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Die Liste von Eisenbahnunfällen in Österreich enthält eine chronologische Auflistung von schweren Unfällen bei den östereichischen Eisenbahnen seit den 1950er-Jahren, bei denen der Verlust von Menschenleben zu beklagen war oder erheblicher Schaden verursacht wurde.[1] Wenn nicht besonders erwähnt, handelte es sich um Züge der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB).
Die Eisenbahn gilt im Vergleich zum Strassenverkehr als sehr sicher, doch auch hier lassen sich Unfälle nicht ausschliessen. Die Zugbeeinflussung Indusi wurde ab 1963 in Österreich eingeführt, um Kollisionen zu vermeiden. Ergebnisse der Unfalluntersuchungen können - für Ereignisse des Jahres 2008 und später - auf der Webseite der Bundesanstalt für Verkehr (BAV) eingesehen werden.
Bis 1979
- Langenwang, Steiermark – Expresszug fuhr in rangierenden Güterzug
- Am 26. September 1951 fuhr im Bahnhof Langenwang an der österreichischen Südbahn ein Schnellzug in die Flanke eines rangierenden Güterzuges. Bei dem Eisenbahnunfall kamen 22 Menschen ums Leben.
- Marchtrenk, Oberösterreich – Entgleisung des „Wiener Walzers“
- Am 7. März 1968 entgleiste in Marchtrenk an der Westbahn wegen eines technischen Schadens der „Wiener Walzer“. Vier Menschen kamen ums Leben, acht wurden verletzt.
- Wien, Wien – Entgleisung im Westbahnhof
- Am 15. April 1970 entgleiste im Wiener Westbahnhof der Expresszug Wien–Basel. Ein Fahrgast und ein ÖBB-Bediensteter wurden getötet und drei Personen verletzt.
- Fürnitz, Kärnten – Auffahrunfall wegen falsch gestellter Weiche
- Am 3. Mai 1971 fuhr der D-Zug Rom–Wien in Fürnitz an der Karawankenbahn wegen einer falsch gestellten Weiche auf einen Güterzug auf. Der Unfall kostete acht Menschen das Leben, 27 Personen wurden verletzt.
- Bleiburg, Kärnten – Verschublok fährt in Güterzug
- Am 29. Oktober 1972 prallte in Bleiburg an der Jauntalbahn eine Verschublokomotive gegen einen Güterzug. Zwei Eisenbahner starben.[2]
- Wien, Wien – Güterzug verursacht Großbrand
- Am 19. Juni 1977 löste ein in Brand geratener Kesselwagen eines aus Ungarn kommenden Güterzugs im südlichen Stadtgebiet Wiens einen Großbrand aus. Der Bahnkörper stand auf einer Länge von 10 km in Flammen. Das ausgelaufene Benzol brannte in den Abwasserkanälen und erzeugte explosive Gase. Rund 250 Feuerwehrmänner waren neun Stunden im Einsatz. [3]
- Göllersdorf, Niederösterreich – Zug erfasst Schulbus
- Am 22. Oktober 1975 kamen auf der Nordwestbahn zwischen Göllersdorf und Sierndorf bei einem Zusammenstoß eines Zuges mit einem Schulbus sieben Menschen ums Leben, weitere 37 wurden verletzt.
- Rodaun, Wien – Bremsversagen eines Güterzugs
- Am 19. Oktober 1979 entgleiste wegen eines Bremsversagens auf der Kaltenleutgebener Bahn in Rodaun ein Güterzug. Drei ÖBB-Bedienstete überlebten das Unglück nicht, einer wurde schwer verletzt.
1980–1989
- Wien, Wien – Personenzug überfährt Prellbock
- Am 17. August 1981 fuhr ein Pendlerzug im Wiener Südbahnhof wegen menschliches Versagens auf einen Prellbock. Drei Menschen starben, 140 werden verletzt.
- Wels, Oberösterreich – Frontalzusammenstoß mit vielen Verletzten
- Am 27. August 1981 wurde bei einem Frontalzusammenstoß zweier Züge in Wels ein Fahrgast getötet, 165 erlitten Verletzungen.
- Leobersdorf, Niederösterreich – Eilzug fährt auf Expresszug auf
- Am 8. Juni 1982 fuhr bei Leobersdorf an der Südbahn (Österreich) ein Eilzug von Graz nach Wien gegen den Schlusswagen des Romulus-Express: Die Kollision war auf einen Irrtum zweier Streckenposten zurückzuführen. Der Unfall forderte vier Tote und 45 Verletzte.
- Amstetten, Niederösterreich – Zug kollidiert mit Kranwagen
- Am 19. Mai 1987 fuhr in Amstetten an der Westbahn ein Personenzug mit hoher Geschwindigkeit auf einen ÖBB-Kranwagen auf. Dabei kamen drei Menschen ums Leben, zehn wurden verletzt.
- Lambach, Oberösterreich – Kollision zwischen Schnell- und Eilzug
- Am 18. September 1987 kollidierten in Lambach an der Westbahn ein Schnellzug mit einem Eilzug. Vier Personen wurden getötet, 77 verletzt.
- Wolfurt, Vorarlberg – Kollision zwischen Schnell- und Eilzug
- Am 29. August 1988 stießen auf der Vorarlbergbahn in Wolfurt der Expresszug „Pfänder“ mit einem Eilzug zusammen. Fünf Menschen kamen ums Leben, 46 wurden zum Teil schwer verletzt.
- Bregenz, Vorarlberg – Kollision zweier Expresszüge
- Am 30. August 1989 prallten auf der Vorarlbergbahn der Expresszug „Montfort“ und der Eurocity Bavaria südlich von Bregenz zusammen. Ein Fahrgast wurde getötet, 16 Personen teilweise schwer, mehrere weitere leicht verletzt.[2]
- Neunkirchen, Niederösterreich – Zusammenstoß mit Schienenbus
- Am 11. September 1989 kam zu einer Kollision zwischen einem Schienenbus und einem Regionalzug auf einer eingleisigen Bahnstrecke im Bezirk Neunkirchen. Zwei Tote und 13 zum Teil Schwerverletzte waren die Bilanz.
1990–1999
- Kindberg, Steiermark – Güterzug mit Regionalzug zusammengestoßen
- Am 23. Juni 1990 prallten auf der Südbahn bei Kindberg ein Güterzug und ein Regionalzug zusammen. Ein Toter und zehn Verletzte waren zu beklagen.
- Süßenbrunn, Wien – Unfall bei der S-Bahn
- Am 9. November 1991 überfuhr in der Nähe der Haltestelle Süßenbrunn ein aus Wolkersdorf kommender Zug der S-Bahn Wien ein Ausfahrsignal und kollidierte bei der Abzweigung von der Nordbahn mit einem Regionalzug. Ein Zwischenwagen des Regionalzugs entgleise und ragte in das Profil der Gegenrichtung. Ein entgegenkommender Zug der Linie S1 konnte nicht mehr bremsen und wurde auf der Seite aufgeschlitzt. Vier Menschen starben, 40 erlitten teilweise schwere Verletzungen.[4]
- Schneebergbahn, Niederösterreich – Zusammenstoß von Personen- und Güterzug
- Am 3. Juni 1992 stießen ein Personen- und einem Güterzug auf der Schneebergbahn nach Puchberg am Schneeberg zusammen. Die Kollision forderte zwei Tote und 28 Verletzte.
- Grünbach, Niederösterreich – Zweite Kollision bei der Schneebergbahn
- Am 18. August 1992 kam es auf der Schneebergbahn bei Grünbach am Schneeberg erneut zu einer Kollision: Fünf Todesopfer und zahlreiche Schwerverletzte waren die Folge.
- Melk, Niederösterreich – Frontalkollision im Bahnhof Melk
- Am 13. Februar 1993 forderte auf der Westbahn die Frontalkollision eines Güterzuges mit einem Eilzug im Bahnhof Melk drei Tote und rund 20 Verletzte.
- Penzing (Wiener Bezirksteil), Wien – Zusammenstoß von S-Bahn und Regionalzug
- Am 18. Februar 1993 überfuhr im Bahnhof Hütteldorf ein Regionalzug ein Ausfahrsignal. Trotz Schnellbremsung kollidierte der Zug mit einer entgegenkommenden Garnitur der Wiener S-Bahn-Linie S50. Der Triebfahrzeugführer dieses Zuges und zwei weitere Reisende wurden getötet, 25 verletzt.
- Braz, Vorarlberg – Schnellzug fährt in Mure und stürzt in Schlucht
- Am 11. August 1995 entgleiste auf der Arlbergbahn bei Innerbraz ein Schnellzug auf einer Mure, die gleichzeitig eine Brücke wegriß. Ein Teil der Garnitur stürzte in eine Schlucht. Drei Tote und 17 Schwerverletzte sind die Bilanz eines Unglücks.[5]
- Neufeld an der Leitha, Burgenland – Unfall bei der Raaberbahn
- Am 15. September 1995 forderte ein Zusammenstoß zwischen einem Schnellzug und einem Güterzug auf der Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn (ROeEE) zwischen den Bahnhöfen Müllendorf und Neufeld an der Leitha drei Menschenleben und 20 Verletzte.
- Salzburg, Salzburg – Gleisbauarbeiter von Zug überfahren
- Am 13. Juni 1996 wurden bei Gleisarbeiten in der Stadt Salzburg zwei ÖBB-Bedienstete von einem Regionalzug erfasst und getötet.
- Linz, Oberösterreich – Unfall mit rangierendem Zug
- Am 28. August 1996 wurden bei einem Zusammenstoß eines Eilzuges mit einer Verschubgarnitur im Bereich des Hauptbahnhofs Linz 50 Personen verletzt.
- Arbing, Oberösterreich – Frontalkollision zweier Regionalzüge
- Am 24. Juni 1997 forderte eine Frontalkollision auf der Donauuferbahn kurz vor dem Bahnhof Arbing 94 Verletzte.
- Rohrbach an der Teich, Burgenland – Zusammenstoß zweier Regionalzüge
- Am 29. August 1997 gab es bei einer Kollision zweier Regionalzüge einer eingleisigen Pinkatalbahn bei Rohrbach an der Teich eine Tote. Zehn Personen wurden schwer und 32 leicht verletzt.
- Neuhofen an der Krems, Oberösterreich – Zusammenstoß Rollende Landstraße-Personenzug
- Am 31. Juli 1998 prallten bei der Pyhrnbahn im Bahnhof von Neuhofen an der Krems ein leerer Personenzug und ein Huckepackzug ineinander. Ein ÖBB-Zugbegleiter wurde getötet.
- St. Pölten, Niederösterreich – Güterzug fährt in Postzug
- Am 3. Dezember 1998 rammte ein Güterzug in den frühen Morgenstunden im Bahnhof St. Pölten einen zur Beladung abgestellten Postzug. Acht Personen wurden leicht verletzt.
- Ober-Grafendorf, Niederösterreich Entgleisung bei Schmalspurbahn
- Am 3. September 1999 entgleiste bei Ober-Grafendorf ein mit fünf Personen besetzter Triebwagen der Manker Bahn. Der Unfall forderte zwei Schwer- und vier Leichtverletzte.
- Patsch, Tirol – Brand eines Huckepackzugs im Tunnel
- Am 8. Juni 1999 geriet im 89 Meter langen Schönbergtunnel der Brennerbahn ein Zug der Rollenden Landstraße in Brand. Beim spektakulären Zwischenfall mit einem äußerst schwierigen Löscheinsatz wurde glücklicherweise niemand verletzt.
- Mühldorf, Kärnten – Zusammenstoß zweier Güterzüge
- Am 7. September 1999 kollidieren auf der Tauernbahn im Bahnhof Mühldorf-Möllbrücke zwei Güterzüge. Ein Lokomotivführer starb, der zweite kam mit leichten Verletzungen davon.
- Bludenz, Vorarlberg – Giftalarm nach Entgleisung
- Am 27. November 1999 wurde nach der Entgleisung eines mit 28,5 Tonnen Trifluormethylanilin beladenen Kesselwaggons im Bahnhof Bludenz Giftalarm ausgelöst. Der Tank war glücklicherweise nicht beschädigt, die hochgiftige Chemikalie wurde abgepumpt.
2000–2009
- Linz, Oberösterreich – Eurocity knapp an Katastrophe vorbei
- Am 18. März 2000 entgingen die Passagiere des Eurocity 660 „Bregenzer Festspiele“ nur um Zentimeter und Sekundenbruchteile einer Katastrophe: Im Linzer Verschiebebahnhof entgleiste ein mit Autos beladener Güterwaggon und stürzte über die Böschung auf die Westbahnstrecke. Der Lokomotivführer des herannahenden Eurocitys leitete eine Schnellbremsung ein. Die Lokomotive schob ein auf den Schienen liegendes Auto und den Waggon zur Seite, verletzt wurde niemand.
- Mallnitz, Kärnten – Autoverladezug kollidiert mit Güerzug
- Am 7. Juli 2000 stieß im Bahnhof Mallnitz auf der Tauernbahn in den Morgenstunden ein Autoverladezug der Tauernschleuse mit einem Güterzug zusammen. Der Lokomotivführer der Tauernschleuse und drei Lastwagenlenker wurden leicht verletzt.
- Traun, Oberösterreich – Kollision zweier Personenzüge
- Am 21. August 2000 wurden bei einem Zusammenstoß zweier Personenzüge der Pyhrnbahn in Traun 48 Menschen verletzt.
- Kaprun, Salzburg – Brandkatastrophe im Tunnel
- Am 11. November 2000 starben bei einem Brand im Tunnel der Gletscherbahn Kaprun 2 155 Menschen. Ursache war ein in Brand geratener Heizlüfter.
- Purkersdorf, Niederösterreich – Kollision wegen überfahrenen Signals
- Wegen Bauarbeiten für den Lainzer Tunnel wurde im Bahnhof Unter Purkersdorf Gleis 1 gesperrt und der Verkehr über Gleis 2 geleitet. Obwohl am 14. Juli 2001 ein Regionalzug vor dem Gleiswechsel anhalten und das Freiwerden des Gleises vor einem Halt zeigenden Signal abwarten sollte, fuhr er in das Gleis ein. Die Zugsicherung PZB löste eine Zwangsbremsung aus und verzögerte den Zug auf 40 km/h. Der Triebfahrzeugführer der entgegenkommenden Wiener S-Bahn-Linie 50 konnte die Geschwindigkeit auf 20 km/h reduzieren. Durch den Zusammenstoß wurden 21 Menschen verletzt, davon vier schwer.[6]
- Bichlbach, Tirol – DB Regio wartet Gegenzug nicht ab
- Am 9. November 2001 forderte der Zusammenstoß eines Personenzugs von DB Regio und eines ÖBB -Güterzugs auf der Außerfernbahn insgesamt sechs zum Teil Schwerverletzte. Der Zug von DB Regio wartet im Bahnhof Bichlbach-Berwang den entgegenkommenden Güterzug nicht ab. Weil der österreichische Abschnitt der Außerfernbahn nicht mit der Punktförmigen Zugbeeinflussung ausgestattet war, konnte die Kollision nicht verhindert werden. Der Fahrdienstleiter, der den Vorfall bemerkt hatte, konnte wegen fehlenden Zugfunks die Züge nicht anhalten.[7]
- Villach, Kärnten – Güterzug fährt in besetztes Gleis
- Am 16. November 2001 kam es zu einem Zusammenstoß zweier Güterzüge im Villacher Westbahnhof: Dabei wurde ein Lokomotivführer schwer verletzt. Ursache des Unfalls war die Einfahrt eines Zuges in ein besetztes Gleis.[8]
- Kledering, Wien – Lok fährt schräg in S-Bahn
- Am 17. November 2001 hatte im Zentralverschiebebahnhof Wien-Kledering der Führer einer Lokomotive der Reihe 1044 ein Verschubverbotsignal überfahren. Die Maschine touchierte trotz Notbremsung die Spitze einer entgegenkommenden S-Bahn aus Wolfsthal, die durch den Verschiebebahnhof umgeleitet wurde. Der Unfall forderte sechs Verletzte.
- Wampersdorf, Niederösterreich – Bremsversagen eines Güterzugs
- Am 26. Februar 2002 prallte auf der Pottendorfer Linie in Wampersdorf ein aus 28 Wagen bestehender Güterzug Sopron–Ebenfurth–Wien Zvbf auf einen mit 21 Lastwagen beladenen Rollende Landstraße (RoLa) zusammen. Der Begleitliegewagen der RoLa wurde völlig zerstört. Von den 21 Lkw-Lenkern wurden 6 getötet und 15 teils schwer verletzt. Ursache des Unfalls war Bremsversagen. Bereits auf der Fahrt von Sopron nach Ebenfurth zeigte der Zug eine schlechte Bremswirkung, weil die letzten beiden Wagen nicht an der Druckluftbremse angeschlossen waren. Weil in Ebenfurth nach dem Richtungswechsel die Bremsprobe nicht korrekt durchgeführt wurde, bemerkte man den geschlossenen Bremshahn vom nun zweiten zum dritten Wagen nicht.[9]
- Ebersdorf, Niederösterreich – Zusammenstoß von Güterzug und Draisine
- Am 7. Oktober 2002 stießen in einer unübersichtlichen Kurve der Donauuferbahn bei Ebersdorf ein Güterzug und eine entgegenkommende, mit sechs ÖBB-Bediensteten besetzten Draisine zusammen. Vier der Männer starben, zwei wurden schwer verletzt. Die beiden Züge wurden vom Fahrdienstleiter gleichzeitig auf die einspurige Strecke gelassen.[10]
- Kleinreifling, Oberösterreich – Zug fährt in Felssturz, Lok stürzt ab
- Am 8. Oktober 2002 fuhr auf der Rudolfsbahn zwischen Kleinreifling und Schönau an der Enns ein Güterzug in einen Felssturz. Die Lokomotive stürzte über eine 15 Meter hohe Mauer zur Enns ab. Der Triebfahrzeugführer kam beim Unfall ums Leben. Die Bergung der verunfallten Fahrzeuge gestaltete sich wegen der schlechten Zugänglichkeit der Unfallstelle schwierig.[11]
- Zell am See, Salzburg – Zug fährt in Gleisbaumaschine
- Am 23. Oktober 2003 wurden beim Zusammenstoß eines Regionalzuges mit einer Gleisbaumaschine bei der Einfahrt zum Bahnhof Zell am See 16 Menschen verletzt, drei davon schwer. Es entstand ein Sachschaden in der Höhe von vier Millionen Euro.[12]
- Himberg, Niederösterreich – Explosionsgefahr nach Entgleisung
- Am 23. Dezember 2003 bestand nach einem Güterzugunfall in Himberg an der Ostbahn höchste Explosionsgefahr. Mehrere mit Methanol beladene Kesselwaggons stürzten um und gerieten in Brand. 200 Feuerwehrleute waren stundenlang im Einsatz. Zahlreiche Anrainer wurden vorsorglich evakuiert.
- Purkersdorf, Niederösterreich – S-Bahn überfuhr Haltesignal
- Am 12. Mai 2004 wurde auf der Westbahn bei Purkersdorf eine S-Bahn-Garnitur von einem überholenden Güterzug gerammt. Die S-Bahn kippte zur Seite, wobei elf Personen leicht verletzt wurden.
- Bramberg, Salzburg – Frontalkollision in Kurve
- Am 2. Juli 2005 stießen zwei Zugsgarnituren der Pinzgaubahn bei Bramberg frontal zusammen. Die Unfallstelle lag unmittelbar nach einem Gleisbogen in einem Bereich mit begrenzten Sichtverhältnissen. Ein Triebfahrzeugführer und eine Reisende kamen ums Leben, 31 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Der von Krimml nach Zell am See fahrende Zug hatte die Kreuzung nicht abgewartet. Eine Zugbeeinflussung ist auf der Pinzgaubahn nicht vorhanden, es kommt der Zugleitbetrieb zum Einsatz.[13]
- Gramatneusiedl, Niederösterreich – Missachtung eines geschlossenen Signals
- Am 26. Juli 2005 kam es bei Gramatneusiedl an der Ostbahn zu einer Flankenkollision zwischen einem Doppelstockzug und einem Verschubgüterzug. Nach Beendigung des Fahrgastwechsels gab die Zugbegleiterin den Abfahrauftrag. Der Lokomotivführer im Steuerwagen des Doppelstockzugs fuhr trotz des geschlossenen Ausfahrsignals los und beschleunigte. Der 500-Hz-Gleismagnet der PZB löste eine Zwangsbremsung aus, die jedoch den Zusammenstoß mit dem Güterzug nicht mehr verhindern konnte. 9 Reisende wurden schwer, 12 Personen leicht verletzt. Es entstand erheblicher Sachschaden.[14]
- Lochau, Vorarlberg – Eurocity überfährt Polizisten und Leichenbestatter
- Am 29. Dezember 2006 überfuhr die SBB Re 421 des Eurocitys München–Zürich zwei Polizisten und einen Leichenbestatter und verletzte sie tödlich. Das Ermittlerteam war damit beschäftigt, einen Schienensuizid zu untersuchen. Obwohl die Polizei die ÖBB-Leitstelle in Innsbruck verständigte, erhielt der Lokomotivführer keine Meldung über die sich im Gleisbereich aufhaltenden Personen.[15]
- Götzendorf an der Leitha, Niederösterreich – Gleisarbeiter überfahren
- Am 12. Oktober 2007 erfasste ein Personenzug Wien–Neusiedl am See im Bahnhofsbereich Götzendorf an der Leitha der Ostbahn drei mit Gleisarbeiten beschäftigte ÖBB-Bedienstete. Alle drei Arbeiter wurden getötet.[16]
- Kritzendorf, Niederösterreich – CityShuttle kollidiert mit Güterzug
- Am 29. März 2009 prallte im Bahnhof Kritzendorf an der Franz-Josefs-Bahn (Österreich) ein geschobener vierteiliger Wendezug seitlich in einen mit Kohle beladenen Ganzgüterzug. Durch die Kollision stürzten die letzten drei Wagen des Güterzugs um, der Steuerwagen entgleiste. 12 Personen wurden verletzt. Der Triebfahrzeugführer im Steuerwagen des CityShuttles überfuhr ein Halt zeigendes Ausfahrsignal. Der Steuerwagen war mit der Zugsicherung Indusi I 60 ausgerüstet. Die moderne Zugsicherung PZB 90 mit dem restriktiven Modus hätte die Kollision verhindert.[17]
Ab 2010
- Braz, Vorarlberg – Spektakuläre Entgleisung eines Autotransportzugs
- Am 16. Juni 2010 entgleiste auf der Arlbergbahn zwischen Hintergasse und Braz ein talwärts fahrender Güterzug, der aus einer ÖBB 1116 und 16 beladenen Autotransportwagen bestand. Wegen Bremsversagens erreichte der Zug eine Geschwindigkeit von 125 km/h, bevor er entgleiste. Die Lokomotive und 13 Wagen stürzten von der Bahntrasse und kamen zum Teil in unmittelbarer Nähe von Wohnhäusern zu liegen. Der Lokomotivführer wurde schwer verletzt. Unfallursache war ein gelöstes Sicherungsseil der Bremskupplung zwischen den beiden Wagenteilen des ersten Wagens. Dadurch hing die Bremskupplung durch und wurde abgeschlagen, so dass ein Luftschlauch abgeknickt und die Bremsung des hinteren Zugteils verhindert wurde.[18]
- Wien, Wien – Entgleisung eines Intercitys
- Am 28. September 2012 engleiste zwischen dem Wiener Westbahnhof und Penzing die Lokomotive Baureihe 1116 und der erste Wagen eines nach Salzburg fahrenden Intercitys. Reisende und Zugspersonal bleiben unverletzt, aber es kam zu erheblichen Sachschäden. Die Entgleisung wurde durch Einschalten eines Ersatzsignals ohne ausreichende Fahrstraßenprüfung verursacht. Kurz vor dem Befahren des Zugs wurde eine Weiche umgestellt. Das Stellwerk war wegen einer technischen Störung nur eingeschränkt benutzbar.[19][20]
- Obereggendorf, Niederösterreich – Güterzug rammt Gleismesswagen
- Am 27. März 2013 prallte auf der Pottendorfer Linie ein Güterzug von Rail Transport Service (RTS) frontal auf einen im Bahnhof Obereggendorf stehenden Gleismesswagen der ÖBB. Dabei wurden zwei der vier Mitarbeiter, die sich im Gleismesswagen befanden, getötet. Vier Personen werden verletzt. Der Fahrdienstleiter hatte die Fahrstraße nicht überprüft und dem Güterzug die Einfahrt auf das besetzte Gleis ermöglicht.[21][22]
- Penzing, Wien – Frontalkollision zweier S-Bahn-Züge
- Am 21. Jänner 2013 kam es auf dem eingleisigen Abschnitt der Wiener S-Bahn zwischen Hütteldorf und Penzing kam es zu einem Frontalzusammenstoß zweier 4024-Garnituren der Vorortelinie S45. 41 Personen, unter ihnen einer der beiden Triebfahrzeugführer, wurden zum Teil schwer verletzt.
- Brenner, Tirol – Entrollte Lokomotiven am Brenner
- Am 10. Februar 2014 entrollten im RoLa-Terminal Brennersee zwei unbesetzte Lokomotiven Baureihe 189 von Lokomotion und Rail Traction Company[23] und prallten in den Begleitwagen und die Schiebelokomotive 1144 eines RoLa-Zugs. Die 1144 stürzte eine Böschung hinunter und schrammte dem Bahnhofsgebäude entlang. Glücklicherweise war die Fahrstraße für die Schiebelokomotive in ein Stumpfgleis und nicht auf das Streckengleis mit 23 ‰ Gradiente eingestellt.[24]
- Leobendorf, Niederösterreich – Lkw von S-Bahn erfasst
- Am 4. September 2014 fuhr eine Garnitur der S3 in der Haltestelle Leobendorf-Burg Kreuzenstein in einen auf dem Bahnübergang festhängenden Lastkraftwagen. Der LKW ging in Vollbrand auf. Drei Zugpassagiere wurden leicht verletzt.[25]
- Waldstein, Steiermark – Frontalkollision bei den Steiermärkischen Landesbahnen
- Am 6. Mai 2015 stießen auf der Übelbacherbahn bei der Kreuzungspunkt Waldstein zwei GTW der Baureihe 4062 der Steiermärkischen Landesbahnen (STLB) frontal zusammen. Der tödlich verunglückte Triebfahrzeugführer wartete den aus Peggau kommenden Gegenzug nicht ab. Eine Reisende verstarb im Spital, acht weitere Personen wurden verletzt. Auf der Strecke kommt der Zugleitbetrieb zum Einsatz.[26][27]
Siehe auch
- Eisenbahnunfall von Timelkam zwischen Linz und Salzburg am 19. Oktober 1875
- Kategorie: Eisenbahnunfall (Österreich) – mit weiteren Eisenbahnunfällen aus Altösterreich
- Abschnitt Unfälle im Artikel S-Bahn Wien
- Liste schwerer Unfälle im Schienenverkehr – Unfälle weltweit, die wegen ihres Ausmaßes oder anderweitig hervorragender Bedeutung aufgelistet sind.
- Liste von Eisenbahnunfällen in der Schweiz
Literatur
- Die schwersten Zugunglücke in Österreich. In: Der Standard. , abgerufen am 1. Mai 2015.
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Nur in Einzelfällen sind Unfälle aufgeführt, bei denen Menschen beim Überqueren der Bahngeleise ums Leben kamen oder bei Bau- oder Unterhaltsarbeiten verunfallten.
- ↑ a b Die schwersten Zugunglücke in Österreich. In: Der Standard. , abgerufen am 1. Mai 2015.
- ↑ Zugunglücke. Citype GmbH, abgerufen am 1. Mai 2015.
- ↑ Ernst Kabelka: Schienenverkehr aktuell. Nr. 12. Pospischil, Wien 1991, S. 12.
- ↑ &: Schwerer Unfall bei Bludenz. In: Eisenbahn Österreich. Nr. 9. Minirex, 1995, ISSN 1421-2900, S. 393.
- ↑ Zugzusammenstoß bei Purkersdorf: Unfallursache geklärt. Fahrtenschreiber wurde ausgewertet: Signal überfahren. ÖBB, 17. Juli 2001, abgerufen am 1. Mai 2015.
- ↑ Martin Teißl: Schreiben an Frau Dr. Monika Forstinger. Fahrgastverband Pro Bahn, Arbeitsgruppe Allgäu/Tirol, 12. November 2001, abgerufen am 1. Mai 2015.
- ↑ Taurus100: 1142 695. In: Das digitale Eisenbahn-Fotoarchiv. 2. August 2003, abgerufen am 1. Mai 2015.
- ↑ Alfred Horn: Der Zusammenstoss in Wampersdorf. In: Eisenbahn Österreich. Nr. 4. Minirex, 2002, ISSN 1421-2900, S. 173.
- ↑ Vier Tote bei Zugsunglück auf Donauuferbahn. In: Der Standard. 8. Oktober 2002, abgerufen am 1. Mai 2015.
- ↑ Reinhard Hoscher: Informationen zum Bilderbogen Unfall Kleinreifling am 08.10.2002. In: Digitales Eisenbahn-Fotoarchiv. 11. August 2003, abgerufen am 1. Mai 2015.
- ↑ Zugsunfall in Zell am See: 16 Verletzte. In: Der Standard. 23. Oktober 2003, abgerufen am 1. Mai 2015.
- ↑ Untersuchungsbericht. (PDF, 0,4 MB) Zusammenstoß der Züge 3310 und 3313 der Österreichischen Bundesbahnen, Strecke 267, zwischen Bahnhof Mühlbach im Pinzgau und Bahnhof Bramberg am 2. Juli 2005. Bundesanstalt für Verkehr, Unfalluntersuchung Fachbereich Schiene, 15. März 2006, abgerufen am 1. Mai 2015. (Memento vom 13. August 2007 im Internet Archive)
- ↑ Untersuchungsbericht. (PDF, 0,4 MB) Zusammenstoß der Züge 2618 und 75173 der Österreichischen Bundesbahnen im Bahnhof Gramatneusiedl am Dienstag, 26. Juli 2005. Bundesanstalt für Verkehr, Unfalluntersuchung Fachbereich Schiene, 16. März 2006, abgerufen am 1. Mai 2015. (Memento vom 13. August 2007 im Internet Archive)
- ↑ Alfred Horn: Tragischer Unfall bei Bregenz. In: Eisenbahn Österreich. Nr. 2. Minirex, 2007, ISSN 1421-2900, S. 84.
- ↑ NÖ: Drei Tote bei Unfall im Bahnhof Götzendorf. In: Der Standard. 14. Oktober 2007, abgerufen am 1. Mai 2015.
- ↑ Kollision Zug 21023 mit Zug 48007 am 26. März 2009 auf der Strecke 10901 Wien Franz-Josefsbahnhof nach Staatsgrenze nächst Gmünd N.Ö. im Bf Kritzendorf. (PDF, 1,3 MB) Bundesanstalt für Verkehr, Unfalluntersuchung Fachbereich Schiene, 7. Oktober 2010, abgerufen am 1. Mai 2015.
- ↑ Alfred Horn, Walter von Andrian: Spektakuläre Entgleisung am Arlberg. In: Eisenbahn Österreich. Nr. 8. Minirex, 2010, ISSN 1421-2900, S. 428–431.
- ↑ Entgleisung Personenzug in einem Bahnhof in Österreich am 28. September 2012. (PDF, 1,8 MB) Bundesanstalt für Verkehr, Unfalluntersuchung Fachbereich Schiene, 27. September 2013, abgerufen am 1. Mai 2015.
- ↑ Güterzug rammte Bauzug bei Wiener Neustadt: Fahrdienstleiter angezeigt. In: Der Standard. 28. März 2013, abgerufen am 1. Mai 2015.
- ↑ Kollision eines Güterzugs mit einem stehenden Gleismesswagen am 27. März 2013. (PDF, 1,4 MB) Bundesanstalt für Verkehr, Unfalluntersuchung Fachbereich Schiene, 3. Juni 2014, abgerufen am 1. Mai 2015.
- ↑ ÖBB-Zug bei Wiener Westbahnhof entgleist: Strecke eingleisig befahrbar. In: Der Standard. 29. September 2012, abgerufen am 1. Mai 2015.
- ↑ Rail Traction Company in italienischsprachiger Wikipedia
- ↑ Helmut Petrovitsch: Unfall mit entrollten Lokomotiven am Brenner. In: Eisenbahn Österreich. Nr. 3. Minirex, 2014, ISSN 1421-2900, S. 130.
- ↑ Lkw in Leobendorf von Zug erfasst: 80 Feuerwehrleute im Einsatz. In: Der Standard. 4. September 2014, abgerufen am 1. Mai 2015.
- ↑ Zwei Personenzüge bei Graz kollidiert: Ein Lokführer tot. In: Der Standard. , abgerufen am 1. Mai 2015.
- ↑ Zweites Todesopfer wird obduziert. In: Kleine Zeitung. , abgerufen am 1. Mai 2015.