innendruck der Kabine sind, also je weiter der Druckausgleich fortgeschritten ist, desto geringer ist der resultierende Druck auf die Druckkabine. Es ist daher oft nötig den Druck anzugleichen, da ein Überdruck die Tendenz hat die Kabine auszudehnen (Explosion) und ein Unterdruck die Tendenz besitzt die Kabine zu verdichten (Implosion).
Zu berücksichtigen ist hierbei, dass im Falle eines Unterdrucks in der Kabine sämtliche Türen und Fenster nur gegen den Außendruck geöffnet werden könnten, was jedoch bei hohen Druckdifferenzen kaum möglich ist. Der gegenteilige Effekt zeigt sich bei einem Überdruck innerhalb der Kabine, da hier die Tendenz besteht, diese zu „öffnen“ und daher beispielsweise eine Flugzeugtüre abgerissen werden würde, wenn man sie bei großen Höhen öffnete.
Druckkabine
Druckkabinen bei der Luftfahrt ermöglichen den Passagieren auch in großen Flughöhen einen sauerstoffmaskenfreien Flug, indem ein Überdruck erzeugt wird, welcher maximal dem Luftdruck auf Meereshöhe entspricht. Der dabei mögliche Differenzdruck ist von der Flugzeugkonstruktion abhängig und stellt einen wichtigen Komfortfaktor für die Passagiere dar.
Das erste Serienflugzeug, das mit dieser Technologie ausgestattet war, war die Boeing B-307 Stratoliner. Auch die moderneren Eisenbahnen wie der ICE verwenden Druckkabinen, um den Luftdruckschwankungen bei der Einfahrt in einen Tunnel vorzubeugen.
Raumfahrern dient die Überdruckkabine als künstliche „Atmosphäre“, um sie gegen das Vakuum des Weltraums abzuschirmen.