Waramin

Stadt in Iran
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Varāmīn (persisch ورامين) ist eine Großstadt in der Provinz Teheran. Sie liegt ca. 42 km südlich der Hauptstadt. 2012 weist die Stadt laut Berechnung knapp 285.000 Einwohner auf. In den letzten 20 Jahren hat sich damit die Bevölkerung der Stadt nahezu vervierfacht, ein Phänomen, das in vielen iranischen Städten zu beobachten ist.

Varāmīn
Masjed-e Jame, eine Moschee aus der Zeit der mongolischen Ilchane (14. Jahrhundert). Das Bild wurde 1933 von Robert Byron aufgenommen.
Masjed-e Jame, eine Moschee aus der Zeit der mongolischen Ilchane (14. Jahrhundert). Das Bild wurde 1933 von Robert Byron aufgenommen.
Masjed-e Jame, eine Moschee aus der Zeit der mongolischen Ilchane (14. Jahrhundert). Das Bild wurde 1933 von Robert Byron aufgenommen.
Varāmīn (Iran)
Varāmīn (Iran)
Varāmīn
Basisdaten
Staat: Iran Iran
Provinz: Teheran
Koordinaten: 35° 19′ N, 51° 39′ OKoordinaten: 35° 19′ N, 51° 39′ O
Höhe: 915 m
Einwohner: 284.724[1] (2012)
Zeitzone: UTC+3:30

Varāmīn liegt in einer fruchtbaren Ebene, die aus den Höhenzügen des Alborz bewässert wird. Die Ebene liegt auf einem Höhenniveau von 915 m. Die Stadt erreichte nachhaltige Bedeutung unter den Mongolen, bedingt durch die Zerstörung und damit den Untergang des antiken Machtzentrums Ray. Trotz erbitterter Widerstände musste Rey sich den Anstürmen der Mongolen im Jahr 1221 endgültig geschlagen geben. Als Hauptstadt folgte Teheran, Vāramīn wuchs daneben erheblicher regionaler Einfluss zu.

Die Gegend um Varāmīn ist die Heimat verschiedener Ethnien, wie den Kurden, den Luren, Afschar, Shahsavan, Qhashqhai, Turkomen und Arabern. Viele der genannten und ehemals nomadisch lebenden Ethnien wurden von Reza Schah Pahlavi im Rahmen dessen Zersplitterungspolitik in den 1920er Jahren angesiedelt.[2]

Sie hat eine lange Tradition der Herstellung vorzüglicher - langer - Kelims und Tierpräparationen.[3]

Sehenswürdigkeiten

In Varāmīn sind noch einige alte Sehenswürdigkeiten erhalten. Dazu gehören:

  • die Masjed-e Jame aus dem Jahr 1326, eine typische Vier-Iwan-Moschee mit außergewöhnlichen Stuckarbeiten auf der rechten Seite. Die Westseite ist zerstört. Durch Gerüstzüge können die Moschee-Reste aber gesichert und damit erhalten werden. Die Moschee trägt charakteristische Kennzeichen der Ilchane-Architektur, wie die Betonung der Vertikaltendenz und reichem Dekor aus glasierter Keramik.[4] Aus der Zeit des friedliebenden Timuriden Schāh Ruch (15. Jahrhundert) stammt eine schöne, torartige in die Wand eingelassene Nische, ein sog. Mihrab,
  • das Emamzadeh Yahya. Das Kugelgrab beeindruckt in den Außenbezirken der Stadt. Die ursprünglich vorhandenen Fliesen aus dem 13. Jahrhundert verteilen sich heute auf verschiedene Museen; der 1307 angefertigte Grabstein selbst findet sich in der Eremitage,
     
    Die Masjed-e Jame aus der Periode des Ilchane.
  • aus dem Jahr 1289 ein gut erhaltener Ziegelgrabturm zu Ehren Aladdin, einem Nachkommen des Propheten,
  • die Masjed-e Serif als weitere Moschee, von der allerdings nur noch das Portal vorhanden ist. Sie stammt aus dem Jahr 1307,
  • ein achteckiger Grabturm aus dem Jahr 1330, worin Shah Hossein seine letzte Ruhe gefunden hat.

Tourismus

Die Stadt kann ausgehend von Teheran bequem im Rahmen einer Tagesvisite aufgesucht werden. Es verkehren Sammeltaxis und Minibusse.

Schulen und Universitäten

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Die nachstehende Seite ist nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2013. (Suche in Webarchiven.)   Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Toter Link/bevoelkerungsstatistik.de
  2. Black-Michaud, p. 218; Persia, pp. 343, 387
  3. carpetdiem
  4. Umberto Scerrato, Islam, S. 95 (s. Literaturverzeichnis)

Literatur

  • Hans Berger: Iran. Conrad Stein Verlag, 5. Auflage, 2001, ISBN 3-89392-273-3 (Reise Handbuch).
  • Umberto Scerrato: Islam – Monumente Großer Kulturen. 1972 (Lizenzausgabe, Bestellnummer: 012 724).