Stadtbahn Bonn

Stadt- und Straßenbahnnetz in Bonn
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Die Bonner Stadtbahn ist Teil des öffentlichen Nahverkehrs in Bonn und Umgebung. Das Netz umfasst den Stadtbahnverkehr in Bonn und im umgebenden Rhein-Sieg-Kreis. Mit vier bis sechs Linien ist es verhältnismäßig klein, aber durch seine zwei Überlandlinien mit der Stadtbahn Köln verknüpft. Teilweise werden die beiden Netze zusammengenommen als Stadtbahn Rhein-Sieg bezeichnet. Neben der Stadtbahn existiert in Bonn noch ein Straßenbahnnetz mit zwei Linien, mit der sich die Stadtbahn einige Streckenabschnitte teilt. Es gelten die Tarife des Verkehrsverbund Rhein-Sieg.

Streckennetz der Bonner Stadtbahn
Streckennetz der Bonner Stadtbahn

Im gesamten Netz verkehrt der gemeinsame Fahrzeugpark von SWB Bus und Bahn und der Elektrischen Bahnen der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises (SSB). Auf den Überlandlinien kommen überwiegend Fahrzeuge der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) zum Einsatz, die SWB/SSB stellen auf beiden Linien etwa ein Viertel der Kurse.

Stadtbahnwagen 0372 vor der Konzernzentrale der Deutschen Telekom
Stadtbahnwagen 0372 vor der Konzernzentrale der Deutschen Telekom

Linien

Stadtbahn

Die Bonner Stadtbahn verfügt über vier ständig verkehrende Linien, dazu kommen zwei Linien mit stark eingeschränkten Verkehrszeiten:

16 Köln-Niehl – Köln Hauptbahnhof – Köln-Rodenkirchen – Wesseling – Buschdorf – Tannenbusch – Hauptbahnhof – Dt. Telekom/Pl.d.VN – Bad Godesberg
18 Köln-Thielenbruch – Köln-Mülheim – Köln Hauptbahnhof – Köln-Klettenberg – Brühl – Bornheim – Alfter – Dransdorf – Hauptbahnhof
63 Tannenbusch – Hauptbahnhof – Dt. Telekom/Pl.d.VN – Bad Godesberg
66 „Telekom-Express“
Siegburg/Bonn – Sankt Augustin – Hangelar – Vilich – Beuel – Stadthaus – Hauptbahnhof – Dt. Telekom/Pl.d.VN – Rheinaue – Ramersdorf – Oberkassel – Königswinter – Bad Honnef
67 werktags zwei Fahrten
Siegburg/Bonn – Sankt Augustin – Hangelar – Vilich – Beuel – Stadthaus – Hauptbahnhof – Dt. Telekom/Pl.d.VN – Bad Godesberg
68 werktags vier Fahrten, an Wochenenden ganztägig Bornheim–Bonn Hbf
Bornheim – Alfter – Dransdorf – Hauptbahnhof (– Dt. Telekom/Pl.d.VN – Rheinaue – Ramersdorf)

Der Grundtakt beträgt werktags 20 Minuten, wird aber auf fast allen Strecken verdichtet:

  • Die Linie 63 verdichtet die Linie 16 auf drei Züge in 20 Minuten, während der Schulferien auf einen 10-Minuten-Takt.
  • Die Linie 66 wird zwischen Siegburg und Ramersdorf auf einen 10-Minuten-Takt verdichtet, im Berufsverkehr bis Königswinter.

Straßenbahn

Neben den Stadtbahnlinien sind zwei Straßenbahnlinien verblieben, die seit 1994 mit Niederflurfahrzeugen betrieben werden und schrittweise behindertengerecht ausgebaut werden. Teilweise befahren sie die selben Strecken wie die Stadtbahnlinien.

61 Dottendorf – Kessenich – Südstadt – Hauptbahnhof – Stadthaus – Nordstadt – Bonn-Castell – Graurheindorf – Auerberg
62 Dottendorf – Kessenich – Südstadt – Hauptbahnhof – Stadthaus – Beuel – Limperich – Küdinghoven – Ramersdorf – Oberkassel
65 Ein- und Ausrückfahrten der Linie 61
Ramersdorf – Küdinghoven – Limperich – Beuel – Nordstadt – Bonn-Castell – Graurheindorf – Auerberg

Die Straßenbahnlinien 61 und 62 verkehren im 10-Minuten-Takt, zwischen Stadthaus und Dottendorf ergibt sich durch Überlagerung ein sauberer 5-Minuten-Takt.

Geschichte

Mitte der 1960er gab es in Bonn Schienenstrecken, die fünf unterschiedlichen Unternehmen gehörten. Neben den Eisenbahnstrecken der Bundesbahn (DB) und der Köln-Bonner Eisenbahn (KBE) gab es gleich drei Straßenbahnbetriebe:

Insbesondere für eine Stadt von damals gerade einmal 140.000 Einwohnern erschien diese Vielfalt unzweckmäßig. Neben der wachsenden Konkurrenz durch den Autoverkehr kam als besonderer Faktor noch die Bundesregierung hinzu, die sich gerade auf einen längeren Verbleib in ihrer „provisorischen“ Bundeshauptstadt einrichtete und bestrebt war, das „Bundesdorf“ zu einer modernen Hauptstadt auszubauen. Da nach dem damaligen Verständnis von Modernität eine Straßenbahn nicht ins Stadtbild gehörte, war der Bund bereit, erhebliche Summen für deren Beseitigung bereitzustellen.

Der Bonner Stadtrat beschloss 1967 ein neues Verkehrskonzept, das den Bau einer U-Bahn zwischen Bonn und Bad Godesberg beinhaltete. Im Oktober des gleichen Jahres erfolgte in Anwesenheit der Bundesminister Strauß und Leber der erste Rammschlag. Noch während der Bauphase gab es mehrere Änderungen, die schließlich in der Bezeichnung des neuen Verkehrssystems als Stadtbahn mündeten: Die KBE geriet Ende der Sechziger Jahre in ernsthafte finanzielle Schieflage und konnte nur durch Unterstützung des Landes NRW vor dem Kollaps bewahrt werden. Pläne der KBE für eine Expansion, die auch den Betrieb auf der Bonner U-Bahn beinhalteten, waren damit hinfällig. Stattdessen sollten die Eisenbahnstrecken der KBE genutzt werden, um durchgehende Verbindungen in das Kölner Straßenbahnnetz zu schaffen. Die Anforderungen, die Fahrzeuge nach Eisenbahnrecht zuzulassen, die engen Kölner Straßenbahntunnel zu befahren und die begrenzten Lasten der Kölner Rheinbrücken führten schließlich zur Entwicklung der Stadtbahnwagen B anstelle der vom Land vorgesehenen Stadtbahnwagen A.

Mit der Eröffnung der Stammstrecke am 22. März 1975 beginnt in Bonn der Stadtbahnbetrieb.

Strecken

Karte der Stammstrecke
Karte der Stammstrecke

Stammstrecke

Als Stammstrecke des Netzes kann man den viereinhalb Kilometer langen Abschnitt zwischen dem U-Bahnhof Hauptbahnhof und der Haltestelle Deutsche Telekom/Platz der Vereinten Nationen bezeichnen, die von allen Stadtbahnlinien bedient wird. Der größte Teil der Strecke verläuft in einem 1975 eröffneten Tunnel, der die bis dahin oberirdische Strecke der Straßenbahn Bonn-Godesberg-Mehlem (BGM) ersetzte.

Kilometrierung
Hauptbahnhof (U) 320,0
Universität/Markt 319,4
Juridicum 318,8
Bundesrechnungshof/
Auswärtiges Amt
318,2
Museum Koenig 317,8
Heussallee/Museumsmeile 317,0
Deutsche Telekom/
Ollenhauerstraße
316,3
Deutsche Telekom/
Platz der Vereinten Nationen
315,5

Streckenverlauf

Die Strecke beginnt am Knotenpunkt Hauptbahnhof (U) und unterquert in einer Kurve den Zentralen Omnibusbahhof und den Kaiserplatz. Nachdem sie parallel zum Hauptgebäude der Universität die Hofgartenwiese unterquert hat, schwenkt sie in einer 110°-Kurve unter die B 9, deren Verlauf sie die nächsten Kilometer folgt. Südöstlich der Haltestelle Heussallee kommt die Strecke über eine provisorische Rampe ans Tageslicht. Der Rest der Strecke befindet sich im Mittelstreifen der B 9.

Stationen

Mit Ausnahme des später eröffneten Hauptbahnhofs sind alle unterirdischen Haltestellen von Alexander Freiherr von Branca sehr ähnlich gestaltet worden und unterscheiden sich hauptsächlich durch die verwendeten Kennfarben. Dem Stil der 1970er Jahre folgend herrschen dabei Rundungen und kräftige Farben vor.

 
Hauptbahnhof (U)
Hauptbahnhof

Der viergleisige U-Bahnhof Hauptbahnhof ist als Kreuzungspunkt einer Nord-Süd-Achse mit einer Ost-West-Achse konzipiert. Die vier Gleise liegen an zwei Mittelbahnsteigen, wobei die Ost-West-Linien an den inneren und die Nord-Süd-Linien an den äußeren Gleisen halten sollten. Da der geplante Westast (Hardtbergbahn) bis heute nicht gebaut wurde, wirkt die Anlage etwas überdimensioniert. Ein als Vorleistung für eine Stadtbahn nach Dottendorf gebauter Tunnelstutzen dient heute als Wendeanlage der Linie 18.

Die im April 1979 eröffnete Haltestelle ist nach damaligen Maßstäben futuristisch gestaltet, wobei die Farben silbergrau (Decken und Außenwände) und blau (Boden und Innenwände) dominieren. An den Außenwänden befinden sich die Logos von Metros aus aller Welt, an den Innenwänden wurden in den neunziger Jahren Kinderbilder verschiedener Gottheiten angebracht.

Ursprünglich befanden sich nur an den Außengleisen Hochbahnsteige. Da an den Innengleisen auch eine Straßenbahnlinie endete, gab es dort Flachbahnsteige, die für eine spätere Anhebung vorbereitet waren. Nach der Einstellung der Straßenbahnlinie 64 wurden die Innenbahnsteige 1997 an einem Wochenende angehoben. Dabei blieb ein Drittel des Bahnsteis auf der ursprünglichen Höhe, um dort bei Störungen auch weiterhin Straßenbahnen enden lassen zu können. Dies war möglich, da die Haltestelle über 100 Meter lang ist, die eingesetzten B-Wagen-Doppeltraktionen aber nur knapp 60 Meter.

Zwischen der Einweihung des Stadtbahntunnels 1975 und der Fertigstellung des Hauptbahnhofs 1979 endeten die Stadtbahnen an einer provisorischen Haltestelle Am Hauptbahnhof, die sich im Gleisvorfeld des hautigen Hauptbahnhofs unter dem ZOB befand.

 
Universität/Markt
Universität/Markt

Die Haltestelle Universität/Markt befindet sich unter der Hofgartenwiese und verläuft parallel zur Front des Uni-Hauptgebäudes. Neben der Haltestelle befindet sich die Tiefgarage der Universität, die gleichzeitig gebaut wurde.

Die Kennfarbe der Haltestelle ist ein helles Grün. Ungewöhnlich ist der östliche Zugang zur Haltestelle (im Bild hinten), der nicht wie üblich als Kombination aus Treppen und Rolltreppen ausgeführt ist, sondern aus langen, gebogenen Rampen besteht. Die Rampen treffen sich unterhalb des Stockentors in einer Zwischenebene, die von der Oberfläche über Treppen und Fahrsteige erreichbar ist.

 
Juridicum
Juridicum

Die Haltestelle Juridicum befindet sich unterhalb der Adenauerallee. Benannt ist sie nach dem Juridicum, dem Hörsaalgebäude der rechtswissenschaftlichen Fakultät.

Die Enden der Haltestelle sind in der Kennfarbe blau analog zu den anderen Haltestellen gestaltet. Im Mittelbereich ist die Decke bis in die Zwischenebene erhöht, die Rolltreppen verlaufen parallel zum Gleis. Ende der Neunziger Jahre wurde wurde versucht, die Haltestelle freundlicher zu gestalten: Die blauen Deckenverkleidungen wurden weiß gestrichen, die schlecht einsehbaren Flächen unter den Rolltreppen wurden durch Trennwände verschlossen.

 
Bundesrechnungshof/Auswärtiges Amt
Bundesrechnungshof/Auswärtiges Amt

Die Haltestelle Bundesrechnungshof/Auswärtiges Amt ist ähnlich wie die anderen Stationen des Stammstreckentunnels gestaltet. Ihre Kennfarbe ist orangegelb. Besonderheit der Haltestelle sind die Treppen, die rechtwinklig vom Gleis wegführen und einen zusätzlichen Treppeabsatz zwischen der Bahnsteig- und der Zwischenebene haben. Die Deckenelemente wurden Ende der Neunziger Jahre weiß gestrichen, um die Station heller zu machen.

Ursprünglich hieß die Haltestelle Auswärtiges Amt. Ihren heutigen Namen erhielt sie 1999, nachdem der Bundesrechnungshof einige Gebäude des AA übernommen hatte. ehemals Auswärtiges Amt

 
Museum Koenig
Museum Koenig

Auch die Haltestelle Museum Koenig liegt unter der Adenauerallee. Benannt ist sie nach dem naturkundlichen Museum Koenig, das auch einige Vitrinen auf den Bahnsteigen gestaltet.

Die Haltestelle folgt gestalterisch den anderen Tunnelhaltestellen, allerdings hebt sich die Kennfarbe braun deutlich von den „bunten“ Farben der anderen Haltestellen ab. Um die Station heller zu machen, wurden die Deckenelemente und Stirnwände Ende der Neunziger Jahre weiß gestrichen. Ebenfalls zu dieser Zeit wurde die Haltestelle durch den Einbau von Aufzügen nachträglich behindertengerecht gemacht.

 
Heussallee/Museumsmeile
Heussallee/Museumsmeile

Die Haltestelle Heussallee/Museumsmeile liegt zwischen der Kreuzung Heussallee und dem Bundeskanzlerplatz. Bis in die Neunziger Jahre hieß sie Heussallee/Bundeshaus, da sie in direkter Nachbarschaft zu Bundestag und Bundeskanzleramt lag.

Die Haltestelle ist ähnlich wie die anderen Tunnelhaltestellen der Stammstrecke gestaltet, ihre Kennfarbe ist gelb. Allerdings gab es umfangreiche Umbauten:

 
Heussallee/Museumsmeile:
Eingang zum Haus der Geschichte

Der südliche Zugang wurde beim Bau von Bundeskunsthalle und Kunstmuseum umgestaltet, außerdem war sie die erste Haltestelle, die durch den Einbau von Aufzügen nachträglich behindertengerecht ausgebaut wurde. Der nördliche Zugang und die zugehörige Zwischenebene wurde beim Bau des Hauses der Geschichte völlig umgestaltet. In der Zwischenebene befinden sich nun zahlreiche Vitrinen. Außerdem besteht ein direkter Zugang zur Ausstellungsfläche im Tiefgeschoss des Hauses der Geschichte.

 
Deutsche Telekom/Ollenhauerstraße
Deutsche Telekom/Ollenhauerstraße

Die Haltestelle Deutsche Telekom/Ollenhauerstraße (bis Dezember 2005 Ollenhauerstraße) befindet sich im Mittelstreifen der B 9 zwischen der Franz-Josef-Strauß-Allee und der Ollenhauerstraße. Durch einen Gleiswechsel und zwei Linksabbiegespuren ist der Platz sehr eingeschränkt, so dass die beiden Seitenbahnsteige gegeneinander versetzt stehen und in der Mitte einen gemeinsamen Zugang haben.

Mitte der 1970er Jahre wurde die Haltestelle als Provisorium aus Betonfertigteilen gebaut, erhielt eine asphaltierte Oberfläche und ein Blechdach als Wetterschutz. Ende der 1990er Jahre wurden die verwitterten Blechteile ausgetauscht und viele Flächen hell gestrichen, um die Station wenigstens etwas freundlicher zu gestalten.

Die ursprünglichen Pläne für eine Verlängerung des Stammstreckentunnels nach Godesberg, die die oberirdische Haltestelle überflüssig gemacht hätten, wurden in den 1980er Jahren verworfen. Ein Neubau der Haltestelle ist geplant, wegen der unsicheren Finanzierung aber nicht in naher Zukunft zu erwarten.

 
Deutsche Telekom/Platz der Vereinten Nationen
Deutsche Telekom/Platz der Vereinten Nationen

Die Haltestelle Deutsche Telekom/Platz der Vereinten Nationen befindet sich seit 2003 am Platz der Vereinten Nationen auf der Brücke der B 9 über die A 562.

Bis 2003 befand sich die Haltestelle ca. 100 Meter weiter nordwestlich vor dem Landesbehördenhaus. Die alte Haltestelle bestand aus zwei Seitenbahnsteigen aus Betonfertigteilen mit Blechdächern, die Mitte der 1970er Jahre als Provisorien gebaut worden waren. Die Seitenbahnsteige erwiesen sich insbesondere deshalb als ungünstig, weil die Haltestelle als Endpunkt der Stammstrecke eine beträchtliche Zahl von Umsteigern zwischen der Rheinauen-Strecke und der Godesberger Strecke zu verzeichnen hat. Der Name der Haltestelle lautete Landesbehördenhaus/Polizeipräsidium, bis ein großer Telekommunikationskonzern 1999 die Namensrechte erwarb. Die Zusatzbezeichnung Platz der Vereinten Nationen wurde im Dezember 2005 hinzugefügt, nachdem der Konzern auch den Namen der Haltestelle Ollenhauerstraße gekauft hatte. Die aufwändige Gestaltung der im Dezember 2004 eröffneten 3,5 Millionen Euro teuren Haltestelle mit umgebenden Lichtskulpturen wurde schon mehrfach gewürdigt.

Ausbaupläne

Im Anschluss an den Stammstreckentunnel befindet sich hinter der provisorischen Rampe ein etwa 500 Meter langes Tunnelstück, das derzeit als Wendeanlage genutzt wird. Insbesondere unterquert dieser Tunnel die Franz-Josef-Strauß-Allee. Dieses Tunnelstück soll aktiviert werden und eine neue Rampe erhalten. Die Haltestelle Deutsche Telekom/Ollenhauerstraße würde dann am Ende der Rampe auf der heutigen Kreuzung Ollenhauerstraße neugebaut. Die Kreuzung würde durch die Haltestelle geschlossen und durch einen Kreisverkehr der B 9 mit der Frenz-Josef-Strauß-Allee und der Marie-Kahle-Allee, dem sogenannten „Trajektknoten“ ersetzt.


 
Karte der Godesberger Srecke

Bad Godesberg

Kilometrierung
Deutsche Telekom/
Platz der Vereinten Nationen
315,5
Max-Löbner-Straße/Friesdorf 314,9
Hochkreuz/
Deutsches Museum Bonn
314,4
Wurzerstraße 313,7
Plittersdorfer Straße 313,0
Bad Godesberg Bahnhof 312,5
Stadthalle 312,1

Die Strecke nach Bad Godesberg ist die südliche Verlängerung der Stammstrecke und geht ebenfalls auf die BGM zurück. Im Jahre 1975 wurde der Stadtbahnbetrieb der damaligen Linie U3 bis zur Haltestelle Rheinallee aufgenommen. Die Straßenbahn nach Mehlem wurde zwei Jahre später endgültig eingestellt. Ab August 1978 wird die Strecke von den Linien 3 und 16 befahren, die 3 wird 1987 zur 63.

Im September 1994 wird der Stadtbahntunnel in Bad Godesberg eröffnet. Seither fährt die Linie 16 werktags im 20-Minuten-Takt zur Stadthalle und wird durch die Linie 63 auf drei Züge in 20 Minuten verdichtet.

Streckenverlauf

Am Platz der Vereinten Nationen schließt die Strecke an die Stammstrecke an und bleibt bis zum Hochkreuz im Mittelstreifen der B 9. Zwischen Max-Löbner-Straße und Hochkreuz befindet sich der Betriebshof Friesdorf. Heute ist dort die gesamte Busflotte der SWB Bus und Bahn stationiert. Vor der Eröffnung des Betriebshofs in Dransdorf war Friesdorf die Heimat der Stadtbahnwagen. An die Haltestelle Hochkreuz schließt direkt eine Tunnelrampe an, die Strecke folgt aber unterirdisch weiterhin der B 9. Nach der Wurzerstraße führt die Strecke weiter geradeaus und folgt der Steigung des Geländes, während die B 9 in den Straßentunnel abbiegt. Zwischen der Plittersdorfer Straße und Bad Godesberg Bahnhof unterquert der Tunnel die linke Rheinstrecke und wird seinerseits vom Straßentunnel unterquert. An den Godesberger Bahnhof unterquert die Bahn in einer Kurve Teile des Kurparks, bevor sie an der Stadthalle endet.

früherer Streckenverlauf

Bis 1994 blieb die Strecke zwischen Hochkreuz und Wurzerstraße oberirdisch im Mittelstreifen der B 9., auch wenn sich die Streckenführung in den letzten Jahren durch Baustellenumleitungen mehrmals änderte. An der Wurzerstraße unterquerte die B 9 in einer Kurve die Bundesbahn, während die Stadtbahnstrecke geradeaus eine Geländestufe überwand und weiter durch die Roonstraße geführt wurde, die direkt neben der Eisenbahnstrecke verläuft. Vor dem Bahnübergang Plittersdorfer Straße wurde die Strecke eingleisig, die Haltestelle befand sich südöstlich des Bahnübergangs im eingleisigen Streckenteil. Bis zur Rheinallee war die eingleisige Trasse zwischen Häuserwänden und dem Bahndamm eingezwängt. Die Querung der Bürgerstraße war sehr unübersichtlich, weswegen sie jahrelang von einem Posten, dem sogenannten „Schellenmännchen“ gesichert wurde, bevor schließlich eine Schranke gebaut wurde. Die zweigleisige Endhaltestelle Rheinallee der Stadtbahn befand sich vor der Fußgängerunterführung zur Alten Bahnhofstraße.

Die Straßenbahn BGM fuhr weiter durch die Rüngsdorfer Straße und bog am Römerplatz in die Konstantinstraße. An der Abzweigung Deichmanns Aue führte die Strecke geradeaus weiter und bog am Mehlemer Bahnhof in die Mainzer Straße.

Stationen

 
Max-Löbner-Straße/Friesdorf
Max-Löbner-Straße/Friesdorf

Die Haltestelle Max-Löbner-Straße/Friesdorf liegt an der Kreuzung der Annaberger Straße mit der Godesberger Allee (B 9). Die namensgebende Max-Löbner-Straße befindet sich etwa 50 Meter nördlich.

Ähnlich wie bei der Haltestelle Deutsche Telekom/Ollenhauerstraße handelt es sich um eine provisorische Haltestelle auf Betonteilen mit Asphaltbelag und Blechwetterschutz, die ihre erwartete Lebensdauer bereits lange überschritten hat und Ende der Neunziger Jahre sparsam renoviert wurde.

 
Hochkreuz/Deutsches Museum Bonn
Hochkreuz/Deutsches Museum Bonn

Die Haltestelle Hochkreuz/Deutsches Museum Bonn befindet sich an der Kreuzung der Godesberger Allee (B 9) mit der Hochkreuzallee/Kennedyallee. An der Haltestelle steht eine Kopie des namensgebenden Hochkreuzes. Der Hinweis auf die Bonner Außenstelle des Deutschen Museums wurde Ende der Neunziger Jahre dem Haltestellennamen hinzugefügt.

Bei der Haltestelle handelte es sich lange Jahre um ein Provisorium gleicher Art wie die anderen oberirdischen Haltestellen der Stammstrecke. Im Zuge des Baus des anschließenden Tunnels wurde auch die oberirdische Haltestelle Hochkreuz neugebaut. Die neue Haltestelle ist seit 1994 in Betrieb, die Dachkonstruktion wurde allerdings erst 1999 aufgesetzt.

 
Wurzerstraße
Wurzerstraße

Die Haltestelle Wurzerstraße ist die erste Haltestelle im 1994 eröffneten Godesberger Stadtbahntunnel. Sie befindet sich unterhalb der Kreuzung der Wurzerstraße/Elsässer Straße mit der Godesberger Allee (B 9).

In der Gestaltung ähnelt sie den anderen Haltestellen des Tunnels: In den Eingangsbereichen dominieren mit Natursteinen verkleidete Flächen, in der Zwischenebene findet sich ein Kupferstich mit einer historischen Darstellung von Godesberg. Auf der Bahnsteigebene sind die Seitenwände mit grauen Fliesen verkleidet, darunter befinden sich Holzbänke. Kannfarbe der Haltestelle ist rot, das allerdings durch viele weiße Flächen ergänzt wird.

 
Plittersdorfer Straße
Plittersdorfer Straße

Die Haltestelle Plittersdorfer Straße liegt unterhalb des Bahnübergangs der Plittersdorfer Straße. Die Zwischenebene der Haltestelle dient gleichzeitig als Fußgängerunterführung unter der linken Rheinstrecke.

Die Haltestelle ist der Wurzerstraße sehr ähnlich, allerdings ist ihre Kennfarbe blau und die Zugänge befinden sich an einem Ende statt in der Mitte.

 
Bad Godesberg Bahnhof
Bad Godesberg Bahnhof

Die Haltestelle Bad Godesberg Bahnhof liegt unterhalb der Moltkestraße zwischen Alter Bahnhofstraße und Löbestraße. Ihr nördlicher Zugang dient auch als Fußgängerunterführung von der Alten Bahnhofstraße zur Rheinallee unter der früher stark befahrenen Moltkestraße. Der südliche Zugang mündet auf dem Vorplatz des Bahnhof Bonn-Bad Godesberg.

In ihrer Gestaltung ähnelt die Station den Haltestellen Wurzerstraße und Plittersdorfer Straße, ist allerdings deutlich weiträumiger. Ihre Kennfarben sind gelb und orange. Im nördlichen Zugang befindet sich ein Ladenlokal, der Zugang zur Bahnsteigebene ist als Halle gestaltet, wobei die Stirnseite die Godesburg darstellt. Der Bahnsteig selbst ist deutlich breiter und länger als an den anderen Godesberger Haltestellen.

 
Stadthalle
Stadthalle

Die Haltestelle Stadthalle ist der vorläufige Endpunkt der Godesberger Strecke. Sie befindet sich unterhalb der Friedrich-Ebert-Straße zwischen der Stadthallen und der Rigal'schen Wiese. An der Oberfläche befinden sich neben einem Park-and-Ride-Platz mehrere Bushaltestellen, an denen alle Godesberger Buslinien halten. Insbesondere Anschlüsse in die Richtungen Heiderhof, Pennenfeld, Lannesdorf und Mehlem sollen so geschaffen werden.

Die Haltestelle ist in der Kennfarbe grün ähnlich zu den anderen Godesberger Tunnelhaltestellen gestaltet worden. Auffälliger Unterschied ist, dass sich zwischen den Gleisen zusätzliche Stützen befinden.

Bautätigkeit

Zwischen Platz der Vereinten Nationen und Max-Löbner-Straße wird derzeit (2006) eine neue Kreuzung der Straßen Heinemannallee und Winkelsweg mit der B 9 geschaffen. Nach ihrer Fertigstellung soll sie die Kreuzung der Max-Löbner-Straße ersetzen.

Ausbaupläne

Nach Fertigstellung der Kreuzung soll die Kreuzung Max-Löbner-Straße durch den Neubau der Haltestelle geschlossen werden. Gleichzeitig wird die Strecke um einige Meter nach Westen verschoben, um Platz für den Ausbau der Ostseite der B 9 zu schaffen. Zwischen Max-Löbner-Straße und Hochkreuz ist das neue westliche Gleis bereits verlegt, wird aber vermutlich nicht angeschlossen, bevor die neue Haltestelle fertiggestellt ist.

An der Haltestelle Stadthalle gibt es Vorleistungen für eine Tunnelrampe der geplanten Strecke nach Mehlem


 
Karte der Rheinuferbahn

Rheinuferbahn

Die Rheinuferbahn der Köln-Bonner Eisenbahn wurde ab 1975 für den Stadtbahnbetrieb umgerüstet, was damals technisch wie rechtlich Neuland darstellte, inzwischen aber unter dem Titel Karlsruher Modell noch wesentlich weiter getrieben wurde. Der Streckenabschnitt auf Bonner Stadtgebiet, der sich im Besitz der Stadtwerke befand, wurde dabei zur Straßenbahnstrecke umkonzessioniert. Ab August 1978 verkehrte auf der Rheinuferbahn die Stadtbahnlinie 16 die in den Stammstreckentunnel geführt wurde, den noch im Bau befindlichen Hauptbahnhof passierte und weiter nach Bad Godesberg fuhr. Nach Fertigstellung des Hauptbahnhofs wurde die Linie 3 bis Tannenbusch Mitte verlängert. Heute wird der Abschnitt zwischen dem Hauptbahnhof und Tannenbusch von den Linien 16 und 63 innerhalb von 20 Minuten dreimal bedient.

Kilometrierung
Hauptbahnhof (U) 320,0
Bonn West 321,1
Propsthof Nord 321,7
Tannenbusch Süd 323,0
Tannenbusch Mitte 324,3
Buschdorf 325,1
Eigentumsgrenze
SWB/HGK
325,6
=23,5
Hersel 22,7

Streckenverlauf

Von den Außengleisen des Hauptbahnhofs schwenkt die Strecke höhenfrei nach Westen und erreicht unter der Viktoriabrücke die Oberfläche. Zwischen der Thomasstraße und der linken Rheinstrecke liegt die Haltestelle Bonn West, hinter der die Vorgebirgsbahn höhenfrei nach Norden ausfädelt. Nach der Haltestelle Propsthof Nord wird die A 565 unter- und die Vorgebirgsbahn überquert. Den flogenden Kilometer ist die Strecke gerade und parallel zur Rheinstrecke, gegen die sie langsam an Höhe verliert. Nach der Station Tannenbusch Süd schwenkt die nun im Einschnitt gelegene Strecke nach Norden, bevor sie auf ein Gleis vom ehemaligen KBE-Übergabebahnhof Bonn-Bendenfeld trifft, das sie bis Hersel begleiten wird. Nach der Haltestelle Tannenbusch Mitte führt die Strecke, immer noch im Einschnitt, weiter nach Norden, unterquert die A 555 und erreicht die Haltestelle Buschdorf. Etwa einen halben Kilometer später erreicht die Strecke wieder das Niveau des umliegenden Geländes und die Stadtgrenze von Bonn. Die weitere Strecke gehört der Häfen und Güterverkehr Köln (HGK), gleichzeitig wird sie rechtlich zu einer Eisenbahnstrecke, die kurz darauf auf ein Übergabegleis aus dem Bonner Norden trifft, mit dem sie sich im Bahnhof Hersel vereinigt.

Stationen

 
Bonn West
Bonn West

Die Haltestelle Bonn West liegt in der Verlängerung der Ellerstraße zwischen der Thomasstraße und dem ehemligen Bonner Güterbahnhof. Der ursprüngliche Bahnhof Bonn West wurde von der Köln-Bonner Eisenbahn 1954 eingerichtet, als ihre Strecke in Bonn eine neue Trasse erhielten, die die Führung durch die Ellerstraße ersetzte.

Nach der vollständigen Umstellung der KBE-Strecken auf Stadtbahnbetrieb wurde die Haltestelle Ende der Achtziger Jahre mit Hochbahnsteigen und Aufzügen behindertengerecht gestaltet.

 
Propsthof Nord
Propsthof Nord

Die Haltestelle Propsthof Nord wurde erst 1997 eingerichtet, um das Gewerbegebiet Bonn-Nord besser zu erschließen. Auf Höhe der Straße „Am Propsthof“ wurden zwei Bahnsteige an der Innenseite der Strecke erreichtet, deren Gleise dort wegen der nahen Verzweigung zur Vorgebirgsbahn räumlich getrennt und etliche Meter über dem Straßenniveau verlaufen.

Die Haltestelle trug den Arbeitstitel Am Propsthof. Um Verwechslungen mit der gleichnameigen Bushaltestelle auszuschließen, die über einen Kilometer von der Stadtbahnhaltestelle entfernt ist, wurde der Name kurzfristig geändert. Zu diesem Zeitpunkt waren die Zeilfilme für die Stadtbahnwagen bereits produziert, weswegen in den Fahrzeugen mehrere Jahre der falsche Haltestellenname angezeigt wurde.

 
Tannenbusch Süd
Tannenbusch Süd

Die Haltestelle Tannenbusch Süd wurde ebenfalls 1968 eingerichtet, als die Rheinuferbahn zwischen Bonn West und Hersel eine neue Streckenführung erhielt. Nach der Umstellung auf Stadtbahnbetrieb wurde der Bahnsteig entsprechend dem Fahrzeugboden angehoben.

Die Haltestelle besteht aus zwei im Einschnitt gelegenen Seitenbahnsteigen, die über eine voll verkleidete Brücke erreicht werden. Ende der Neunziger Jahre wurde die Zugangsbrücke und dis Bahnsteigausstattung in weiß und hellgrau gestrichen, die Außenseiten der Brücke behielten ihre ursprüngliche Farbgebung. Ein behindertengerechter Ausbau der Station ist seit Jahren geplant, wird aber immer wieder verschoben, da die Haltestellen im Innenstadtbereich Priorität genießen.

 
Tannenbusch Mitte
Tannenbusch Mitte

Die Haltestelle Tannenbusch Mitte wurde ebenfalls 1968 eingerichtet, als die Rheinuferbahn zwischen Bonn West und Hersel eine neue Streckenführung erhielt. Nach der Umstellung auf Stadtbahnbetrieb wurde der Bahnsteig entsprechend dem Fahrzeugboden angehoben.

Die Haltestelle ist als Mittelbahnsteig an der im Einschnitt verlaufenden Strecke ausgeführt. Mit der Straßenebene war die Haltestelle durch zwei Fahrsteige verbunden. Nachdem diese wegen Ersatzteilmangels stillgelegt werden mussten, wurden sie 2005 durch eine Rolltreppe und einen Aufzug ersetzt. Gleichzeitig wurde die Haltestelle renoviert und die kräftigen Farben der Siebziger Jahre durch schlichte Grautöne ersetzt.

Buschdorf

Die Haltestelle Buschdorf liegt im Einschnitt unterhalb der Straßenüberführung Schicksgasse. Die beiden Seitenbahnsteige werden von der Brücke aus über Treppen erreicht. Um den 20-Minuten-Takt der Stadtbahnlinie 16 zu verdichten, pendelt zwischen Buschdorf und Tannenbusch Mitte zusätzlich die Buslinie 663, die in Buschdorf zwischen zwei Fahrten der 16 abfährt und in Tannenbusch den Anschluss an die Linie 63 herstellt.

Ausbaupläne

Die Stadt Bonn ist unglücklich über die Lage der 1979 gebauten Wendeanlage Tannenbusch, weil der Stadtteil Buschdorf dadurch von der Verstärkerlinie 63 abgekoppelt ist. Um diesen Mißstand zu beheben, soll in Hersel eine neue Wendeanlage entstehen und die 63 dorthin verlängert werden. Da sich Hersel bereits im Rhein-Sieg-Kreis befindet, hat die Stadt Bonn keinen direkten Einfluss auf den schleppenden Fortschritt dieser Pläne, weshalb als Übergangslösung die Buslinie 663 eingerichtet wurde.


 
Karte der Rheinauenstrecke

Rheinaue

Kilometrierung
Deutsche Telekom/
Platz der Vereinten Nationen
515,5
Robert-Schuman-Platz 514,9
Rheinaue 514,2
Ramersdorf 512,4

Die Strecke durch die Rheinaue diente 1979 bei der Eröffnung des ersten Teilstücks zur Erschließung der Bundesgartenschau. Zwei Jahre später wurde die Strecke über die Konrad-Adenauer-Brücke nach Ramersdorf verlängert und dort mit der Siebengebirgsbahn verknüpft.

Während der Bundesgartenschau fuhren auf der Strecke die Linien S und 8, später nur die Linie S. Mit der Gründung der Verkehrsverbunds 1987 wurde die S zur 66 umbenannt, die seit 1994 im 10-Minuten-Takt fährt. Während der Hauptverkehrszeiten wird die 66 durch einige Fahrten der Linie 68 verstärkt.


 
Unterquerung des Hotel Maritim

Streckenverlauf

Am Platz der Vereinten Nationen quert die Strecke die B 9 und taucht in einer langgezogenen Kurve in einen Tunnel ab. Die Tunnelrampe wurde in den späten 1980ern mit einem Hotel überbaut. Nach der Haltestelle Robert-Schuman-Platz wird die Strecke zurück zur A 562 geführt und taucht im Mittelstreifen der Autobahn wieder auf. Nach der Haltestelle Rheinaue wird auf der Konrad-Adenauer-Brücke der Rhein überquert. Auf Höhe der Anschlussstelle Bonn-Beuel-Süd verschwindet die Strecke nochmals im Tunnel. Südöstlich der Autobahn unterquert sie noch ein Gleis der Siebengebirgsbahn, bevor sie im U-Bahnhof Ramersdorf mit ihr zusammentrifft.

Stationen

 
Robert-Schuman-Platz
Robert-Schuman-Platz

Die Haltestelle Robert-Schuman-Platz liegt unterhalb des gleichnamigen Platzes, der entgegen des populären Glaubens nicht nach dem in Bonn gestorbenen Komponisten Robert Schumann, sondern nach dem französischen Staatsmann Robert Schuman benannt ist. Die unterirdische Haltestelle ist in der Kennfarbe orangerot im gleichen Stil wie die Haltestellen der Stammstrecke gestaltet.

Bei ihrer Eröffnung lag die Tunnelhaltestelle unter Brachland, heute ist das Gelände unter anderem mit dem Umweltministerium, dem zweiten Dienstsitz des Verkehrs- und Bauministeriums, dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und dem Bundeseisenbahnvermögen bebaut.

Rheinaue

Die Haltestelle Rheinaue liegt im Mittelstreifen der A 562 über dem Landschaftspark Rheinaue. Bei ihrer Eröffnung diente sie als Endhaltestelle für den Sonderverkehr zur Bundesgartenschau 1979. Nach Großveranstaltungen ist sie derart frequentiert, dass an den Zugängen mit Drängelgittern Warteschlangen eingerichtet und Fahrgäste nur abgezählt zum Bahnsteig gelassen werden. Um die lebensgefährliche Abkürzung über die Autobahn zu erschweren, wurden im Umkreis der Haltestelle vor einigen Jahren die Zäune zwischen dem Fußweg zur Südbrücke und der Autobahn erhöht.


 
Karte der Siegburger Bahn

Siegburger Bahn

Die Siegburger Bahn von Bonn nach Siegburg hat durch die Eröffnung des Bahnhofs Siegburg/Bonn an der ICE-Strecke Köln-Frankfurt einen deutlichen Bedeutungszuwachs erfahren, da sie nun insbesondere die rechtsrheinischen Stadtteile Bonns mit seinem zweiten Fernbahnhof verbindet. Die Linie 66 verkehrt werktags im 10-Minuten-Takt, abends und an Wochenenden viertelstündlich.

Die Strecke geht zurück auf die 1911 eröffnete Kleinbahn Bonn-Siegburg, die 1960 zur Straßenbahn umkonzessioniert wird, nachdem sie vollständig zweigleisig ausgebaut wurde. In Bonn endete die Strecke lange Zeit auf der Rampe der Rheinbrücke, ab 1952 am Bertha-von-Suttner-Platz. Während des Stadtbahnbaus wurde ab 1975 in der Haltestelle Stadthau gewendet. Seit 1979 wird die Strecke als Stadtbahnlinie S in den Stammstreckentunnel und weiter bis Rheinaue geführt. In Siegburg wurde die Strecke ab 1998 komplett umgebaut: Die Strecke endet seit 2000 im Unterschschoß des neugebauten ICE-Bahnhofs.

Kilometrierung
Hauptbahnhof (U) 620,0
Stadthaus 620,7
Bertha-von-Suttner-Platz/
Beethovenhaus
621,2
Konrad-Adenauer-Platz 622,4
Adelheidisstraße 623,4
Vilich 623,9
Vilich-Müldorf 625,2
Hangelar West 626,1
Hangelar Mitte 626,7
Hangelar Ost 627,2
Sankt Augustin Ort 628,2
Sankt Augustin Kloster 628,9
Sankt Augustin Markt 629,2
Sankt Augustin Mülldorf 630,1
Siegburg Bahnhof 631,3
 
Brücke über die Sieg

Streckenverlauf

Von den Innengleisen des Hauptbahnhofs schwenkt die Strecke zum Alten Friedhof, bevor sie mit einer Rampe am Stadthaus an die Oberfläche tritt. Direkt hinter der Haltestelle trifft sie auf die Straßenbahnstrecke aus der Thomas-Mann-Straße. Wenige Meter weiter ist die Straßenbahnstrecke aus der Wilhelmstraße durch ein Gleisdreieck angeschlossen. Auf einer ÖPNV-Spur folgt die Strecke der Oxfordstraße, bevor sie hinter dem Bertha-von-Suttner-Platz auf die Fahrbahn wechselt, auf der sie die Kennedybrücke überquert. Noch vor der Abzweigung der Straßenbahn zum Beueler Bahnhof wechselt die Strecke am Konrad-Adenauer-Platz wieder auf einen eigenen Gleiskörper, den sie mit Ausnahme einer etwa 300 Meter langen Engstelle in der Sankt Augustiner Straße bis zum Ende beibehält. Hinter der Haltestelle Adelheidisstraße wechselt die Strecke aus der Mitte der B 56 in Seitenlage. Im weiteren Verlauf bleibt die Strecke weitgehend parallel zur Bundesstraße. Die rechte Rheinstrecke und die A 59 werden mit Brücken überquert, die jeweils nur wenige Meter von denen der Bundesstraße entfernt sind. Nach der Haltestelle Sankt Augustin Mülldorf steigt die Strecke auf einen Damm, bevor sie die A 560 und die Sieg überquert. Hinter der Siegbrücke windet sich die Strecke in mehreren Kurven durch den Siegburger Ortsteil Zange, bevor sie im Tiefgeschoß des Bahnhofs endet.

Stationen

 
Betha-von-Suttner-Platz/Beethovenhaus
(Situation vor dem Umbau)
Bertha-von-Suttner-Platz/Beethovenhaus

Der Bertha-von-Suttner-Platz ist als Kreuzung der Bundesstraßen B 9 und B 56 am Ende der Rampe zur Kennedybrücke einer der wichtigsten Verkehrsknoten in Bonn. Von 1952 bis in die Siebziger Jahre war er westlicher Endpunkt der Siegburger Bahn.

Konrad-Adenauer-Platz

Der Konrad-Adenauer-Platz bildet das Beueler Ende der Kennedybrücke. Die Haltestelle befand sich lange Jahre vor der Verzweigung der Siegburger- und der Siebengebirgsbahn. Wegen der beengten Platzverhältnisse und der unterschiedlichen Fahrzeuge auf den beiden Strecken war ein behindertengerechter Ausbau lange Zeit nicht möglich. Im Januar 2004 wurde die bisherige Haltestelle aufgegeben und durch zwei neue Haltestellen in der Sankt Augustiner Straße und der Friedrich-Breuer-Straße ersetzt. Beide neuen Haltestellen sind als Mittelbahnsteige ausgeführt.

 
Siegburg Bahnhof
Siegburg Bahnhof

Die Haltestelle Siegburg Bahnhof liegt seit 2000 im Tiefgeschoss des neugebauten Bahnhof Siegburg/Bonn. Von den Stadtbahnbahnsteigen bestehen direkte Zugänge zu allen anderen Bahnsteigen.

Bautätigkeit

Seit November 2005 wird die Haltestelle Bertha-von-Suttner-Platz/Beethovenhaus behindertengerecht umgebaut. Dazu werden die Gleise auseinandergezogen und zwei hintereinander liegende Mittelbahnsteige errichtet: Ein 90 Zentimeter hoher Bahnsteig für Stadtbahnwagen und ein Flachbahnsteig für Niederflurstraßenbahnen. Ein Umbau der Haltestelle Stadthaus mit Hochbahnsteigen ist im Anschluss daran geplant.

Außerdem wird in Beuel die Fahrleitung modernisiert. Die noch aus der Straßenbahnzeit stammende Einfachfahrleitung auf der Kennedybrücke und der Sankt Augustiner Straße ist dem Stadtbahnbetrieb kaum gewachsen und verhindert Taktverdichtungen und Fahrzeitverkürzungen.

Ausbaupläne

Die Haltestelle Vilich soll beim Bau der S-Bahn S13 auf die Brücke über der rechten Rheinstrecke verlegt werden und dort mit dem neuen S-Bahn-Haltepunkt einen Turmbahnhof bilden. Insbesondere die Verbindung aus der Bonner Innenstadt zum Flughafen Köln/Bonn würde durch diese Verknüpfung deutlich beschleunigt.


 
Karte der Siebengebirgsbahn

Siebengebirgsbahn

Die Siebengebirgsbahn führt von Beuel aus parallel zum Rhein am Fuße des Siebengebirges entlang über Königswinter nach Bad Honnef. Der nördliche Abschnitt bis Oberkassel wird von der Straßenbahnlinie 62 befahren. In Ramersdorf fädelt die Stadtbahnlinie 66 in die Siebengebirgsbahn ein, die sie südlich von Oberkassel alleine befährt. Die Linie 62 fährt werktags im 10-Minuten-Takt, die Linie 66 im 20-Minuten-Takt. Im Berufsverkehr wird die 66 zwischen Ramersdorf und Königswinter Clemens-August-Straße auf einen 10-Minuten-Takt verdichtet.

 
Rampe der Stadtbahnlinie 66 in Königswinter-Oberdollendorf

Wie die Siegburger Bahn geht die Siebengebirgsbahn auf eine elektrische Kleinbahn zurück, die wenige Jahre vor dem ersten Weltkrieg gebaut wurde. 1960 wurde die Strecke zur Straßenbahn umkonzessioniert. Die Gesamtstrecke wurde lange von der Straßenbahnlinie H befahren, die 1987 zur Linie 64 wurde. Der Ausbau der Bundesstraße 42 führte zu einer geänderten Streckenführung im Bereich Oberdollendorf; die Haltestelle Ramersdorf wurde um 1980 unter die Erde verlegt. In den frühen Neunzigern wurde die Strecke derart ausgebaut, dass sie vollständig mit Stadtbahnwagen befahrbar war. Deshalb wurde die 66 nach Bad Honnef verlängert und die 64 nach Oberkassel zurückgezogen und auf Stadtbahnwagen umgestellt. 1994 wurde die 64 dann ganz eingestellt und die 62 stattdessen über ihren bisherigen Endpunkt Beuel Bahnhof hinaus verlängert.

Kilometrierung
Konrad-Adenauer-Platz 422,4
Beuel Rathaus 422,6
Obere Wilhelmstraße 422,9
Beuel Bahnhof 423,1
Limperich Nord 424,0
Limperich 424,5
Küdinghoven 424,9
Schießbergweg 425,2
Ramersdorf 425,9
=512,4
Oberkassel Nord 511,5
Oberkassel Mitte 510,9
Oberkassel Süd/Römlinghoven 510,4
Oberdollendorf Nord 509,7
Oberdollendorf 508,9
Longenburg 507,4
Königswinter Clemens-August-Straße 506,3
Königswinter Fähre 505,8
Königswinter Denkmal 505,3
Rhöndorf 503,7
Bad Honnef Am Spitzenbach 502,6
Bad Honnef 502,0

Streckenführung

Die Siebengebirgsbahn zweigt am Beueler Konrad-Adenauer-Platz von der Siegburger Bahn ab. Durch die Friedrich-Breuer-Straße und die Obere Wilhelmstraße wird sie als klassische Straßenbahn geführt, bevor sie am Beueler Bahnhofsplatz einen eigenen Gleiskörper erhält. Weiter läuft die Strecke parallel zur rechten Rheinstrecke, die zwischen Limperich Nord und Limperich unterquert wird. In Ramersdorf wird die Strecke in einen kurzen Tunnel geführt, der die A 562 unterquert. Nach der Haltestelle Ramersdorf kommt die Strecke wieder an die Oberfläche und durchquert den Bonner Ortsteil Oberkassel. Südlich der Haltestelle Oberdollendorf Nord schwenkt die Siebengebirgsbahn über den Trog der B 42 und sinkt über eine Rampe auf deren Mittelstreifen ab. An die Haltestelle Oberdollendorf schließt sich ein Lärmschutztunnel an. Nach dem Tunnel taucht die Siebengebirgsbahn unter der Bundesstraße weg und unterquert abermals die rechte Rheinstrecke. Hinter der Haltestelle Longenburg biegt die Strecke ans Rheinufer ab und wird als Straßenbahn auf der Rheinallee geführt. Nach der Haltestelle Clemens-August-Straße wird die Strecke eingleisig und zwischen der Rheinpromenade und der Straße geführt. Ab Königswinter Denkmal gibt es wieder einen eigenen Gleiskörper. Direkt am Rhein führt die Strecke über Rhöndorf zur Endhaltestelle Bad Honnef.

Stationen

Datei:Haltestelle Oberkassel Süd - Römlinghoven.JPG
Oberkassel Süd/Römlinghoven - Flachbahnsteig
Oberkassel Süd/Römlinghoven

Die Haltestelle Oberkassel Süd/Römlinghoven (früher Oberkassel Süd) befindet sich auf dem rheinseitigen Bereich der Bundesstraße 42, neben dem Tunnel Oberkassel. Sie bedient den Süden Oberkassels. Die Haltestelle liegt zwar auf Gebiet der Bundesstadt Bonn, um der Benutzung durch die Bewohner des Römlinghovener Nordens gerecht zu werden, änderte man aber den Haltestellennamen nachträglich.

 
Oberdollendorf Nord - Hochbahnsteig
Oberdollendorf Nord

Die Haltestelle Oberdollendorf Nord (bis in die Achtziger Jahre Grüner Weg) befindet sich im Trog direkt westlich der Bundesstraße 42. Sie wurde 1983 im Zuge des Ausbaus der B 42 neu eingerichtet, als die gesamte Trasse von dieser bis zur Haltestelle Longenburg verlegt wurde. Erreichbar ist sie von Oberdollendorf mit einer Fußgängerbrücke über die B 42 und von Niederdollendorf über das Gewerbegebiet Im Mühlenbruch.

Oberdollendorf

Die Haltestelle Oberdollendorf befindet sich zwischen den beiden Fahrspuren im Trog der B 42. Sie bedient hauptsächlich das Ortszentrum von Oberdollendorf. 2003 wurde sie grundlegend erneuert, nachdem sie ebenfalls 1983 aufgrund der neuen Linienführung der Siebengebirgsbahn geschaffen worden war.


Datei:Haltestelle Longenburg - CJD Koenigswinter.JPG
Longenburg - Hochbahnsteig
Longenburg

Die Haltestelle Longenburg ist eine der sechs Haltestellen in Königswinter. Sie bedient den Norden des Altstadtbereichs, den Süden Niederdollendorfs sowie das nahegelegene CJD-Schulzentrum. 2005 erfolgte eine Umgestaltung durch diese Schule, weshalb die Haltestelle (zumindest vor Ort) in Longenburg/CJD Königswinter umbenannt wurde.

Datei:Haltestelle Königswinter Clemens-August-Strasse.JPG
Königswinter Clemens-August-Straße - Flachbahnsteig
Königswinter Clemens-August-Straße

Die Haltestelle Königswinter Clemens-August-Straße bedient ebenfalls den Norden der Königswinterer Altstadt. Im Gegensatz zur nördlicheren Haltestelle Longenburg liegt sie noch unmittelbar am Rhein, am Ende der Altstadtpromenade. Neben der Stadtbahnhaltestelle gibt es auch noch eine gleichnamige Bushaltestelle wenige Meter weiter.

Datei:Haltestelle Königswinter Fähre - Sea Life Aquarium.JPG
Königswinter Fähre - Flachbahnsteig
Königswinter Fähre

Die unmittelbar am Rhein gelegene Haltestelle Königswinter Fähre bedient hauptsächlich die Bewohner der Königswinterer Altstadt und zu Zeiten des Tourismus auch die Besucher der Gastronomie und Attraktionen der Rheinpromenade. Nachdem im Dezember 2005 das Sea Life Center in Königswinter eröffnet wurde, wurde die Haltestelle (zumindest vor Ort) in "Königswinter Fähre - Sea Life Aquarium" umbenannt. Die Haltestelle teilt sich das Haltestellen-Häuschen mit der gleichnamigen Bushaltestelle.


Datei:Haltestelle Königswinter - Denkmal.JPG
Königswinter Denkmal - Hochbahnsteig
Königswinter Denkmal

Die Haltestelle Königswinter Denkmal erschließt den Süden der Königswinterer Altstadt. Sie liegt direkt am Rhein neben der Hauptstraße (L 193). 2005 erhielt die Haltestelle einen Hochbahnsteig, um die Linie 66 attraktiver und behindertengerecht zu machen. Deshalb musste sie komplett neu aufgebaut werden.

Rhöndorf

Die Haltestelle Rhöndorf liegt wie die benachbarten Haltestellen unweit des Rheins. Wegen der Nähe zum Bahnhof Rhöndorf gibt es hier die schnellste Verknüpfung zwischen den Linien der Deutschen Bahn und der Stadtbahn.

Bad Honnef Am Spitzenbach

Die Haltestelle Bad Honnef Am Spitzenbach wurde Anfang der 1990er-Jahre gebaut, um die Versorgung der Bewohner des nördlichen Stadtzentrums zu verbessern. Ähnlich wie bei den beiden benachbarten Haltestellen in Bad Honnef dominiert die Farbe Blau. Sie ist über die Rheinpromenade und mit einer Fußgängerbrücke über die rechte Rheinstrecke und die B 42 zu erreichen.


 
Bad Honnef
Bad Honnef

Die Haltestelle Bad Honnef ist die Endhaltestelle der Stadtbahnlinie 66. Zusammen mit einer hochfrequentierten Bushaltestelle und einem Taxi-Haltepunkt stellt sie einen Verkehrsknotenpunkt in Bad Honnef dar, der die Erreichbarkeit der Haltestelle sichert. Nahegelegene Brückenbauwerke führen zur B 42 und ins Bad Honnefer Stadtzentrum.

 
Karte der Vorgebirgsbahn

Vorgebirgsbahn

Die Vorgebirgsbahn der Köln-Bonner Eisenbahn wurde im Oktober 1985 auf Stadtbahnbetrieb umgestellt. Seither endet die Linie 18 am Bonner Hauptbahnhof. An werktagen fährt die 18 im 20-Minuten-Takt. An Wochenenden fährt die 18 zwischen Brühl und Bonn nur stündlich, wird aber zwischen Bornheim und Bonn durch die Linie 68 auf einen Halbstundentakt verdichtet.

Kilometrierung
Hauptbahnhof (U) 320,0
Bonn West 321,1
=821,1
Brühler Straße 822,1
Robert-Kirchhoff-Straße 823,0
Dransdorf 823,7
Eigentumsgrenze
SWB/HGK
824,7
=27,5
Alfter 25,4

Streckenverlauf

Hinter der Haltestelle Bonn West fädelt die Strecke höhenfrei aus der Rheinuferbahn aus und folgt ihr nördlich. Nach der Haltestelle Brühler Straße unterquert sie zusammen mit der Justus-von-Liebig-Straße die Rheinuferbahn und die linke Rheinstrecke. Entlang des Bendenwegs passiert sie den SWB-Betriebshof Dransdorf. Vor der Haltestelle Robert-Kirchhoff-Straße trifft sie auf ein vom ehemaligen KBE-Übergabebahnhof Bonn-Bendenfeld kommendes Verbindungsgleis. Nach dem Bahnübergang Grootestraße folgt die Haltestelle Dransdorf. Hinter Dransdorf wird die Strecke eingleisig und nähert sich auf einem Behndamm dem Vorgebirge. Nach etwa einem Kilometer passiert sie auf der Brücke über die Kreisstraße K12n die Stadtgrenze zwischen Bonn und Alfter und damit auch die Eigentumsgrenze zwischen den Stadtwerken Bonn und den Häfen und Güterverkehr Köln. Rechtlich wechselt sie an dieser Stelle von einer Straßenbahn- in eine Eisenbahnstrecke.

Stationen

Brühler Straße

Die Haltestelle Brühler Straße wurde von der KBE als Haltepunkt Tannenbusch eingerichtet. Nach der Entstehung der Großwohnsiedlung Neu-Tannenbusch und der Verlegung der Rheinuferbahn dorthin erhielt die Haltestelle ihren heutigen Namen. Die Station ist verhältnismäßig abgelegen und den meisten Fahrgästen vor allem dadurch bekannt, dass sie von Zügen, die in den Betriebshof Dransdorf einrücken, als Ziel geschildert wird.


Planungen

 
Zielnetz des Bonner Nahverkehrsplans

Das Bonner Stadtbahnnetz weist deutliche Lücken auf. Beträchtliche Teile der Stadt sind nur durch teilweise stark überlastete Buslinien erschlossen.

Der aktuelle Nahverkehrsplan der Stadt Bonn sieht zwei Neubauprojekte sowie mehrere Streckenverlängerungen und Aktivierungen bestehender Gütergleise für den Personenverkehr vor. Aus finanziellen wie aus städtebaulichen Gründen soll das Stadtbahnnetz nur noch geringfügig erweitert werden, während die anderen neuen Strecken für den Betrieb mit Niederflurstraßenbahnen vorgesehen sind.

Hardtbergbahn

Der Bonner Westen, insbesondere Endenich und der Stadtbezirk Hardtberg sind durch den öffentlichen Nahverkehr nur unzureichend erschlossen: Das Busnetz ist bis an seine Kapazitätsgrenze ausgebaut, auf mehreren parallelen Verkehrsachsen fahren Gelenkbuslinien im dichten Takt ins Zentrum. Ein Anschluss ans Schienennetz besteht nur in Duisdorf, wo die Voreifelbahn allerdings am Ortsrand entlangführt und daher für eine Binnenerschließung ungeeignet ist.

Pläne für eine Stadtbahn zum Hardtberg existieren seit dessen Eingemeindung und beim wurden Bau des Hauptbahnhofs bereits berücksichtigt. Strittig ist dabei vor allem die Führung durch die Weststadt. Als die Niederflurtechnik bei Straßenbahnen anwendungsreif wurde, wurden die Pläne für eine Stadtbahnstrecke unter der Poppelsdorfer Allee aufgegeben. Stattdessen beschloss die damalige rot-grüne Ratsmehrheit 1996 eine oberirdische Straßenbahnstrecke, die in der Quantiusstraße an das bestehende Straßenbahnnetz anschließen sollte und über die Endenicher Allee stadtauswärts geführt wurden wäre. Nach ihrem Wahlsieg stoppte die CDU 1999 das Projekt. Schließlich einigten sich Verkehrspolitiker von CDU und SPD auf die derzeitige Planung, die sich im Planfeststellungsverfahren befindet.

 
Hardtbergbahn

derzeitige Planung

Die gegenwärtige Planung sieht vor, alle Straßenbahnlinien am Stadthaus in den bestehenden Tunnel zu führen. Am Hauptbahnhof sollen dazu die Innenbahnsteige wieder abgesenkt werden. Anschließend befahren die Straßenbahnen einen bestehenden Tunnelstutzen, der derzeit unter der Bahnstrecke auf Höhe der Poppelsdorfer Allee endet. Dieser Stutzen soll verlängert werden. In einer höhengleichen Verzweigung unter der Baumschulallee biegt die Dottendorfer Strecke unter den Bonner Talweg ab und erreicht mit einer Rampe vor dem Petruskrankenhaus die Oberfläche. An der Spitze der Rampe soll eine neue Haltestelle entstehen, bevor die Strecke an der Kreuzung Königstraße/Bonner Talweg an die bisherige Strecke anschließt.

Die eigentliche Hardtbergbahn folgt unterirdisch der Baumschulallee und soll auf Höhe der Kreuzung Meckenheimer Allee eine Haltestelle erhalten. Unter dem Beethovenplatz biegt die Strecke unter die Endenicher Allee, wo sich im Bereich Kaufmannstraße/Nußallee eine weitere Haltestelle befinden soll. Vor der Poppelsdorfer Mensa soll die Strecke im Seitenstreifen eine Rampe erhalten, an deren Ende sich eine weitere Haltestelle anschließt. Über die zu überdeckelnde A 565 wird die Strecke zum Endenicher Ei geführt, wo sie in den Mittelstreifen des Hermann-Wandersleb-Rings (B 56) einbiegt. Nach zwei weiteren Haltestellen wird die Grenze des Hardtbergs erreicht, wo der erste Bauabschnitt an der Kreuzung Euskirchener Straße/Hermann-Wandersleb-Ring/Rochusstraße/Provinzialstraße endet. Die dortigen Bahnsteige sollen gleichzeitig als Buskaps dienen und einen bequemen Umstieg zu den dort abgebundenen Buslinien ermöglichen.

Für die Fortsetzung gibt es zwei Varianten:

  • Entlang der Provinzialstraße zur A 565 und dann neben der Autobahn entlang, wobei die Villemombler Straße mit einer Brücke überquert werden soll. Anschließend durch die Straße Auf dem Kirchbüchel zur Julius-Leber-Straße.
  • Von der Provinzialstraße in den Schieffelingsweg und weiter über den Fontainegraben zur Julius-Leber-Straße.

Beide Varianten führen weiter über den Brüser Damm auf den Brüser Berg/Hardthöhe, wo sie an der Südwache des Bundesverteidigunsministeriums enden.

Die derzeitige Ampelkoalition im Bonner Stadtrat hat sich darauf verständigt, das Planfeststellungsverfahren zu Ende zu führen, in der bis 2009 laufenden Ratsperiode aber keinen Beschluss über den Bau zu fällen. Angesichts der von der schwarz-gelben Landesregierung verkündeten Verkehrswende hin zum Straßenbau erscheint einen Finanzierungszusage in diesem Zeitraum allerdings sowieso nicht realistisch.

 
Mehlem

Mehlem

Nach der Stillegung des südlichen Teils der Straßenbahn Bonn-Godesberg-Mehlem (BGM) wurde dieser Abschnitt durch Busse ersetzt. Es war stets geplant, die Stadtbahn später wieder nach Mehlem zu verlängern, wobei die bisherige Trasse allerdings nicht in Frage kam. Beim Bau des Godesberger Stadtbahntunnels wurden an der Haltestelle Stadthalle Vorleistungen für eine Rampe geschaffen. Die Strecke soll oberirdisch durch die Zanderstraße/Max-Planck-Straße geführt werden und dann den Sportpark Pennenfeld in einem kurzen Tunnel unterqueren. Weiter soll die Strecke durch den Straßenzug Ellesdorfer Straße/An der Nesselburg/Meckenheimer Straße geführt werden, bevor sie an der Kreuzung Meckenheimer Straße/Hagenstraße an Fuß des Rodderbergs ihren Endpunkt erreicht.


 
Kohlkaul

Kohlkaul

Vom Beueler Bahnhof zweigt eine Güterverkehrsstrecke ab, die über Pützchen nach Kohlkaul zum Endpunkt Hangelar/B56 verläuft. Derzeit wird diese Strecke von der Rhein-Sieg-Eisenbahn bedient, die während Pützchens Markt auch Personenverkehr mit einem Schienenbus fährt.

Die Strecke soll für den Betrieb mit Niederflurstraßenbahnen ausgebaut und mit einer Unterführung unter der rechten Rheinstrecke an das bestehende Straßenbahnnetz angeschlossen werden.


 
Niederkassel

Niederkassel

Ein weiteres Projekt mit verhältnismäßig guten Realisierungschancen ist die Straßenbahnstrecke von Beuel durch Niederkassel nach Zündorf. Die Strecke würde eine dritte Stadtbahnverbindung zwischen Bonn und Köln schaffen und die Stadt Niederkassel, die derzeit völlig vom Schienenpersonenverkehr abgeschnitten ist, wieder anschließen.

Die 18 Kilometer lange Strecke soll am Beueler Bahnhof oder am Konrad-Adenauer-Platz beginnen und dann über die Niederkasseler Straße die Stadt verlassen. Die Sieg wird auf der bestehenden Straßenbrücke überquert. In Niederkassel soll dann teilweise die Gütergleise genutzt werden, auf denen schon der „Rhabarberschlitten“ fuhr. In Zündorf soll schließlich eine Verbindung zum Kölner Stadtbahnnetz hergestellt werden. Für die Strecke sind 21 Haltestellen vorgesehen.

Erschwert wird die Planung dadurch, dass die Kölner Niederflurstadtbahnwagen K4000 einen halben Meter breiter sind als die Bonner Niederflurstraßenbahnwagen R1.1 und sich außerdem der Boden im Fahrzeug auf unterschiedlichen Höhen befindet. Deshalb wäre ein Köln/Bonner Mischbetrieb nicht ohne weiteres möglich. Neben der Einrichtung einer neuen Straßenbahnlinie von Beuel zu einem Umsteigepunkt nach Zündorf erscheint die Verlängerung der Kölner Stadtbahnlinie 7 nach Bonn als wahrscheinlichste Lösung.

Fahrzeuge

Die Stadtbahn Köln/Bonn war das erste Einsatzgebiet des Stadtbahnwagen B. In Köln liefen zwei Prototypen, in Bonn einer. Zwischen 1973 und 1993 beschafften die SWB/SSB insgesamt 75 B-Wagen in drei Generationen. 13 Stück, darunter der Prototyp, wurden 2003 nach Dortmund verkauft und durch 15 Bombardier Flexity Swift (K5000) ersetzt. Mit Ausnahme der Linie 66, auf der die K5000 wegen fehlender Schiebetritte noch nicht eingesetzt werden können, werden alle Typen auf allen Linien eingesetzt. Normalerweise verkehren die Stadtbahnen ausschließlich in Doppeltraktion, spätabends und an Wochenenden werden einzelne Züge geschwächt.

Da sich die Strecken nach Dottendorf und Graurheindorf (Auerberg) schlecht für eine Umstellung auf Stadtbahnbetrieb eignen, verfolgten die SWB die Entwicklung der Niederflurtechnik mit großem Interesse. Neben Düsseldorf und Mannheim erhielt man 1991 einen der Prototypen der vom VÖV konzipierten Niederflur-Stadtbahn 2000. Insbesondere die ehrgeizige Technik mit selbstlenkenden Einzelrad-Einzelfahrwerken (EEF) konnte nicht überzeugen. Der Mannheimer Prototyp entgleiste bereits auf dem Betriebshof. Stattdessen wurden 1994 insgesamt 24 Siemens R1.1-Niederflurstraßenbahnen mit konventionellen Antriebsdrehgestellen beschafft, die seither alle Straßenbahnlinien bedienen.

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