Pretziener Wehr
Das Pretziener Wehr ist eine Hochwasserschutzbau für die Stadt Magdeburg. Es ist ein Umflutkanal, der teilweise durch die alte Elbe gelegt wurde und 30% der Hochwasserfluten weitläufig über Biederitz an der Stadt Magdeburg vorbei leiten kann. Abgesperrt wird er bei Nichtgebrauch durch das Pretziener Wehr. Das Wehr schützt nicht nur Magdeburg, sondern das ganze Gebiet zwischen den beiden alten Flußarmen, das zum Teil bis zu zwei Meter unterhalb der Hochwasserpegel lag. Die urspünglichen Deiche der Ortschaften waren nicht koordiniert und führten zur stärkeren Versandung der alten Elbe. Die Hochwasserstände stiegen weiter an, und der Boden ließ das Wasser durchsickern. Es musste ein Lösung gefunden werden. Diese Lösung war ein einheitlicher Umflutkanal mit beidseitiger Eindeichung und einem geregelten Wasserlauf.
1869 kam es zum Beschluss der Preußischen Regierung zum Bau des Elbe-Umflutkanals und des Pretziener Wehres.
1871-75 wurde das Pretziener Wehres vorwiegend von italienischen Bauarbeitern und französischen Kriegsgefangenen gebaut.
In den letzten Jahren wurden zahlreiche Instandsetzungsarbeiten an den Metallteilen und dem Mauerwerk vorgenommen.
Deutschlandweite Bekanntheit erlangte es bei der Öffnung während der Jahrhundertflut im August 2002, als die Elbe und einige ihrer Nebenflüsse weite Teile Sachsens und Sachsen-Anhalts überfluteten. Magdeburg entging dadurch einer Überschwemmung.