Bei dem De Lisle-Karabiner handelt es sich um ein schallgedämpftes Repetiergewehr für Spezialeinheiten.
Der Ingenieur William George de Lisle konstruierte den ab 1941 durch die Royal Small Arms Factory (RSAF) gebauten Karabiner mit integriertem Schalldämpfer für britische Kommandoeinheiten. Die Waffe wurde vor allem in Frankreich und Nordafrika benutzt. Während des Koreakriegs wurde die Waffe dann aber auch durch amerikanische Einheiten eingesetzt.
Als Vorlage für die Waffe wurden das Lee-Enfield-Gewehr, die amerikanische Maschinenpistole Thompson 1928 A1 und die Selbstladepistole Colt M1911 A1 herangezogen. Vom Gewehr wurde der Verschluß, von der Maschinenpistole der Lauf und von der Pistole Magazin und Magazinführung übernommen. Alle Teile wurden jedoch so modifiziert, daß sie nicht mehr mit den Originalwaffen austauschbar waren.
Bei einer Magazinkapazität von 7 Patronen verschoß die Waffe Pistolenmunition im Kaliber .45 ACP. Dabei wurden aber zum Teil stärkere Ladungen als üblich eingesetzt. Mit Standardmunition soll der Schußknall dem einer Luftpistole entsprochen haben. Mit stärkerer Munition etwa dem einer Kleinkaliberwaffe.
Erreicht wurde dieses durch einen 381 mm bis 445 mm langen Schalldämpfer von 44 mm Durchmesser, der in zwei Kammern aufgeteilt ist. In der vorderen Kammer befinden sich 10 Metallscheiben, die wie ein Schneckenrad gebogen und an zwei Metallstangen geführt sind. Der Druck reduziert sich in dieser Konstruktion nach dem archimedischen Prinzip.
Die Waffe ist bei einem Gewicht von 5,75 kg 930 mm lang, wobei die Lauflänge 220 mm beträgt. Der Lauf weist 7 linksdrehende Züge auf. Die effektive Reichweite liegt bei ca. 500 m während die Visierschußweite ca. 1400 m beträgt. Die Waffen mit Metallschulterstütze waren etwas kleiner und wogen nur 3,18 kg.