Hermann Heimpel

deutscher Historiker
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Hermann Heimpel (* 19. September 1901 in München; † 23. Dezember 1988 in Göttingen) war ein deutscher Historiker, der das Spätmittelalter erforschte. Vor allem arbeitete er über die Reichs- und Kirchenreform des Spätmittelalters. Heimpel lehrte als Professor für mittlere und neuere Geschichte an den Universitäten Freiburg (1931–1934), Leipzig (1934–1941), Straßburg (1941–1945) und Göttingen (1946–1955). Seit 1957 war er Gründungsdirektor des Göttinger Max-Planck-Instituts für Geschichte. In den Jahrzehnten nach 1945 prägte Heimpel wesentlich die deutsche Mediävistik. In der Nachkriegszeit wirkte Heimpel maßgeblich in der Wissenschafts- und Bildungspolitik.

Leben und Wirken

Frühe Jahre

Hermann Heimpel wurde in München als Sohn eines Eisenbahningenieurs in eine protestantische Familie hineingeboren. Als 1901 Geborener gehörte Heimpel zur „Kriegsjugendgeneration“.[1] Heimpel gehörte damit einer Gernaterion an, die in ihrer Kindheit das Kriegserlebnis von zu Hause miterlebten. In der bedeutsamen Phase ihrer Sozialisation konnte sich diese Generation nicht an männliche Vorbilder orientieren, da ihre Väter an der Front kämpften. Nach dem viel zitierten Buch von Ernst Günther Gründel sei eine direkte Folge „die ungewöhnlich frühe Erschließung der Kindesseele für das große Ganze, für völkische, gesellschaftliche und schließlich auch internationale Belange und für das kollektive Erleben überhaupt“.[2] Daraus entstanden sei eine neue Generation der „Sachlichkeit“, die die Sache über das Persönliche stelle.[3]

Heimpel erhielt seine schulische Ausbildung am Theresien-Gymnasium München. Im Jahr 1920 kämpfte Heimpel im „Freicorps Epp“ im Ruhrgebiet gegen die Rote Ruhrarmee. Er studierte von 1920 bis 1924 Geschichte, Germanistik und Staatswissenschaften an den Universitäten München und Freiburg. Den Putschversuch von Adolf Hitler am 8. November 1923 im Münchener Bürgerbräukeller hatte er als Augenzeuge miterlebt.[4] In München waren Siegmund Hellmann und Rudolf von Heckel als akademische Lehrer für Heimpel besonders prägend. Hellmann ebnete Heimpel durch persönliche Empfehlungsschreiben den Weg nach Freiburg.[5] Bei dem nationalkonservativen Georg von Below wurde er 1924 in Freiburg mit einer wirtschaftsgeschichtlichen Studie zum „Gewerbe der Stadt Regensburg im Mittelalter“ promoviert.[6] Below war ein entschiedener Feind der Demokratie. Heimpel versicherte später, dass von Below „die Studenten mit seinen politischen Überzeugungen und Kämpfen“ verschont habe.[7] Komplett wirkungslos mag die politische Haltung des Lehrers im Hörsaal auf seine Studenten wohl nicht geblieben sein, egal ob sich die Hörer zur Zustimmung oder Distanzierung der Ansichten veranlasst fühlten.[8] Nach seiner Promotion wechselte Heimpel zu Heinrich Finke, bei dem er auch vier Jahre lang wohnte.[9] Heimpel arbeitete an Finkes Edition der Acta Concilii Constantiensis mit. Seine Habilitation erfolgte 1927 bei Gerhard Ritter, Georg von Below und Heinrich Finke für Mittlere Geschichte an der Universität Freiburg mit der Arbeit König Sigismund und Venedig. Die Arbeit blieb unveröffentlicht. Heimpel heiratete am 11. April 1928 die promovierte Pädagogin Elisabeth Michel. Sie war eine Tochter des Geheimen Justizrats und Vorstandsmitglieds der I.G. Farben, Oskar Michel. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor, darunter der Professor der Medizin in Ulm Hermann Heimpel (1930–2014). Ebenfalls 1928 wurde Heimpel Assistent von Ritter in Freiburg. Heimpels Vorlesungen übten durch seine rhetorischen Fähigkeiten große Wirkung aus. Noch vor seinem dreißigsten Lebensjahr wurde er 1931 in Freiburg als Nachfolger von Erich Caspar als Professor für Mittlere Geschichte auf den Lehrstuhl seines Lehrers Georg von Below berufen. 1932 erschien von Heimpel sein großes Werk über Dietrich von Nieheim. Ein Jahr später veröffentlichte er eine Edition von Dietrichs Dialog über Union und Reform der Kirche 1410 (De modis uniendi et reformandi ecclesiam in concilio universal).

Forschung und Lehrtätigkeit im Nationalsozialismus (1933–1945)

Heimpel war bereits vor 1933 Professor und angesichts seiner gefestigten beruflichen Position war er zu keinen größeren politischen Zugeständnissen gegenüber dem NS-Regime gezwungen.[10] Der NSDAP trat er nicht bei. Heimpel hatte zwar kein Parteibuch, zählte aber trotzdem nicht zu den Regimegegnern. Er begrüßte die Machtübernahme der Nationalsozialisten. In seinen Vorträgen feierte er 1933 die „nationale Revolution“.[11] In seiner 1933 gehaltenen Rede „Deutschlands Mittelalter - Deutschlands Schicksal“ sah Heimpel das „Dritte Reich" der Nationalsozialisten als die legitime Fortsetzung des „mittelalterlichen Reiches“ an.[12] Am 14. November 1933 erklärte Heimpel in einer Vorlesung „Deutsche Geschichte im späteren Mittelalter“ vor seinen Freiburger Studenten Adolf Hitler zu ihrem „Führer zur Freiheit, zu einem neuen Deutschland, zu einem neuen Abendland“[13] Heimpel sah Deutschland in seiner Geschichte als das Opfer Frankreichs an. Das Handeln der deutschen Könige des Mittelalters war nicht aus expansionistischen Bestrebungen „imperialistisch“, sondern aus „Sorge für den Glauben, für die Reinheit der Kirche an Haupt und Gliedern“ und aus „Sorge für den gottgewollten Zustand der Welt“. Die französische Politik hingegen war für ihn seit dem 12. Jahrhundert „Ausbreitungspolitik gegen Deutschland" gewesen. Diese Politik sei nun zu Ende.[14] Heimpel anerkannte den nationalsozialistischen Staat als legitimen Nachfolger des deutschen Kaiserreiches.[15] „Das den Terror verherrlichende Pathos Hermann Heimpels“ nannte Johannes Fried diese „Vorreden“ gegenüber den Studenten zu Beginn des Wintersemesters 1933/34.[16] Josef Fleckenstein hatte die 1933 gehaltene Rede Heimpels „Deutschlands Mittelalter – Deutschlands Schicksal“ als höchste Annäherung an das NS-Regime gedeutet.[17] Gegen Fleckenstein hat Frank Rexroth darauf hingewiesen, dass es auch in späteren Jahren ähnliche Äußerungen Heimpels gibt.[18]

Im Jahr 1934 wechselte Heimpel nach Leipzig. Dort trat er die Nachfolge seines früheren Lehrers Hellmann an. In einem Brief Hellmanns an Heimpel erinnerte er an ein Gespräch in der Silvesternacht 1932/33. Hellmann hatte vorausgesagt, dass er im neuen Jahr nicht mehr lehren werde und wünschte ihn als Nachfolger. Der jüdische Gelehrte wurde im Zuge des von den Nationalsozialisten am 7. April 1933 eingeführten sogenannten Berufsbeamtengesetzes entlassen. Hellmann musste 1935 Heimpel um ein Darlehen bitten. Der Kontakt zwischen beiden endete mit Hellmanns Dank dafür.[19] Hellmann lebte die nächsten Jahre zurückgezogen. 1942 wurde er deportiert und im KZ Theresienstadt ermordet. Nach Anne Christine Nagel zählt Heimpels 1952 veröffentlichter Nachruf „zu den raren Eingeständnissen von Schuld und Scham über die Behandlung der jüdischen Kollegen während des Dritten Reichs“.[20]

Heimpels Leipziger Antrittsvorlesung behandelte das Thema „Alexander von Roes und das deutsche Selbstbewußtsein des 13. Jahrhunderts“.[21] Bis 1941 lehrte Heimpel als Professor für Mittlere Geschichte in Leipzig. Ein enger Kontakt entstand in dieser Zeit mit Herbert Grundmann. Beide teilten das Interesse für spätmittelalterliche Geistesgeschichte. Gemeinsam bearbeiteten die beiden Gelehrten die Edition der Schriften Alexander von Roes für die Monumenta-Reihe „Staatsschriften des späteren Mittelalters“.

Anlässlich der 1936 mit großem propagandistischen Aufwand gefeierten tausendsten Wiederkehr von Heinrichs I. Todestag veröffentlichte Heimpel einen Beitrag in der nationalsozialistisch ausgerichteten Zeitschrift Vergangenheit und Gegenwart. In der Studie fragte er nach den Bedingungen für die Entstehung des Ersten Reiches. Solche Beiträge gehörten zu den zeittypischen Schwerpunkten der Mediävistik. Noch zwei Monate vor Kriegsbeginn war Heimpel von der Friedfertigkeit der Außenpolitik Hitlers überzeugt.[22] Im selben Jahr zeigte Heimpel in einer am 14. Juli 1939 gehaltenen Rede seine Abneigung gegen Frankreich, indem er Frankreich als das Land einer „Fremde besonderer Art“, als „das Land der feindlichen, der bösartigen, der heimlich geliebten Brüder“ bezeichnete.[23] Ursula Wolf konnte in den Schriften Heimpels „keinerlei Anzeichen für eine Ablehnung des 1939 begonnenden Krieges“ auffinden.[24] Nach dem Beginn des Feldzugs gegen Frankreich schrieb Heimpel: „Frankreich ist wieder zum Krieg gegen Deutschland angetreten [ ... ]. Krieg mit Frankreich ist etwas Besonderes, er hat einen höheren Rang, den Rang der Gemeinsamkeit und der Feindschaft zugleich.“[25] Ernst Schulin stellte bei Heimpel einen „auffallenden antifranzösischen Affekt“ fest, mit dem er dem „nationalsozialistischen Geschichtsbild am nächsten kam“.[26]

Nach Hartmut Boockmann und Josef Fleckenstein stellte sich Heimpel völkischen und rassekundlichen Beiträgen mutig entgegen. Als Beleg dazu wurde Heimpels Kritik gegen den Germanisten Otto Höfler auf dem Erfurter Historikertag von 1937 angeführt.[27] Nach Fleckenstein soll Heimpel „dem von dem Germanisten Otto Hoefler propagierten Germanenmythos und dem Versuch der Einengung der deutschen Geschichte auf die germanische Komponente“ entgegengetreten sein.[28] Diese Sichtweise findet in der Fachwelt keine Zustimmung mehr. Nach Anne Christine Nagel hat Heimpel die germanische Kontinuitätsthese Höflers befürwortet.[29] Im Jahr 1937 lobte er ausdrücklich die Arbeiten des Rassekundlers Adolf Helbok vor der versammelten Sächsischen Akademie der Wissenschaften.[30]

Im Jahr 1938 veröffentliche Heimpel seine bedeutende Darstellung des Spätmittelalters im von Otto Brandt und Arnold Oskar Meyer herausgegebenen Handbuch der deutschen Geschichte.[31] Im August 1939 wurde Heimpel zur Wehrmacht eingezogen. Er ist 1939 als Hauptmann der Panzerjägerabteilung 24 der Wehrmacht belegt.[32] Im Krieg gegen Frankreich wurde er verwundet und deshalb aus der Wehrmacht entlassen.

Im Jahr 1941 erhielt er einen Ruf an die neue „Reichsuniversität Straßburg“, die den Nationalsozialisten nach dem Sieg über Frankreich als Vorzeigeuniversität dienen sollte. Heimpel nahm den Ruf nach Straßburg an. Für Heimpel war es „ein Geschenk des Himmels“ im Elsass mittelalterliche Geschichte erforschen zu können.[33] In den Straßburger Monatsheften veröffentlichte er 1941 eine Art Grundsatzpapier über die Aufgaben der Mediävistik.[34] Heimpel bekannte sich darin ausdrücklich zum nationalsozialistischen Staat als legitimen Nachfolger des Kaiserreiches: „Auch dieses Reich ist Ordnung Europas aus seiner Mitte. Mit seinem Blute verteidigt es die Vergangenheit und die Zukunft Europas gegen eine Barbarenwelt, die keine Vergangenheit kennt“.[35] In Straßburg beschäftigte sich Heimpel mit den Staufern im Elsass und der burgundischen Geschichte im Spätmittelalter. So verfasste Heimpel eine Darstellung über Karl den Kühnen und Deutschland[36] oder einen Aufsatz über den Prozess, der dem burgundischen Statthalter Peter von Hagenbach 1474 gemacht wurde.[37] Ende 1944 musste Heimpel angesichts der anrückenden französischen Truppen die Universität wieder verlassen. Nach dem Rückzug aus dem Elsass wohnte er gemeinsam mit der Familie des Straßburger Verfassungsrechtlers Ernst Rudolf Huber in Falkau im Hochschwarzwald. Dort widmete er sich der Lektüre klassischer Literatur und verfasste seinen autobiographischen Roman „Die halbe Violine“.[38]

Nachkriegszeit

Heimpel gehörte nach 1945 zu den wenigen Gelehrten, die sich über ihre politischen Irrtümer öffentlich äußerten.[39] Von Heimpel stammt das Konzept der „Vergangenheitsbewältigung[40] In der Hochschulreformdiskussion der 1960er und 1970er Jahre gestand Heimpel weniger sein eigenes menschliches Versagen in der NS-Zeit ein, sondern suchte die Schuld in der Wissenschaft, die zu wenig die Persönlichkeit entwickelt habe, um den Nationalsozialismus stand zu halten. Er gestand ein: „Denn ich hatte zwar genug historische Gelehrsamkeit, aber nicht genug historische Bildung erworben [...]“[41]

Im Wintersemester 1944/45 übernahm Heimpel in Göttingen die Vertretung des Lehrstuhles von Percy Ernst Schramm. 1949 wurde Heimpel zum ordentlichen Professor für mittlere und neuere Geschichte an der Universität Göttingen ernannt. In der zweiten Hälfte der 1950er Jahre gehörte das Historische Seminar in Göttingen durch Heimpel und seinen Kollegen Schramm zu einer der angesehensten Orte in Deutschland für das Fach Geschichte. Die folgenden Jahre zeichnen sich durch eine Anhäufung verschiedener Titel und Ämter aus. Heimpel war Mitbegründer des Historikerverbandes. Er gehörte 1948 neben Gerhard Ritter, Hermann Aubin und Herbert Grundmann zum Gründungsausschuss. In München wurde 1949 auf dem ersten deutschen Historikertag nach dem Krieg der Verband gegründet. Ritter wurde zum Vorsitzenden gewählt und Heimpel wurde Schriftführer. Als einer von acht Delegierten des deutschen Historikerverbandes nahm er 1950 am ersten Internationalen Historikertag der Nachkriegszeit in Paris teil. In den späten 1940er Jahren drückte er in einen Brief an Gerhard Ritter deutlich seine Ablehnung aus, über sich und sein Verhältnis zum Nationalsozialismus Auskunft zu erteilen.[42] Zum Wintersemester 1953/54 übernahm er das Rektorat der Universität Göttingen. Außerdem wurde er 1953 zum Präsidenten der Westdeutschen Rektorenkonferenz gewählt.[43] Heimpel war zusätzlich noch Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Im Jahr 1957 wurde Heimpel Direktor des Göttinger Max-Planck-Instituts für Geschichte, das er bis 1971 leitete.[44] Die Forschungsschwerpunkte des neuen Instituts lagen auf der Pfalzenforschung, der Germania Sacra und dem Spätmittelalter. Ziel der Germania Sacra war die systematischen Aufbereitung des Quellenmaterials zur Geschichte der deutschen Bistümer, Domkapitel, Stifte oder Klöster.[45] In der Pfalzenforschung wurde ein „Repertorium“ aller deutschen Königspfalzen begonnen. Im Spätmittelalter standen die Kirchen-, Konzils- und Bildungsgeschichte im Vordergrund.

Mit dem Bundespräsidenten Theodor Heuss pflegte Heimpel engen Kontakt. Mit Heuss gab er das fünfbändige Werk über „Die großen Deutschen“ heraus. 1957/58 war er als Nachfolger von Heuss als Bundespräsident im Gespräch. Heimpel lehnte jedoch im Oktober 1958 eine Kandidatur ab. Seine Ablehnung hatte einen Grund in der „Schlüter-Affäre“. Der neue Kultusminister von Niedersachsen Leonhard Schlüter musste 1955 aufgrund des Protestes, vor allem mehrerer Göttinger Professoren, nach wenigen Tagen zurück treten. Der gestürzte Minister verfasste eine Streitschrift, die auch einige belastende Aussagen über Heimpels NS-Vergangenheit beinhalteten. Heimpel meinte in einen Brief an Heuss, dass das Offenlegen seiner Vergangenheit „ihn nicht gerade schrecken und auch nicht gerade abhalten werde“ eine Kandidatur anzustreben, jedoch befürchtete er, dass das Präsidentenamt „in unerwünschter Weise“ Schaden nehmen könne. Als weitere Gründe für eine Ablehnung der Kandidatur führte er seine Persönlichkeit sowie seine zahlreichen wissenschaftlichen Ämter und Funktionen an.[46] Heimpel verzichtete auch darauf für den sozialdemokratischen Bundestagsabgeordneten Adolf Arndt ein Bundestagsmandat zu übernehmen, da er sich auf seine Tätigkeit als Direktor des Max-Planck-Instituts für Geschichte konzentrieren wollte.[47]

Heimpel ließ sich 1966 zum frühestmöglichen Zeitpunkt emeritieren. Als akademischer Lehrer hatte Heimpel zahlreiche Schüler, darunter Hartmut Boockmann, Irene Crusius, Arnold Esch, Joachim Leuschner, Hermann Mau, Wolfgang Metz und Gerhard Taddey. Es bildete sich jedoch keine Schule heraus.[48]

Zu Heimpels Forschungsschwerpunkte gehörten Reichs- und Kirchenreform im 14. und 15. Jahrhundert, Burgund sowie das Spätmittelalter überhaupt. Als Heimpels größte Leistung auf dem Gebiet der Rechtsgeschichte gilt das Werk Die Vener von Gmünd und Strassburg 1162–1447. Das dreibändige und über 1600 Seiten umfassende Werk vollendete er in 15 Jahren, nämlich zwischen der Emeritierung und der Erreichung des 80. Lebensjahres.[49] Das Werk behandelte den Anteil einer Gruppe von miteinander verwandten südwestdeutschen gelehrten Klerikern an der Herrschaft vom ausgehenden 14. bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt der Untersuchung stand der Jurist und Protonotar Job Vener über den Heimpel zu zahlreichen neuen Einsichten kam.

Für seine Forschungen wurden Heimpel zahlreiche wissenschaftliche Ehrungen und Mitgliedschaften zugesprochen. Heimpel war Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz, Mitglied der Historischen Kommission München, ordentliches Mitglied der Mathematisch-Physikalischen Klasse der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig 1935–1941, Mitglied der Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica 1945–1988, korrespondierendes Mitglied der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Klasse der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig 1941-1988, ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1947–1988, ordentliches Mitglied seit 1943 und korrespondierendes Mitglied seit 1948 der Heidelberger Akademie der Wissenschaften sowie korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zu München 1952–1988. Von 1968 bis 1975 war er Mitglied des Kuratoriums des Max-Planck-Instituts für Europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main. Anlässlich seines 70. Geburtstages erschien 1972 eine von Mitarbeitern des Max-Planck-Instituts für Geschichte herausgegebene dreibändige Festschrift.[50] Die juristische Fakultät der Universität Freiburg verlieh ihm anlässlich seines 70. Geburtstages die Ehrendoktorwürde. Ebenfalls 1971 wurde er mit der Ehrenmedaille der Stadt Göttingen ausgezeichnet.

Außerdem erhielt Heimpel von der Stadt Goslar 1965 den Kulturpreis, 1985 den Sigmund-Freud-Preis der Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt für wissenschaftliche Prosa, das „Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ (1967). 1976 erhielt Heimpel die Medaille „München leuchtet“. Heimpel wurde 1984 der Bayerische Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst verliehen.

Im April 1972 verstarb Heimpels erste Frau unerwartet. Heimpel war seit 1973 in zweiter Ehe mit Inga Saal (1921–2002) verheiratet. Heimpel erkrankte im April schwer und starb am 23. Dezember 1988 in einer Göttinger Universitätsklinik.

Diskussion über Heimpels Rolle im Nationalsozialismus

Über seinen verehrten akademischen Lehrer Heimpel legte Hartmut Boockmann 1990 eine apologetische Biographie vor. Boockmann sprach Heimpel von nationalsozialistischen Verstrickungen regelrecht frei.[51] Jede Kritik an Heimpels Verhalten in der NS-Zeit wurde von Boockmann als „postumer Antifaschismus“ abgetan.[52] Bereits auf dem Historikertag 1994 in Leipzig hatte Peter Schöttler eine Aufklärung über Heimpel gefordert: „Heimpels Biographie und sein Verhalten im Dritten Reich bedürfen dringend einer kritischen Aufarbeitung.“[53] Die deutsche Geschichtswissenschaft begann sich erst sehr spät mit den Verstrickungen ihrer Vertreter in das „Dritte Reich“ zu beschäftigen. Dies löste 1998 auf dem Frankfurter Historikertag heftige Debatten aus.[54] Die größte Aufmerksamkeit erzeugte die Sektion „Deutsche Historiker im Nationalsozialismus“, die von Otto Gerhard Oexle und Winfried Schulze am 10. September 1998 geleitet wurde. Dadurch wurde auch eine Diskussion zu Hermann Heimpel angestoßen. Nach Winfried Schulze, Gerd Helm und Thomas Ott unterstützte Heimpels Werk die nationalsozialistische Eroberungspolitik.[55] Ein Beitrag der Sektion von Pierre Racine behandelte Heimpels Straßburger Jahre.[56]

Bislang ist erst ein Teil der Akten und Nachlässe frei zugänglich. Eine 400-seitige Quellenedition mit 80 Seiten ungedruckter Texte aus Heimpels Nachlas legte 1995 Sabine Krüger vor.[57] Seine Personal- und Entnazifizierungsakte ist seit dem 23. Dezember 1998, Heimpels 10. Todestag, zugänglich. Zwei „Vorreden“, die Heimpel zu Beginn des Sommer- und Wintersemesters 1933 bzw. 1933/34 hielt, sind von Michael Matthiesen entdeckt worden. Eine Biographie über Heimpel ist eine Forschungslücke, allerdings ist der Nachlass Heimpels in der Universitätsbibliothek Göttingen noch bis 2018 gesperrt. Ein Gesamturteil über Heimpels Verhältnis zum Nationalsozialismus ist bislang schwer zu fällen. Ursula Wolf (1996) sah Heimpels Weltbild „in hohem Maße von völkischem Gedankengut bestimmt“.[58] Michael Matthiesen sah ihn als „Mitläufer“.[59] Helmut Heiber nannte ihn einen „Konjunktur-Aktivist“.[60]

Schriften

Ein Schriftenverzeichnis bis 1972 erschien in: Eva Geuss, Herbert Geuss: Veröffentlichungen von Hermann Heimpel. In: Festschrift für Hermann Heimpel zum 70. Geburtstag am 19. September 1971. Bd. 3. Göttingen 1972, S. 713–731.

  • Das Gewerbe der Stadt Regensburg im Mittelalter (= Vierteljahrsschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Beihefte. Bd. 9). Kohlhammer, Stuttgart 1926.
  • Deutsches Mittelalter. Koehler & Amelang, Leipzig 1941.
  • Die halbe Violine. Eine Jugend in der Residenzstadt München. Koehler, Stuttgart 1949.
  • Der Mensch in seiner Gegenwart. Acht historische Essais. 2. erweiterte Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1957.
  • Kapitulation vor der Geschichte? 3., vermehrte Auflage. (= Kleine Vandenhoeck-Reihe. Bd. 27/27,a). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1960.
  • Zwei Historiker: Friedrich Christoph Dahlmann, Jacob Burckhardt (= Kleine Vandenhoeck-Reihe. Band 141). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1962.
  • Geschichtsvereine einst und jetzt. Vortrag gehalten am Tag der 70. Wiederkehr der Gründung des Geschichtsvereins für Göttingen und Umgebung (19. November 1962). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1963.
  • Drei Inquisitionsverfahren aus dem Jahre 1425. Akten der Prozesse gegen die deutschen Hussiten Johannes Drändorf und Peter Turnau sowie gegen Drändorfs Diener Martin Borchard (= Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte. Bd. 24). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1969.
  • Die Vener von Gmünd und Strassburg 1162–1447. Studien und Texte zur Geschichte einer Familie sowie des gelehrten Beamtentums in der Zeit der abendländischen Kirchenspaltung und der Konzilien von Pisa, Konstanz und Basel (= Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte. Bd. 52). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1982, ISBN 3-525-35378-2.

Literatur

  • Hartmut Boockmann: Der Historiker Hermann Heimpel (= Kleine Vandenhoeck-Reihe. Bd. 1553). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1990, ISBN 3-525-33569-5.
  • Hartmut Boockmann: Versuch über Hermann Heimpel. In: Historische Zeitschrift Bd. 251 (1990) S. 265–282.
  • Horst Fuhrmann: Nachruf Hermann Heimpel. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters Bd. 45 (1989), S. 372–374.
  • Horst Fuhrmann: Hermann Heimpel: 19.9.1901 – 23.12.1988. In: Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (1989) S. 204–210.
  • Peter Herde: Die gescheiterte Berufung Hermann Heimpels nach München (1944–1946). In: Sabine Arend, Daniel Berger, Carola Brückner u.a. (Hrsg.): Vielfalt und Aktualität des Mittelalters. Festschrift für Wolfgang Petke zum 65. Geburtstag. (= Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen. Bd. 48) Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2006, ISBN 3-89534-608-X, S. 695–737.
  • In memoriam Hermann Heimpel. Gedenkfeier am 23. Juni 1989 in der Georg-August-Universität. (= Göttinger Universitätsreden. Bd. 87). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1989, ISBN 3-525-82641-9.
  • Michael Matthiesen: Verlorene Identität. Der Historiker Arnold Berney und seine Freiburger Kollegen 1923–1938. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998, ISBN 3-525-36233-1.
  • Anne Christine Nagel: Im Schatten des Dritten Reichs. Mittelalterforschung in der Bundesrepublik Deutschland 1945–1970 (= Formen der Erinnerung. Bd. 24). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2005, ISBN 3-525-35583-1 (Zugleich: Gießen, Universität, Habilitations-Schrift, 2003).
  • Frank Rexroth: Geschichte schreiben im Zeitalter der Extreme. Die Göttinger Historiker Percy Ernst Schramm, Hermann Heimpel und Alfred Heuß. In: Christian Starck, Kurt Schönhammer (Hrsg.): Sie befruchtet und ziert. Die Geschichte der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Neue Folge 28). De Gruyter, Berlin u.a. 2013, ISBN 978-3-11-030467-1, S. 265–299.
  • Ernst Schulin: Hermann Heimpel und die deutsche Nationalgeschichtsschreibung (= Schriften der Philosophisch-historischen Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Bd. 9). Winter, Heidelberg 1998. ISBN 3-8253-0765-4.
  • Klaus P. Sommer: Eine Frage der Perspektive? Hermann Heimpel und der Nationalsozialismus. In: Tobias Kaiser, Steffen Kaudelka, Matthias Steinbach (Hrsg.): Historisches Denken und gesellschaftlicher Wandel. Studien zur Geschichtswissenschaft zwischen Kaiserreich und deutscher Zweistaatlichkeit. Metropol, Berlin 2004, ISBN 3-936411-23-9, S. 199–223.
  • Gerald Wiemers: Hermann Heimpel. In: Jahrbuch. Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (1987/88) S. 213–219.

Anmerkungen

  1. Ernst Schulin: Weltkriegserfahrung und Historikerreaktion. In: Wolfgang Küttler u.a. (Hrsg.): Geschichtsdiskurs. Bd. 4: Krisenbewußtsein, Katastrophenerfahrung und Innovationen 1880-1945. Frankfurt am Main 1997, S. 165–188.
  2. Ernst Günther Gründel: Die Sendung der Jungen Generation. Versuch einer umfassenden revolutionären Sinndeutung der Krise. München 1932, S. 32.
  3. Ernst Günther Gründel: Die Sendung der Jungen Generation. Versuch einer umfassenden revolutionären Sinndeutung der Krise. München 1932, S. 31–35, 81ff.
  4. Hermann Heimpel: Traum im November. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 32 (1981), S. 521–525.
  5. Josef Fleckenstein: Gedenkrede auf Hermann Heimpel. In: In memoriam Hermann Heimpel. Gedenkfeier am 23. Juni 1989 in der Georg-August-Universität. Göttingen 1989, S. 27–45, hier: S. 31.
  6. Hermann Heimpel: Das Gewerbe der Stadt Regensburg im Mittelalter. Stuttgart 1926.
  7. Hermann Heimpel: Aspekte. Alte und neue Texte. Hrsg. von Sabine Krüger. Göttingen 1995, S. 174.
  8. Eduard Mühle: Für Volk und deutschen Osten. Der Historiker Hermann Aubin und die deutsche Ostforschung. Düsseldorf 2005, S. 33.
  9. Hartmut Boockmann: Der Historiker Hermann Heimpel. Göttingen 1990, S. 14.
  10. Marcel vom Lehn: Westdeutsche und italienische Historiker als Intellektuelle? Ihr Umgang mit Nationalsozialismus und Faschismus in den Massenmedien (1943/45–1960). Göttingen 2012, S. 61.
  11. Anne Christine Nagel: Im Schatten des Dritten Reichs. Mittelalterforschung in der Bundesrepublik Deutschland 1945–1970. Göttingen 2005, S. 27.
  12. Hermann Heimpel: Deutschlands Mittelalter - Deutschlands Schicksal. In: Ders.: Deutschlands Mittelalter. S. 5-34. Vgl. dazu Otto Gerhard Oexle: „Zusammenarbeit mit Baal“. Über die Mentalitäten deutscher Geisteswissenschaftler 1933 - und nach 1945. In: Historische Anthropologie Bd. 8 (2000), S. 1–27, hier: S. 10.
  13. Otto Gerhard Oexle: Zur 'longue durée' mentaler Strukturen. In: Hansjörg Siegenthaler (Hrsg.): Rationalität im Prozess kultureller Evolution. Rationalitätsunterstellungen als eine Bedingung der Möglichkeit substantieller Rationalität des Handelns. Tübingen 2005, S. 235-265, hier: S. 250.
  14. Otto Gerhard Oexle: „Zusammenarbeit mit Baal“. Über die Mentalitäten deutscher Geisteswissenschaftler 1933 - und nach 1945. In: Historische Anthropologie Bd. 8 (2000), S. 1–27, hier: S. 24.
  15. Ursula Wolf: Litteris et patriae. Das Janusgesicht der Historie. Stuttgart 1996, S. 262.
  16. Eröffnungsrede des Vorsitzenden des Verbandes der Historiker Deutschlands, Johannes Fried, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 46 (1998), S. 869-874, hier: S. 873.
  17. Josef Fleckenstein: Gedenkrede auf Hermann Heimpel. In: In memoriam Hermann Heimpel. Gedenkfeier am 23. Juni 1989 in der Georg-August-Universität. Göttingen 1989, S. 27–45, hier: S. 35.
  18. Frank Rexroth: Geschichte schreiben im Zeitalter der Extreme. Die Göttinger Historiker Percy Ernst Schramm, Hermann Heimpel und Alfred Heuß. In: Christian Starck, Kurt Schönhammer (Hrsg.): Sie befruchtet und ziert. Die Geschichte der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Berlin u.a. 2013, S. 265–299, hier: S. 288.
  19. Hartmut Boockmann: Der Historiker Hermann Heimpel. Göttingen 1990, S. 54 Anm. 6.
  20. Anne Christine Nagel: Im Schatten des Dritten Reichs. Mittelalterforschung in der Bundesrepublik Deutschland 1945–1970. Göttingen 2005, S. 31.
  21. Hermann Heimpel: Alexander von Roes und das deutsche Selbstbewußtsein des 13. Jahrhunderts. In: Archiv für Kulturgeschichte 26, 1936, S. 19–60.
  22. Vgl. dazu Ursula Wolf: Litteris et patriae. Das Janusgesicht der Historie. Stuttgart 1996, S. 251.
  23. Hermann Heimpel: Frankreich und das Reich. In: Historische Zeitschrift 161 (1940), S. 229-243, hier: S. 232. Vgl. dazu: Steffen Kaudelka: Rezeption im Zeitalter der Konfrontation. Französische Geschichtswissenschaft und Geschichte in Deutschland 1920–1940. Göttingen 2003, S. 21f.
  24. Ursula Wolf: Litteris et patriae. Das Janusgesicht der Historie. Stuttgart 1996, S. 251.
  25. Hermann Heimpel: Der Kampf um das Erbe Karls des Großen. Deutschland und Frankreich in der Geschichte. In: Deutsche Allgemeine Zeitung, 24. März 1940.
  26. Ernst Schulin: Hermann Heimpel und die deutsche Nationalgeschichtsschreibung. Heidelberg 1998, S. 37.
  27. Hartmut Boockmann: Der Historiker Hermann Heimpel. Göttingen 1990, S. 19.
  28. Josef Fleckenstein: Gedenkrede auf Hermann Heimpel. In: In memoriam Hermann Heimpel. Gedenkfeier am 23. Juni 1989 in der Georg-August-Universität. Göttingen 1989, S. 27–45, hier: S. 38.
  29. Anne Christine Nagel: Im Schatten des Dritten Reichs. Mittelalterforschung in der Bundesrepublik Deutschland 1945–1970. Göttingen 2005, S. 72.
  30. Frank Rexroth: Geschichte schreiben im Zeitalter der Extreme. Die Göttinger Historiker Percy Ernst Schramm, Hermann Heimpel und Alfred Heuß. In: Christian Starck, Kurt Schönhammer (Hrsg.): Sie befruchtet und ziert. Die Geschichte der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Berlin u.a. 2013, S. 265–299, hier: S. 288.
  31. Hermann Heimpel: Deutschland im späteren Mittelalter. In: Otto Brandt, Arnold Oskar Meyer (Hrsg.): Handbuch der deutschen Geschichte. Bd. 1. Potsdam o.J. [1938], S. 260–407.
  32. Manfred Messerschmidt: Karl Dietrich Erdmann, Walter Bußmann und Percy Ernst Schramm. Historiker an der Front und in den Oberkommandos der Wehrmacht und des Heeres. In: Hartmut Lehmann, Otto Gerhard Oexle (Hrsg.): Nationalsozialismus in den Kulturwissenschaften. Bd. 1: Fächer - Milieus - Karrieren. Göttingen 2004, S. 417–446, hier: S. 419.
  33. Vgl. dazu Ursula Wolf: Litteris et patriae. Das Janusgesicht der Historie. Stuttgart 1996, S. 250.
  34. Ursula Wolf: Litteris et patriae. Das Janusgesicht der Historie. Stuttgart 1996, S. 260.
  35. Zitiert nach Ursula Wolf: Litteris et patriae. Das Janusgesicht der Historie. Stuttgart 1996, S. 262. Vgl. auch Nicolas Berg: Der Holocaust und die westdeutschen Historiker. Erforschung und Erinnerung. Göttingen 2003, S. 244.
  36. Hermann Heimpel: Karl der Kühne und der burgundische Staat. In: Richard Nürnberger (Hrsg.): Festschrift Gerhard Ritter. Tübingen 1950, S. 140–160.
  37. Hermann Heimpel: Das Verfahren gegen Peter von Hagenbach zu Breisach (1474). In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 55 (1942), S. 331–357.
  38. Anne Christine Nagel: Im Schatten des Dritten Reichs. Mittelalterforschung in der Bundesrepublik Deutschland 1945–1970. Göttingen 2005, S. 94.
  39. Otto Gerhard Oexle: „Zusammenarbeit mit Baal“. Über die Mentalitäten deutscher Geisteswissenschaftler 1933 - und nach 1945. In: Historische Anthropologie Bd. 8 (2000), S. 1–27, hier: S. 24.
  40. Nicolas Berg: Der Holocaust und die westdeutschen Historiker. Erforschung und Erinnerung. Göttingen 2003, S. 241ff.
  41. Anne Christine Nagel: Im Schatten des Dritten Reichs. Mittelalterforschung in der Bundesrepublik Deutschland 1945–1970. Göttingen 2005, S. 288.
  42. Nicolas Berg: Der Holocaust und die westdeutschen Historiker. Erforschung und Erinnerung. Göttingen 2003, S. 245.
  43. Hartmut Boockmann: Der Historiker Hermann Heimpel. Göttingen 1990, S. 31.
  44. Zu Heimpels Rolle bei der Gründung des Instituts vgl. Anne Christine Nagel: Im Schatten des Dritten Reichs. Mittelalterforschung in der Bundesrepublik Deutschland 1945–1970. Göttingen 2005, S. 187–209.
  45. Irene Crusius: Die Germania Sacra. Stand und Perspektiven eines langfristigen Forschungsprojektes. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 54 (1996), S. 629–642.
  46. Anne Christine Nagel: Im Schatten des Dritten Reichs. Mittelalterforschung in der Bundesrepublik Deutschland 1945–1970. Göttingen 2005, S. 196.
  47. Marcel vom Lehn: Westdeutsche und italienische Historiker als Intellektuelle? Ihr Umgang mit Nationalsozialismus und Faschismus in den Massenmedien (1943/45–1960). Göttingen 2012, S. 63.
  48. Arnold Esch: „Denken und doch schauen, schauen und doch denken“. Zum Tode von Hermann Heimpel. In: Jahrbuch der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung 1988, S. 153–158, hier: S. 157.
  49. Hans Erich Troje: In memoriam Hermann Heimpel †. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Germanistische Abtheilung, Bd. 107 (1990), S. 718–723, hier: S. 719.
  50. Festschrift für Hermann Heimpel zum 70. Geburtstag am 19. September 1971, Bd. 1–3. Göttingen 1971–1972.
  51. Hartmut Boockmann: Der Historiker Hermann Heimpel. Göttingen 1990, S. 53 und 59. Nicolas Berg: Der Holocaust und die westdeutschen Historiker. Erforschung und Erinnerung. Göttingen 2003, S. 242.
  52. Hartmut Boockmann: Der Historiker Hermann Heimpel. Göttingen 1990, S. 16.
  53. Peter Schöttler: Die historische 'Westforschung' zwischen 'Abwehrkampf' und territorialer Offensive. In: Ders. (Hrsg.): Geschichtsschreibung als Legitimationswissenschaft 1918-1945. Frankfurt am Main 1997, S. 204–261, hier S. 251.
  54. Die Vorträge und Diskussionsbeiträge der Sektion über Historiker im Nationalsozialismus in: Winfried Schulze, Otto Gerhard Oexle (Hrsg.): Deutsche Historiker im Nationalsozialismus. Frankfurt am Main 1999.
  55. Winfried Schulze, Gerd Helm, Thomas Ott: Deutsche Historiker im Nationalsozialismus. Beobachtungen und Überlegungen zu einer Debatte. In: Winfried Schulze, Otto Gerhard Oexle (Hrsg.): Deutsche Historiker im Nationalsozialismus. Frankfurt am Main 1999, S. 11–48, hier: S. 21.
  56. Pierre Racine: Hermann Heimpel á Strasbourg. In: Winfried Schulze, Otto Gerhard Oexle (Hrsg.): Deutsche Historiker im Nationalsozialismus. Frankfurt am Main 1999. S. 142–158.
  57. Aspekte. Alte und neue Texte. Hrsg. von Sabine Krüger. Göttingen 1995.
  58. Ursula Wolf: Litteris et patriae. Das Janusgesicht der Historie. Stuttgart 1996, S. 251.
  59. Michael Matthiesen: Verlorene Identität. Der Historiker Arnold Berney und seine Freiburger Kollegen 1923–1938. Göttingen 1998, S. 9.
  60. Helmut Heiber: Universität unterm Hakenkreuz. Teil 1 Der Professor im Dritten Reich. Bilder aus der akademischen Provinz. München 1991, S. 370.