Erkelenz

Stadt in Nordrhein-Westfalen
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Stadtwappen Karte
Lage der Stadt Erkelenz in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Kreis: Heinsberg
Fläche: 117,35 km²
Einwohner: 45.391 (31. Dezember 2005)
Bevölkerungsdichte: 386 Einwohner/km²
Höhe: 92 m ü. NN
Postleitzahl: 41812
Vorwahl: 02431
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: HS
Gemeindeschlüssel: 05 3 70 004
Stadtgliederung: 9 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Johannismarkt 17
41812 Erkelenz
Website: www.erkelenz.de
E-Mail-Adresse: info@erkelenz.de
Politik
Bürgermeister: Peter Jansen (CDU)

Die Stadt Erkelenz liegt 10 km von Mönchengladbach entfernt am Nordrand der Kölner Bucht auf halbem Weg zwischen Niederrhein und Niedermaas.


Urkundlich 966 zum ersten Mal erwähnt, erhielt der Ort im Jahr 1326 Stadtrecht.


In den kommenden Jahrzehnten werden östlich gelegene Teile des Stadtgebietes durch den Braunkohletagebau Garzweiler II abgetragen. Über Fünftausend Menschen aus zehn Ortschaften werden deshalb umgesiedelt. Ab 2006 beginnen die ersten Erschließungsmaßnahmen für die neuen Dörfer Immerath und Borschemich an den Standorten Kückhoven und Nord-Erkelenz. 10 Familien aus Pesch wurden 2005 am Ortsrand von Kückhoven angesiedelt.

Geografie

Landschaft

Das Landschaftsbild ist von der flachwelligen bis fast ebenen Erkelenzer Börde geprägt, deren fruchtbarer Lößboden überwiegend landwirtschaftlich genutzt wird. Nur 1,4% der Stadtfäche ist bewaldet. Der Wahnenbusch, das größte zusammenhängende Waldgebiet, liegt südlich der Stadt bei Tenholt und umfasst 25 ha.

Im Norden der Gemeinde beginnt die wald- und wasserreiche Landschaft der Schwalm-Nette-Platte, einem Teilgebiet des Nierderrheinischen Tieflandes.

Im Westen, jenseits des Stadtgebietes, liegt 30 m bis 40 m tiefer die Rurniederung. Der Übergang wird vom Baaler Riedelland eingenommen. Bäche haben hier eine abwechslungsreiche Landschaft von Berg und Tal geschaffen.

Im Osten befindet sich das Niersquellgebiet bei Kuckum und Keyenberg.

Südlich steigt die Landschaft zur Jackerather Lößschwelle hin an.

Der niedrigste Punkt liegt 70 m über NN (Niersgebiet im NO und Nähe Ophover Mühle im SW) und der höchste Punkt 110 m über NN (Stadtgrenze bei Holzweiler / Immerath im S).

Geologie

Die Gemeinde liegt auf der Erkelenzer Lößplatte, auch Erkelenzer Börde genannt, dem nördlichen Ausläufer der Jülicher Börde. Der Löß besitzt hier im Durchschnitt eine Mächtigkeit von über 11 m. Darunter liegen Kiese und Sande der eiszeitlichen Hauptterasse, angelagert von Rhein und Maas.

Im Tertiär bildete sich entlang von Verwerfungslinien der Erkelenzer Horst. Östlich des Horstes liegt die Venloer Scholle, westlich die Rurscholle, im Süden die Erftscholle und der Jackerather Horst. Ein kleinerer Abschnitt des Horstes wird vom Wassenberger Horst eingenommen. Mächtige Braunkohlenflöze aus dem Tertiär und Steinkohlenflöze aus dem Karbon befinden sich im Untergrund.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Das Stadtgebiet hat eine Ausdehnung in Ost-West Richtung von 20 km und in Nord-Süd Richtung von 10 km.

Nachbargemeinden

Diese werden im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden, aufgeführt: Stadt Wegberg (Kreis Heinsberg), die kreisfreie Stadt Mönchengladbach, Gemeinde Jüchen (Rhein-Kreis Neuss), Gemeinde Titz (Kreis Düren), Stadt Linnich (Kreis Düren), Stadt Hückelhoven (Kreis Heinsberg), Stadt Wassenberg (Kreis Heinsberg)

 
Erkelenz, Lambertuskirche und Marktplatz

Stadtgliederung

Die Stadt Erkelenz ist in ihrer heutigen Form aufgrund des Neugliederungsgesetzes Aachen vom 21. Dezember 1971 entstanden. Nach diesem Gesetz wurde Erkelenz am 1. Januar 1972 mit den Gemeinden Gerderath, Schwanenberg, Venrath, Granterath, Lövenich, Borschemich, Holzweiler, Immerath, Keyenberg und den Orten Geneiken und Kuckum zusammengeschlossen.

Die Stadtfläche vergrößerte sich von 25,3 km² auf 117,35 km².

Durch die Änderung der Hauptsatzung vom 14. April 2000 wurde die Stadt Erkelenz in folgende 9 Stadtbezirke eingeteilt (Einwohner Stand 30. November 2003):

 
Erkelenz, Altes Rathaus
 
Erkelenz, Burg

Geschichte

Archäologische Funde

Bei Kückhoven wurde 1990 ein Holzbrunnen entdeckt, der zu einer Siedlung der Bandkeramiker gehörte und ca. 5100 v. Chr. erbaut worden ist. Damit stellt er eines der ältesten Holzbauwerke der Welt dar.

1906 wurde in Kleinbouslar eine römische Jupitersäule gefunden, die aus dem Anfang des 3. Jahrh. n. Chr. stammt.

Nach 1945 entdeckte man in Erkelenz unter der Pfarrkirche fränkische Gräber, die unter einer Holzkirche lagen. Die Kirche wurde frühestens um 800 erbaut (Funde Badorfer Keramik). Die Besiedlung Erkelenz fand demnach um 750 statt.

Ursprung des Ortsnamens

Erkelenz gehört zur Gruppe gallo-romanischer -acum Ortsnamen. 966 wurde der Ort als Herclinze erwähnt, vermutlich abgeleitet von "fundus Herculentiacus", Gut des Herculentiacus. Hieraus entwickelte sich der Name Herculentiacum. 1118 erscheint der Ort als Erkelenze. Eine Siedlungskontinuität von der Römer- bis zur Frankenzeit ist aber nicht zu belegen.

Religionen

Der Ort Erkelenz ist überwiegend katholisch. Die Katholische Pfarre ist nach St. Lambertus benannt. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Bistumszuordnung, bis 1559 gehörte Erkelenz zum Bistum Lüttich, bis 1801 zum Bistum Roermond, von 1801 bis 1821 zum Bistum Aachen, von 1801 bis 1930 zum Bistum Köln und seither wieder zum Bistum Aachen.

1651 zur Zeit der Gegenreformation wurde in der Stadt ein Kloster der Franziskaner errichtet. Die zugehörige Kirche war dem Hl. Antonius von Padua geweiht, im Volksmund Paterskirche genannt. Sie wurde im 2. Weltkrieg zerstört. Heute erinnert nur noch der Franziskanerplatz an das Kloster.

Die jahrhundertlange Herrschaft der spanischen Habsburger verhinderte das Aufkommen einer evangelischen Gemeinde. Erst als die Stadt zu Preußen gelangte, veränderte sich langsam die konfessionelle Zusammensetzung der Einwohner. Bis 1900 gehörte Erkelenz zur Gemeinde Schwanenberg, die jahrhundertelang eine evangelische Enklave bildete. In jenem Jahr verband sich Erkelenz mit der evangelischen Gemeinde von Lövenich, wo seit der Reformationszeit eine kleine evangelische Minderheit lebte. 1902/03 wurde schließlich in Erkelenz eine evangelische Kirche erbaut. Seit 1959 ist Erkelenz von Lövenich getrennt und eigenständige Gemeinde.

Im Mittelalter existierte eine kleine jüdische Gemeinde, die aber unterging. Erst ab 1852 liessen sich wieder Juden nieder, um 1868 kauften sie ein Wohngebäude um darin eine Synagoge zu errichten. 1938 wurde diese während des Novemberpogroms demoliert und geschändet.

Neben katholischer und evangelischer Gemeinde besteht heute auch eine Gemeinde Gottes und eine Neuapostolische Kirche.

Grundherrschaft

Am 17. 966 AD erhielt das Marienstift Aachen durch Tausch von Graf Immo Erkelenz und den Nachbarort Oestrich. Kaiser Otto I. bestätigte diesen Tausch in einer Urkunde. Das Stift besaß nunmehr etliche Güter in Erkelenz und den umliegenden Dörfern. Später wurden die Güter zwischen Propst und Kapitel des Stiftes aufgeteilt, diese Höfe wurden nicht selbständig bewirtschaftet, sondern verpachtet. Erst 1802 verlor das Stift diese Besitzrechte, als Frankreich die Säkularisierung im Rheinland durchführte.

Landesherrschaft

Die Grafen von Geldern übten im 14. Jahrhundert die Landesherrschaft über Erkelenz aus. 1326 erhielt die Stadt von Graf Rainald II. die Stadtrechte. 1339 wurde Geldern zum Herzogtum erhoben. Erkelenz bildete eine geldrische Enklave im Herzogtum Jülich. Das Herzogtum Geldern war in vier Quartiere aufgeteilt. Erkelenz gehörte zum Oberquartier Geldern mit dem Hauptort Roermond.

1543 gelangte die Stadt an das spanische Haus Habsburg und wurde Teil der spanischen Niederlande.

1714 erhielt der Herzog von Jülich und Kurfürst von der Pfalz Erkelenz. Die Stadt verlor so ihre jahrhundertealte Zugehörigkeit zum Oberquartier Geldern.

Von 1794 bis 1815 gehörte die Stadt zu Frankreich. Erkelenz bildeté zunächst eine Munizipalität, ab 1800 eine Mairie (Bürgermeisterei) und war seit 1798 Sitz des Cantons Erkelenz im Arrondissement Crefeld, das Teil des Départements de la Roer war.

1815 wurde der König von Preußen neuer Landesherr.

Von 1816 bis 1972 war Erkelenz Mittelpunkt des Landkreises Erkelenz.

Politik

Wahlen

Landtagswahl

Bei der Landtagswahl am 22. Mai 2005 ging die CDU als stärkste Kraft hervor. Dr. Gerd Hachen wurde somit als Kandidat in den Landtag gewählt.
Das Gesamtergebnis für Erkelenz:

Partei SPD CDU FDP Grüne WASG REP NPD ÖDP PBC
Stimmen
5822
11668
1437
1014
465
286
223
56
45
in Prozent
27,70
55,51
6,83
4,82
2,21
1,36
1,06
0,26
0,21

Kommunalwahl

Auch bei der Kommunalwahl vom 26. September 2004 erhielt die CDU die meisten Stimmen. Bürgermeister wurde im 2. Wahlgang am 10. Oktober 2004 Peter Jansen (56,6%) von der CDU.
Bei der Kommunalwahl waren 35.214 Bürger wahlberechtigt. 20.268 machten von ihrem Wahlrecht Gebrauch, was einer Wahlbeteiligung von 57,55% entspricht. 767 ungültigen standen 19.501 gültige abgegebene Stimmen gegenüber.

Partei SPD CDU FDP Grüne BÜG DIHS UWG ENGELS* REP TEZA*
Stimmen
3816
8688
1218
2540
1563
398
706
60
505
7
in Prozent
19,56
44,55
6,24
13,02
8,01
2,04
3,62
0,30
2,58
0,03

* unabhängige Kandidaten

Die Stimmenverteilung im 1. Wahlgang der Bürgermeisterwahl sah folgendermaßen aus:

Partei SPD CDU FDP Grüne DIHS ENGELS
Kandidat Ferdinand Kehren Peter Jansen Werner Krahe Christel Honold-Ziegahn Heinrich Schablitzky Werner Engels
Stimmen
4895
8702
1294
2996
734
952
in Prozent
25,00
44,45
6,61
15,30
3,75
4,86

Bundestagswahl

Bei der Bundestagswahl am 22. September 2002 wurde Leo Dautzenberg von der CDU mit 50,3 % der Stimmen im Wahlkreis 90 (Heinsberg) in den Bundestag gewählt.

Bei der vorgezogenen Bundestagswahl vom 18.09.2005 wurde er mit 51,4% als MdB bestätigt.

  • Wahlberechtigte 34067
  • Wähler 26811
  • Beteiligung 78,7% (2002 : 80,6%)
Partei CDU SPD Grüne FDP Die Linke.PDS Sonstige
Erststimmen (%)
51,4
37,3
-
5,3
4,7
1,4
Zweitstimmen (%)
43,2
32,5
5,2
10,7
5,1
3,3
Erststimme 2002
50,3
36,9
-
6,2
1,2
5,6
Zweitstimme 2002
45,5
35,9
5,8
9,5
0,9
-
Gewinn und Verlust (Erststimme)
1,1
0,4
-
0,9
3,5
4,2
Gewinn und Verlust (Zweitstimme)
2,3
3,4
0,6
1,2
4,2
-

Bürgermeister seit 1814

  • 1814 - 1815 Heinrich Terstappen
  • 1815 - 1822 R. Erdmann
  • 1822 - 1827 Anton Jansenius, Notar
  • 1827 - 1851 Carl Hofstadt
  • 1851 - 1860 Theodor Büschgens
  • 1860 - 1861 H. Spieß
  • 1861 - 1900 Franz Reinkens
  • 1900 - 1916 Bernhard Hahn
  • 1916 - 1932 Johannes Spitzlei
  • 1932 - 1934 Dr. Ernst de Werth
  • 1934 Heinrich Feemers, kommisarischer Bürgermeister
  • 1934 - 1944 Gustav Meyer
  • 1945 Hermann Künkels
  • 1945 Peter Classen
  • 1945 - 1952?Josef Stehr
  • 1952 - 1969 Hermann Jansen
  • 1969 - 1994 Willy Stein
  • 1994 - 1999 Theo Clemens
  • 1999 - 2004 Erwin Matthissen
  • seit 2004 Peter Jansen

Wappen

Das Wappen von Erkelenz ist zweigeteilt. Im oberen blauen Feld befindet sich ein nach links schreitender goldener, doppelschwänziger Löwe, dessen Zunge und Klauen sind rot. Im unteren silbernen Feld ist eine rote Mispelblüte.

Das Wappen zeigt die Verbindung der Stadt zu den Grafen / Herzögen von Geldern, handelt es sich doch um den geldrischen Löwen und der sogenannten geldrischen Rose. Im ältesten Schöffensiegel der Stadt von 1331 finden sich schon diese beiden Elemente.

Die Farben der Stadt haben in dem Wappenschild ihren Ursprung : blau und weiß (silbern).

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

  • Gastspiele in der Stadthalle Erkelenz

Museen

  • Das Rheinische Feuerwehrmuseum in Lövenich zeigt mehr als 800 Exponate auf einer Ausstellungsfläche von 1500m²

Musik

  • Erkelenzer Meisterkonzerte, veranstaltet von der Volkshochschule Heinsberg
  • Konzerte in der Stadthalle
  • Ein Kammermusikabend im Rahmen des Orlando-Festivals im niederländischen Kerkrade

Ausstellungen und Kleinkunstveranstaltungen

  • Kunstausstellungen in Haus Spiess
  • Kleinkunstveranstaltungen in der St. Leonhardkapelle
  • Ausstellung der "Sommerakademie Haus Hohenbusch"

Bauwerke in der Innenstadt

  • Das Alte Rathaus aus dem Jahre 1546
  • Die Burg, erstmals erwähnt 1377
  • Der Kirchturm von St. Lambertus aus dem Jahre 1458
  • Haus Spiess, 1806 erbaut im Stil von Jakob Couven

Bauwerke in den Ortsteilen

  • Haus Hohenbusch bei Hetzerath, ein ehemaliges Kloster der Kreuzherren
  • Die evangelische Hofkirche in Lövenich
  • Haus Keyenberg
  • Haus Pesch
  • Haus Paland in Borschemich
  • Immerather Windmühle

Parks

  • Ziegelweiher in der Innenstadt
  • Lahey-Park, gelegen zwischen den Dörfern Kückhoven und Holzweiler

Sport

  • Ultraleicht-Flugplatz bei Kückhoven
  • Modellflugplatz bei Kückhoven
  • Skate- und Freizeitanlage
  • Hallenbad
  • Freibad
  • Erkasporthalle
  • Willy-Stein-Stadion

Regelmäßige Veranstaltungen

Kulinarische Spezialitäten

Vereine

Sport

  • Schachfreunde Erkelenz 1959 e.V.
  • Turnverein Erkelenz 1860
  • Turnverein 1924 Schwanenberg
  • SV 1930 Golkrath
  • Erkelenzer Radsportclub
  • Ultraleicht Fluggemeinschaft Erkelenz
  • Erkelenzer Volleyball Verein 2000
  • Radsportverein "Viktoria" Erkelenz-Hoven 1921
  • Tanzsportgemeinschaft Erkelenz
  • TuS "Germania" e.V. 1912 Kückhoven
  • TC Blau Weiss Erkelenz

Karneval

  • Erkelenzer Karnevalsgesellschaft 1832
  • Bellinghovener Karnevalsgemeinschaft
  • Karnevalsgesellschaft KG "Knallköpp" Golkrath
  • Karnevalsgesellschaft Lövenicher Hoppesäck 1861
  • Karnevalsgesellschaft "Katzeköpp" Katzem
  • Kückhovener Karnevalsgesellschaft "De Japstöck"
  • Karnevalsgesellschaft "Venroder Wenk"e.V. 1952
  • Karnevalsgesellschaft "Rasselbande Borschemich"
  • Karnevalsgesellschaft Dorfgemeinschaft Gerderhahn
  • Karnevalsverein Tenholt
  • Vereinsgemeinschaft 1977 Granterath
  • KG Immeroder Seckschürger

Wirtschaft und Infrastruktur

Industrie und Gewerbe

Die industrielle Epoche begann in Erkelenz, als 1897 Anton Raky die Internationale Bohrgesellschaft ansiedelte, im lokalen Sprachgebrauch "die Bohr" genannt. Hieraus entwickelte sich die heutige Firma Wirth, die Tunnelbohrmaschinen und Bohrgeräte z. B. für die Erdölgewinnung baut und weltweit vertreibt. Nachfolgend haben sich weitere Maschinenbau-produzenten niedergelassen, so z. B. Hegenscheidt (Vossloh AG), ein Hersteller von Radsatzbearbeitungsmaschinen .

Heute hat Erkelenz eine breite und vielfältige Branchenstruktur.

Die Stadt besitzt etliche Gewerbegebiete.

  • Gewerbegebiet West / Neumühle
  • Gewerbegebiet Ost
  • Gewerbegebiet Süd
  • Gewerbegebiet GIPCO, das jüngste

Landwirtschaft

1995 umfasste die Landwirtschaftsfläche 8873 ha. Hiervon waren 91,8% Ackerland, 5,3% Dauergrünland und 2,4% Baumschulen. Die Anbaufläche wurde zu 48,3% mit Getreide, insbesondere Weizen und zu 39% mit Zuckerrüben genutzt.

Verkehr

Die Stadt liegt an der Bahnlinie Aachen - Mönchengladbach und gehört dem Aachener Verkehrsverbund an.

Die Bundesstraße B 57 führt an der Stadt vorbei.

Die Autobahn A46 Heinsberg-Düsseldorf liegt direkt an Erkelenz, hier befinden sich zwei Anschlussstellen.

Im Osten des Stadtgebietes tangiert die Autobahn A61 Venlo-Koblenz die Gemeinde. Dort berührt auch die Autobahn A44 Aachen-Mönchengladbach auf einer kurzen Stecke das Stadtgebiet. Die gemeinsame Anschlußstelle für die letzten beiden Autobahnen befindet sich östlich der Gemeinde Titz.

Medien

Drei Tageszeitungen informieren über das lokale Geschehen:

Die zwei Aachener Zeitungen haben leider ihre Lokalseiten zu einer einzigen zusammengelegt!

"Die HS-Woche", eine kostenlose Wochenzeitung, hat ihren Verlagssitz in Erkelenz.

Das "Stadt-Echo", eine kostenlose Monatszeitung erscheint unregelmässig.

Das Stadtgebiet liegt im Sendebereich von "Welle West", dem Lokalradio für den Kreis Heinsberg.

Das WDR-Fernsehen berichtet in der "Lokalzeit aus Aachen" auch über Erkelenz.

Der Stadtteil Lövenich ist Sitz von "HS-TV Regionalfernsehen für den Kreis Heinsberg".

Öffentliche Einrichtungen

  • Kreis- und Stadtbücherei Erkelenz
  • Hermann-Josef-Krankenhaus
  • Amtsgericht
  • Finanzamt
  • Bundesagentur für Arbeit (Dienststelle der BA Aachen)
  • Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Erkelenz

Bildung

  • 2 Gymnasien
    • Cusanus Gymnasium
    • Cornelius-Burgh-Gymnasium Erkelenz
  • 1 Realschule
    • Realschule der Stadt Erkelenz für Mädchen und Jungen
  • 2 Hauptschulen
    • Gemeinschaftshauptschule Erkelenz
    • Gem. Hauptschule Gerderath, auch GHS Gerderath genannt
  • 10 Grundschulen
    • Franziskus-Schule Kath. Grundschule mit Schulkindergarten -Primarstufe-
    • Luise-Hensel-Schule Gemeinschaftsgrundschule der Stadt Erkelenz
    • Astrid-Lindgren-Schule, Gemeinschaftsgrundschule der Stadt Erkelenz
    • Gemeinschaftsgrundschule Gerderath
    • Gemeinschaftsgrundschule Hetzerath
    • Kath. Grundschule Houverath
    • Gemeinschaftsgrundschule Keyenberg
    • Kath. Grundschule Kückhoven
    • Gemeinschaftsgrundschule Lövenich
    • Ev. Grundschule Schwanenberg
  • 1 Sonderschule
    • Pestalozzischule, Städtische Sonderschule für Lernbehinderte
  • 1 Berufsbildende Schule
    • Berufskolleg des Kreises Heinsberg in Erkelenz
  • sonstige Schulen
    • Fachseminar für Altenpflege der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Immerath
    • Krankenpflegehilfeschule im Hermann-Josef-Krankenhaus
    • Musikschule des Kreises Heinsberg
    • Anton-Heinen-Volkshochschule des Kreises Heinsberg mit umfangreichem Bildungsangebot in der Stadt Erkelenz

Persönlichkeiten

  • Rassem Yahya, Chirurg in Erkelenz, spielte für den VfL Osnabrück in der Basketball-Bundesliga und war 1969 Deutscher Basketball-Meister


Ehrenbürger (Auswahl)

  • Franz Jungbluth, Justizrat in Aachen, er regelte den Nachlass seines verstorbenen Onkels Hermann Josef Gormanns. Hieraus entstand die Gormannsstiftung (später: Hermann-Josef Stiftung), die 1871 das Krankenhaus erbaute. Franz Jungbluth war die erste Persönlichkeit, die die Ehrenbürgerwürde erhielt.
  • Franz Reinkens, Bürgermeister von 1861 bis 1900
  • Bernhard Hahn, Bürgermeister von 1900 bis 1916, initiierte die Modernisierung der Stadt
  • Anton Raky (* 1868, † 1943), Pionier der Bohrtechnologie und Förderer der Stadt
  • Dr. Alfred von Reumont, Landrat des Kreises Erkelenz von 1895 bis 1928
  • Prälat Ehrendechant Hermann Joseph Kamp, (* 1849, † 1931) von 1903 bis 1931(?) Oberpfarrer an St. Lambertus
  • Wilhelm Mayer
  • Johannes Spitzlei, von 1916 bis 1932 Bürgermeister von Erkelenz
  • Jakob Herle, Geschäftsführer in Industrieverbänden, von 1945 bis 1952 in der "Ostzone"/ DDR in Haft
  • Edmund Knorr, Lehrer, Naturschützer und Ornithologe
  • Hermann Jansen, von 1952 bis 1969 Bürgermeister von Erkelenz
  • Alois Joist, Jurist, von 1952 bis 1971 Stadtdirektor der Stadt Erkelenz
  • Eugen Gerards, Landwirt auf Hauerhof bei Katzem und von 1958 bis 1970 Landtagsabgeordneter der CDU
  • Louis Rabel, Bürgermeister der französischen Partnerstadt St. James
  • Willy Stein, Lehrer und langjähriger Bürgermeister
  • Arnold Poll, der Prälat und Pfarrer in Houverath baute das Kindermissionswerk Aachen und die Sternsingeraktion auf

Literatur

  • Josef Gaspers, Leo Sels, Geschichte der Stadt Erkelenz, Erkelenz 1926
  • Wolfgang Herborn, Wilfried Krings, Studien zur Geschichte der Stadt Erkelenhz vom Mittelalter bis zur frühen Neuzeit, Köln 1976
  • Barbara Karbig, Die Grundherrschaft des Aachener Marienstiftes in Erkelenz, Erkelenz 1991
  • Klaus Barisch, Friedel Krings, Josef Rick, Erkelenz, Erkelenz 1980
  • Maria Meurer, Erkelenz privat 1920-1970. Persönliche Stadtgeschichte(n). Sutton Verlag, 2000, ISBN 3897021838