Maria Schwarz (Architektin)

deutsche Architektin und Hochschullehrerin
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Maria Schwarz (geborene Lang; * 3. Oktober 1921 in Aachen) ist eine deutsche Architektin und Hochschullehrerin.

Maria Schwarz im Juni 2011

Leben

Maria Lang wuchs als zweites von drei Kindern von Elisabeth und Josef Lang in Aachen auf. Ihr Vater war im Spenglerunternehmen der Familie tätig, hatte jedoch ursprünglich Architektur studiert und weckte bei seinen Kindern das Interesse an diesem Beruf.

Sie studierte ab 1941 Architektur bei Otto Gruber, René von Schöfer und Hans Schwippert an der Technischen Hochschule Aachen. Nach ihrem Abschluss als Diplom-Ingenieurin 1946 war sie zunächst als Mitarbeiterin von Schwippert und von Schöfer an den Wiederaufbauplanungen von Aachen und Jülich beteiligt[1].

1949 wechselte sie als Architektin zur Wiederaufbaugesellschaft nach Köln, wo sie unter der Leitung von Rudolf Schwarz mit Kollegen wie Fritz Schaller und Gottfried Böhm an der Umsetzung des Generalplans für den Wiederaufbau der zerstörten Stadt arbeitete. Zwei Jahre später heirateten sie und Rudolf Schwarz. Seitdem war Maria Schwarz an vielen Projekten der Ateliergemeinschaft, oft gemeinsam mit Karl Wimmenauer, beteiligt. Nachweisbar ist bis zum Tod von Rudolf Schwarz 1961 ihre Mitwirkung an zehn Kirchenbauten[2].

Nach dem Tod ihres Ehemannes übernahm Maria Schwarz 1961 die Leitung der Büros in Köln und Frankfurt und widmete sich bis 1967 vor allem der Fertigstellung seiner geplanten und unvollendeten Bauwerke. Dazu gehörte etwa St. Theresia in Linz, St. Pius in Hausen, St. Bonifatius in Aachen oder St. Raphael in Berlin. In den Folgejahren realisierte sie mit ihren Mitarbeitern unter anderem Kirchturm- und Altarentwürfe – letztere wurden insbesondere nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil und der damit verbundenen baulichen Veränderungen in Kirchenräumen erforderlich.[2]

Ein langjähriger Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ist die Verwaltung des Nachlasses von Rudolf Schwarz. Nach dem Tod des Architekten begann sie mit der Suche nach einem Archiv, das einerseits hinreichend finanzielle Ressourcen zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der Hinterlassenschaft bereitstellen konnte, ihr selbst andererseits die aktive Mitarbeit daran ermöglichen würde. Die Auswahl fiel schließlich 1988 auf das Historische Archiv des Erzbistums Köln, das für die Erschließung des Nachlasses eigens eine Planstelle einrichtete[3].

Seit 1992 arbeitet Maria Schwarz in Bürogemeinschaft mit zwei weiteren selbständigen Architektinnen. Schwerpunkte ihrer Arbeit lagen seither auf Umgestaltungs- und Renovierungsarbeiten von Kirchen sowie dem Entwurf etlicher Orgelprospekte.

1995 wurde Maria Schwarz von Professor Friedrich Kurrent zur Diplomarbeit "Kathedrale unserer Zeit" an den Lehrstuhl für Entwerfen, Raumgestaltung und Sakralbau der Technischen Universität München gerufen und übernahm von 1996 bis 2008 als seine Nachfolgerin das Fach Sakralbau als Lehrbeauftragte der Technischen Universität München.[2]

Bauten (Auswahl)

Auszeichnungen

Schriften

Herausgeberschaft

  • (mit Rudolf Schwarz, Josef Rüenauver, Albert Gerhards): Kirchenbau. Welt vor der Schwelle.
  • Rudolf Schwarz: Wegweisung der Technik und andere Schriften zum Neuen Bauen 1926-1961, hrsgg. von Maria Schwarz und Ulrich Conrads (= Bauwelt Fundamente, 51.) Braunschweig / Wiesbaden 1979.
  • Rudolf Schwarz. hrsgg. von Manfred Sundermann, Claudia Lang, Maria Schwarz (= Architektur und Denkmalpflege, Band 17.) Bonn 1981.

Literatur

Commons: Maria Schwarz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Pehnt, Hilde Strohl: Rudolf Schwarz, Architekt einer anderen Moderne. Gerd Hatje, Ostfildern-Ruit 1997, ISBN 3-7757-0642-9, S. 179.
  2. a b c Annette Krapp: Maria Schwarz. Architektin mit Passion. Infotafeln einer Ausstellung im Haus der Architektur Köln (PDF; 9,2 MB), 2008
  3. Vortrag von Maria Schwarz und Ulrich Helbach im Historischen Archiv des Erzbistums Köln, 6. Juni 2011.
  4. Die Frau an seiner Seite. Verleihung der AIV-Ehrenplaketten in Köln von 1. Dezember 2000, abgerufen am 7. Juni 2011
  5. Meldung auf hda-koeln.de, abgerufen am 3. April 2011