Willi-Bredel-Gesellschaft

Organisation zur Hamburger Regionalgeschichte
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Willi-Bredel-Gesellschaft
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 1988
Website www.bredelgesellschaft.de

Die Willi-Bredel-Gesellschaft wurde im Jahr 1988 als Verein gegründet.[1] Anlass war die Einrichtung der Gedenkstätte KZ Fuhlsbüttel. Der namensgebende Schriftsteller Willi Bredel war 1933 bis 1934 für 13 Monate im KZ Fuhlsbüttel inhaftiert.

Vereinszweck

Die Willi-Bredel-Gesellschaft unterstützt Naziopfer, Historiker und geschichtsinteressierte Bürger und Bürgerinnen mit Hilfe von Zeitzeugen, Experten und Laienforschern sowie durch Erinnerungsberichte, Lesungen, Diskussionen, Filmvorführungen, Rundgänge und Exkursionen bei der Entwicklung eines kritischen Geschichtsbewusstseins.[2]

Aktivitäten des Vereins

Die Willi-Bredel-Gesellschaft hat ein Archiv und eine Bibliothek aufgebaut, die in Ohlsdorf öffentlich zugänglich sind. Sie setzt sich für die Errichtung des Deserteurdenkmals ein. Ziel ist es, dem Kriegsklotz in Hamburg-Dammtor ein weiteres Gegendenkmal entgegenzustellen. Hierzu gab es Aktionen[3] und ein reges Presseecho.[4] Weiterhin richtet der Verein seit 1992 im November die Fuhlsbüttler Filmtage aus, die jedes Jahr einen anderen, politisch eher links verorteten, Themenschwerpunkt haben. Das 2013 Thema Desertation sorgte für eine gewisse überregionale Beachtung.[5]

Seit Jahren hat sich der Verein auch durch sein Engagement für abrissbedrohte Gebäude einen Namen gemacht. Diese Bemühungen mündeten in zwei Fällen in konkrete Initiativen zur Sicherung historischer Bausubstanz: Die Konservierung des historischen Sturzbalkens des ältesten Hauses in Hamburg-Fuhlsbüttel und die Bürgerinitiative Rettet den Bärenhof beim Ochsenzoll in Hamburg-Langenhorn. Ab dem 1. April 1998 pachtete die Willi-Bredel-Gesellschaft das Gelände eines ehemaligen Zwangsarbeiterlagers in Hamburg-Fuhlsbüttel und bewahrte damit die letzten Zwangsarbeiterbaracken in Hamburg, die heute in der Liste der Kulturdenkmäler in Hamburg-Fuhlsbüttel aufgeführt sind, vor dem geplanten Abriss. Im Jahr 2003 eröffnete die Willi-Bredel-Gesellschaft nach langjährigen Vorarbeiten dort ein kleines Museum zum Thema NS-Zwangsarbeit in Hamburg.

Informationszentrum NS-Zwangsarbeit

Die Willi-Bredel-Gesellschaft hat die letzten, weitgehend im Originalzustand erhaltenen Zwangsarbeiterbaracken Hamburgs gerettet und im Jahr 2003 nach langjährigen Sanierungsmaßnahmen darin das Hamburger Informationszentrum NS-Zwangsarbeit eröffnet. In den beiden erhaltenen Baracken erinnert der Verein an das ehemalige Zwangsarbeiterlager des Gartenbaubetriebes Kowahl & Bruns und damit exemplarisch an das Schicksal der insgesamt etwa fünfhunderttausend Zwangsarbeiter, die in der Endphase des Zweiten Weltkrieges in der Hansestadt arbeiten mussten.

Willi-Bredel-Bibliothek

Die Bibliothek Willi Bredels erfuhr eine wechselvolle Geschichte, die bis in dessen Exiljahre in Moskau zurückreicht. Nach 1987 wurde sie im Schweriner Schloss gelagert. Seit 1992 ist die Willi-Bredel-Gesellschaft im Besitz der Bibliothek. Im Jahre 2009 wurde sie von der Willi-Bredel-Gesellschaft dem Fritz-Hüser-Institut als Dauerleihgabe übergeben.[6]

Publikationen als Herausgeber

  • Herbert Diercks: Friedhof Ohlsdorf – Auf den Spuren von Naziherrschaft und Widerstand, Ergebnisse Verlag, Hamburg 1992, ISBN 3879160120
  • Silke Kaiser, Hans Matthaei: Baden im Alsterwasser – Geschichte der Badeanstalt Ohlsdorf, Hamburg 1992 (zu beziehen über die Willi-Bredel-Gesellschaft)
  • Karl-Heinz Zietlow: Unrecht nicht vergessen – Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge in Hamburg-Langenhorn 1933–1945 – In Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Neuengamme und der Willi-Bredel-Gesellschaft, Hamburg 1995 (zu beziehen u. a. über die Willi-Bredel-Gesellschaft)
  • Fuhlsbüttel unterm Hakenkreuz, Dölling und Galitz, Hamburg 1996, ISBN 3-930802-21-X
  • Rolf Richter: Willi Bredel, Ein deutscher Weg im 20. Jahrhundert, Ingo Koch Verlag, Rostock 1998, ISBN 3-929544-30-X
  • Lucie Suhling: Der Unbekannte Widerstand, Amigos Verlag, Kiel 1998, ISBN 3-931903-13-3
  • Hans-Kai Möller: Willi Bredel – 1901–1964 – Lebensdaten, Bildzeugnisse, Privatbibliothek (zu beziehen u. a. über die Willi-Bredel-Gesellschaft)
  • René Senenko: Willi Bredels Exil in Prag, Willi-Bredel-Gesellschaft, Hamburg 2001, ISBN 3-929703-00-9
  • Karl Heinrich Biehl: Zwangsarbeit im Hanseatischen Kettenwerk (Hak) in Langenhorn – Erinnerungsberichte, Firmengeschichte, Hamburg 2005 (zu beziehen über die Willi-Bredel-Gesellschaft)
  • Ursula Suhling: Rebellische Literatur – Quelle moralischer Kraft – Hedwig Voegt (1903 bis 1988). Mit einem Beitrag von Dr. Evamaria Nahke. Nachwort Dr. Wolfgang Beutin (Ehemann von Heidi Beutin), Hamburg 2007 (zu beziehen über die Willi-Bredel-Gesellschaft)
  • Seit 1996 jährlich erscheinende Broschüren Rundbriefe (zu beziehen über die Willi-Bredel-Gesellschaft)[7]
  • Franz Gewalt (Historiker): Verschiedene Listen, die NSDAP-Mitgliedschaft von unter anderen Bundestags- und Landtagsabgeordneten, von Mitgliedern des Hamburger und Berliner Senats, der Bremischen und Hamburgischen Bürgerschaft, der Volkskammer und des Europaparlaments betreffend, als PDF-Dateien (auf der Werkstattseite der Willi-Bredel-Gesellschaft)

Hörbuch

  • Willi Bredel: Der Opfergang. Eine zeitgenössische Chronik, Hörbuch als Doppel-CD, gelesen von Rolf Becker, Hörbuch Verlagsgesellschaft Dr. Dahms (Geerd Dahms), Hamburg 2013, ISBN 3940229075
Commons: Willi-Bredel-Gesellschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Satzung der Willi-Bredel-Gesellschaft. Abgerufen am 17. Januar 2014.
  2. Gegen den Strom. Die Welt vom 18.04.2012. Abgerufen am 26. März 2015.
  3. YouTube: Aktion Kriegsklotz Uwe Schmidt. Abgerufen am 16. Februar 2015.
  4. Hamburger Abendblatt: Denkmal für Deserteure geplant. Abgerufen am 16. Februar 2015.
  5. Ihr Schicksal ist ergreifend. TAZ vom 22.11.2013. Abgerufen am 25. März 2015.
  6. Wiily-Bredel-Bibliothek auf dortmund.de
  7. Rundbriefe auf der Webseite einsehbar