Chikungunya-Fieber ist ein durch Viren ausgelöstes tropisches Hämorrhagisches Fieber. Chikungunya heißt der gekrümmt Gehende und ist ursprünglich Kisuaheli. Im Deutschen wird die Krankheit auch „Gebeugter Mann“ genannt.
Erreger
Diese Erkrankung wird durch das Chikungunya-Virus (CHIKV) ausgelöst. Das Krankheitverursachende Virus ist ein Einzel(+)-Strang-RNA-Virus [ss(+)RNA] und gehört zur Gattung Alphavirus aus der Familie der Togaviridae. Das Virus ähnelt denen, die zu Denguefieber und Gelbfieber führen und ist eng mit dem O'nyong'nyong-Virus verwandt (PMID 15891138).
Übertragung
Das Chikungunya-Fieber wird durch den Stich verschiedener Stechmücken der Gattungen Malariamücken (Anopheles), Aedes, Culex und Mansonia übertragen.
siehe auch: Blut saugende Insekten
Diagnose
Ein serologischer Test für Chikungunya ist von der Universität Malaya in Kuala Lumpur, Malaysia erhältlich.
Krankheitsverlauf/Symptome
Nach einer Inkubationszeitvon zwei bis zehn Tagen entwickeln die Betroffenen in der Regel hohes Fieber mit Kopf- und schweren Gelenkschmerzen, so dass sie sich kaum noch aufrecht halten können. Andere häufige Symptome sind Erschöpfung, Hautausschlag und Atembeschwerden. Normalerweise klingt diese Erkrankung jedoch nach etwa zwei Wochen von selbst wieder ab und es bleiben auch keine Schäden zurück. Nach überstandener Krankheit kommt es zu lebenslanger Immunität.
Komplikationen
die oben geschilderten Symptome können gelegentlich wiederkehren und bis zu neun Monate anhalten. Weiterhin können durch das hohe Fieber gelegntlich starke neurologische Störungen, Hirnhautentzündungen oder sogar Gehirnschäden verursacht werden. Eine schwere Krankheitsverlauf kann auch zu einer paraviralen Arthritis führen. Auf La Réunion kam es zu mehreren Todesfällen durch die Erkrankung.
Therapie
Bisher gibt es kein wirksames Medikament zur Behandlung diesr Erkrankung. Das verursachende Virus ist zwar seit etwa 50 Jahren bekannt, doch da dieses und das von ihm ausgelöste Chikungunya-Fieber aber ausschließlich in Entwicklungsländern vorkam, wurde kaum zu möglichen Medikamenten geforscht.
Einzig wirksame Gegenmaßnahmen sind die Bekämpfung der Mücken, geschlossene Kleidung und Moskitonetze bei Nacht. Die Mückenbekämpfung in tropischen Regionen ist schwierig, da diese Insekten besondes zur Regenzeit auftreten, wo eine chemische Bekämpfung kaum möglich ist, ohne die Fauna nachhaltig zu schädigen.
Vorbeugung
Es existiert bislang kein Impfstoff zur Vorbeugung gegen diese Erkrankung.
Geschichte
Die Krankheit wurde das erste Mal im Jahre 1952 in Tansania und Uganda beschrieben. Im Jahre 1999 gab es einen Ausbruch von Chikungunya in Malaysia, bei dem 27 Personen betroffen waren.
Aktuelle Fälle
Seit Dezember 2005 grassiert auf der französischen Insel La Réunion eine Chikungunya-Epidemie. Es sind bereits ein Viertel der Gesamtbevölkerung erkrankt und es gab bis Februar 2006 bereits 77 Todesfälle.
Dies wird dadurch begünstigt, dass das Virus bislang dort unbekannt war, und die Bevölkerung keine Immunität besitzt. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Epidemie auf die vom Tourismus abhängige Insel können schwerwiegend sein.
In Mauritius waren im Jahre 2006 3500 Personen betroffen. Es gab auch Fälle in Madagaskar und auf den Seychellen.