Luckenwalde

Stadt in Brandenburg
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Wappen Karte
Wappen von Luckenwalde Deutschlandkarte, Position von Luckenwalde hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Kreis: Landkreis Teltow-Fläming
Fläche: 46,75 km²
Einwohner: 21.813 (31.12.2002)
Bevölkerungsdichte: 467 Einwohner/km²
Höhe: 48 m ü. NN
Postleitzahl: 14943
Vorwahl: 03371
Geografische Lage: 52° 4' n. Br.


13° 10' ö. L.

KFZ-Kennzeichen: TF
Amtliche Gemeindekennzahl: 12072232
Gliederung des Stadtgebiets: 3 Ortsteile
Website: www.luckenwalde.de
E-Mail-Adresse: rathaus@luckenwalde.de
Politik
Bürgermeisterin: Herzog-von der Heide (SPD)
Regierende Partei: SPD

Luckenwalde ist die Kreisstadt des Landkreises Teltow-Fläming, Bundesland Brandenburg, Bundesrepublik Deutschland.

Geschichte

Erste Erwähnung

An der Stelle wo heute Luckenwalde liegt, befand sich ein slawischer Burgwall. In dessen Nähe wurde eine Burg gebaut, welche wiederum 1216 urkundlich erwähnt wurde. Dies war gleichzeitig die erste Erwähnung Luckenwaldes. Aus jener Zeit stammen die ersten Teile des Luckenwalder Marktturms.

 
Kloster Zinna

Kloster Zinna und Entwicklung zur Handelsstadt

1285 kaufte das Zisterzienserkloster Zinna die Stadt und die Burg. Bis dahin waren diese im Besitz der magdeburgischen Ministerialien von Richow gewesen. Die Stadt wurde als Oppidum (befestigte Marktsiedlung) bezeichnet.

Luckenwalde lag am Kreuzungspunkt zweier wichtiger Straßen. 1430 erhielt Luckenwalde Stadtrechte, wie das Brau- und das Handelsrecht. 1471 wird erstmals ein Bürgermeister erwähnt. 1540 erhält Luckenwalde sein erstes Stadtwappen. Luckenwalde erhält das Privileg eines zweiten Marktes 1562.

Brandenburg und Entwicklung zur Industriestadt

1680 übernahm Brandenburg - Preußen die Herrschaft über Luckenwalde. Nur wenige Jahre später kommen aus Schandau in Sachsen die ersten Tuch- und Zeugmacher. 1745 wird Luckenwalde zur Amtsstadt. 1808 erhält Luckenwalde endlich komplette Stadtrechte.

Nachdem sie 1841 an die Bahnlinie Berlin-Halle angeschlossen wird, wächst die Stadt weiter. Mitte des 19. Jahrhunderts ist Luckenwalde ein Industriezentrum, man zählt 1858 15 öffentliche Gebäude, 736 Wohnhäuser und 1169 Wirtschaftsgebäude.

1867 patentiert Hermann Henschel den Pappteller. Luckenwalde entwickelt sich zur Stadt der Schornsteine. Wichtige Fabriken sind ein Pianowerk und das Feuerlöschgerätewerk. In der Weimarer Republik sind daher auch Sozialdemokraten und Kommunisten stark vertreten. 1930 wird ein Gemeinschaftsgebäude einer Schule und des Stadttheaters im Bauhaus-Stil fertiggestellt.

Datei:LuckenwaldeBahnhof1937.jpg
Luckenwalder Bahnhof im Jahr 1937

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt weitgehend verschont. Es kam nur zu wenigen Schusswechseln, als die Rote Armee Luckenwalde einnimmt. In der Umgebung wurde aber heftig gekämpft. Von 1939 an bis zum Ende des Krieges 1945 existierte das Kriegsgefangenlager Stalag III A. Hier waren Kriegsgefangene aus 10 Ländern inhaftiert. Der Lagerfriedhof und eine Ausstellung im Heimatmuseum erinnern an diese Zeit.

DDR-Zeit

In der DDR war Luckenwalde seit 1952 Kreisstadt des Kreises Luckenwalde. Auch in der DDR behält Luckenwalde seine Stellung als wichtiger Industriestandort. Wichtige Betriebe sind Volltuch, das Wälzlagerwerk, Kontaktbauelemente, Piano-Union, Baustoffwerk, das Feuerlöschgerätewerk, Hutmoden, Luwal, Beschläge und der Spiritousenhersteller Falckenthal.

Dies führte zu verstärktem Wohnungsneubau. Bei Bauarbeiten am Neubaugebiet 'Burg' wurden historische Gegenstände und Gebäude entdeckt und ausgegraben.

Nachwendezeit

1993 wurden die Kreise Luckenwalde, Zossen und Jüterbog zum Landkreis Teltow-Fläming zusammengeschlossen. Luckenwalde wurde die Kreisstadt des neugebildeten Kreises.

Die Bedeutung als Industriestadt ging verloren. Daher wurden Aktivitäten unternommen neue Schlüsseltechnologien anzuziehen (z.B. Biotechnologiepark) und den Dienstleistungssektor zu stärken.

Datei:Nuthe in Luckenwalde2.JPG
Nuthe und Feuerwehr

Geographie

Luckenwalde liegt südlich von Berlin.

Durch Luckenwalde fließen die Nuthe und der Königsgraben.

Gliederung des Stadtgebiets

Für die Stadt Luckenwalde sind 3 Ortsteile ausgewiesen.

  1. Luckenwalde
  2. Frankenfelde
  3. Kolzenburg

Entwicklung des Stadtgebiets

Eingemeindungen

Persönlichkeiten

Theodor Fontane besuchte die Stadt und schrieb darüber. Es gibt eine Gendktafel auf dem Marktplatz, die daran erinnert. Außerdem veranstaltet der Heimatverein Fontane-Lesungen.

Der spätere Studentenführer Rudi Dutschke wurde in Luckenwalde (heute Gemeinde Nuthe-Urstromtal, Ortsteil Schönefeld) geboren und wuchs hier auf. Daran erinnert eine Gedenktafel vor dem Gymnasium.

Das Luckenwalder Wappen

Das Luckenwalder Wappen setzt sich aus einem Wappen im Wappen zusammen, auf dem ein Pelikannest ist. Diese seltsame Form kommt Zustande, weil die Luckenwalder ihr Wahrzeichen den Pelikan oben auf dem Wappen haben wollten, das preußische Beamtentum diese abweichende Wappenform aber nicht akzeptieren wollte.

Die zwei Stäbe im inneren Wappenschild deuten auf die kirchlichen Oberherren von Luckenwalde hin: den Abt in Kloster Zinna und den Bischof in Magdeburg. Die zwei Sterne deuten an, dass Luckenwalde auch der Gerichtsbarkeit dieser beiden Städte untersteht. Außerdem sind sie Symbole für Glück und Ruhm. Die goldene Tanne deutet auf das Braurecht hin.

Über diesem inneren Wappenschild ist ein Pelikannest mit 4 Jungvögeln und der Pelikanmutter. Die Legende besagt, dass die Mutter in einer Hungersnot sich die Brust aufgerissen hat, um mit ihrem Blut die Jungen zu füttern.

Sehenswürdigkeiten

Stadtzentrum

Das Stadtzentrum wird durch zwei direkt aneinandergrenzende Plätze gebildet: den Boulevard und den Marktplatz.

Der Boulevard ist komplett als Fußgängerzone ausgewiesen. Dort sind viele Geschäfte ansässig. In der Mitte des Boulevard's steht der historische Kariedelbrunnen. Der Boulevard ist das Zentrum des alljährlichen Luckenwalder Weihnachtsmarktes, dessen Markenzeichen die Märchenfiguren des Grafikers Gebert und eine große Tanne neben dem Kariedelbrunnen sind.

Der Marktplatz ist gleich angrenzend. Hier findet man (am Durchgang zum Boulevard) das historische Gebäude des Rathauses und daneben das Heimatmuseum. Gegenüber dem Rathaus steht eine Kirche und nur wenige Meter daneben der Marktturm, das Markenzeichen Luckenwaldes. Mehrmals in der Woche ist Markttag und der Platz ist von den Ständen der Händler belegt.

Marktturm

Der Marktturm ist das Wahrzeichen der Stadt Luckenwalde. Er steht auf dem Marktplatz, wenige Meter von der Kirche entfernt, was zu einer lokalen Legende führte:

In früheren Zeiten stand der Marktturm direkt bei der Kirche, er war noch ein Kirchturm. Die Jüterboger jedoch waren neidisch, und wollten den Kirchturm stehlen. Deshalb luden sie ihn bei Nacht auf einen großen Wagen. Sie kamen jedoch nicht weit, nach wenigen Metern zerbrach der Wagen, und der Turm landete wieder auf dem Boden. An dieser Stelle steht er bis heute.

Die ältesten Teile des Turmes stammen aus dem 12. und 13. Jahrhundert- Dabei gehörte der Burgwart Luckenwalde (castrum, nordöstlich der Johanniskirche im Niederungsgebiet, archäologische Ausgrabung 1987) zu den bedeutenderen Burgwarteinheiten des Nieplitz-Nuthe-Gebietes. Seit 1484 dient der Turm der Pfarrkirche St. Johannis als Glockenturm. Er ist 38m hoch.

Der Marktturm ist Anlass des alljährlichen Turmfestes.

Stadtpark

Der Stadtpark ist eine Parkanlage am Rand von Luckenwalde. Wege, kleine Wäldchen, Buschanlagen und Wiesen bilden die Grundlage für den Park als Ausflugsziel. Zusätzlich gibt es das Parkcafé zur Rast nach dem erschöpfenden Spaziergang. Ein Teil des Stadtparks nimmt der städtische Tierpark ein. Einmal im Jahr wird ein Parkfest veranstaltelt. Direkt neben dem Stadtpark ist die Festwiese gelegen, die als Veranstaltungsort genutzt wird.

Skaterbahn

Im Bereich von Luckenwalde verläuft die Skaterbahn "Fläming-Skate". Sie ist mit 100 km Länge die längste Inline-Skater-Bahn Deutschlands.

Siehe auch: Radwege in Brandenburg

Kunsthalle Vierseithof

Die Kunsthalle (eröffnet im Herbst 1997) bietet neben Werken namhafter zeitgenössischer Künstler aus dem In- und Ausland, auch Arbeiten junger Künstler aus den neuen Bundesländern.
Das ehemalige Maschinenhaus wird, unter Vorsitz des Berliner Künstlers Reinhard Stangl, vom "Verein der Freunde und Förderer der Kunsthalle VIERSEITHOF in Luckenwalde" geführt. Neben den Ausstellungen bietet die Kunsthalle auch andere kulturelle Veranstaltungen wie Musik, Theater oder Lesungen.

Gezeigte Werke von: Olaf Martens, Moritz und Grita Götze, Via Lewandowsky, Carsten Nicolai, Albert Oehlen, Hans-Hendrik Grimmling, Geccelli.

Siehe auch: Jahresprogramm und Öffnungszeiten

weitere Sehenswürdigkeiten

  • das Elsthal
  • das Stadttheater
  • die Fläming-Therme
  • das Heimatmuseum
  • die Kultur- und Begegnungsstätte am Markt 12 a

Städtepartnerschaften

Wirtschaft

Infrastruktur

Luckenwalde ist ein Bahnhof der Bahnstrecke Berlin-Halle. Die Bundesstraße B101 führt durch Luckenwalde.

Bekannte Unternehmen


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