Geroldsgrün ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Hof und liegt im Frankenwald.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 20′ N, 11° 36′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Hof | |
Höhe: | 606 m ü. NHN | |
Fläche: | 15,58 km2 | |
Einwohner: | 2630 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 169 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 95179 | |
Vorwahlen: | 09288, in Teilen 09267 | |
Kfz-Kennzeichen: | HO, MÜB, NAI, REH, SAN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 75 128 | |
Gemeindegliederung: | 21 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Keyßerstr. 25 95179 Geroldsgrün | |
Website: | www.geroldsgruen.de | |
Bürgermeister: | Helmut Oelschlegel (SPD) | |
Lage der Gemeinde Geroldsgrün im Landkreis Hof | ||
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Geografie
Geroldsgrün liegt im Westen des Landkreises Hof an der Grenze zum benachbarten Landkreis Kronach im Frankenwald, einem bewaldeten Mittelgebirge. Die Wasserscheide zwischen Rhein und Elbe verläuft auf der östlichen Anhöhe. Die Ölsnitz fließt durch das Ölsnitztal mit markanten Felsformationen in Richtung Rodach.
Gemeindegliederung
Geroldsgrün besteht aus insgesamt[2] 21 Ortsteilen:
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Die Ortsteile von Geroldsgrün sind zum großen Teil staatlich anerkannte Luftkurorte.
Klima
Die jährliche Durchschnittstemperatur in Geroldsgrün beträgt 6,7 °C, die durchschnittliche Niederschlagsmenge 1.002 mm.
Geschichte
Der Ort wurde 1323 als Gerhartsgrün erstmals urkundlich erwähnt. Bis in jüngste Zeit war Geroldsgrün immer Grenzort zwischen unterschiedlichen Hoheitsgebieten, so zwischen dem Bistum Bamberg und den Grafen von Orlamünde, später dann zwischen dem Bistum und dem Markgraftum Bayreuth-Kulmbach. Ab 1500 lag die Ortschaft im Fränkischen Reichskreis. Als Teil des seit 1792 preußischen Fürstentums Bayreuth fiel Geroldsgrün im Frieden von Tilsit 1807 an Frankreich und kam 1810 zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Bis zur Wiedervereinigung war Geroldsgrün wieder Grenzort. Bei Steinbach am Langesbühl befand sich die Station Echo 1 der Frankenwaldkaserne.
Ein dunkles Kapitel war die Hexenverfolgung, die in Geroldsgrün und Umgebung erst 1654 endete.[3]
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Dürrenwaid eingegliedert.[4] Die Gemeinden Langenbach und Steinbach bei Geroldsgrün folgten am 1. Mai 1978.[5]
Wappen
Die Gemeinde Geroldsgrün erhielt am 14. Januar 1955 ein eigenes Wappen: „Geteilt von Silber und Grün; oben ein wachsender roter Adler, unten ein goldener Pochhammer“.
Der Pochhammer deutet auf das alte örtliche Gewerbe der Eisenerzgewinnung hin. Der rote Adler war ein Hauptsymbol der Markgrafen von Bayreuth, zu deren Territorium der schon 1330 urkundlich erwähnte Ort früher gehörte. Die grüne Feldfarbe der unteren Schildhälfte weist auf den Ortsnamen hin.
Politik
Der Gemeinderat von Geroldsgrün hat 16 Mitglieder und setzt sich wie folgt zusammen:
CSU | SPD | Gesamt | |
2014 | 8 | 8 | 16 Sitze |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Barocke Wehrkirche
- Frankenwarte
- Unterirdischer Schiefer-Steinbruch mit Schieferwerk Lotharheil
→ Liste der Baudenkmäler in Geroldsgrün
Wirtschaft und Infrastruktur
- Zweigwerk der Firma Faber-Castell: Das Werksgebäude ist künstlerisch gestaltet. Die Produktion in Geroldsgrün umfasst Stifte aller Art und Kosmetikartikel. Die gesamte Faber-Castell-Produktpalette wird in einem Werksverkauf angeboten.
- Ein Holzbearbeitungswerk der Firma Graetz, später Nokia, das in früheren Jahren Fernseh- und Radio-Gehäuse fertigte, wurde inzwischen geschlossen.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Emilie Mauerer (1863–1924), Politikerin (SPD)
- Hans Hüttner (1885–1956), Generalmajor der Wehrmacht
- Christian Keyßer (1877–1961), Pioniermissionar[6]
- Detlef Stöcker (* 1963), Autor
Literatur
- Dr. Hans Vollet und Kathrin Heckel: Die Ruinenzeichnungen des Plassenburgkartographen Johann Christoph Stierlein. 1987.
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2023; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20100828/153306&attr=OBJ&val=1225
- ↑ Der "Drudner" Johannes Junius schreibt seinen letzten Brief auf www.bezirk-oberfranken.de
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 500.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 687.
- ↑ Herwig Wagner: Keysser, Christian. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 3, Bautz, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-035-2, Sp. 1447–1453.
Weblinks
- Wappen von Geroldsgrün in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte