Bürgerschaftswahl in Bremen 2015

Landtagswahl der Freien Hansestadt Bremen
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Die Wahl zur 19. Bremischen Bürgerschaft findet am 10. Mai 2015 statt. Die Bremische Bürgerschaft ist das Landesparlament der Freien Hansestadt Bremen. Die stadtbremischen Abgeordneten bilden die Stadtbürgerschaft – die kommunale Volksvertretung der Stadtgemeinde Bremen.

Der „Stimmzettel“ zur Bremischen Bürgerschaft 2015 ist im Wahlbereich Bremen ein DIN A4-Heft mit 18 genutzten Seiten.

Außerdem werden in Bremen die Beiräte und in Bremerhaven die Stadtverordnetenversammlung gewählt.

Wahlberechtigung

Wahlberechtigt zur Wahl der Bürgerschaft ist jeder Deutsche, der seit mindestens drei Monaten seinen festen Wohnsitz in Bremen hat. Das Alter für die aktive Wahlberechtigung beträgt seit der letzten Bürgerschaftswahl 16 Jahre.[1] Das passive Wahlrecht wird mit dem Erreichen der Volljährigkeit erlangt. Bürger aus Mitgliedsstaaten der EU sind nur für die Wahl zur Stadtbürgerschaft und zu den Beiräten zugelassen. Daher kann die Stadtbürgerschaft anders zusammengesetzt sein als der stadtbremische Teil des Landtags. In der 17. Wahlperiode war z.B. der Abgeordnete Bensch (CDU) ausschließlich im Landtag vertreten, der Abgeordnete Schmidtmann (GRÜNE) ausschließlich in der Stadtbürgerschaft.

Wahlsystem

Seit 2011 gilt in Bremen ein neues Wahlsystem: Jeder Wahlberechtigte kann fünf Stimmen auf Listen bzw. darin verzeichnete Bewerber verteilen (Kumulieren und Panaschieren).[2]

Ausgangssituation

Bürgerschaftswahl 2011[3]
(in %)
 %
40
30
20
10
0
38,6
22,5
20,4
5,6
3,7
2,4
1,9
1,6
3,4
     
Insgesamt 83 Sitze

Mit der Bürgerschaftswahl 2011 wurde die seit 2007 bestehende rot-grüne Koalition fortgesetzt. Die SPD kam insgesamt auf 38,6%(Wahlbereich Bremen:39,3% und im Wahlbereich Bremerhaven 34,3%) und verzeichnete einen Zugewinn von 1,9-Prozentpunkten. Die Grünen konnten ihr Ergebnis mit Zugewinnen von 6,0-Prozentpunkten auf 22,5% steigern. Einen Stimmenrückgang von 5,2-Prozentpunkten verzeichnete die CDU. Sie erreichte 20,4%.

Die Linke konnte die Fünf-Prozenthürde nur im Wahlbereich Bremen überschreiten und kam insgesamt auf 5,6%, bei Verlusten von 2,8-Prozentpunkten. Auch die BIW konnte mit 3,7% erneut in die Bürgerschaft einziehen, bei einem Zugewinn von 2,9-Prozentpunkten. Sie überwand die Fünf-Prozenthürde wie bei der vorherigen Wahl nur im Wahlbereich Bremerhaven, wo sie auf 7,1% kam.

Die FDP verzeichnete einen Stimmenrückgang von 3,6-Prozentpunkten und kam nur noch auf 2,4%. Sie verpasste den erneuten Einzug in die Bürgerschaft sowohl im Wahlbereich Bremen, als auch in Bremerhaven. Ebenfalls verpassten die erstmals angetretene Piratenpartei mit 1,9% und die NPD mit 1,6% den Einzug in die Bürgerschaft. Alle anderen Parteien kamen jeweils auf weniger als 1%.

Die Zusammensetzung der Bürgerschaft hat sich nach der Wahl einige Male geändert. Sanem Güngör rückte für die nachträglich zur Senatorin ernannten Ulrike Hiller am 14.12.2012 nach. Nach dem Tod von Renate Möbius rückte für die SPD Martin Korol nach, welcher 2013 aus der Partei ausgeschlossen wurde und der Partei Bürger in Wut beitrat.

Bei der CDU rückte nach dem Ausscheiden Elisabeth Motschmanns, die in den Bundestag gewählt worden war, Oğuzhan Yazıcı nach. Carl Kau rückte am 01.01.2013 für Rita Mohr-Lüllmann nach. Auch bei Bündnis 90/Die Grünen gab es personelle Veränderungen. Jan Saffe rückte für Horst Frehe nach.

Kandidaturen

Wahlvorschläge konnten von Parteien und Wählervereinigungen eingereicht werden. Folgende Parteien wurden zur Wahl in den Wahlbereichen Bremen und Bremerhaven zugelassen:

Partei Spitzenkandidat[4][5][6]
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands Jens Böhrnsen
 
Jens Böhrnsen
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen Karoline Linnert
 
Karoline Linnert
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands Elisabeth Motschmann
 
Elisabeth Motschmann
DIE LINKE Die Linke Kristina Vogt
 
Kristina Vogt
BIW Bürger in Wut Jan Timke
 
Jan Timke
FDP Freie Demokratische Partei Lencke Steiner
 
Lencke Steiner
PIRATEN Piratenpartei Deutschland Robert Bauer  
AfD Alternative für Deutschland Christian Schäfer  
style="background:#Partei;"| Die PARTEI Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative  
Tierschutzpartei Partei Mensch Umwelt Tierschutz Andreas Zemke  
Nur im Wahlbereich Bremerhaven
NPD Nationaldemokratische Partei Deutschlands  

Parteien und Wählervereinigungen, die nicht im Bundestag oder in der Bürgerschaft auf Grund eigener Wahlvorschläge vertreten waren (alle außer SPD, CDU, Grüne, Linke und BiW), mussten ihre Beteiligung bis zum 2. Februar 2015 beim Landeswahlleiter anzeigen.[7] Sie mussten weiter bis zum 2. März 2015 die Unterstützungsunterschriften von 1 Promille der Wahlberechtigten vorlegen.[8]

Die Kreusel Partei Hude-Wüsting hatte eine Beteiligungsanzeige eingereicht, wurde aber aus formalen Gründen nicht anerkannt. Die vier Tage verspätet eingereichte Beteiligungsanzeige der Sustainable Union (SU) wurde zurückgewiesen.[9] Bündnis 21/RRP, NPD und Arme Leute Wählervereinigung (ALW) wurden als Partei bzw. Wählervereinigung anerkannt, reichten aber für den Wahlbereich Bremen keinen Wahlvorschlag ein.[10] Neue Liberale und ÖDP hatten Wahlvorschläge eingereicht,[11] diese jedoch vor der Entscheidung des Wahlbereichsausschusses für die Stadt Bremen zurückgezogen.

Umfragen

Sonntagsfrage Emnid, 14. Februar 2014
Vergleich zur Wahl 2011 (auf halbe %-Punkte gerundet)
 %
40
30
20
10
0
37
(−1,5)
17
(−5,5)
21
(+0,5)
9
(+3,5)
3
(+0,5)
3
(+1,1)
5
(n. k.)
5
(−3,6)
20112014

Für die Sonntagsfrage gaben die Meinungsforschungsinstitute folgende Ergebnisse an:

Institut Datum SPD Grüne CDU Linke FDP Piraten AfD Sonstige
Emnid[12][13] 14.02.2014 37 % 17 % 21 % 9 % 3 % 3 % 5 % 5 %
Bürgerschaftswahl 2011[12] 22.05.2011 38,6 % 22,5 % 20,4 % 5,6 % 2,4 % 1,9 % n.k. 8,6 %

Das Gesamtergebnis der Europawahl für Bremen am 25. Mai 2014 lautete[14]:

Wahl
SPD
CDU
Grüne
Linke
AfD
FDP
Piraten
Europawahl 2014 34,4 % 22,4 % 17,6 % 9,6  % 5,8 % 3,3 % 2,0 %

Einzelnachweise

  1. § 1 Wahlgesetz. Gesetzesportal Bremen, abgerufen am 11. Oktober 2010.
  2. § 6 BremWahlG. Gesetzesportal Bremen, abgerufen am 7. November 2010.
  3. Endgültiges Ergebnis der Bürgerschaftswahl 2011 (PDF; 226 kB)
  4. http://www.wahlen.bremen.de/sixcms/media.php/13/PM+2015_03_13+Wahlbereichsleiterin.pdf
  5. http://www.alternativefuer-bremen.de/wp/landesliste/
  6. https://bremen.piratenpartei.de/Blog/2014-11-24/buergerschaftswahl-2015-die-piratenpartei-bremen-kuert-ihre-kandidaten/24/buergerschaftswahl-2015-die-piratenpartei-bremen-kuert-ihre-kandidaten/
  7. http://www.wahlen.bremen.de/sixcms/media.php/13/PM%202015_02_03%20LWL%20Eingereichte%20Beteiligungsanzeigen.pdf
  8. § 18 Wahlgesetz. Gesetzesportal Bremen, abgerufen am 10. März 2015.
  9. http://www.radiobremen.de/politik/dossiers/wahl2015/parteien/vorschlaege-buergerschaftswahl102.html
  10. http://www.wahlen.bremen.de/sixcms/media.php/13/PM%202015_03_03%20Wahlbereichsleiterin.pdf
  11. Pressemitteilung vom 3. März 2015
  12. http://gruene-bremen.de/partei/presse/volltext-fuer-presse/?tx_ttnews
  13. http://www.statistik-bw.de/wahlen/Europawahl_2014/Laender.asp?HB