ITunes

Multimedia-Verwaltungsprogramm von Apple
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iTunes ist ein kostenloser Musikplayer der Firma Apple, der nur unter den Betriebssystemen Mac OS X, Windows 2000 oder Windows XP läuft. Die Funktionen erstrecken sich vom Abspielen über das Organisieren bis hin zum Kaufen von Musik. Die aktuelle Versionsnummer ist 6.0.3. Die Mac-OS-9-Version wird seit der Version 2.0.4 nicht mehr weiterentwickelt.

iTunes

Basisdaten

Entwickler Apple Computer
Erscheinungsjahr 9. Januar 2001
Aktuelle Version 6.0.3
(16. Februar 2006)
Betriebssystem Mac OS X, Windows
Programmier­sprache C++
Kategorie Medienplayer
Lizenz Proprietär
deutschsprachig ja
iTunes Homepage

iTunes ist auch Bestandteil des iLife-Pakets, das zusätzlich iPhoto, iDVD, iMovie und GarageBand enthält. Im Gegenteil zu den anderen iLife Programmen ist iTunes kostenlos und auch für die Windows-Plattform verfügbar.

Funktionen

iTunes erlaubt es vor allem, Musik zu hören und diese beliebig zu ordnen, sortieren, gruppieren, über ein Netzwerk via Bonjour zu streamen und Musik-CDs oder DVDs zu brennen und für diese Cover auszudrucken. Unterstützt werden auch QuickTime-Filme. Seit Version 4.9 ist es möglich, Podcasts kostenlos zu abonnieren und zu verwalten.

Dazu bedient es sich einer eigens geführten Musikbibliothek, um Musikdateien unterschiedlichster Formate mit Metainformationen (bei MP3 beispielsweise ID3-Tags) zu hinterlegen. Nach diesen kann beliebig sortiert und gefiltert werden. Eine weitere Eigenschaft in diesem Zusammenhang sind die sogenannten intelligenten Wiedergabelisten (engl. smart playlists). Eine intelligente Wiedergabeliste wird erstellt, indem man Kriterien ähnlich einer Datenbankabfrage definiert. Daneben bietet iTunes eine Echtzeit-Suche, deren Suchresultate bereits bei der Eingabe erscheinen.

Ferner bietet es eine integrierte Schnittstelle und Portalsoftware zum iTunes Music Store, über den per Internet Musiktitel und Musikvideos angeschaut und gekauft werden können.


iTunes ist als Standard-Musikverwaltungs-Software für den Apple iPod gedacht. Die Windows-Version von iTunes löst damit die Musicmatch Jukebox des ehemaligen Kooperationspartners ab. Jedoch existiert eine Vielzahl an alternativer Software. iTunes ist somit keine Voraussetzung, für den Betrieb eines iPods, auch wenn dies von Apple suggeriert wird.

Ende September 2005 kam das Motorola ROKR (gesprochen Rocker) auf den Markt. Es ist weltweit das erste Mobiltelefon, das von iTunes als Musik-Abspielgerät unterstützt wird. Es kann bis zu 100 Songs mit einer iPod-ähnlichen Software verwalten. [1]

Geschichte

iTunes basiert weitgehend auf der kommerziellen MP3-Applikation SoundJam MP, die von der Macintosh-Softwareschmiede Casady & Greene entwickelt wurde. Letztendlich übernahm Apple die Entwickler mitsamt der Software.

Die erste Version von iTunes im Januar 2001 war daher SoundJam MP sehr ähnlich. Obwohl iTunes bis heute wie schon das Vorgängerprodukt keinen Support für die Aufnahme von Radiosendungen aus dem Internet oder von einem Player via Line-In besitzt und das benutzerdefinierte Auswechseln der Skins fehlt, hat die Software wahrscheinlich wegen ihrer einfachen und intuitiven Bedienung eine hohe Popularität erfahren.

Nach der Übernahme durch Apple wurden zahlreiche Funktionen ergänzt. Dazu gehört die Unterstützung des iPods, einer größeren Auswahl an CD-Brennern und Sprachen. Ferner wurde die für iTunes charakteristische Playlistverwaltung verbessert, 2003 die Unterstützung für Windows XP und den hauseigenen "iTunes Music Store" ergänzt.

Im ersten europäischen Jahr verkaufte Apple 50 Millionen Songs über den iTunes Music Store, davor war dieser nur auf die Vereinigten Staaten begrenzt. Diese Stores wurden im Juni 2004 in Großbritannien, Frankreich und Deutschland eingeführt. Später folgten Österreich, Belgien, Dänemark, Finnland, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlanden, Norwegen, Portugal, Spanien, Schweden die Schweiz und Japan.

Bis zum 23. Februar 2006 wurden weltweit 1 Milliarde Songs über den iTunes Music Store verkauft.

Technisches

Medienverwaltung

Die Applikation bietet eine technisch auf der Mediensoftware QuickTime basierende Lösung zum Archivieren, Importieren, Brennen und Verwalten von Musikbibliotheken, wahlweise in unkomprimierten wie AIFF oder komprimierten Dateiformaten wie MP3 und AAC oder auch Apple Lossless.

Die Musikbibliothek wird im XML-Format abgelegt. In ihr sind die Metainformationen der Audiodateien abgelegt, unabhängig von den Metainformationen der proprietären Audioformate, die zum Beispiel ID3-Tags ablegen. Der Vorteil besteht darin, dass die Metainformationen trotzdem verändert werden können, wenn die Audiodateien das Modifizieren ihrer Tags nicht erlauben.

Die Datei liegt bei
Mac OSX in /Users/{USER}/Music/iTunes/
Windows XP in C:\Dokumente und Einstellungen\{USER}\Eigene Dateien\Eigene Musik\iTunes\iTunes\.

Audioformate

iTunes unterstützt momentan folgende Audioformate: MP3 mit und ohne VBR (Variable Bitrate), AAC mit und ohne VBR, Apple Lossless, AIFF sowie WAV. iTunes spielt auch eingekaufte Musik von audible.com sowie DRM-geschütztes AAC aus dem hauseigenen iTunes Music Store. CD-Titel, welche in den Formaten AAC oder Apple Lossless eingelesen wurden, sind jedoch anschliessend nur via iTunes und iPod abspielbar. Für eine Wiedergabe mit anderen Medien ist zunächst (unter iTunes) eine Umwandlung z.B. in MP3 oder WAV notwendig.

Wenn auf dem PC mindestens Windows Media Player 9 installiert ist, ist es mit iTunes möglich eine Kopie von DRM-freien WMA-Dateien im AAC-Format erstellen zu lassen.

Da iTunes auf QuickTime aufsetzt, wird neben MIDI auch das freie Ogg-Vorbis-Format unterstützt, wenn man ein entsprechendes inoffizielles Plugin [2] in QuickTime installiert. Seit iTunes-Version 5 ist das Plugin, wie viele andere unbenutzbar geworden. Dies liegt an einer Veränderung des Programmcodes. Ob es zukünftig wieder Ogg-Vorbis-Support geben wird steht noch nicht fest.

Sharing

Musikdateien können über Bonjour, die Apple-Bezeichnung für den offenen Netzwerkstandard Zeroconf, freigegeben werden (sharing). Die Musikdateien können daher ohne Konfiguration mit Benutzern, die sich im selben Teilnetz befinden, angehört werden. Benutzer außerhalb des Teilnetzes können die IP-Adresse des verteilenden ("streaming") Computers angeben. Eine Ausnahme bildete die Version 4.0, mit der die Freigabe auch über das Internet möglich war. Dies wurde jedoch in der bald darauf erscheinenden Version 4.0.1 deaktiviert, um aufkommenden rechtlichen Streitigkeiten und Lizenzansprüchen aus dem Weg zu gehen.

iTunes und der iPod

Sobald man seinen iPod an den Computer anschließt und iTunes startet, wird (auf Wunsch) die ganze iPod-Musikbibliothek übertragen oder aktualisiert sowie bei einem Apple-Computer Adressen und Kalender (über iSync) auf dem iPod auf den neuesten Stand gebracht. iTunes kann auch auf eine manuelle Verwaltung der Musikstücke auf dem iPod umgestellt werden. Sobald man auf dem iPod einen Titel bewertet oder durch Anhören den Zähler erhöht, werden diese Änderungen mit den Tags in der Bibliothek synchronisiert. Seit der Version 5.0 kann iTunes auch unter Windows Kalender und Kontakte synchronisieren. iTunes liest hierbei die entsprechenden Einträge von Microsoft Outlook aus.

Podcasting

Wer einen Podcast anderen iTunes Benutzern zur Verfügung stellen will, kann solch einen Link einsetzen: "pcast://www.example.org/podcasts/neuigkeiten.xml", ähnlich dem "http://". iTunes importiert diesen Podcast-Verweis dann automatisch in sein Podcast-Verzeichnis.

Kritik

iTunes funktioniert nur unter den Windows-Versionen 2000 und XP. In die Kritik geraten ist die fest integrierte Anbindung zum iTunes Music Store dadurch, dass dort erstmals in breitem Maße Digital Rights Management (DRM) zum Einsatz kam, welches die Rechte der Endverbraucher an der Nutzung der erworbenen Musikstücke einschränkt. Apples Lizenzierung erlaubt die gleichzeitige Benutzung heruntergeladener Musikstücke auf fünf Rechnern, beliebig vielen iPods und das unbegrenzte Brennen auf CDs. Dies stellt aktuell eine etwas freizügigere DRM-Politik dar, als dies z.B. bei Musicload von T-Online und anderen Microsoft-lizenzierten Anbietern von WMA-Downloads der Fall ist. In Frankreich läuft aktuell noch eine Klage, in der es darum geht, Apple dazu zu zwingen, das FairPlay DRM-Format auch für das Abspielen auf Nicht-Apple-Hardware zu ermöglichen. Mit der Öffnung des iPods für andere kopiergeschützte Formate wie WMA mit Janus würde Apple möglicherweise seine Marktführerschaft im legalen Musik-Download verlieren, selbiges gilt beim Verzicht auf FairPlay.

In der Version 6.02 der Software wurde eine Funktion eingebaut, die in der Standardeinstellung zu jedem abgespielten Musikstück den Künstlernamen über das Internet an einen Server überträgt. In einem kleinen Fenster (MiniStore) bekommt der Hörer daraufhin künstlerbezogene Informationen und abgestimmte Werbung für andere Produkte aus dem iTunes Music Store angezeigt. Dies löste unter Gesichtspunkten des Datenschutzes und der Privatsphäre Kritik an Apple aus, da eine Erforschung des Hörverhaltens und Einblicke in private MP3-Sammlungen befürchtet werden. Solche Vorgänge sind nach Meinung vieler Nutzer unerwünscht und bedürften außerdem einer individuellen Zustimmung, die jedoch erst nach der aufkommenden Kritik per Aktivierung des MiniStores eingeholt wird.

Mittlerweile erscheint beim ersten Aufrufen des iTunes MiniStores ein Hinweis, dass im MiniStore anhand des in der Wiedergabeliste markierten Titels passende Vorschläge angezeigt werden. Des weiteren schreibt Apple, dass keine persönlichen Daten an Apple gesendet oder gespeichert werden. Der MiniStore kann aber auch ganz einfach über einen Button am unteren Ende des iTunes Programmfensters abgestellt werden wodurch keine Daten mehr abgefragt werden.

Versionsgeschichte

Mac OS 9

  • 1.0 – 9. Januar 2001
    • Veröffentlichung
  • 1.1 – 21. Februar 2001
    • Unterstützung für externe Brenner
    • Verbesserter Visualisierungseffekte-Generator
    • Mehr unterstützte Brenner

Mac OS 9 & Mac OS X

  • 2.0 – 2. November 2001
    • iPod-Unterstützung
    • Equalizer
    • MP3-CDs brennbar
    • Überblenden
    • Sounderweiterung
    • Brennt CDs doppelt so schnell wie zuvor
  • 2.0.2 – 16. November 2001
    • Sprachunterstützung für Französisch und Deutsch
    • Verbesserte ID3-Tags für Double-Byte-Sprachen
  • 2.0.3 – 13. Dezember 2001
    • Manuelle Synchronisation mit iPod möglich
    • Unterstützung für den Rio One MP3-Player
  • 2.0.4 – 20. März 2002
    • Ausgeweitete AppleScript-Unterstützung
    • Verbesserte Stabilität und Performance

Mac OS X

  • 3.0 – 17. Juli 2002
    • Intelligente Wiedergabelisten
    • Hörbuch-Unterstützung von Audible.com
    • Tonüberprüfung
    • Bewertungen
    • Neue Spalten in der Musik-Bibliothek (zuletzt gespielt, Zähler etc.)
    • Kombinierte Songs
    • Wiedergabelisten-Import und -Export
  • 3.0.1 – 18. September 2002
    • Verbesserte Performance
    • Verbesserte Unterstützung für Mac OS X 10.2.
  • 4.0 – 28. April 2003
    • Integrierter iTunes Music Store (iTMS)
    • Gemeinsame Musik-Nutzung
    • AAC-Unterstützung
    • Album-Cover
    • DVD-Unterstützung
    • Verbesserte Suche
    • Song-Katalogisierung durch Schläge pro Minute (BPM)
  • 4.0.1 – 27. Mai 2003
    • Gemeinsame Musik-Nutzung nur in lokalen Netzwerken
    • Verbesserte Performance

Mac OS X & Windows

  • 4.1 – 16. Oktober 2003
    • Sprachnotizen- und „On-The-Go“-Wiedergabelisten-Synchronisation mit dem iPod
    • Große Bibliotheken können auf mehreren CDs gebrannt werden
    • iTMS-Links per drag & drop
    • iTMS enthält neu Hörbücher
    • iTMS mit erweiterter Suche
    • iTMS mit Erlaubnis-Funktion
    • iTMS mit Geschenkgutscheinen
  • 4.2 – 18. Dezember 2003
    • AOL-Account-Unterstützung im iTMS
    • Verbesserte Performance
  • 4.5 – 28. April 2004
    • iMix.
    • Party-Jukebox
    • Ausdrucken des CD-Covers
    • Verknüpfungen zum iTMS
    • Automatische WMA- zu AAC-Konvertierung für Dateien ohne DRM (nur Windows)
    • Apple Lossless: Verlustfreie Audio-Kompression
  • 4.6 – 9. Juni 2004
    • AirTunes-Unterstützung
    • Kleinere Verbesserungen
  • 4.7 – 26. Oktober 2004
    • iPod photo-Unterstützung
    • iPod-Einstellungen nun in den iTunes-Einstellungen
    • Mini-Player immer im Vordergrund
    • Funktion „Doppelte Titel anzeigen” hinzugefügt
  • 4.7.1 – 11. Januar 2005
  • 4.8 – 9. Mai 2005
    • Abspielfunktion für Video-Dateien
    • Neue Music-Store-Funktionen
    • Support zum Übertragen von Kontakten und Kalender von PC zu iPod
  • 4.9 – 28. Juni 2005
    • Abspielfunktion für Podcasts; inklusive Podcast-Verzeichnis und -Abonnementfunktion
  • 5.0 – 7. September 2005
    • Neues Design
    • Playlistenverwaltung in Ordnern
    • Neuer, verbesserter Shuffle-Modus
    • Neue, verbesserte Suchfunktion
    • Kindersicherung
    • Unterstützung des iTunes-Handys «ROKR E1»
    • Synchronisation mit Microsoft Outlook
    • AAC mit VBR
  • 5.0.1 – 23. September 2005
    • Fehlerkorrekturen (zerstörte Inhalte, ...)
  • 6.0 – 12. Oktober 2005
    • Unterstützung für iPod mit Videofunktion
    • Neue Music-Store-Funktionen (Kauf von Videos, Benutzerrezensionen, Verschenken von Musiktiteln)
  • 6.0.1 – 20. Oktober 2005
    • Fehlerkorrekturen
  • 6.0.2 – 10. Januar 2006
    • MiniStore
    • Videostreaming im LAN möglich
    • Fehlerkorrekturen
    • Sicherheitsupdates
  • 6.0.3 – 16. Januar 2006
    • Stabilitäts- und Performanceverbesserungen
    • AirTunes-Verbesserungen

siehe auch

Digital Audio Access Protocol Protokoll um Musik anderen Nutzern zur Verfügung zu stellen