Poker | |
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Daten | |
Art | Kartenspiel |
Kommerz. | Freies Spiel |
Jahr | unklar |
Spieler | 2 bis 10 |
Alter | unbegrenzt |
Dauer | unbegrenzt |
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Poker ist ein Kartenspiel, welches mit einem 52er französischem Blatt gespielt wird. Es können 2 bis 10 Spieler mitspielen, je nach Variante sind 4, 5 oder 10 Personen die bevorzugte Spieleranzahl.
Glücksspiel
Während früher das Pokern als reines Glücksspiel angesehen wurde, werden heute von vielen Pokerspielern die Bluff-Aspekte und strategischen Entscheidungen herausgestellt. Spieler mit längerer Spielerfahrung gewinnen tatsächlich häufiger als die Spieler ohne.
So hat die österreichische Bundesregierung das Pokern deshalb ausdrücklich von ihrem Glücksspielmonopol ausgenommen, mit der Begründung, es handle sich um ein Geschicklichkeitsspiel. Seitdem darf jeder gesetzlich ein Pokercasino eröffnen.
Es ist zu beobachten, dass die gesellschaftliche Akzeptanz des Pokerns weltweit immer mehr zunimmt. Während bis zum Ende des 20. Jahrhunderts die dem Pokerspieler zugeschriebenen Attribute in erster Linie negativ waren, wird das Pokerspiel heute meist als eine Art Sport betrachtet. Zahlreiche TV-Übertragungen von Poker-Events dokumentieren diese Entwicklung.
Die Spielregeln (5-Card Draw)
Nachdem die Spieler den festgelegten Grundeinsatz (Ante) getätigt haben, erhält bei der Pokervariante 5-card draw jeder Spieler fünf Karten. Der Rest der Karten wird zu einem Stapel in die Mitte (Talon) gelegt.
Wettrunden
Ein Pokerspiel besteht aus gewöhnlicherweise zwei Wettrunden. Zwischen den Wettrunden können die Karten (verdeckt) getauscht werden
Eine Wettrunde wird durch den Spieler links vom Geber begonnen. Er kann entweder einen Einsatz (Geld, Jetons, ...) setzen, der abhängig von der Höhe des vereinbarten Limits ist, warten (auch schieben oder checken genannt, d. h. keinen Betrag setzen) oder passen (d. h. aus dem Spiel aussteigen). Die folgenden Spieler haben die Wahl den gebotenen Betrag zu halten, zu erhöhen oder zu passen. Falls ein oder mehrere Spieler den Einsatz erhöht haben, wird die Wettrunde solange fortgesetzt, bis alle Spieler den Betrag gehalten haben oder aus dem Spiel ausgestiegen sind.
Je nach vereinbarten Limits können die Höhe und die Anzahl der Erhöhungen je Wettrunde beschränkt sein.
Kartentausch
Zwischen zwei Wettrunden werden Karten getauscht, d. h. jeder Spieler kann Karten seiner Hand verdeckt ablegen und bekommt die gleiche Anzahl Karten vom Kartenstapel durch den Geber. Oft wird die Zahl der Karten, die getauscht werden können, auf drei Karten beschränkt. Ziel ist es, eine möglichst hohe Kombination (vgl. Tabelle) zu erhalten.
Die durch einen Spieler getauschten Karten verbleiben auf dem Tisch und werden dem Kartenstapel nicht hinzugefügt. Keinesfalls darf ein Spieler abgelegte Karten erneut aufnehmen.
Falls die Anzahl der verbleibenden Karten nicht genügt, um alle Spieler mit neuen Karten zu versorgen, werden bis auf die letzte Karte des Stapels alle Karten ausgeteilt, bevor anschließend alle abgelegten Karten eingesammelt, gemischt und weiter ausgegeben werden. Die letzte Karte des Stapels wird üblicherweise nie ausgeteilt und zusammen mit den abgelegten Karten gemischt.
Showdown
Nach der letzten Wettrunde beginnt der Showdown. Der Spieler, der in der letzten Wettrunde den Einsatz begonnen hat oder zuletzt erhöht hat, muss seine Hand (seine Kombination) vorzeigen. Alle im Spiel verbliebenen Spieler können nun nacheinander ihre Gewinnberechtigung nachweisen und ebenfalls ihre Karten aufdecken. Der Spieler mit der höchsten Hand gewinnt und erhält den Pott. Im Falle von gleich hohen Kombinationen wird der Pott unter den Gewinnern aufgeteilt. Die Farbe oder die höchste Spielkarte auf der Hand entscheidet jedoch bei den meisten Varianten mit, falls eine gleich hohe Kombination vorliegt.
Kombinationsmöglichkeiten
Name | Bedeutung | Beispiel | Möglichkeiten | Wahrscheinlichkeit(*) | bei Gleichwerten entscheidet ... |
---|---|---|---|---|---|
Höchste Karte (High Card) | keine Kombination | 100% | Wert der höchsten Karte entscheidet, bei Gleichheit dieser die Zweithöchste, dann die Dritthöchste usw. | ||
Paar/Zwilling (One Pair) | 2 Karten gleichen Wertes | 10♣ 10♥ | 1.098.240 | 42,26% | höchstes Paar, bei Gleichheit die Werte der übrigen Karten |
Zwei Paare (Two Pairs) | 2 Paare | J♦ J♠ 8♣ 8♠ | 123.552 | 4,75% | höheres Paar, bei Gleichheit dieser das kleinere Paar und letztendlich die Beikarte |
Drilling (Three Of A Kind) | 3 Karten gleichen Wertes | Q♣ Q♥ Q♠ | 54.912 | 2,11% | höchster Drilling |
Straße (Straight) | 5 Karten in einer Reihe (nicht gleiche Farbe) | J♠ 10♦ 9♥ 8♣ 7♥ | 10.200 | 0,39% | Endkarte |
Flush | 5 Karten in einer Farbe (Kreuz und Pik bzw. Herz und Karo sind nicht die gleiche Farbe!) | 7♠ Q♠ 10♠ K♠ A♠ | 5.108 | 0,20% | Wert der höchsten Karte, bei Gleichheit dieser die Zweithöchste, Dritthöchste usw. |
Full House | ein Drilling und ein Paar | K♣ K♠ K♦ 9♥ 9♣ | 3.744 | 0,14% | Drilling |
Poker/Vierling (Four Of A Kind) | 4 Karten gleichen Wertes | 7♥ 7♦ 7♠ 7♣ | 624 | 0,023% | Wert des Poker |
Straight Flush | eine Straße in einer Farbe | Q♣ J♣ 10♣ 9♣ 8♣ | 36 (**) | 0,001% | Wert der Endkarte |
Royal Flush | Straße in einer Farbe bis As (der Royal Flush ist also der höchste Straight Flush) | A♥ K♥ Q♥ J♥ 10♥ | 4 | 0,0002% | Kombinationen werden als gleich hoch erachtet |
(*) Die angegebene Wahrscheinlichkeit gilt für die angegebene Hand oder besser, und gilt für die ersten 5 Karten eines Spielers, lässt also den Tauschaspekt außen vor. (**) Da der höchste Straight Flush extra als Royal Flush gewertet wird, gibt es nur 36 anstatt 40 mögliche Straight Flushes
Bei einer Straße darf das As entweder als As oder als 1 gelten. Die Kartenkombination 5432A ist also auch eine Straße, jedoch sind sowohl 432AK als auch 32AKQ keine Straßen.
Spielt man mit einem Blatt, das 52 Karten besitzt, so entspricht die Reihenfolge der Kombinationen in der Tabelle ihrem Rang, d. h. ein Straight Flush steht über dem Poker und ein Poker schlägt einen Flush.
Bei verkürzter Karte (Blatt mit weniger als 52 Karten) ändert sich die Reihenfolge der Kombinationen und ein Flush steht im Rang über dem Full House. Farbwerte: Üblicherweise haben Farben für die Bewertung einer Kombination keine Bedeutung. Bei Gleichheit der Kombinationen wird der Inhalt des Potts unter den höchsten Kombinationen aufgeteilt.
Spezieller Reiz: Wenn jemand keine gute Kombination hat, kann er durch sein Setzverhalten ein gutes Blatt vortäuschen (bluffen), so dass die Mitspieler aussteigen und er den Pott erhält.
Etymologie
Woher die Bezeichnung Poker stammt, ist unbekannt, aber es hat sich wahrscheinlich vom franz. Wort poque, einem Kartenspiel, welches in New Orleans entwickelt wurde, abgeleitet.
Im deutschen Sprachraum gibt es ein dem Poker verwandtes Kartenspiel Pochen oder Poch, das mit einem Pochbrett gespielt wird.
Im Italienischen wird Poker heute als Bezeichnung für vier Tore eines Spielers in einem Fussballspiel benutzt, ähnlich dem Begriff Hattrick.
Variationen
Im Wesentlichen gibt es drei Grundvarianten im Poker: Draw, Stud und Hold'em.
Verbreitung
In deutschen Casinos sowie in den meisten europäischen Casinos ist 7-Card-Stud am weitesten verbreitet. In den großen Casinos der USA sowie fast allen Online-Pokerräumen wird Texas Hold'em am häufigsten gespielt.
Draw
Beim Draw Poker erhält jeder Spieler eine bestimmte Anzahl von Karten, die nur er sehen darf und die nur ihm gehören. Bei den meisten Draw-Varianten darf dann noch getauscht werden. Die oben beschriebenen Regeln beschreiben eine Draw-Variante.
Stud
Stud-Poker ist die in europäischen Casinos und Card-Rooms meistgespielte Variante. Beim Stud-Poker sind einige der eigenen Karten für andere Spieler sichtbar, so dass mehr Informationen über die Kartenverteilung am Tisch vorliegen.
Verbreitete Stud-Varianten sind:
Hold'em
Bei den Hold'em-Varianten muss der Spieler aus so genannten „Community Cards“, Karten die allen Spielern gehören, und seinen eigenen Karten, den „Hole Cards“, das beste Blatt bilden. Auch diese Variante gewinnt ihren Reiz durch mehr Information über die Kartenverteilung.
Verbreitete Hold'em-Varianten sind:
Weitere Varianten
Außerdem können diese Grundvarianten wie folgt variiert werden
- High – Das beste Blatt gewinnt (ganz normal)
- Low (Lowball) – Das schlechteste Blatt gewinnt
- High/Low – Das beste und das schlechteste Blatt teilen den Pot
Bei der Variante „Dealer's Choice“ bestimmt der Kartengeber (Dealer) die in dieser Runde zu spielende Variante. Der Kartengeber erklärt bei Bedarf die Abweichungen von den Standardregeln. So können Karten für „wild“ erklärt werden, die jeweilige Karte fungiert dann als Joker oder zusätzliche Kartenkombinationen können erdacht werden.
Und natürlich ist das Limit auch interessant:
- No-Limit – Es darf beliebig gesetzt werden
- Pot-Limit – Es darf maximal soviel gesetzt werden, wie im Pot ist
- Spread limit – Es darf innerhalb eines bestimmten Bereichs gesetzt werden (z. B. 10 bis 20 Euro)
- Split Limit – Bei Varianten mit mehreren Wettrunden gilt in den späteren Wettrunden ein höherer Mindesteinsatz (z. b. 10/20 = in den ersten Wettrunden 10 später 20 Euro)
Eine vollständige Variantenbeschreibung könnte dann so aussehen:
- 5-Card-Draw Lowball No-Limit – Eine Draw-Variante mit 5 Karten, das niedrigste Blatt gewinnt und es gibt kein Einsatzlimit.
Weitere Varianten:
- Poker Joker (mit 3 Jokern)
- Chinesisches Poker (auch bekannt als Tichu und Russisches Poker)
- Chicago
- Strip-Poker
- Royal Poker (Es werden nur die Karten 10 bis As benutzt)
Online-Poker
Im Zeitalter von Computer und Internet ist auch das Pokerspielen über das Internet ganz groß im Kommen. Mittlerweile sind rund um die Uhr weit mehr Online-Spieler unterwegs als in so genannten Live-Games, den Spielen in normalen Casinos, bei denen man seinen Gegnern gegenüber sitzt.
Von entsprechenden Anbieterseiten kann man sich (in der Regel kostenlos) ein kleines Programm herunterladen, mit dem man sich dann in einen so genannten „Pokerroom“ einloggen und gegen Gegner rund um den Globus spielen kann.
Der Anbieter finanziert sich über einen Anteil an jedem Pott, den er einbehält; diese so genannten Rakes sind auch in Casinos üblich. Daneben gibt es aber auch Spiele um virtuelles Spielgeld.
Die meisten Pokerräume sind englisch und benutzen Dollar. Die Einsätze bewegen sich dabei in einer großen Bandbreite von den so genannten Micro-Limits ab 0,01$/0,02$, die besonders für den Anfänger geeignet sind, der nicht gleich seine gesamten Ersparnisse aufs Spiel setzen möchte, bis in Höhen von 100$/200$ oder höher.
Zu den bekanntesten Anbietern zählen PokerStars, Party Poker, Paradise Poker und Absolute Poker.
Weblinks
- Linkkatalog zum Thema Poker (engl.) bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Pokerwiki mit Tipps und Strategien
- Pokertips.org